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Geschrieben von Handiball Lecter am . Veröffentlicht in News

Das Schweigen der Bälle

Das Schweigen der Bälle

Gemeinhin gilt der November als der stille Monat im Kalenderjahr. Mit seinen Feiertagen Allerheiligen (01.) , Volkstrauertag (17.). Buß- und Bettag (20.) und Totensonntag (24.)  kommt er äußerst ruhig und nach Umstellung der Uhr manchmal auch etwas düster daher. Sogar der Gesetzgeber schützt diese "Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung" im ganz Besonderen. Es ist definitiv nicht die Zeit der großen und vielen Worte.

 

November

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Viel eher sollte man sich im Kerzenschein demütig still, fleißig und konzentriert an seiner Hände Werk laben. Gut, schenken wir uns also im Sinne der "stillen Feiertage" die obligatorisch ellenlange Einleitung, halten ganz einfach mal die Fresse und kommen an diesem 17. Tag im November ungewohnt direkt auf den handballerischen Punkt...   

 

BES-CL: TSV F-Jugend - Poppledorfer HV   gut, gegen gute Poppelsdorfer

Das waren genau die richtigen Gegner und auch genau die richtige Dosis an frischem Kinderhandball am frühen Sonntagmorgen. So langsam macht sich ein Generationswechsel bei unserer F-Jugend bemerkbar, denn andere Kinder rücken langsam in den Mittelpunkt des Geschehens. Sandra Bruckhaus und ihr PHV waren mit zwei Teams angereist und machten insgesamt den leicht reiferen Eindruck. Dennoch entwickelten sich spannende Spiele auf Augenhöhe, an dem alle ihren Spaß hatten.

BES-KL: TSV E1 - SG Ollheim-Straßfeld 28:15 (19:5)

Klare Angelegenheit für die E1, trotz der wieder einmal herrschenden leichten Personalnot. So halfen also Joel Mohr aus der E2 im Tor sowie Finn Hoffmann und Niklas Bitzer aus der F-Jugend im Feld erstmals „bei den Großen“ aus. Doch insbesondere Carolin Gerhartz, Henri Greitens, Melanie Mentel und Florian Radke sorgten beim 2 x 3:3 schnell für klare Verhältnisse und somit für die richtige „Wohlfühlstimmung“ für das junge Aushilfstrio, das dann auch prompt mit sehr ansprechenden Leistungen auf sich aufmerksam machen konnte.

"Mel M" im AnflugFlo B-L: Ob auch was vom einen beim anderen ankommt?Henri, der Torminator

 

BES-KK: TSV D2 - Siegburger TV 13:17 (6:10)

Der Beueler Coach Philipp Kessel wurde am Sonntagmittag geradezu von einer Flut an spielbereiten Kindern überrannt. 14 Pänz sind des Guten dann doch etwas zu viel und es mussten sogar Trikot-Anleihen aus dem E-Jugendsatz genutzt werden. Leistungsmäßig war es zur Vorwoche eine klare Steigerung unserer D2, obwohl der Start mit einem 0:6 wieder einmal komplett verschlafen wurde. Das Mitteldrittel gehörte dann aber der großen Schar rrh. Die TSV robbte sich langsam an den STV heran und beim 10:10 zur Mitte der zweiten Halbzeit war sogar einmal kurz der Gleichstand geknipst. Aber die gut vorgetragenen schnellen Konter der Siegburger gaben am Ende doch den Ausschlag für den verdienten Gästeerfolg.

 

BES-KL: TSV mC2 - Ollheim-Straßfeld 20:17 (14:11)

Und mit der C2 präsentieren wir noch so ein Team, was noch am Vorsonntag hier an dieser Stelle leicht gescholten worden war, sich jetzt aber mit einer schönen Leistung die volle Rehabilitation erspielt hat. Julius Arnold wollte dann auch folgerichtig gar nicht mit Lob für seine Jungs sparen und hob zusätzlich die gute Trainingsbeteiligung der Vorwoche als mögliche Ursache für den Erfolg heraus. Niklas Kussl im Tor war ein starker Rückhalt, der unter anderem auch zwei Siebenmeter entschärfen konnte. Am Kreis war Tim Kurig ein ständiger Unruheherd für die SGO-Verteidigung und auch Handballneuling Steffen Kajkin konnte sich erneut in die Torschützenliste eintragen.  

 

HVM-VL: Weidener TV - TSV mC1 29:33 (12:14)

TSV-Trainer Florian Benninghoff-Lühl freute sich, dass sich die erneut sehr weite Auswärtsfahrt wieder mal gelohnt hatte und seine Jungs eine wirklich anständige Leistung gezeigt haben. Keeper Lars war im ersten Durchgang ein wichtiger Faktor für die Halbzeitführung. Allerdings gab es auch wieder das obligatorische blaugelbe Tief, in dem der WTV sogar zum 27:27 ausgleichen konnte. Die entscheidende Schlussphase gehörte dann aber wieder ganz eindeutig den konzentrierteren Beuelern. Chriss Gerhartz ist längst zur unverzichtbaren Konstanten geworden, aber auch Kai auf der Mitte und besonders Dennis Herlein am Kreis bekamen gute Noten vom Coach, weil sie die Trainingsinhalte der vergangenen Woche gewinnbringend in diesem Spiel umsetzen konnten.

HVM-OL: JSG Weiden/Merkstein - TSV wB 17:25 (8:16) 

Die weibliche B-Jugend der TSV war zu Gunsten der eigenen A-Jugend mit recht reduziertem Kader an die berüchtigte Parkstraße nach Würselen gereist und die jungen Beueler Damen erledigten einen richtig tollen Job. Insbesondere in der ersten Halbzeit zeigten sie höchst seriös und souverän, welch gute Handball-Grundausbildung sie im Laufe der Jahre genossen haben – Hut ab für eine richtig reife Leistung. Die eminent torgefährliche und spielfreudige Hannah Wilhelms im Rückraum, eine jederzeit gute Julia im Tor und die extrem agile Nessy als Kreisspielerin bildeten das stützende Beueler Korsett, an dessen Seite wirklich jede der eingesetzten Spielerinnen wichtige Akzente zum ungefährdeten Auswärtssieg beisteuern konnte. Dazu gehörten auch Jenny Herlein und Julia Ewe aus der eigenen C-Jugend, die erstmals auf dem Oberliga-Spielberichtsboden der laufenden Saison auftauchten. Letztgenannte konnte sich dann sogar schon mit zwei rotzfrechen Treffern in die Torschützenliste eintragen.    

 

BES-KL: TSV mB2 - TuS Dollendorf 24:18 (12:11)

Na, etwa zu viel gelobt worden? Jedenfalls war es möglicherweise die schlechteste Saisonleistung der B2 in der Kreisliga. So wachsen dann die Ansprüche, aber es wollte tatsächlich nie ein rechter Spielfluss im Beueler Spiel aufkommen. Gut, dass wenigstens Rückraumkanonier Alex Vogel einen wirklich guten Tag erwischt hatte und so die B2 weiterhin auf ihrem schönen Erfolgskurs halten konnte.

 

HVM-OL: TSV mB1 - HSG Siebengebirge-Thomasberg 21:21 (6:9)

Röhrig und Naji: die beiden von der Essener Baumschule im direkten Trainerduell. Legt man dieses Spiel zu Grunde, liegt man mit der Unterstellung, dass die beiden „Harvard-Absolventen“ nicht ganz so viel gelernt haben können, gar nicht so schlecht. Viele, sehr viele, technische Fehler prägten dieses insgesamt wahrlich nicht gute Oberligaspiel. Doch für die TSV sprechen mit ihrem verletzten Trio, Hendrik Hüsselmann, David Terehov und Teamleader Lasse Hagedorn, mildernde Umstände. So bekommt der Punktgewinn dann sogar einen höchst positiven Anstrich. Wobei im ersten Durchgang der Beueler Keeper Lars Hellmann seine Farben mit seiner starken Leistung fast allein im Spiel halten konnte. Nach dem Wechsel wurde der Beueler Vortrag unwesentlich besser, aber die kämpferische Note stimmte zu jederzeit. Endlich wurden auch mal so etwas wie Emotionen bei der eher introvertiert daher kommenden Beueler Truppe frei gesetzt. Ganz entscheidend mitgeholfen haben dabei zwei Akteure, die man vorher nicht unbedingt auf dem Zettel hatte. Der junge Marvin Waloßek aus der B2 beispielsweise nutze seine Einsatzchance nahezu perfekt und erzielte bei vier Versuchen ebenso viele Treffer von der Linksaußenposition. Und in der Schlussphase hatte Finn Pütz auf Rechtsaußen sein eindrucksvolles „Comingout“, als er mit einem Heberchen der Marke „extrafein“ nicht nur seinen persönlichen Hattrick vollendete, sondern damit auch für das vielumjubelte Unentschieden sicherte. 

   

HVM-OL: JSG Nümbrecht/Oberwiehl - TSV wA 23:22 (8:13)

„Willkommen auf der Erde.“ Schwupps, da ist es passiert. Die erste TSV-Niederlage überhaupt für den weiblichen Bereich in dieser Saison. Und die war für die gut besetzte Truppe von Trainerin Hanna Simons zwar höchst ärgerlich, aber am Ende auch nicht so ganz unverdient. Ursache dafür war eine unterirdische Leistung in der Schlussviertelstunde. Bis dahin hatten die Beuelerinnen eigentlich alles im Griff, führten in Durchgang eins durchgängig und hatten beim 10:16 nach dem Seitenwechsel die Vorentscheidung eigentlich schon auf dem silbernen Präsentierteller liegen. Doch im gleichen Maße, wie sich die JSG mit ihrer bärenstarken Torfrau spielerisch regenerierte, häufte die TSV nun „Unforced Errors“ an. Selten in der Anzahl gesehene technische Fehler, eine äußerst mangelhafte Chancenverwertung und eine nun lausige Passgenauigkeit waren in Summe einfach zu viel, um am Ende zumindest noch ein Remis über die Ziellinie zu retten. Sicher dumm gelaufen, macht aber trotzdem nichts. Die Bäume wachsen nun einmal nicht in den Himmel und ab Montag wird wieder fleißig, sachlich und seriös an einer Formverbesserung trainiert.

        

HVM-VL: Weidener TV - TSV mA 30:21 (18:12)

Beueler Rumpfkader, allerdings mit einer wirklich überraschenden Trainerbesetzung. Dirk Bock und Lars Graunke sprangen dankenswerter Weise für das beruflich verhinderte Coach-Duo, Jörg Niebel und Jost Hohage, ein. Leider war niemand neben ihnen, um das taktische Geschick auswechseltechnisch gewinnbringend einzusetzen. Dennoch zollten die beiden Interimstrainer der A-Jugend angesichts der personellen Notbesetzung großen Respekt für ihren kämpferischen Einsatz. Beim Abschlusstraining am Donnerstag verletzte sich zu allem Überfluss auch noch Leader Niklas Schurz am Knöchel (gute Besserung!). Zudem ging Max Koch noch leicht angeschlagen in die Partie und Lukas Winterscheid zog sich im Laufe des Spiels eine schwere Daumenprellung zu. So verbietet sich jegliche Kritik, im Gegenteil, die Jungs sind aus der misslichen Situation absolut ehrenhaft heraus gekommen.  

 

BES-2.KK: TSV 4. Männer - SG Ollheim-Straßfeld III 22:21 (11:11)

Wie war das mit dem guten Gaul? Der Silvio nicht da, dafür aber diesmal der Sandman. So war die Leistung diesmal über links eher mau, dafür aber von rechts trefflich genau. Gegen die robuste Spielweise der SGO III tat sich das Beueler Ensemble der „Vierten“ trotzdem über die volle Distanz äußerst schwer. So sah das auch Spielertrainer Ralf Winterscheid und gab in der Auszeit wenige Sekunden vor Ultimo also die Sicherung des Unentschiedens als oberste Devise aus. Das hatte der gute Alexander Romanowicz offensichtlich gründlich missverstanden, denn bei seinem nächsten Ballkontakt (vier Sekunden nach Wiederanpfiff) und einer sich ihm bietenden Halbchance (schmeichelnde Umschreibung unter Freunden), nagelte Alex das Leder fast von der Grundlinie zum siegbringenden Tor in die Maschen. Auf der Tribüne – na klar, wie fast immer – eine wissbegierige Kreisklassen-Delegation aus dem schönen Bad Honnef. Mann, oh Mann, wenn ihr wüsstet, dass die ganze alberne Beobachterei so was von für die Katz ist, weil ja im Spiel der TSV IV. gegen euch Kurstädter der derzeit noch verletzte Verbandsliga-Sixpack (siehe unten) geschlossen sein Comeback feiern dürfte…  

 

BES-KL: HSV Troisdorf - TSV 3. Frauen abgesagt

Zum Wochenende zeichnete sich ab, dass die „Dritte“ in massive Personalnot kommen sollte, denn da flatterte Spielertrainerin Bibi Rohn bereits die fünfte Absage für das Spiel in Troisdorf ins Haus. Da auch die „Zweite“ und „Erste“ am Sonntagnachmittag beschäftigt waren, blieb TSV-Frauenwartin Maren Walgenbach keine andere Wahl, um in Troisdorf um kurzfristige Spielverlegung zu bitten. Da der HSV aber nach eigener Auskunft über keine freien Hallenkapazitäten verfügt, sind die Punkte kampflos an den Elsenplatz gegangen.

 

BES-KL: HSV Troisdorf - TSV 3. Männer 25:27 (11:16)

Keine ganz so tolle Leistung der „Dritten“, dafür war es am Ende für Coach Rudi viel zu zitterig. Und das völlig unnötig, denn nach einer 5-Tore-Führung zur Halbzeit, waren die Beueler dem HSV nach dem Seitenwechsel sogar einmal bis auf 9 Treffer enteilt. Dann folgte die bereits angedeutete sehr schlechte Schlussviertelstunde. Dem Zittern ein Ende setzte dann aber doch Rückraum-Gunner, Holger Elschner, mit einem humorlos verwandelten Siebenmeterstrafwurf in der Schlussminute.

 

HVM-LL: VfL Gummersbach - TSV 2. Frauen 18:22 (11:16)

Die „Zweite“ gewinnt in Gummersbach insgesamt verdient, dank einer sehr guten Mannschaftsleistung – Torschützen folgerichtig verteilt. Starke erste Hälfte mit deutlich verbesserter Defensive im Vergleich zum letzten Spiel, leider dann in den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte nur ein Tor und sehr fahrige Abschnitte, als Gummersbach mit einer 6:0 Abwehr wesentlich robuster stand. Am Schluss wurde der Auswärtssieg aber halbwegs ruhig nach Hause geschaukelt, u.a. weil Siggi in der Schlussphase ihren vierten Siebenmeter entschärft hat und damit in dieser Kategorie bei makellosen 100% geblieben ist.

 

HVM-LL: Eschweiler SG - TSV 2. Männer 35:30 (16:13)

Das ist nicht neu, das die SGE „eckelig“ zu spielen ist. Hinten mit einer humorlosen 6:0-Abwehr, an der man sich richtig müde spielen kann. Vorne agiert Eschweiler clever und elend lange bis zur passenden Abschlusssituation. So war es auch gestern und Bockis Jungs bekamen zu keiner Zeit auch nur halbwegs Tempo in ihre Aktionen. Trotzdem hätte mit etwas mehr Glück sogar noch Zählbares heraus springen können. Aber insbesondere der Beueler Rückraum war weitestgehend total abgemeldet und so verwundert es auch nicht, dass mit Hendrik May und Julius Arnold die TSV-Flügelzange zum effektivsten und besten Mannschaftsteil wurde.  

 

HVM-OL: SG Ollheim-Straßfeld - TSV 1. Frauen 21:22 (8:7)

Zack, zack! Auch das zweite BES-Lokalderby in der laufenden Oberligasaison denkbar knapp auswärts gewonnen. Das Spiel bei der Spielgemeinschaft in Heimerzheim war dann tatsächlich das erwartet schwere Kampfspiel, das sicher insgesamt nicht sehr schön anzuschauen war, aber immer sehr intensiv und hoch emotional geführt wurde. So ist das nun einmal, wenn sich zwei Teams aus dem Effeff kennen. Besonders gut kennt naturgemäß Marie Cajetan die Werferinnen beider Teams. Da sie diesmal aber wieder zwischen den Beueler Pfosten stand, lag das Plus auf der Torhüterposition eindeutig auf unserer Seite, denn Marie fischte gleich serienweise gute Versuche von ihren Ex-Kolleginnen weg. Der zweite Unterschied, der möglichweise zum entscheidenden Faktor wurde, war die olle Saskia Pott. Die wird halt nicht beim ersten „Zipperlein“ nervös und so netzte Sassi mit einer 11/5-Torquote die letzten drei entscheidenden Treffer „kalt wie Hundeschnauze“ (einer meiner Lieblingsfloskeln!) vom Siebenmeterpunkt – ein extra cooler Auftritt! Zusammenfassend ein glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg in einer intensiven Partie, die aber niemals über die Grenze des Erlaubten ausuferte.  

 

HVM-VL: SC Fortuna Köln - TSV 1. Männer 25:32 (13:13)

Da gewinnst du die Verbandsligaspitzenpartie auswärts mit sieben Toren Differenz, die vordere Konkurrenz lässt teilweise Federn, alles könnte so wunderbar sein und trotzdem bekommt dieser Spiel- und Situationsbericht einen völlig unverdient negativen Touch.

Denn eigentlich sollte hier an dieser Stelle die Verletzungsmisere unserer Männer ja nicht mehr thematisiert werden, sondern wurde wegen immer wiederkehrender Langeweile pauschal zu den Akten gelegt. Doch da ist sie wieder, die „unfassbare Krankenakte Rechtsrheinisch“. Vor Wochenfrist in Strombach war die Welt ja vordergründig noch halbwegs in Ordnung. Denn da weilten „lediglich“ die Langzeitverletzten Chrissi und Flo mit gelbem Zettel auf der Tribüne. Doch dann kam es knüppeldick. Unter der Woche meldete sich Simon nach CT mit Meniskusanriss vorläufig ab. Bei der Fortuna langte sich aktuell Abwehr- und Angriffsbollwerk Thomas Onnebrink bereits nach rund einer Viertelstunde an den Oberschenkel. Vermutete Amateurdiagnose aus der Ferne: (hoffentlich nur) ein Muskelfaserriss. Am kommenden Donnerstag meldet sich dann zudem Mannschaftskapitän Rüdiger Weyer zur Schulter-OP ab, die er aber dankenswerterweise für die beiden letzten schweren Auswärtspartien noch ein wenig aufgeschoben hatte. Die Bänderverletzung von Nachwuchsspieler Niklas wurde bereits im A-Jugendbericht erwähnt.

So what? Röhrig, Röhrig, Benninghoff, Onnebrink, Weyer + der Abgang während der laufenden Saison. Das wäre für sich allein genommen schon ein sehr feines Team, das in dieser Besetzung garantiert um den Aufstieg spielen würde – würde, wäre, hätte – scheiß Fahrradkette. Phantasievolle Prognosen über die Dauer der unterschiedlichen Heilungsverläufe haben wir uns ebenfalls längst abgewöhnt. Kommt sowieso anders.

Zur etwas schöneren Kehrseite der Medaille und der umso bemerkenswerteren Leistung am Samstagabend. Vor dem Wechsel war die Fortuna ein jederzeit gleichwertiger Gegner, der mit einer sehr agilen Deckung die Beueler noch empfindlich stören konnte. Unsererseits war die Deckungsarbeit eher zögerlich und hätte in dieser Form definitiv nicht zum Sieg ausgereicht. Insbesondere der Halblinke der Kölner, dessen Name bis jetzt nicht zweifelsfrei recherchiert werden konnte, konnte so heiß laufen und fast nach Belieben treffen. Doch wir haben nicht nur ein gutes Team, wir haben bekanntermaßen auch einen richtig guten Trainer, das ist nun mal Fakt. Der Jochen drehte in seiner unaufgeregten Art beim Gschwendner Halbzeittee an ein paar entscheidenden Schräubchen und schon wurde das Spiel nach der Pause deutlich besser. Nun waren die Beueler Abwehrspieler deutlich einen Tick früher und intensiver an ihren Gegenspielern. Zur Belohnung übernahm die TSV schnell und ab da eigentlich auch durchgängig eine Spielführung von zwei bis drei Toren. Das lag auch daran, dass die Angreifer wesentlich besser mit den mittlerweile zwei Vorgezogenen Kölnern zurechtkamen. Eric und HG links, Enno und Lukas über rechts. Überhaupt dieser Enno Hachgenei. Einer Legende zufolge durfte dieses Bürschlein im südlichen Heimatverein ja ausschließlich in der Abwehr ran – unglaublich, oder? Bei uns steigert sich „Brazzo“ jedenfalls von Woche zu Woche und macht nicht nur den Zuschauern richtig Spaß. Und der Tackovic? Der ist bekanntermaßen ja nicht unbedingt Jochens allererste spielerische Wahl und dennoch macht der Lukas bei Bedarf sein aufopferungsvolles Ding. So auch gestern, als er viele Tore clever direkt oder indirekt vorbereitete. Der unzweifelhafte Höhepunkt dabei sicher, als Tack seinem „Spezi“ David das finale 32. Tor per Eckball mit feinem „Kempapass“ auflegte. Exemplarisch für den derzeit einzig übrig gebliebenen Röhrig, der sich trotz dauerhafter Manndeckung wieder zum erfolgreichsten Torschützen seiner Farben „schlich“. Ach ja und fast hätte ich es vergessen, denn zumindest einer hat ja auch einmal die Ausgangstür der TSV-Krankenstation gefunden: Christian Ridder feierte in den letzten 15. Spielminuten ein endlich schmerzfreies Comeback und half mit seiner formidablen Leistung ganz entscheidend dabei mit, den am Ende hochverdienten Sieg in staub-trockene Tücher zu bringen.  

Soweit zur himmelhoch jauchzenden Vergangenheit. Die Realität heißt eine in dieser Saison bärenstark daherkommende Reservemannschaft der HSG Siebengebirge mit ihrem Trainerfuchs Edi Grunwald an der Spitze. Vielleicht leihen uns die ja aus ihrem 20 (oder 21?)-köpfigen Kader punktuell einen Spieler? Jedenfalls wird eine spannende Frage sein, ob die Beueler tatsächlich mehr, als nur einen Feldspieler zum Wechseln aufbieten können – und wer wird das sein??? Die Favoritenrolle braucht uns der Edi unter diesen Voraussetzungen erst gar nicht zu versuchen, talwärts in die Turnschuhe zu schieben. Doch der November ist ja auch ein richtiger Harry Potter-Monat und vielleicht zaubert der gute Jochen ja am Ende dieser Woche gleich einen ganzen Wurf rückraumstarker weißer Kaninchen aus seinem Hut…