Vorbereitung & Co.

Geschrieben von dem Schwarzseher am . Veröffentlicht in News

Droht Deutschland ein TV-Armageddon?

Stell Dir vor, in Deutschland findet die Weltmeisterschaft Deiner Lieblingssportart statt und keiner sieht etwas davon. Sicher wäre das nicht nur für einen Sport-TV-Junkie - wie mich - eine infernalische Apokalypse!

Aber genau dieses Horror-Szenario beschrieben am Freitag mehrere übereinstimmende Pressenachrichten als wahrscheinlich. Dabei war man beim DHB schon froh, nach dem 2015-er Desaster, nichts mehr mit dem katarischen Rechte-Inhaber „beIN Sports“ zu tun zu haben. Die Hoffnung bei ARD und ZDF war groß, möglicherweise mit dem berechenbaren französischen Vermarkter „Lagarder“ über die TV-Rechte verhandeln zu können. Mit denen würde man sich schon einig und Satelliten-Beschränkungen würde es auch nicht geben. Aber das Rennen und damit das Sagen hat die international tätige“ MP&Silva“. Und ausgerechnet die scheinen jetzt die wirtschaftliche Grätsche zu machen: Insolvenz bevor es einen gültigen Vertrag mit einer TV-Anstalt gibt. Das hört und liest sich nicht gut, scheint kompliziert zu sein und schon vor dem ersten Deutschen Gegentor zu einer Zitterpartie zu werden.

 

Lösungen? Vielleicht macht es ja noch Sinn, schnell eine Eintrittskarte - zumindest für die Finalrunde in Köln - zu kaufen? Aber diese Variante hält dann für den Normalsterblichen (der sich kein teures Folower-Paket leisten kann oder will) noch ein kleines, zusätzliches Pokerspiel bereit - zumindest wenn man Deutschland spielen sehen will. Für welchen Tag kaufe ich ein Ticket? Werden die Bundeswerfer von Trainer Christian Prokop in ihrer Vorrunden-Gruppe, mit u. a. Titelverteidiger Frankreich, Erster, Zweiter oder gar nur Dritter? Heiß! Viel Glück bei diesem ganz speziellen Handball-Roulette und vielleicht wird im Fernsehen ja doch noch alles gut!

 

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Garantiert nicht im TV zu sehen sein werden wiederum sämtliche Saisonspielen unserer lieben TSV (vielleicht ja eine echte Alternative für ARD und ZDF?) und darum erzähl ich Euch weiterhin davon. Viel besser ist aber auch in diesem Fall ein Live-Besuch der Bonn-Beueler Handballpartien. Prädikat: ehrlich, pur, fair und besonders unterhaltsam! Darum hier nochmals die ultimative Empfehlung für den 16. September 2018, dem Bonner Handball-Tag ganz ohne Säulen:

 

Stichworte Spaß und Vorfreude. Den Sonntag, 16. September 2018 sollten sich nicht nur alle Handballfreunde in Bonn schon jetzt ganz dick im Kalender ankreuzen. Dann nämlich lädt die TSV unter dem Motto „Bonner Spitzenhandball ohne Säulen“ zum ersten Heimspieltag der Saison in die Bonner Hardtberghalle ein. Laufen die Partien der 3. Frauen gegen Euskirchen II (10:45 h) und der weiblichen C-Jugend der TSV gegen die HSG Würselen (12:45 h) sicher noch unter der Rubrik „Vorprogramm“, so wird es anschließend richtig kribbelig. Um 15:15 h geben nämlich die Beueler Mädchen ihr mit Spannung erwartetes Debüt in der 3. Liga West gegen die Quereinsteigerinnen aus der Oststaffel von der SV Germania Fritzlar 1976 (Nordhessen). Allein schon diese Partie sollte das sportliche Interesse in Bonn rühren, aber damit sich der „Gipfelaufstieg“ auf den Hardtberg gleich doppelt lohnt, präsentieren sich um 17:30 h auch die TSV-Männer in ihrem ersten Regionalligaheimspiel gegen die DJK-Adler aus Krefeld-Königshof. Die Rechtsrheinischen versprechen eine gewohnt gute Organisation und beste Unterhaltung in ungewohnt geräumiger Umgebung. Die Beueler Verantwortlichen sind mächtig gespannt, ob sie mit dieser Art der Präsentation möglicherweise nicht nur das Beueler Stammpublikum über den Rhein locken, sondern vielleicht sogar ein paar zusätzliche Sportfreunde gewinnen können.

 

Bis dahin bleibt für die TSV-Teams aber noch etwas Zeit, um sich vorzeigbar zu präparieren...

 

TV Palmersheim - TSV 2. Männer 20:23 (10:11)

Trainer Oliver Braun ruderte schon vor der Partie mit einer präventiven SMS ein wenig zurück: kleiner Kader, ein vermeintliches Problem auf der Torhüterposition und Kleberverbot in der rutschigen Euskirchener Jahnhalle. Halt ein normales Testspiel und sowas kann ja auch durchaus mal in der Saison passieren. Immerhin neun Feldspieler standen Olli zur Verfügung und A-Jugend-Keeper, Tarkan Hofenbitzer, der schon seit geraumer Zeit fleißig bei den Senioren trainiert, gab sein Debüt im Erwachsenenhandball. War sowieso höchste Zeit dafür und Tarkan machte seine Sache mit einem Duzend gehaltener Würfe auch prompt richtig gut, darunter eine spektakuläre Parade gegen einen TG laufenden TVP-Angreifer. Das Beueler Landesliga-Team bauchte erwartungsgemäß etwas, bis es in der glatten Halle und „clean“ zurechtkam. Viele, viele Fahrkarten wurden geknipst. Sinnvoll, sich dann auf die Abwehrarbeit zu konzentrieren und die wiederum favorisierte 6:0-Formation funktionierte nach rund 20 Minuten dann auch sehr viel besser, als zuletzt. Bis zum 15:22 war es sogar eine überraschend klare Angelegenheit, aber kleinere Verletzungen und ein nimmermüder TVP verhinderten in der Schlussviertelstunde einen deutlicheren Beueler Sieg.

 

TSV 2. Frauen
gegen den TV Dünnwald (Sa. 26:32/9:17)
gegen den HSV Frechen (Sa. 29:29/9:14)
und beim TV Strombach (So. 37:22/19:9)

Ganz schön mutig von Coach Frank Liepold, gleich drei Testspiele an einem Wochenende zu vereinbaren, wo doch noch eine ganze Reihe seiner Spielerinnen an der Urlaubsbräune feilen. Und mit Dünnwald (8. in Liga 4), den HSV Frechen (4. OL) und abschließend am Sonntag gegen Strombach (3. in Liga 4) hatte sich die TSV-Zweite auch alles andere als Laufkundschaft als Probanden ausgesucht. Klar, dass da die Ergebnisse nicht im Mittelpunkt stehen konnten. Auffallend war jeweils die immer schwächere 1. Halbzeit, die dreimal von vielen technischen Fehlern geprägt war und wo die TSV-Frauen so nie über die 9-Tore-Marke kamen. Andererseits funktionierte die 3:2:1-Deckung zumindest phasenweise schon nach den Vorstellungen des neuen Coaches. Fünf Wochen vor Pützchens Markt ist halt noch Urlaubszeit und somit auch noch reichlich Zeit zum testen. Also alles im grünen Bereich: der Trainer ist mit der Trainingsbeteiligung, dem Einsatz und auch vom Potential seiner Truppe absolut überzeugt. Und noch wichtiger; es scheint allen Spaß zu machen. Insofern sollte man den Testspielergebnissen momentan tatsächlich noch nicht soviel Bedeutung schenken.

 

TSV 1. Männer beim 16. Intersport Hummel Pirates-Cup des TV Leichlingen

Ambitionierte Aufgabenstellung am Samstag für das Beueler Paradeteam. Zweimal gehobenes Drittliganiveau mit den Bergische Panthern und Gastgeber TV Leichlingen als Gegner. Dazu noch der runderneuerte und darum sicher ebenfalls ambitionierte Absteiger in die Regionalliga, der TV Korschenbroich. Ein ganz schönes Brett also für das TSV-Team, ihren ehrgeizigen Trainer David Röhrig zufrieden in den Sonntag zu entlassen, zumal mit Maxi, Micha, Niklas und Robert ein wichtiges Quartett wegen Urlaub fehlte. Zudem musste Franz schon in der Aufwärmphase mit Leistenproblemen für den langen Turniertag passen. Prompt ging es auch gar nicht gut los.

Die HSG Bergische Panther, immerhin beachtlich guter Siebter der vergangenen Saison, erinnerte sich noch sehr gut an die überraschende 26:29 Testspielniederlage gegen die TSV vor drei Wochen im heimischen Burscheid. Nur keine weitere böse Pleite gegen den frechen Viertligisten! Und die HSG agierte leider entsprechend konzentriert, bissig und humorlos. Die Beueler hingegen spielten gegen die massive 6:0-Deckung diesmal viel zu ungeduldig, teilweise fahrig und lud die Panther mit schlechter Leistung regelrecht zur Fütterung ein. Endstand 11:22, Autsch!

Noch mehr Ungemach drohte im zweiten Spiel gegen die bärenstarken heimischen Piraten des Leichlinger TV. Ferndorf und Dormagen rauf in die 2. Bundesliga, da ist es doch klar, dass der Dritte der letzten Drittligasaison als einer der Topfavoriten 18/19 gehandelt wird. Zumal der LTV fast alle Leistungsträger gehalten werden konnten und punktuell „Am Hammer“ sogar nachgelegt wurde. Nur in der Schaltzentrale, auf der Bank, gab es erst vergangene Woche ein für Handballkenner fast schon sensationelles Erdbeben in Leichlingen. Nach satten 16 Jahren gehen nämlich der legendäre Trainer/Manager Frank Lorenzet und der LTV völlig überraschend ab sofort getrennte Wege. Kommissarisch hatte gestern der bisherige Co, Björn Aust, das Kommando auf dem Piratenschiff. Und der schickte gegen die TSV prompt das beste Team auf das Feld, also auch u. a. den Litauischen Internationalen, Valdas Novickis. Den ließ David prompt von Luca Bohrmann „kurz“ nehmen. Und auch ansonsten zeigten sich die Beueler wesentlich formverbessert. Insbesondere Flo, Julius und der schon erwähnte Luca zeigten eine richtig gute und couragierte Leistung, die in der ersten Halbzeit mit einer ständigen Führung belohnt wurde. Rund fünf Minuten vor dem Seitenwechsel stand es sogar 6:10 bzw. 7:11 und hätten da nicht Jules und Luca schlampig einen 2 auf 1 TG „verdaddelt“, sowie noch zwei sehr gute Torchancen liegen gelassen, wer weiß was da noch möglich gewesen wäre. So erholten sich die Piraten vom durchaus drohenden K.O. und bestraften die Beueler Nachlässigkeiten in Halbzeit zwei doch noch mit 21:17 einigermaßen standesgemäß. Trotzdem gute Leistung der TSV, zu der auch André Thurau, der Keeper aus unserem Landesligateam, vertretungsweise maßgeblich beitragen konnte.

Für den übersichtlich kleinen rechtsrheinischen Kader folgte dann am frühen Abend noch der abschließende körperliche Elchtest gegen den TV Korschenbroich, denn die beiden Trainer erhöhten im gegenseitigen Einverständnis die Spielzeit sogar auf 50 Minuten (normal 40), um dafür aber auf das nochmals für den Sonntag angesetzte Platzierungsspiel in gleicher Konstellation verzichten zu können. Bei ständiger Beueler Führung bewiesen Strulle & Co. bis zum 24:21 Endstand dann prompt erstaunliches Stehvermögen, was David dann zum Tagesabschluss auch insgesamt zufrieden stellte und sogar zu einem komplett handballfreien Sonntag verleitete.