TSV aktuell, die blaugelben Spieltagsgeschichten

Geschrieben von der Nr. 10 am . Veröffentlicht in News

"Wir sind Beueler und ihr nicht!"

TSV 88

Die Dritte der TSV Bonn empfing an diesem Spieltag die eigene Zweite. Bruderkampf in der Ringarena? War da nicht schon mal was? Eventuell sogar etwas spektakulär Legendäres aus den blaugelben Analen?

 

kleine Anmerkung vorab: alle Fotos haben nichts mit dem Geschehen 1989 zu tun und sind nur ausgewählt worden, weil es (vermutlich) keine 89-Fotos gibt und die Auswahl dem Datum einfach am nächten liegt

Das Mittelalter. Wir schreiben das Jahr 1989, genauer Oktober 89. Die Zeit der Wende - in vielerlei Hinsicht. Gezahlt wird "driben" noch mit der Ost-Mark und hierzulande mit der guten, alten DM. Das Räumchen erstrahlt zu dieser Zeit noch als piekfeiner Clubraum der feinen TSV-Tennisabteilung im spröden Charme des Gelsenkirchener Barocks und die Röhrig's sind größtenteils noch flüssig.

 

Der Beueler Handball fristet ein eher bescheidenes Dasein. Die Frauen spielen keine große Rolle, die Jugend ist nur punktuell besetzt und auch die TSV-Männer waren kurz zuvor, in der Saison 88/89 nach einer durchaus mittelprächtig erfolgreichen Ära unter Spielertrainer, Norbert Zimmermann, fast vorprogrammiert sang- und klanglos in die Kreisliga Bonn abgestiegen. Noch in der verkorksten LL-Hinrunde 88 warf der neu verpflichtete Beueler Trainer - in Aktionismus verfallen - ein verdientes Beueler Trio im besten Handballalter aus dem Kader. Ein positiver Effekt indes blieb aus. Das anschließende Misstrauensvotum überlebte der Gute dann nur, weil er die ebenfalls von ihm trainierte A-Jugend mal eben schnell komplett in die Senioren beförderte und obendrauf noch dreist mit Wahlrecht ausstattete (weil sie ja eventuell mal "Erste" spielen könnten). Natürlich wagten es die verschüchterten Grünschnäbel (darunter Bocki, Eimi und Walgi) nicht, gegen ihren damaligen Mentor zu stimmen. Half aber alles nicht, bereits kurz nach Karneval nahm der Abstieg deutliche Konturen an.

 

Im Frühjahr 1989 propagierte die junge Beueler Abteilungsleiterin dann einen radikalen Neuanfang unter alter Führungsriege und zu den talentierten A-Junioren gruppierte der immer noch im Amt befindliche Cheftrainer nun auch eine Reihe von neuen, auswärtigen Handballern. Prompt gelang der Saisonstart für den selbst ernannten Aufstiegsfavoriten mit 10:0 Punkten nach Plan. Und die Tabellenzähler elf und zwölf lagen für die Beueler Erstvertretung quasi schon auf dem Servierteller. Denn im nächsten Spiel wartete ja schließlich nur die vereinseigene Reservemannschaft, die im Jahr zuvor unter ihrer Trainerin (!), Petra Lederer - etwas überraschend - aus der Kreisklasse den Sprung in die „Bonner Handball Bel Etage“ geschafft hatte. Aber Achtung, auch diese Zweite, die sich bunt aus Spielern zusammensetzte, die vor der Saison einfach zu bequem waren, die TSV zu verlassenen, war bis zum fünften Spieltag fast schon sensationell verlustpunktfrei in die Saison gestartet. So kam es also an einem schnöden Trainingsdonnerstag im Frühherbst 89, nicht nur zum ersten Bruderkampf der Vereinsgeschichte, sondern ganz nebenbei auch noch zum absoluten Spitzenspiel in Bonn. Damals wie heute, berichtete ein gewisser Uwe Albrecht rund um den Handballsport für den General Anzeiger - aber damals wie heute, natürlich nicht aus den Niederungen der Kreisliga. Auch das Internet war noch nicht erfunden und Mobiltelefone hatte höchstens die Polizei. Niemand rechnete mit Zuschauern. Doch, oh Wunder, zum Anpfiff war die Hütte rappelvoll. Damals funktionierte halt die Mundpropaganda vorzüglich.

 

Und vom Anpfiff weg durch Schiedsrichterlegende, Rainer "Mozart" Themann, entwickelte sich ein "Vereinsderby" der ultra-intensiven Sorte - zumindest seitens der Outlaws der Zweiten. Da wollten es einige verschmähte Spieler frittenfettheiß der Abteilungsspitze und nicht zuletzt auch dem Trainer der Ersten zeigen, wie kolossal und eklatant falsch ihre gesammelten Fehlentscheidungen und die Personalpolitik der Vergangenheit waren. Die Erste hingegen wirkte konsterniert und war wohl stillschweigend von einer Stallorder zu ihren Gunsten ausgegangen. Aber: Pustekuchen! Ein furios aufspielender Werner Müller in Reihen der TSV II, netzte, wie er wollte und bediente ganz nebenbei auch noch den cleveren Kreisspieler, Ralf Winterscheid, in Serie. Die Siebenmeter waren ein gefundenes Fressen für den sicheren Schützen, Norbert Krey und doch wurden alle überstrahlt von Zerberus, Jürgen Reiss im Kasten der Reserve. Der flog, hechtete und hielt, als ob es kein Morgen mehr geben würde und selbstredend musste er mehrfach von seinen Mannschaftskollegen beim "Face to Face" zurückgehalten werden.

100 Jahre TSV Werner TSV Bonn Jürgen Reiss 

 

Bereits zur Halbzeit führte der vermeintliche Underdog relativ klar. Vor der Pausenbesprechung der Zweiten drohte die wutschnaubende TSV-Handball-Abteilungsleiterin ihrer konsternierten Trainerin, Petra Lederer, für den Fall einer Niederlage der Ersten, mit einer standrechtlichen Entlassung! Petra's Jungs aber verwiesen die „Eiserne Lady“ gar nicht nett, aber unzweideutig aus der Kabine. Die Lage drohte zu eskalieren, doch aus den unglaublichen Vorkommnissen a'la „Dallas“ oder „Denver Clan“ schöpfte die Lederer-Truppe noch eine extra Portion an Motivation und den super Kick für Durchgang zwei.

 

Teilweise entwickelte sich in den zweiten dreißig Minuten ein handfester Rosenkrieg, der beiderseits nahe am Rand der Geschmacklosigkeit geführt wurde. Von harmonischen Familientreffen nicht einmal der Hauch einer Spur. Auch auf der Tribüne war längst die Hölle los und die Sympathien bemitleidenswert einseitig an die Zweite verteilt. Mehrfach skandierten die fanatischen Fans unter der Anleitung von „Capo F.Z.“ lautstark:

"Wir sind Beueler und ihr nicht!"

Klar, dass die Erste, trotz einer bemühten Leistung in Abschnitt zwei, die Partie niemals gewinnen konnte. So kam es und nach dem Spiel ging es im damaligen TSV-Stammlokal, "Swinging Bananas" über Tische und Bänke. Barkeeper Florian Zenz cancelte spontan die noch gesetzmäßig verankerte Sperrstunde. Kaum ein Besucher der Banane schaffte es am Freitagmorgen zum Job, in die Uni oder in die Schule. Definitiv ein Match für die rechtsrheinische Ewigkeit.

100 Jahre TSV Florian K.D

 

Doch was hat dieses historische Spiel für die TSV insgesamt gebracht? Zunächst eher wenig. Die TSV wird mit ihrer Außendarstellung in dieser Saison zur Lachnummer der hiesigen Handballszene. Zumindest Petra Lederer durfte aber zähneknirschend geduldet bei ihren Jungs bleiben. Die Zweite wird in der Rückrunde trotzdem nach Unten durchgereicht, das Rückspiel geht klar an die Erste (was vermutlich keiner mehr weiß). Die wiederum halten noch lange den Kontakt zur Spitze, scheitern aber letztlich doch noch klar am Wiederaufstieg.

 100 Jahre TSV Petra Gerd und Horst  100 Jahre TSV Lupzig und Horst  100 Jahre TSV Karl Markus und Peter

Aber, vielleicht war genau diese dunkle Stunde, dieses denkwürdige Match dann doch der entscheidende Wendepunkt zum Guten, in einer Handballabteilung, die damals tief gespalten und zerrüttet war. Die Abteilungsleitung dankt wenig später nebst Konzept ab. Im Frühjahr 1990 übernimmt ein gewisser Gerhard Flory die Geschicke der Beueler Ballwerfer. Cheftrainer wird der Norddeutsche, Lutz Quiel, der in Folge aber auch „nur“ zwei Vizemeisterschaften erreichen konnte. Später schafft die Kombination Flory/Bitzer dann immerhin zweimal die Meisterschaft und feiert mit dem zur Aufstiegsrunde neu angeheuerten Trainer, K.D.Soika, endlich das lang ersehnte Comeback mit dem Landesligaaufstieg.

100 Jahre TSV Bühne

 

"Wir schlugen Rheinbach, wir schlugen Ennert, wir schlugen Geislar sowiesooo,
Waldbröhl, Rath Heumar, TV Jülich, das war ne Show ...!"

 

Der Rest ist jüngere Vergangenheit, stellt eine einzigartige Erfolgsgeschichte für die TSV dar und dürfte in wesentlichen Zügen bekannt sein. Und darum jetzt schnell hinein ins Hier und Jetzt ...

 

BES-KK: HSG Euskirchen II - TSV mE2 23:15 (11:6)

Coach Chris hatte ein typisches Spiel seiner E2 gesehen. Am Anfang nicht gelaufen und so konnte anschließend der Rückstand nicht mehr aufgeholt werden. Fabian und Nick mit sehr starken Würfen, zudem Simon gut in der Abwehr. Leider konnte die Hypothek der Anfangsviertelstunde nicht mehr getilgt werden.

 

BES-KL: HSG Euskirchen I - TSV mE1 16:26 (7:14)

Guter Saisonauftakt für unsere E1 gegen die hoch eingeschätzte HSG in einer wohltuend fairen Atmosphäre. Marissa aus Marienheide feierte ein tolles Debüt, Sota war ein ständiger Torgarant und Jan Braun ist kaum mehr aus dem Tor wegzudenken.

 

BES-KK: TSV gem. D3 – HSV Bockeroth 25:5 (15:3)

Dieses Spiel kam zur rechten Zeit und tat insbesondere der Seele gut. Trainer Daniel Terehov sah viele gut ausgeführte Details, die unter der Woche fleißig trainiert wurden. Dazu gehörten hoffentlich keine Rückraumwürfe, aber selbst die funktionierten ungeübt. Wenn es einmal läuft, ...

 

BES-KL: HSG Euskirchen - TSV wD2 21:9 (9:4)

Wie es der Spielplan wollte, ging es am 2. Spieltag mit nur 9 Spielerinnen gleich schon wieder ins Rückspiel gegen die auch weiterhin starken Euskirchenerinnen. Diesmal verkauften sich unsere Mädels allerdings alle viel teurer, deckten aggressiv, probierten sich aus und zogen mit viel Mut und Elan im Angriff beherzt durch. Besonders Sylvie, Fenna und Lilli ließen mit ihren Toren viel Schweiß und auch mal Tränen. Auch Svea netzte zweimal vom Kreis ein. Ein Spiel, aus dem unsere Mädchen viel lernen konnten und nach dem sie trotz Niederlage voller Stolz nach Hause fuhren.

 

BES-KK: TSV mD2 – Godesberger TV 10:18 (5:9)

Gegen die starken Godesberger war insgesamt nix zu machen, aber auch die Beueler hatten ihre guten Szenen. Teilweise war das schon ein recht flüssiges Kombinationsspiel. Coach Dani war auch mit der kämpferischen Einstellung sehr einverstanden. Besonders aber lobte er die gute Stimmung innerhalb seiner Mannschaft.

 

BES-KL: TSV mD1 – TV Palmersheim 26:13 (12:8)

Wie motiviere ich einen 17-jährigen Jungschiedsrichter für seinen sozialen Dienst im Handballsport? Indem ich ihn als erfahrener D-Jugend-Trainer und zudem noch als Gildenkollege quasi von der ersten Sekunde an lautstark oder auch mal weniger lautstark, aber im Grunde permanent in Dauerschleife kritisiere? Rhetorische Frage, oder? Aus den Erfahrungen der Vorjahre, hatte die TSV-Jugendleitung beim Kreisschiedsrichterwart um offizielle Ansetzung eines Unparteiischen gebeten. Gute Entscheidung. Insofern prallt die gegnerische Kritik am falschen Adressaten ab. Später flüchtete sich Albert dann noch in absurde Verschwörungstheorien, die wir aber noch weniger kommentieren. Die sportliche Bilanz hingegen, ließ keinen Raum für Diskussionen. Da konnten die guten TVP-Jungs nur bis zum 3:3 gleichwertig mithalten, dann setzte sich die TSV-Equipe kontinuierlich ab, obwohl Flo und Franz ihre "alte Stammformation" immer wieder mit den jungen Ben, Josha und Malte mixte. Worin war die Beueler Überlegenheit begründet? Relativ einfach, denn zumindest an diesem Tage gewannen die Beueler über die volle Distanz nahezu jeden direkten Zweikampf, stellten insgesamt das bessere Kollektiv in der Defensive, wie auch in der Offensive und gewannen darum folgerichtig - wenn auch zugegebenermaßen, einige Treffer zu hoch. Am offensichtlichsten wurden die klar gewonnenen Duelle auf der Torhüterposition, wo Timo eine ganz tolle Leistung ablieferte und ganz besonders auch auf der zentralen Kreis- bzw. Deckungsposition, wo Mateja ihr Talent eindrucksvoll in die Waagschale warf. Als die Beueler Nr. 2 nach rund 10 Minuten ihre unverständlich große Nervosität endlich abgelegt hatte, ging über sie immer wieder die Post ab. Hinten rackerte sie gegen das Kraftpaket Hussein und im Angriff bot sie sich jedem ihrer Mitspieler als sinnvolle Anspielstation an, was von den Jungs in Serie dankbar angenommen wurde. Nicht zufällig war Mateja am Ende des Tages die erfolgreichste Schützenliesel ihrer Farben. Überragend! Dazu offenbarte die TSV-Garde auch schon beachtliche spielerische Auffassungsgabe. Im Paket eine reife Leistung und ein verdienter Sieg in einem echten Härtetest für beide Teams, der nur etwas von den nervigen Äußerlichkeiten gestört wurde. Es ist zwar noch sehr, sehr früh in der Saison, aber am Samstag könnten sich in der Ringarena durchaus schon die beiden BES-Kandidaten für die HVM-Talentiade im Frühjahr gegenüber gestanden haben?!

 

HVM-OL: TSV wC – HSG Würselen 31:26 (16:13)

Wir werden sie jetzt nicht jede Woche zweimal über den grünen Klee loben, aber wer (wie im Fall Bullerjahn, s.u.) ein Duzend Tore wirft - und das ausdrücklich noch in der nächst höheren Altersklasse- wird hier zumindest zart lobend erwähnt. Die Rede ist natürlich wieder von Mateja Krajina, die auch am Sonntag in der weiblichen C-Jugend, durchaus positiv auf sich aufmerksam machen konnte. Belassen wir es dabei, denn auch die anderen Beueler Mädels machten ihren Trainerinnen sehr viel Freude. Die kranke Annika war nicht dabei und Aurelia mußte im großen Kader der weiblichen C leider aussetzen, dürfte damit aber zumindest ihren Platz im nächsten Spiel sicher haben.

 

BES-KL: TSV Feytal - TSV mC2 24:26 (10:17)

Olli Dahsburg wird nach diesem Wochenende von der TSV Bonn gründlich die Schnauze voll haben. Erst geht er als Spieler des TV Rheinbach mit dem Beueler Trauma ins Bett und nach dem Aufwachen stehen ihm als Trainer der Feyetaler C-Jugend die lästigen Rechtsrheinischen schon wieder im Weg rum. Grundlage für den Sieg unserer Jungs in Mechernich war eine wirklich tolle Viertelstunde vor dem Seitenwechsel, als die Gastgeber phasenweise schwindelig gespielt wurden. Nach der Halbzeit änderte sich der Spielverlauf allerdings grundlegend, denn Feytal wurde deutlich stärker und konnte seine körperliche Überlegenheit jetzt endlich gewinnbringend in die Waagschale werfen. Aber ein sinnvoll platziertes Teamtimeout durch rrh-Coach, Jens Scholten, brachte seine Jungs final in die Spur zurück.

 

HVM-OL: HC Gelpe/Strombach - TSV mC1 27:31 (10:17)

Julius Palmen sah ein sehr gutes Spiel von seinen Jungs gegen einen starken Gegner! Der Start bewegte sich mit 0:7 bis zur 9. Minute sogar nahe am Optimum. Aber, nach so einem guten Start ist es ja oft so, dass man in Folge nochmal einbricht. So war es dann auch in der zweiten Halbzeit. Bruno hat uns dann mit seinen Toren geholfen und Kilian konnte in den entscheidenden Phasen auch ein, zwei wichtige Paraden verbuchen. Ansonsten super Teamleistung! Freddy stark gekämpft, Jarno läuft immer weiter a' la "Forrest Gump". In der Gesamtbetrachtung bewertete Coach Jules die TSV-Partie als souveränen "Start-Ziel-Sieg".

 

HVM-OL: TSV wB – ASV Schwarz-Rot Aachen 24:15 (13:7)

Zweiter Sieg im zweiten Spiel. Keine Frage, unsere weibliche B-Jugend ist sehr gut aus den Startblöcken gekommen und die Beueler Mädchen werden gewiss eine gute Rolle in der Mittelrheinliga spielen. Auch gestern gab es quasi zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Zweifel am Sieg der TSV-Mädels. Gerade Nele drückte der Partie in der Anfangsphase ihren Stempel auf und wurde mit neun Buden insgesamt die erfolgreichste Schützin. Aber auch alle übrigen Mädels waren zu jeder Zeit auf Sendung, egal ob das Barbara, Birthe, Carolin, Jelena oder auch die gute Luzie waren. Die Beueler Trainerinnen, Carina und Maja, verlebten einen stressfreien Mittag und freuten sich über das gelungene Heimdebüt 17/18, wollten die Leistung in einem ihrer Meinung nach nicht so dollen Spiel aber nicht überbewerten.

 

HVM-OL: TSV wA – MTV Köln 22:31 (11:19)

O-Ton der Trainerin, Lara, gefällig? "Scheiße!" Mit einer etwas tieferen Bank und etwas mehr Selbstvertrauen wäre eventuell ein besseres Ergebnis möglich gewesen. Aber der MTV, gegen den die jungen TSV-Damen auch schon in der Quali eine derbe Packung bezogen haben, ist und bleibt wahrlich nicht der Lieblingsgegner der Beuelerinnen.

 

BES-KL: TSV mA – TVE Bad Münstereifel 31:30 (16:15)

Ein insgesamt gutes Kreisligaspiel, bei dem sich allerdings unsere A-Jugend das Leben in der Schlussphase selber schwer machte. Mit fünf Treffern Vorsprung ging das Team von Jan Stübner in die letzten 10 Spielminuten, doch statt nach Ballgewinn ruhig die klare Torchance zu suchen, drückten seine Jungs immer weiter auf die Tube und produzierten völlig unnötige Fehler. Münstereifel kam zwar erst drei Sekunden vor Schluss zum Abschlusstreffer, ließ sich aber kampfstark niemals entscheidend abschütteln.

 

BES-KL: TSV Feytal – TSV 3. Frauen 14:19 (7:7)

Sieben Beueler Feldspielerinnen, ließen sieben gegnerische Gegentore in Halbzeit eins und nochmal sieben im zweiten Abschnitt. Folglich war Joana sehr zufrieden mit ihrer Abwehr, ihrer Torhüterin Kirsten und insgesamt natürlich mit dem gelungenen Saisonauftakt.

 

HVM-OL: TSV 2. Frauen – ASV Schwarz-Rot Aachen 19:28 (6:14)

Falscher Gegner zum Saisonauftakt. Trainer Tack wusste schon im Vorfeld, dass seine Frauen noch nicht an ihre Leistungsgrenze kommen. Die muss man aber als TSV II gegen Wutzke (7), Stein (8) & Co. definitiv erreichen, zumal die Aachenerinnen sicher auch noch von der einzigen Niederlage der Vorsaison leicht gereizt und in jedem Fall gewarnt angereist war. So nahm Lukas die klare Pleite denn auch gelassen und erwartet ganz andere Teams auf Augenhöhe im Kampf um den Klassenerhalt.

 

BES-KL: TSV 3. Männer – TSV 2. Männer 20:35 (8:16)

Nadja Klitschko konnte es zwei Sportlerleben lang verhindern, den boxerischen Bruderkampf ihrer Söhne, Vitali und Wladimir. Ein Fight den die
Mammutschka nie sehen wollte und auch in Beuel eigentlich keiner sehen wollte. Aber die Sache war gottseidank nicht nur zeitlich fernab von 1989. Alles verlief schiedlich friedlich und - besonders wichtig - niemand hat sich verletzt. Nur der Lars hatte sich bereits im ersten Saisonspiel fies am Knöchel verletzt und darum wünschen wir ihm von dieser Stelle aus auch nachträglich alles Gute! So waren die Herren Ralf Schreiber und Gernot Schweers am Sonntagnachmittag dann fast schon ein wenig zu viel des Guten für ein Familientreffen, sofern sie denn in Wirklichkeit nicht adoptiert werden wollten.

 

WHV-RL: TSV 1. Frauen – TS St. Tönis 32:21 (14:11)

Das erste Damen-Regionalligaspiel ever in der alt ehrwürdigen Ringarena. Und das entwickelte sich aus der Sicht von Jochen zu einem sehr gelungenen Saisonauftakt, mit einer guten Leistung in einem auch insgesamt niveauvollen Spiel. Letztlich war es ein ungefährdeter Sieg. Sehr erfreulich, dass die Beueler Mädchen neben ihrer guten Deckungsarbeit, auch im Angriff gute Lösungen gefunden haben. Maja Klingenberg und Claudia Behrens mit ganz starker Leistung. Carina Senel in Abwehr und Angriff gewohnt zuverlässig und auch die beiden TSV-Torfrauen, Marie und Simone, überzeugten das rechtsrheinische Auditorium.

 F1 17.09.17

 

WHV-RL: TSV 1. Männer - TV Rheinbach 28:22 (14:7)

Der Grand ist beim Skat ein Solospiel bei dem die vier Buben als höchster Trumpf gelten. Es macht also Sinn, wenn man zwei oder mehrere Buben auf der Hand hält, um damit das Spiel mutig offensiv an sich zu reißen. Fehlen einem aber genau diese Trumpfkarten, muss das Beiblatt extrem gut sortiert sein. Ähnlich die TSV-Ausgangslage im gestrigen Derby gegen Rheinbach. Mit Fabian Struif, Simon Röhrig und dem erkrankten Thomas Onnebrink fehlten dem Beueler Coach, David Röhrig, nämlich mal eben die drei treffsichersten Buben der Vorsaison. Zudem fiel auch noch Julius Palmen grippegeplagt aus. "Ein Grand ohne vier", nennt man das dann unter uns Skatbrüdern. Mutig, wenn man sich dann trotzdem die Spielführung zutraut. Es mag ein wenig unhöflich klingen, aber die Vier wurden keine Sekunde lang thematisiert und ebenfalls keinen Moment eines Gedanken an eine Niederlage verschwendet. Minutiös stellte Röhrig seine Resttruppe auf den harten Brocken RTV ein. Nahezu jede bekannte gegnerische Variante, offensiv wie defensiv, wurde detailliert besprochen, trainiert und noch besser - vom Team komplett verstanden. Aber bei aller taktischen Beschlagenheit, da muss dann aber auch noch eine entsprechende Tagesform parallel dazu im Köcher stecken.

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Und das sogenannte Beueler Beiblatt stach auf fast allen Positionen, während auf der anderen Seite Shootingstar Dahsburg & Co. insbesondere in Durchgang eins große Schwierigkeiten mit der rotzfrechen Ausrichtung des Heimteams hatten. Beispiel Goalie Schäper. In Wahn nicht in der Starting Seven zu finden, durfte Jan jetzt etwas überraschend ran, denn Micha Rieder hatte in der vergangen Woche eigentlich eine durchaus wiederholenswerte Leistung gezeigt. Diesmal halt umgekehrt und das "lange Elend" hielt tatsächlich wie der „Deibel“. Besonders in Durchgang eins nervte er die wuchtigen Rheinbacher Angreifer mit gleich neun Großparaden. Sensationell! Da stopfte er noch in höchster Not einige Lücken seiner Vorderleute, was mit zunehmender Spielzeit gar nicht mehr sooo erforderlich war, denn auch die Verteidigung erledigte mehr und mehr einen vorzüglichen Job. Insbesondere Robert, Tim, Daniel und - man höre und staune - auch Flo, verloren kaum einen Zweikampf und noch seltener die Übersicht in der ganz speziellen 6:0-Deckungsvariante der TSV. Bereits vor dem Halbzeitpfiff war das Beueler Publikum regelrecht verzückt.

100 Jahre TSV Norbert

 

Halbzeit zwei verlief dann allerdings zugegebenermaßen schon zu Gunsten der Gäste, aber andererseits ließ die TSV ihre Widersacher nicht mehr näher als drei Treffer heran. Insgesamt aber dürfte sicher niemand wiedersprechen, wenn man unter dem Strich einen klar verdienten Beueler Sieg bilanziert.

Wer aber war in Abwesenheit der besagten fetten Buben rrh. die größten Trumpfasse im heimischen Angriff? Sicher auch der schon zuvor lobend erwähnte Benninghoff-Lühl, als (meist) umsichtiger Regisseur. Und sonst? Tja, da stachen zwei Zwanzigjährige der Sorte "Tintemännchen mit Hühnerbrust" tief ins Herz der Rheinbacher. Allen voran Nils Bullerjahn, der von seinen Kollegen immer wieder fein isoliert in 1:1-Situationen geschickt wurde und der diese Freiräume unorthodox, wie verblüffend kaltschnäuzig ausnutzte. Sieben Feldtreffer schweißte Bullerj

ahn den RTV-Keepern wechselweise ein und weil mit Jimmy und Thomny dummerweise auch die beiden Standardsiebenmeterschützen fehlten, netzte er obendrauf auch noch fünfmal vom Punkt. Macht in Summe ein ganzes Duzend und das Krönchen zum "Man of the Match". An dem rüttelte und zerrte auf Linksaußen, David Terehov, mit seinem Vortrag ganz vehement. Denn auch der "Dodo" zeigte mit seinen "Steals", Assists, TG's und tollen Toren von Linksaußen ein wunderbares Spiel, das er dann auch prompt ganz fett über die komplette Spielzeit auf der Platte genießen durfte. Bemerkenswert, wird doch dem damaligen A-Jugendtrainer David über seinen Spieler David nach einem verkorksten Spiel das Zitat "bei mir spielt der Terehov keine Sekunde mehr", nachgesagt. O.K., es ist der Dramaturgie geschuldet, dass das damals wohl nur auf die Mittelposition bezogen war.

Bei allem Einzellob war aber das TSV-Kollektiv und dessen glänzende Umsetzung der ausgeklügelten Marschrichtung der eigentliche Schlüssel zum prestigeträchtigen Erfolg. 4:0 Pluspunkte, statt einer auch prognostizierten möglichen Nullnummer. Toller Handballabend, wunderbarer Start für die Beueler Männer, so darf es gerne weiter gehen.

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