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Der blaugelbe Scheibenwischer

Geschrieben von Politbarometer am . Veröffentlicht in News

Bonn stellte sich quer

Frage: Darf oder sollte man sich als Sportverein politisch äußern? Antwort: Um seinen mehr als 2000 Mitgliedern ein gutes Gefühl zu vermitteln und gleichzeitig seiner Stellung als einer der größten Vereine überhaupt in Bonn gerecht zu werden, MUSS man vermutlich sogar - zumindest gelegentlich - glasklar seine Position darstellen. Also, wenn nicht jetzt, wann dann, bietet sich die passende Gelegenheit eines einfachen politischen Glaubensbekenntnisses? Und diese schlichte, wie unzweifelhafte Position der Turn- und Sportvereinigung liegt natürlich eindeutig nicht rechts draußen bei einigen verwirrten Hohlbirnen, die Beuel am Maifeiertag ordentlich in Aufruhr versetzten.

bonnstelltsichquer

 

Diese ganz und gar antifaschistische Position gilt selbsterklärlich auch für unsere Handballabteilung, denn die vielen, vielen ausländischen Teammitglieder in all unseren Mannschaften und deren Familienangehörigen würden eine anders lautende, eine undemokratische Haltung in der TSV niemals tolerieren. Daher nutzen wir die Gelegenheit kurz, um an dieser Stelle noch vor der aktuellen Spielerichterstattung einen donnernden Applaus der Rechtsrheinischen Handballer für die mannigfach gelungenen Aktionen des Protestbündnisses in der vergangenen Woche loszuwerden.

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Bonn ist aufgestanden, Beuel hat sich quergestellt -Bravo !!!

Eine charmant entwaffnende und vermutlich auch die größte, wie eindeutigste Gegenveranstaltung hätten sich die NS-Dumpfbacken im Übrigen in unserem wunderschönen Rheinauen-Familienparkansehen können (wenn man sie denn aus ihrem Affenareal gelassen hätte).Denn da genossen unweit der grölenden Meute viele Hunderte von einfach normal gepolten Menschen aus aller Herren Länder das tolle Wetter und feierten Seite an Seite unbeeindruckt den schönen Mai-Auftakt – ganz ohne irgendwelche dämlicher Ressentiments.

Soviel Zeit musste sein, das ganz und gar unpolitische Beueler Handballwochenende...

TSV F-Jugend – HSG Geislar-Oberkassel

Erster Auftritt für die rundum neu formierte F-Jugend der TSV. Trotz vieler Absagen im Kader konnten die Trainer Julius und Peter zwei Teams gegen ebenso viele HSG-Mannschaften stellen. Die in einem neuen Spieljahr immer wieder gehegten Befürchtungen, angesichts der vorhandenen Spielstärke oder mangelnder Wettbewerbsfähigkeit erwiesen sich wieder einmal als nicht begründet. Einfach mal den Pänz vertrauen. Sowohl das Beueler Jungenteam (hier insbesondere der jüngere Jahrgang 2005), wie auch die holde TSV-Mädchenmannschaft der F-Jugend wussten durchaus zu gefallen. Natürlich wurde mit Armin und Bettina von der HSG prompt für den 23. Mai ein Remake vereinbart.

TSV mB - TV Birkesdorf   33:35 (17:18)

Eigentlich, ja eigentlich ein gutes Spiel der TSV-Burschen - zumindest im Angriff. Schaute man den Beuelern aber jenseits der Mittellinie bei ihrer Abwehrarbeit (oder das, was dafür ausgewiesen wurde) zu, musste man die positive Beurteilung leider wieder revidieren. Lückenhaft wie ein Schweizer Käse präsentierte sich der eigene Defensivverband nach einer prima 5:2-Auftaktphase. Doch fortan bekam man die vielen Löcher gar nicht mehr gestopft, die sich in fast allen hinteren Bereichen öffneten. Und dennoch hätte es gut und gerne noch zu einem Punktgewinn für unsere B-Jugend reichen können, wenn nicht rund drei Minuten vor Schluss bei einem 1-Tore-Rückstand einer der besten Beueler, Niklas Schurz, mit einem üblen Foulspiel außer Gefecht gesetzt worden wäre. Zwar ahndete das gute Schiedsrichtergespann Mähler/Kurenbach den Uppercut völlig regelgerecht mit einer roten Karte, dennoch wurde Niklas in der Restspielzeit schmerzlich vermisst. Unter dem Strich blieb dennoch eine selbst verschuldete Heimniederlage, die aber mit etwas konsequenterer Verteidigungsarbeit schon im nächsten Heimspiel am kommenden Samstag gegen Übach-Palenberg (Anwurf 15:00 h) wieder repariert werden kann.

TSV mA - TV Birkesdorf   36:33 (16:17)

So schnell, so trocken, und so effektiv kann man ein Foulspiel beantworten. Besser und sinnvoller revanchieren geht nicht !!! Niklas Schurz half im anschließenden A-Jugendspiel gegen den gleichen Gegner aus und hatte sich natürlich die B-Jugend-Schlüsselszene, an der er so schmerzvoll beteiligt war, sehr, sehr gut gemerkt. So kämpfte Niklas also mit fairen Mitteln als wenn es um sein Leben ginge und half den älteren Vereinsbrüdern mit einigen äußerst wichtigen Toren, aber auch als überaus guter Zweikämpfer in der Defensive,  entscheidend auf die Sprünge. Aus der als Team kämpferisch insgesamt  voll überzeugenden A-Jugend stach Jan Stübner im ersten Spielabschnitt als ausgezeichneter Spielmacher heraus, so dass er sich im zweiten Durchgang einer kurzen BTB-Sonderbewachung erfreuen durfte. Doch der alles überstrahlende Matchwinner für die TSV wurde ein ganz, ganz anderer Spieler. Stammkeeper Moritz Meissenburg hatte die Konfirmation eines Verwandten verschwitzt und sagte das wichtige Qualispiel im wirklich aller letzten Moment ab. Was nun, wer sollte es richten? Klar, wie Kloßbrühe: Lukas Winterscheid !!! Der Handball-Tausendsassa zog sich kurz entschlossen (aber
nicht begeistert) das viel zu kurze orange Sweater mit der Nr. 1 über und hielt fortan, als hätte er sein Leben lang nie etwas anderes gemacht – einfach nur großartig! Am Ende verzweifelten und resignierten die Birkesdorfer Angreifer geradezu mit Respekt vor Lukas toller Torhüterleistung. Insgesamt ein Spiel, das der TSV wieder alle Möglichkeiten in der noch jungen Qualifikation öffnet und bei dem die A-Jugend nicht zuletzt sich selbst eindeutig bewiesen hat, dass sie mit Geschlossenheit und Mannschaftsgeist ein äußerst ernst zu nehmender HVM-Kandidat sein kann. Zieht man im Team weiter die richtigen Schlüsse, kann dieser erfreuliche Heimsieg durchaus richtungsweisend gewesen sein.

TV Euenheim - TSV 2. Männer   34:32 (14:14)

Ohne Jubilar Holger Elschner, der im heimischen Aegidienberg noch bunte Käse-Igel für seine Geburtstagsgäste basteln musste, zeigte die TSV-Reserve unter Leitung von Coach Dirk Bock nach langer Zeit endlich wieder einmal eine durchaus passable Leistung. Zwar fehlten in der Schlussphase etwas die Alternativen im Rückraum, dennoch kratzten die Beueler fast an einem Punktgewinn. Moritz Bremer und Stani Schadrin waren nicht nur die herausragenden Beueler Leistungsträger im Team, sondern auch die erfolgreichsten Schützen für ihre Farben.

TuS Königsdorf - TSV 1. Männer   24:32 (6:16)

Vor schlanken acht Jahren, im Frühjahr 2004, verabschiedete sich die TSV damals nach einem an Dramatik kaum mehr zu überbietenden Schlussakkord gegenüber den punktgleichen Teams von  Longerich und insbesondere gegen den TV Forsbach von seinem zweijährigen Gastspiel aus der Oberliga Mittelrhein. Seit dieser Zeit hätten in der Verbandsliga nur acht mickrige Verlustpunkte eigentlich so gut wie in jedem Jahr zum vorzeitigen Aufstieg, zumindest als Tabellenzweiter, gereicht. Diesmal nicht, diesmal bleibt es ein Herzschlagfinale bis zum aller-, allerletzten Spieltag. Allzu leistungsstark und scheinbar nicht mehr zu gefährden präsentierte sich der Burtscheider Turnerbund Aachen in den letzten Wochen, aber auch unser Team von der TSV Bonn spielte am Ende der langen Punktspielrunde unbeeindruckt einen konstant guten Stiefel - bis hin zum Endspiel am kommenden Samstag um 19:30 Uhr in der Beueler Ringarena. Schade eigentlich, dass möglicherweise eine dieser beiden Top-Mannschaften jetzt nicht hinauf in die HVM-Beletage darf. Doch nach der 5-Tore-Hinspielniederlage des TuS Opladen in der Drittligarelegation sieht es danach leider aus. Gut, vor der Saison hatte man im Beueler Lager insgeheim gehofft, in den oberen Regionen mitzuspielen. Auch während der Saison war gesundes Understatement der richtige Ratgeber und alle wollten bis zum Schluss zumindest „dabei sein". Das wäre nun mit Bravour und teilweise Klassehandball geschafft.

Da machte auch das vorletzte Spiel keine Ausnahme mehr. Gegen die, unorthodox mit im Angriff ständig auf sieben Feldspieler wechselnden Königsdorfer, verloren die Schützlinge von Trainer Jochen Scheler nie die Ruhe und den Überblick, gestatteten dem Gastgeber in Durchgang eins nur schlappe sechs Tore und richteten so bereits zur Halbzeit den Blick in Richtung 12. Mai 2012. Personell scheint die „Erste" im Übrigen endlich einmal vollständig komplett zu werden, denn rechtzeitig zum Saisonultimo feierte in Königsdorf der Exilkubaner „Hombre Max Juantorena Lesch, genannt El Caballo, das Pferd", sein Comeback im blaugelben Trikot und erhöht damit noch einmal Jochens Reservoir an Alternativen.

Zurück zum Beueler Understatement und der (fast) immer gebotenen und berechtigten Bescheidenheit. Doch jetzt mal Tacheles! Verdammt, wer über 25 Spieltage eine richtig geile Saison gespielt, immer vorn in der Tabelle dabei war und wer das eigene Publikum vielfach begeistert hat, der darf sich auch – bei aller gebotenen Zurückhaltung – am letzten Spieltag dafür belohnen. Jungs, nur noch eine Woche konzentriert trainieren und dann: Mit ganz viel Spaß ran an den Speck !!!

... und nicht erschrecken, es kommen möglicherweise ein paar mehr Zuschauer als sonst ...   

Echte Fründe stonn zesamme - WE BELIVE !!!