Handballnews rrh

Geschrieben von dem TüV am . Veröffentlicht in News

Vollgashandball made by rrh.

mD fleissig, mC erfreulich, mA souverän und die Frauen ein wenig tragisch

Grüne Hölle

Wie zum Beweis, dass der Beueler Boxenstopp keinerlei Zeitverlust bedeutet und sich der Führungswechsel auch schon für den sportlichen Teil inspirierend auswirken kann, legten die Rechtsrheinischen am vergangenen Pflichtspielwochenende, schon einen bemerkenswert hohen Handballgang ein - ausdrücklich oder vielleicht sogar ganz besonders die Niederlage unserer Paradefrauen in Alderkerk eingeschlossen...

 

Testspielreigen der D-Jugend

Die männliche D-Jugend agiert zwar noch nicht im Pflichtspielmodus, dürfte sich in diesem Frühjahr aber dank ihres rührigen Cheftrainers, Florian Benninghoff-Lühl, unumstritten die Testspielkrone aufsetzen können. Seit Ostern tingeln die Burschen mit sehr viel frischem Mut durch die Handballlandschaft und absolvieren nicht selten bis zu drei Spiele an einem Wochenende. Insbesondere die D1 zeigte sich dabei hoch motiviert und gewann alle Freundschaftsspiele - bislang. Am Samstag erwischte es die TSV-Racker mit einer 33:26 Niederlage, beim allerdings auch sehr starken TuS Königsdorf, erstmals. Zur Ehrenrettung sei dabei aber noch erwähnt, dass Flo bei diesem über 3 x 20 Minutentest auf sein Alphatierchen, Frederic von Bülow, zugunsten der männlichen C1-Jugend verzichtete.

 

Auch die D2 war mit Coach Lukas Winterscheid in Frechen gegen die Königsdorfer Zweite aktiv und rettete beim Test über 2 x 25 Minuten mit einem 18:19 Sieg die Beueler Ehre. Mit einem deutlich gepimpten Kader sah die Lage gegenüber der zuletzt herben Niederlage gegen Siebengebirge schon sehr viel entspannter und positiver aus.

 

BES Vorqualifikation der männlichen C-Jugend in Oberpleis

Apropos entspannt. Es wäre schön blöd gewesen, am nächsten Samstag die BES-Endrunde der C-Jugend in der Ringarena ausrichten zu dürfen und das eigene Team wäre nach einem Vorrunden-Aus nicht mehr dabei gewesen. So war die Anspannung im Beueler Lager vor dem Turnier am vergangenen Samstag, das vom HSV Bockeroth als Gastgeber ohne Makel ausgerichtet wurde, sehr groß. Doch wir sind bei der C-Jugend in diesem Frühjahr eindeutig, mindestens schon einen Schritt vorangekommen. Denn auch hier leistet Flo B-L gemeinsam mit Julius Palmen und Sven Spyckermann ganze Arbeit. Zwar setzte es gegen die starken Gastgeber, vielleicht ein wenig zu ehrfürchtig, eine 8:12 Niederlage, aber in den restlichen Partien gegen die HSG Swist (14:6), den HV Erftstadt (13:7) und auch gegen den Poppelsdorfer HV (14:9) hielten sich die Beueler Jungs schadlos. Damit erreichte die TSV nicht nur relativ problemlos das "Finale dahoam", sondern nimmt auch noch zwei extrem wertvolle Punkte mit an die heimische Ringstraße, die unserem Team hoffentlich die nötige Lockerheit für den anvisierten Sprung auf die HVM-Ebene sorgen.

 

HVM-Qualifikation männliche A-Jugend zur Nordrhein- bzw. Mittelrheinliga

Den Sprung in die Mittelrheinliga hat die A-Jugend der TSV an diesem Wochenende erwartungsgemäß gemeistert. Zugegebenermaßen hat uns dabei auch der extrem vorteilhafte Spielplan als gastgebender Gruppenkopf geholfen. Doch dieses in allen HVM-Gruppen gleiche Prozedere, will auch erst einmal gewinnbringend genutzt sein.

Gegen den nicht nur von der Papierform her schwächsten Gegner, den TV Roetgen, nutzte die TSV den 27:9 Auftaktsieg, um allen 14 Akteuren erste Einsatzminuten zu ermöglichen.

 

Zu einer wahren Zitterpartie entwickelte sich dann der zweite Sieg gegen den CVJM Oberwiehl, der mit 14:13 hauchdünn und auch etwas glücklich geriet. Dabei spielten die Jungs um Hightower Hendrik Hüsselmann zunächst die vielleicht beste Viertelstunde des Turniers und lagen komfortabel mit 9:3 in Führung. Dann aber folgte kurz vor dem Wechsel der fast totale Bruch. Zwei leichte Gegentore, eine Zeitstrafe und ein weiterer Treffer des CVJM brachte Oberwiehl zurück in die Partie. Nach dem Wechsel folgte prompt wieder eine umstrittene Zeitstrafe und eine dauerhafte Manndeckung gegen Hüsselmann brachte die TSV völlig aus dem Konzept. Beim 13:13 kurz vor Schluss fielen die Beueler von einer Verlegenheit in die nächste, wobei einige kuriose Schirientscheidungen ihren Teil dazu beitrugen. Ein mutige Defensiventscheidung von Coach Eric brachte die Hausherren aber noch einmal Sekunden vor Schluss in Ballbesitz und ein brachialer Durchbruch von Niklas Dubbelmann zog eine umstrittene Siebenmeterentscheidung nach sich, die sich Hendrik nervenstark zum 14:13 Siegtreffer nicht nehmen ließ. Puh, die wichtigsten Turnierpunkte waren in der Scheune.

 

Die ersten Ergebnisse am Sonntagmorgen brachten für die TSV bereits kampflos die frühe Entscheidung für den anvisierten HVM-Aufstieg. Anschließend wurde der ersatzgeschwächte SSK Kerpen relativ entspannt mit 20:14 in die Schranken verwiesen, wobei wiederum der komplett anwesende Kader zum Einsatz kam.

 

Eine beeindruckend gute Leistung zeigten die Beueler Jungs dann im abschließenden „Gruppenfinale“, beim 24:9-Erfolg gegen den Zweitplatzierten und Nordrheinliga-Aspiranten vom TuS 82 Opladen. Dabei verpasste TSV-Trainer, Eric Bitzer, den Leverkusener Gästen das frühe taktische K.O., indem er seine Defensivreihe erstmals im Turnierreigen in einer 6:0-Formation agieren ließ. Volltreffer, denn das funktionierte derart gut, dass bereits zur Halbzeit beim 12:2 mehr als nur die Vorentscheidung über den Sieg gefallen war.

 

Theoretisch hätte dieses lupenreine Endergebnis (bei entsprechender Meldung) also zum erneuten Aufstieg in die Nordrheinliga gereicht, doch auch nach und mit dem Eindruck des souveränen Turniersieges ist die TSV-Jugendleitung davon überzeugt, mit dem wohl überlegten Verzicht die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Zum einen kann man dem in der Breite sehr ordentlichen Kader der A-Jugend in der Mittelrheinliga bessere und leistungsgerechtere Einsatzzeiten bieten und zum anderen sollen einige der 98-er-Leistungsträger parallel dazu bereits an höhere Aufgaben im TSV-Seniorenbereich heran geführt werden. Auch das erscheint mit der HVM-Liga als Basis wesentlich besser zu realisieren sein.

 

3. Liga-Relegation: TV Alderkerk – TSV 1. Frauen 27:20 (13:11)

Tja, da werden dann manchmal die Grenzen erreicht, wenn der ambitionierte Amateurhandball an das Tor zum (halb) professionellen DHB-Tor klopft. Es mag sich ja recht martialisch lesen, aber Entscheidungsspiele arten leicht in regelrechte „Schlachten“ aus, in denen die damit unerfahrenen Akteure eben genau an die Grenze zum Ungesunden gehen oder - schlimmer- diese imaginäre Grenze nicht selten unbemerkt überschreiten. Dann fordern solche „Sportschlachten“ leider auch ihre Opfer. Am frühen Samstagabend in Alderkerk spielten sich definitiv kleine Dramen ab. Die offensichtlich schwereren Knieverletzungen von Paulchen (nach 3´) und Hähnchen (nach 15`) lassen verdammt nichts Gutes erahnen und machen schon ein wenig nachdenklich. Beiden wünschen wir von dieser Stelle selbstverständlich alles, alles Gute und Drücken sie hier in Gedanken ganz feste. Zu allem Überfluss setzte es auch noch eine (leider berechtigte) rote Karte gegen Sandra Sauter (18`). Wer die ansonsten untadelige Sandra kennt, der weiß auch hier, dass eventuell die eigenen Nerven einen Streich gespielt haben könnten.

 

Rein sportlich lieferten sich die beiden Kontrahenten rund 45 Minuten einen Fight auf Augenhöhe - trotz der empfindlichen Beueler Ausfälle. Natürlich riesengroße Nervosität allenthalben, 22 (!) Zeitstrafen und eine Kulisse mit rund 600 enthusiastischen Fans, die es in sich hatte, sorgten in der Vogtei für eine unbeschreibliche Gänsehautatmosphäre. Trotz der insbesondere über die beiden Außenpositionen sehr schlechten Wurfquote von gerade einmal 30 %, hielten die Frauen des Trainerduos, David und Chris Röhrig, lange fantastisch mit. Die Beueler Mädchen kämpften aufopferungsvoll. Angetrieben von der immer brandgefährlichen Claudia Beherens, hielten unsere Ladies bis zum 16:18 den Anschluss, bevor sie sich eine fatale, 10-minütige gedankliche Auszeit nahmen. Die nutzte der TVA clever, wie gnadenlos zur Entscheidung in diesem Hinspiel, vielleicht aber auch schon für die Gesamtabrechnung.

 

Selbstverständlich stand auch Chefcoach, David, am Sonntagmittag immer noch unter den Eindrücken des adrenalingeschwängerten Abenteuers in der Vogtei:

„Meine Betroffenheit und Mitgefühl gilt natürlich in erster Linie unseren beiden Schwerverletzten, die ein so unglückliches Aus ereilt hat. Der Sieg von Alderkerk geht in Ordnung. Für Gratulationen zum Aufstieg ist es indes vielleicht noch etwas zu früh, aber realistisch betrachtet ist die Hypothek für das Rückspiel zu hoch. Trotzdem freut sich die Mannschaft riesig auf das Rückspiel und möchte das Heimspiel in jedem Fall gewinnen, auch wenn wir mit Paula Ohm und Hanna Wilhelms auf zwei Schlüsselspielerinnen verzichten müssen. Mein Team hat am Samstag 50 tolle Minuten und einen großen Kampf geliefert, die Partie aber leider in 10 Minuten abgegeben. Wenn es uns gelingt, diese Negativphase im Rückspiel zu vermeiden, werden wir das Rückspiel hoffentlich bis zum Ende offen gestalten.“

 

Wenn die Beueler Mädchen zu einer Handballparty rufen, ist die Bude bekanntlich meist rappel voll. Das ist auch im wesentlich komfortableren Ausweichquartier, der Sporthalle der Gesamtschule, nicht anders. Hoffentlich hat uns die dort sonst residierende HSG Geislar-Oberkassel noch ein paar „Klütten“ übrig gelassen, um die „Hölle-Ost“ auch an einem vermutlich lauen Mai-Wochenende noch einmal auf siedend heiße Höchsttemperaturen zu heizen. Das Rückspiel wird am kommenden Samstag um 18:00 h angepfiffen. Eine Tageskasse wird es im Übrigen nicht geben:    

„ The Hell is sold out ! „