Hippelar Open

Geschrieben von dem Schattenmann am . Veröffentlicht in News

Früher war mehr Lametta

Früher war alles aus Holz, früher war alles besser. Wirklich? In jedem Fall hatte das alljährliche Geislarer Rasenchampionat in der langen TSV-Vergangenheit schon mal einen deutlich höheren Stellenwert in Zentral Beuel.

 

In früheren Zeiten wurden blind alle verfügbaren rechtsrheinischen Teams nach Geislar gemeldet, schließlich wollte man ja auch im Osten zeigen, was man alles im Köcher hat. Und einfach mal Handballspielen - spielen, ohne den ganz großen Anspruch. Es soll sogar mal einen verrückten Beueler gegeben haben (jetzt als Trainer im Seniorenbereich tätig, Name der Redaktion bekannt), der in vier verschiedenen Teams mitmischte und dabei teilweise auf drei Spielfeldern parallel aktiv gewesen sein soll. Treffpunkt Sportplatz Liestraße, das war im Handball-Jahreskalender rrh. ein absolutes „Muss“ für alle TSV-Aktiven. Nicht selten wurde daraus sogar in ein großes gelbblaues Familienhappening, von den netten Nachbarn bestens in Szene gesetzt.

Heutzutage fällt die Meldung der TSV merklich dünner aus. Nicht weil man nur noch wenig in der Breite zu bieten hätte, sondern weil sich offensichtlich die Ansprüche, das Freizeitverhalten und die Begehrlichkeiten verändert haben. Jedenfalls waren diesmal einige weiße Lücken auf dem Anmelde-Zettel von der Ringstraße zu erkennen. Manche Altersklasse war da nur einfach mit einem TSV/JSG-Mischmasch-Team besetzt, manche, wie im Fall der männlichen D- und B-Jugend, sogar überhaupt gar nicht.

Den Kleinsten ist das alles Wurscht. Die spielen, wo man sie hinstellt. Und darum waren am Sonntagmorgen bei Kaiserwetter auch stolze 37 Beueler Kinder am Start, die verteilt auf je zwei Mini- und zwei F-Jugendmannschaften mit Feuereifer das Rund ins Eckige beförderten. Funktionierte zwar noch nicht alles perfekt, aber machte andererseits schon Hoffnung für die Zukunft.

Bei der E-Jugend hatten die Veranstalter sage und schreibe 33 (!) teilnehmende Teams am Start. Wahnsinn! So reduzierte sich die Spielzeit fast automatisch auf gerade einmal sieben Minuten. Wenn man sich da einen Fehlstart erlaubt, so wie unsere E1 mit 0:3 gegen die starken Gastgeber, dann kann man das kaum noch reparieren. Game over! Da hilft es dann auch nicht, wenn man alle anderen Spiele gewinnt. Aber ein zweiter Turnierplatz hinter dem aktuellen Kreismeister, zudem in einem starken Teilnehmerfeld, geht für die TSV-Kids schon in Ordnung. Genauso übrigens, wie die Leistungen unserer E2 und E3, die in ihrem B-Turnier alle Spiele gewinnen konnten, außer im direkte Aufeinandertreffen, was 2:2 endete. Die Zweite hatte dadurch im der Abschlusstabelle eine Nasenspitze an Vorsprung vor der TSV Drittvertretung. Doch die Kondition aller Kids wurde bei Gluthitze noch in der Verlängerung strapaziert, denn bis alle 33 Mannschaften ihre wohlverdiente Ehrung hinter sich hatten, war über Geislar gefühlt bereits der Mond aufgegangen.

Auch die weibliche D-Jugend ließ sich das Feiern in Geislar nicht verbieten. Und das gleich zweifach, wobei Holger Wiemken seinen Einstand als Coach der wD2 neben Tobias Joeres gab. Funktionierte gut, auch wenn die Zweite eher fleißig Erfahrung sammelte. Das Gewinnen überließen die beiden reifen Kavallerie galant den jungen Damen, Birthe und Nathalie, die ihre D1 als Trainerinnenduo zum Turniersieg führten.

Die weibliche und männliche C-Jugend der TSV bzw. JSG war jeweils nur mit einem Team am Start, welches sich quer durch den gesamten Kader aufstellte. Die Leistungen waren dennoch gut, die Jungen schafften bei nur einer Niederlage den dritten Turnierplatz, die Mädels wurden immerhin gute Zweite, obwohl sie zum Ende ohne gelernte Torhüterin auskommen musste.

Eine fette Stunde Wartezeit wegen dem vorhergehenden E-Jugend-Marathon, musste die weibliche B-Jugend in Kauf nehmen. Ohne Wechselspielerin wurde es ein anstrengender Sonntagnachmittag für Majas Truppe, der aber am Ende mit einem relativ ungefährdeten Turniersieg mit Sonnenbrand belohnt wurde.

Für die männliche A-Jugend der Bonner Jugendspielgemeinschaft stand das Teambuilding im Mittelpunkt. Gut so, denn gegen die einzigen Turniergegner, GOG I und II, gab es leider nix zu gewinnen.

Für die Beueler Mädchen der A-Jugend wurde kein Turnier angeboten, weshalb sie nächste Woche mutig bei den Frauen starten werden.