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TSV Saisonvorschau 2012/2013 – Die männliche B-Jugend

Geschrieben von David, die 2. am . Veröffentlicht in Jugend 2012/2013

maennlB Jugend

Das Französische Modell

TSV, männliche C-Jugend? Oberliga! TSV, männliche A-Jugend? Oberliga! TSV, männliche B-Jugend? Nein, leider nicht! Auch dieses Jahr wurde die Qualifikation für die höchste Spielklasse im HVM denkbar knapp verpasst. Und was wurde darüber nicht schon alles geschrieben, diskutiert und geflucht. Dies reichte von mehr oder weniger tiefgründigen Analysen, über den berechtigten Verweis, dass die Verbandsliga mittlerweile auch in der Breite auf höchstem Niveau besetzt und schon lange kein Selbstläufer mehr ist, bis hin zu mannschaftsinternem Galgenhumor.

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Nun ist die Qualifikation für die Verbandsliga und die Nichteilnahme an der Oberliga mit Sicherheit alles andere als eine Schande. Ganz im Gegenteil! Für viele Vereine wäre eine Verbandsligasaison sicherlich das Maß aller Dinge. Bedenkt man zudem, dass man dort auf klangvolle wie vermutlich leistungsstarke Teams wie den Longericher SC oder beispielsweise auch die neu gegründeten Spielgemeinschaften der HSG Aachen und JSG Bergneustadt-Strombach trifft, könnte man sich eigentlich rundum zufrieden zurücklehnen - passt schon. Außerdem ist die Erinnerung an die sauschwere letzte Verbandsligasaison unserer B-Jugend nur zu gut in Erinnerung. Trotzdem, eine gewisse Enttäuschung kann (und sollte?) man nicht leugnen. Dies trifft umso mehr zu, wenn man ein sich wenig im eigenen Stall umschaut und neidisch darauf blickt, wie erfolgreich sich die anderen TSV-Teams in der Qualifikationsrunde geschlagen haben.

"Jeden Spieler, jeden Tag ein wenig besser machen"

Was bleibt da also einem Trainer, wenn er mit seinen Schützlingen den ganz großen Sprung verpasst hat? Man könnte zum Beispiel den Kopf in den Sand stecken und das Vergangene schlichtweg ignorieren oder im Gegenteil großspurige Platzierung nach einer makellosen Verbandsligaserie 2012/2013 mit abschließendem Titelgewinn ankündigen. Man könnte aber auch listig darauf verweisen, dass es in der Jugendarbeit nicht das Ziel sein sollte möglichst viele Siege und Titel zu sammeln, sondern viel mehr jeden einzelnen Spieler in seiner individuellen Entwicklung zu fördern, um in Folge nach Jahren und als Abschluss einen möglichst kompletten Handballer zu den Senioren entlassen zu können. Also frei nach US-Fußball-Coach Klinsmann: „Jeden Spieler, jeden Tag ein wenig besser machen". Mit dieser Zielsetzung würde man nicht nur der offiziellen Rahmenkonzeption des Deutsche Handballbundes folgen, sondern könnte als Trainer auch jede noch so große „Erfolglosigkeit" sinnvoll erklären. Das scheint doch eine mehr als vielversprechender Ziel-Philosophie zu sein. Schließlich kann man den Erfolg nicht sofort, nicht eindeutig und schon gar nicht an Ergebnissen, sondern nur an subjektiven Eindrücken messen. Und, gilt nicht gerade die individuelle Ausbildung der Spieler als der Schwachpunkt überhaupt im Bundesdeutschen Handball? In einer Sportnation also, das bei Junioren Welt- und Europameisterschaften zwar einerseits Titel in Massen holt, andererseits aber kurioserweise in letzter Konsequenz zu wenig gut ausgebildete Seniorenspieler herausbringt. Als großes Gegenbeispiel werden an diesem Punkt häufig die Franzosen genannt, denn die „Grand Nation" stellt den Mannschaftserfolg in der Jugend weit hinten an und konzentriert sich nur auf den einzelnen Sportler und dessen Entwicklung. Ihre Titelgeilheit befriedigen die Franzosen dann später als Senioren. Olympia lässt grüßen. Gründe genug also, das französische Modell in dieser Saisonvorschau verteidigend zu bemühen und sich in TSV-untypischer Manier auf die Einzelspieler und nicht auf das große Ganze zu konzentrieren.

Die Akteure

Wer aber spielt überhaupt dieses Jahr in der männlichen B-Jugend und was kann sich welcher Spieler für die kommende Saison vornehmen?

Da wären zunächst einmal natürlich unsere Torhüter Jasper, „Jecka" und Moritz. Während Moritz in diesem Jahr bereits größtenteils A-Jugend-Luft schnuppern darf, werden sich seine beiden jüngeren „Schnapperkollegen" daran gewöhnen müssen, dass sich eine kleine Pille mit der Juniorengröße II in der Hand eines beinahe ausgewachsenen B-Jugendspielers durchaus zu einem „Zeitz-ähnlichem" Geschoss entwickeln kann. Gerade im B-Jugendalter kann die Position der Torhüter bei entsprechend nachlässiger Verteidigung in höchstem maße undankbar sein. Doch die Jungs wissen genau, was auf sie zukommt und unser Trio wird seine Aufgabe gewohnt ehrgeizig und humorvoll in Angriff nehmen. Gänzlich neu im Handballsport sind Nicolai und Lukas. Beide müssen sich im Training häufig noch mit nervenaufreibend langweiligen Basisübungen auseinandersetzen und gehen diese Aufgabe dennoch genau mit der Einstellung ein, die man dafür benötigt und um sich damit für die ersten Meisterschaftseinsätze zu empfehlen. Apropos, wenn es um stets vorbildliche Einstellung trotz noch geringer Spielzeit geht, muss hier ausdrücklich der gute Max erwähnt werden. Der fleißige Außenspieler schaffte den großen Sprung mit vorbildlicher Einstellung aus der C2 in sein neues Team und belohnte sich zudem noch selbst mit seinen ersten Treffern im B-Jugendtrikot während der Qualifikation. Auf die Kreisläuferposition kämpfen zumeist Jan und Allrounder Niklas um die knapp bemessene Spielzeit. Entscheidend wird für Beide mit Sicherheit sein, ob sie sich neben ihren großen Angriffsqualitäten auch im 3:2:1-Abwehrverband steigern können. Der Wille dazu fehlt in beiden Fällen definitiv nicht. Ganz andere Probleme plagen da Rückraumshooter Lasse. Schließlich wird der neue

„TSV-Gunman" in der Mittelrheinauswahl des Jahrgangs 1997 aufgrund seiner herausragenden Abwehrqualitäten als Libero zwar regelmäßig eingesetzt, doch im Angriff darf er sich eben nicht auf seiner Lieblingsposition im Rückraum, sondern „nur" am Kreis beweisen. Wenn sich das mal nicht ändern lässt! In Sachen Torgefahr steht ihm dabei „Boom Boom" Alex zur Seite, dessen Schlag- und Sprungwürfe nicht nur beim Gegner oftmals Angst und Schrecken verbreiten können. Genau dafür kann der gute Alex allerdings auch bei seinen Trainern sorgen, wenn er wieder einmal versucht, die sonstige läuferische Arbeit (besonders in der Abwehr) auf ein Minimum zu beschränken, um so Kraft für die nächste Offensivpeitsche zu sparen. Da stellt sich dann vielleicht auch die Frage, wer dem guten Alexander denn ein wenig Arbeit in der Abwehr abnehmen könnte? Noch vor gar nicht so langer Zeit hätte Außenspieler und Mannschaftsclown Moritz sicher laut gelacht, wenn hier in diesem Zusammenhang sein Namen geschrieben stände. Doch es geschehen noch Zeichen und Wunder. Moritz hat sich durch richtig gute Leistungen auf der sagenumwobenen „Eins" (unfreiwillig?) selbst ins Gespräch als eminent wichtiger Abwehrspieler gebracht. Zudem glänzte er in den Ferien auch noch als unumstrittener Trainingsweltmeister. Was kommt da wohl als nächstes? Etwa ein robustes und körperbetontes Offensivspiel? Vor der sicherlich persönlich schwersten Aufgabe in der kommenden Saison steht David. Der trickreiche Tempogegenstoßspezialist soll in diesem Jahr nämlich endlich seine prima Frühform der Qualifikation konstant abrufen, um damit insbesondere auch seinem Chefkritiker Gerd Flory zu beweisen, dass sein Offensivspiel mindestens so effektiv wie ideenreich geworden ist.

Neu begrüßen auf der schönsten Rheinseite von Bonn können wir zudem Pat, Norman und Lucas, die sich der TSV noch vor den Ferien angeschlossen haben. Das „Godesberger Trio" konnte bereits in den ersten Trainingseinheiten geschlossen unter Beweis stellen, dass es die Beueler Mannschaft bereichern und sportlich verstärken wird. Herzlich willkommen!

Aber es gibt auch die Kehrseite der Medaille, was leider gleichbedeutend mit Abgängen ist. Zum Glück nur für ein Jahr verabschieden müssen wir uns von Matteo, der sich für ein Auslandsjahr in Kanada entschieden hat. Nach dieser sicherlich interessanten Erfahrung wird Matteo aber mit Sicherheit wieder den Weg zurück nach Beuel finden. Bis dahin viel Spaß bei den Grizzlybären.

Einen kurzfristigen, dafür aber umso herberen Verlust mussten wir aktuell in den Sommerferien schlucken. Unser unumstrittener Spielmacher Julius ist bereits auf das Dormagener Sportinternat gewechselt und wird in der kommenden Saison folgerichtig auch das Trikot vom TSV Bayer tragen. Ein bedeutungsschwerer, aber vielleicht ja der entscheidende Schritt in seiner noch jungen Karriere, eine Entscheidung, die ihm garantiert nicht einfach gefallen ist. Klar, das alle Beteiligten ein wenig traurig sind, dennoch verstehen und akzeptieren wir Julius Entscheidung. Die Beueler Ballwerfer wünschen Dir in Deiner neuen Umgebung am Niederrhein alles Gute in allen Bereichen und besonders auch das nötige Quäntchen an Glück !!!

Das ist also das B-Jugendteam, das die TSV in der kommenden Saison in der Verbandsliga vertreten soll. Und eine Sache ist so sicher, wie das Amen in der Kirche: Sollten sich demnächst doch wieder sportliche Erfolge einstellen, wird die Idee des „Französischen Modells" doch wieder ganz schnell vergessen sein und die Erfolge werden gefeiert und gepriesen. Denn schließlich spielen die doch die ambitionierte Jungsportler ihren Handball, um gemeinsame Siege einzufahren und nicht um abstruse

Trainer-Konzeptionen oder dessen wilde Theorien zu bestätigen. Das Potential zum „winning-team" steckt allemal in meiner Mannschaft! Und sollten die Siege und Erfolge tatsächlich mal wieder länger auf sich warten lassen, dann steht meine Begründung für die Pleitenserie mit dieser Saisonvorschau ja bereits parat...

Uns allen eine schöne, spannende und verletzungsfreie Handballsaison 2012/2013

TSV Bonn rrh. – männliche B-Jugend – Saison 2012 / 2013

 

Spieler (Stand: August 2012):

 

Lukas Beckmann, Nicolai Carl, Lucas-Benedict Förster, Lasse Hagedorn, Jan Heitkötter, Maximilian Herrmann, Jasper Jahnk, Jean-Frederic Lichteblau, Norman Matuschek,

Moritz Meissenburg, Jonas Mohr, Patrick Müller, Matteo Scherzer, Niklas Schurz, Lasse Stentenbach, David Terehov, Evgenji Terehov, Alexander Vogel und Moritz Vollberg.

sowie die Trainer:

David Röhrig und Martin Fritzsche