Die TSV-Saisonvorschau 2015/2016 – Die männliche D-Jugend

Zwischen Schizophrenie und Ausgeglichenheit

Saisonvorschau 2015/16

DER, DIE, DAS - Du möchtest noch mehr über Deinen Lieblings-Handballverein im Allgemeinen und zu Deinem Team im Speziellen erfahren? Du willst vor dem Saisonstart einfach restlos alle News zu lückenlos allen TSV-Teams lesen?

Kein Problem, wir empfehlen turnusmäßig unseren alljährlichen Informationsklassiker:

DER     TSV-Jahreskicker als das Original –

DIE      TSV-Sonderberichte 2015/2016 als online-SONDEREDITION –

DAS     TSV-Original als ultimativer Begleiter durch die komplette Handballspielzeit

Pur, rituell, informell, einfach gnadenlos gut. Ab August wieder in locker-loser Reihenfolge zu jedem TSV-Team:

„Die TSV-Saisonvorschau 2015/2016“ – Heute:

Die männliche D-Jugend – Zwischen Schizophrenie und Ausgeglichenheit

 

Goalie Kilian vereitelt mit einer überragenden Parade eine Großchance unserer Gegner ohne große Mühe. Langer, gestochen scharfer Pass auf den blitzschnell gestarteten Henri. Ein krachender Wurf ins lange Eck durch den schnellen Linkshänder. Der gegnerische Torhüter bleibt ohne jede Abwehrchance: Tor für die TSV-D1-Jugend!

Nur eine Minute später tastet besagter Kilian, fast wie ein alter Mann, über den Boden und als der Ball zum dritten Mal aufprellt, ist er endlich auch hinter der eigenen Torlinie gelandet. Bei dem nachfolgenden schnellen Gegenangriff sieht Henri auf der linken Seite einen mehr oder minder freien Mitspieler und versucht ein hoch-riskantes Anspiel, das dann prompt meterweit im Aus landet.

Typische Beispiele zweier Beueler Protagonisten der diesjährigen D1-Jugend. Die Entwicklung ist in diesem Alter eben noch nicht abgeschlossen. Und wie zum Beweis dieser These, bewegt sich unsere Erstvertretung in diesem Jahr in einer sehr großen Niveau-Spanne. Doch nur nicht falsch verstehen, die bereits erwähnten Kilian und Henri dürften mit einiger Sicherheit zu den Hoffnungsträger im Verein gelten. Das Talent der beiden auf ihren jeweiligen Positionen ist unbestritten und auch kein Geheimnis. Kilian wirkt durch seine Größe in den jungen Jahren zwar recht ungelenk, kann aber zwischen den Pfosten mit spektakulären Paraden über sich hinaus wachsen. Henri, der als Linkshänder bei uns im Verein eigentlich die Hexenverfolgung fürchten müsste, zeigt immer wieder sein herausragendes Talent. Doch ebenso spielt sich auch Florian immer wieder in den Vordergrund und versucht mehr Spielanteile an sich zu reißen. Alle drei haben aber neben großen Ansprüchen an sich selbst, leider auch eine äußerst inkonstante Trainingspräsenz. Zwischen dem Ehrgeiz, viel zu gewinnen und konstant gut zu spielen einerseits und andererseits dem Verlangen, jede Geburtstagsfeier oder ähnliches mitzunehmen, liegt mit Sicherheit irgendwo der goldene Mittelweg. Doch den muss jeder für sich selbst finden. Auch hier lassen sich jedenfalls leicht wechselhafte Tendenzen erkennen.

Die Neuzugänge unserer D-Jugend bringen dann aber jede Menge belebenden Schwung und wünschenswerten Konkurrenzkampf in den kleinen Kader. Zu Ausgeglichenheit und Konstanz tragen sie allerdings noch nicht bei. Der nach außen oft sehr ruhige Bruno (der Bär?), kann im Spielgeschehen aus Versehen gerne mal den Schiedsrichter oder auch seine eigenen Mitspieler zum Gegner erklären, statt sich um den frei stehenden Gegner zu kümmern, der unbehelligt auf das blau-gelbe Tor zueilt. Auf der anderen Seite durchquert er dann aber auch mit drei Kontakten auf Siebenmeilenstiefeln (was Wunder, bei Schuhgröße 50!) die gegnerische Hälfte und netzt lässig ein. Ein anderes Mal ist er bei genau einer solchen Szene mal wieder zu lässig und sein starker Arm lässt statt einer lodernden Brandfackel leider nur ein Streichholz flitschen. Ben ist noch lange nicht an dem Punkt, an dem er sein volles Potenzial ausschöpft, doch sein Werdegang wird äußerst interessant bleiben. Gleiches gilt für den etwas jüngeren Freddy. Dieser kam aus Geislar mit großen Ambitionen und wühlt sich mutig in jede Abwehr rein. Ob da nun eine Lücke ist oder nicht interessiert ihn meist eher weniger. So macht Freddy aus den unmöglichsten Situationen eine Torchance. Auf der anderen Seite übersieht er so aber eben auch selten, die besser stehenden Nebenleute. Es wird wegweisend für seine Entwicklung sein, wie er seine Mitspieler zukünftig einsetzt. Auch Tobias kann als halber Neuzugang gewertet werden, da er durch anhaltende gesundheitliche Probleme im letzten Jahr kaum zum Zug kam. Allerdings ist er so gar nicht in die Kategorie unserer „Schizophrenen“ einzuordnen, sondern gehört viel mehr zu der anderen Gruppe unserer diesjährigen D-Jugend: Sein positiver Ehrgeiz und großer Einsatz führen ihn immer näher an die D1-Mannschaft heran und er holt sehr schnell das vergangene Jahr wieder auf. Seine Einstellung ist vorbildlich für all die anderen Spieler seines Jahrgangs. Doch bevor hier ein vorschnelles Fazit gezogen wird, darf auf gar keinen Fall unterschlagen werden welch tolle Entwicklung Felix, Leo und Jarno (und eben auch Tobias) in den ersten D-Monaten genommen haben. Felix zeigt mit großer Übersicht, dass er bereits in seinem ersten D-Jugend Jahr Ambitionen auf eine Rückraumposition anmeldet. Bei ihm müssen wir noch an der Präzision arbeiten, wobei seine große Lust zu lernen sicher nicht hinderlich sein dürfte. Unser Kraftpaket Jarno hingegen will in erster Linie nach wie vor aus jeder Lage aufs Tor hämmern. Da ist ihm auch kein Winkel auf der eigentlich ungeliebten rechten Angriffsseite zu spitz und schon so mancher Torwart konnte sich nur so gerade eben retten, bevor ein „Assmus-Geschoss“ mit tosendem Scheppern vom Pfosten ins Tor sprang. Nicht von wenigen Fachleuten unseres elitären Kreises wird jedoch Leo als die Entdeckung der noch jungen Saison gewertet. Der scheinbar immer ruhige und bedachte Leo, mausert sich so langsam zu einem erstklassigen Kreisläufer. Immer wieder sieht er den freien Raum und behauptet den Ball gut. Auch sein Abschluss ist schon aller Ehren wert. Wer diese D1 noch ergänzen wird, ist nicht in Stein gemeißelt. Ein Victor oder Leon sind sicherlich Kandidaten. Ebenso könnten es aber auch Spieler des jüngeren Jahrgangs werden.

So teilt sich unsere D1-Jugend dieses Jahr wirklich ein bisschen in zwei Arten von Spielern auf. Trotzdem gibt es einige Gemeinsamkeiten. Talent und Ehrgeiz sind positiv und sehr ausgeprägt bei den meisten Akteuren. Wenn unsere wechselhaften Gemüter ihren hohen Ambitionen eine verbesserte Trainingsbeteiligung und –Moral folgen lassen, kann dieses Team zur Überraschungsmannschaft der Saison werden. Diese gewagte Prognose wird perspektivisch noch durch einige sehr handball-hungrige E-Jugendliche unterstützt, die sich wohl kaum mit den Spielen in ihrer Altersklasse begnügen werden. Bleibt als schöner Nebeneffekt noch zu hoffen, dass die Neu-D-Jugendlichen, Felix, Jarno, Leo, Tobias und die aufgeweckten E-Jugendlichen, den vermeintlichen Alphatierchen ein bisschen Disziplin und mentale Konstanz eintrichtern. Dann steht einem erfolgreichen D-Jugend-Jahr nichts im Wege. Wo ein solches Jahr enden wird, entscheiden die Spieler ganz allein.

Das gilt für die Beueler Zweitvertretung gleichermaßen, denn da sind ebenfalls rund Duzend gute und willige Jungs am Start. Der neue Kader ist bunt gemischt und hat sich im April zusammengefunden. Im Training lernen auch die D2-Spieler vorwiegend 1:1-Situationen gut zu lösen, sicheres Passspiel, das Einlaufen gegen eine nun statische Abwehrformation sowie immer auch das Entscheidungsverhalten. Das grundlegende Handballverständnis soll bei allen Spielern verbessert werden. Grundsätzliches Ziel bei der D2 bleibt, die individuellen Stärken der Einzelspieler weiter zu fördern, aber auch, den Teamgedanken gleichzeitig zu forcieren. Die bereits gespielten Turniere lassen für die Kreisklassensaison der Zweiten noch keine gescheite Prognose zu. Wobei Übungsleiter Lukas zumindest ein Mimimalziel ausgegeben hat: bis zum Ende der Spielzeit möchte er seine Schutzbefohlenen auf dem Stand haben, dass sie die eingesetzten Pylonen als reine Trainings-Utensillie und eben nicht als alternative Kopfdekoration oder schallendes Megaphon akzeptieren. Womit wir auch bei der D2 wieder den schizophrenen Korridor erreicht haben.  

Während sich Lukas Winterscheid als Coach also vornehmlich um die Geschicke der D2 kümmern wird, hält Cheftrainer Florian Benninghoff-Lühl die Zügel der D1 straff in den Händen. Neu hinzu gekommen als wertvolle Stütze des Trainergespannes, ist bei der D-Jugend mit Julius Palmen ein absoluter Rookie in der Beueler Handballszenerie, dem man aber aufgrund seiner persönlichen sportlichen Ausbildung und nicht zuletzt auch durch die vorhandenen Handballgene durchaus eine lange Parallelkarriere auf dem TSV-Bänkchen zutraut. Julius, you are very welcome!  

Die TSV-Jungs der D-Jugend freuen sich auf eine spannende und interessante Saison 2015/2016 und wünschen Euch viel Spaß beim Kiebitzen!  

TSV Bonn rrh. – männliche D-Jugend – Saison 2015/2016

 Spieler (Stand: August 2015):

Jarno Assmus,Vincent Borchert, Jan-Eric Czarnecki, Bruno Eickhoff, Bedran Gedik, Matti Görtz, Henri Greitens, Dominik Henkel, Benno Huber, Leon Kajkin, Janek Klassen, Victor-Immanuel Kreutzer, Joel Mohr, Leo Pähler, Leo Radetzki, Florian Radtke, Felix Rapp, Julius Schnerring, Julian Schulte, Tobias Strack, Timucin Türkucar, Frederic von Bülow, Kilian Werz, Raoul Witych, Wassim Yassin und Mohamed Yassin. & Mohamed    

Sowie das Trainerteam:

Florian Benninghoff-Lühl, Julius Palmen und Lukas Winterscheid.