Die JSG Portugal rechtsrheinisch bei der Mini EM in Hannover

Geschrieben von Tobi Swawoll u.a. am . Veröffentlicht in News

Hannover Bild JSG Portugal

Längst ist das D-Jugend-Championat des TSV Anderten (dem 5. Stadtbezirk von Hannover) mehr als nur ein Geheimtipp unter wahren Handballfreaks.

 

Am Wochenende vom 03. bis 05. Januar 2020 reisten wieder mehrere Hundert Nachwuchshandballer in das Mekka des bundesdeutschen D-Jugend-Handballs nach Hannover. Dort wurde an diesem Wochenende wieder mit viel Tamtam die „Mini-Europameisterschaft 2020“ für Elf- Zwölfjährige ausgespielt. Und das mit allem, was ein richtiges Event braucht: Mannschaftshotel, Trikotausstattung, internationales Feeling, Maskottchen und Final-Atmosphäre. Bereits zum 12. Mal veranstaltet der TSV Anderten dieses einzigartige Handballevent für die D-Jugendteams.

Und da es für die JSG Portugal rrh in ihrer Gruppe D nicht nur wie bei den Großen gegen Frankreich, Norwegen sowie Bosnien und Herzegowina ging, sondern in der Realität auch noch gegen den TSV Burgdorf (F), SG Rot-Weiß Babenhausen (NOR) und den HC Erlangen (BIH) und damit gegen gleich zwei waschechte Bundesliganachwuchsteams, holte sich TSV-Delegationsleiter, Tobias Swawoll, besser mal vorsichtshalber kompetente Hilfe von den rechtsrheinischen Ortsnachbarn. Denn in der BES-Kreisliga gibt bekanntermaßen die HSG Geislar-Oberkassel den Ton an, womit die außergewöhnliche, aber extrem sinnvolle Kooperation geboren war. Im Vorfeld fanden unter der Leitung der Coaches Jogi Esser und Franz Krohn sogar mehrere gemeinsame Vorbereitungseinheiten von HSG und TSV statt und es entwickelte sich überraschend schnell und unkompliziert, eine bemerkenswert gute Teamchemie. Obwohl beiderseits noch einige wenige Akteure zur Bestbesetzung fehlten, bildete die ungewöhnliche Beueler Koalition aber dennoch eine sehr schlagkräftige Truppe, die sich wie folgt zusammensetzte:

Max Bornemann, Paul Britz, Bjarne Brück, Tim Dittmer, Urs Dostal, Ben Hauptmann, Janne Hoffmann, Mika Kästner, Tillman Imhäuser, Lars Machnacz, Sota Shimizu und Tobias Suthhof.

Unser Niedersachsen-Korrespondent und Mann am Ort des Geschehens, Tobi Swawoll, fasst seine Eindrücke wie folgt zusammen:

Die 12 portugiesischen Rheinländer machten sich am Freitagmittag auf den Weg in die niedersächsische Landeshauptstatt Hannover. Erstmal im 4* Sterne-Hotel am Tiergarten angekommen, mischte die JSG rechtsrheinisch das Hotel ordentlich auf.

Das Grand-Opening, die Eröffnungsveranstaltung des Turniers, fand diesmal im Hallen- und Bäderkomplex am Eisteichweg statt.

Bowling in der Sporthalle, ein Reaktionsspiel, der Sprint gegen das Gummiband fand bei den D-Jungs viel Zuspruch, während sich die Eltern beim örtlichen Spanier um die Ecke eindeckten.

Nach dem sportlichen Teil folgten noch das Döner-Essen und anschließend die Poolparty, die nach dem Motto "Entern oder Kentern" auf den Schaumstoffmatten ausgetragen wurde. Glücklich, erschöpft und müde wurde die Nachtruhe am Abend teilweise eingehalten und am nächsten Morgen ging es endlich mit dem geliebten Handball los.

Alles was zu einer richtigen EM dazu gehört wurde geboten. Das Einlaufen, die Nationalhymnen und die Torjingles beschallten die moderne Sporthalle der IGS Kronsberg. Sportlich glich die Vorrunde einem Himmelfahrtskommando, denn neben den fünftplatzierten Franzosen von der TSV Hannover-Burgdorf, bekam es Team Portugal auch mit dem späteren Turnierdritten Bosnien-Herzegowina (HC Erlangen) zu tun. Für ein Weiterkommen mussten theoretisch zwei von drei Vorrundenspielen gewonnen werden.

Hannover Eröffnungsfeier

Im Auftaktmatch gegen Bosnien war sehr viel Nervosität geboten. Zwei verworfene Siebenmeter sowie eine Vielzahl an technischen Fehlern führten folgerichtig zu einem mageren 1:7 nach 15 Minuten. Lediglich der starken Abwehrleistung mit dem bärenstarken Torhüter Lars Machnacz war es zu verdanken, dass die Niederlage nicht noch deutlicher ausfiel. Im zweiten Vorrundenspiel gegen Norwegen (SG Rot-Weiß Babenhausen, das liegt irgendwo in Hessen), zeigte Rot-Grün ein anderes Gesicht und gewann mit Matchwinner Mika Kästner (7 Tore bei 8 Versuchen) sehr verdient mit 12:1. Weil Bosnien gegen Frankreich gewinnen konnte, folgte nun ein wahres Endspiel um den Einzug in die Hauptrunde. Nach verpatzten 1:3-Start, kämpfte sich die rheinländische Delegation wieder heran und beim 5:4 sorgte ausgerechnet ein Wechselfehler und der damit verbundenen Unterzahlsituation für die KO-Schlag in Form eines 0:3-Laufes. Mit 7:9 musste sich Portugal geschlagen geben.

Hannover Tobi Suthhof Nach einigen Tränen der Enttäuschung fing sich die Mannschaft und stellte ihre Qualität im Presidents-Cup unter Beweis. Vier glasklare Siege: 12:6 gegen Island (TV Meppen), 9:1 gegen Schweden (TSV Anderten 2), 9:6 gegen Ungarn (VfL Tegel) und 8:6 gegen Slowenien (TSV Kronshagen) folgten unter dem frenetischen Jubel des zahlreich erschienenen Anhangs.

Am Abend folgte das Players Buffet für die Spieler und das Gala Buffet für die Eltern, bevor der Tag mit einigen Kaltgetränken beendet wurde. Am Finaltag bestritt die Delegation POR das Finale im Presidents Cup bzw. das Spiel um Platz 13 gegen die Niederlande (TSV Altenholz). Die körperlich überlegene Nation aus dem Norden ließ den Portugiesen keine Chance siegte verdient mit 6:13, sodass am Ende mit Platz 14 noch ein respektables Ergebnis heraussprang.

An dieser Stelle sei ein riesiges Dankeschön an Marco Palazzi und seine Helfer erlaubt, die den Kindern ein unfassbar schönes Wochenende beschert haben. Zudem einen herzlichen Glückwunsch an den verdienten Sieger aus Spanien (TV Hochdorf)

Das Fazit vom Wochenende fällt grundsätzlich positiv aus, weil es den Kindern zu allererst unglaublich viel Spaß und Freude bereitet hat. Wir würden uns über eine erneute Teilnahme 2021 sehr freuen!

Hannover 4 SpielerDer vielleicht noch größer zu bewertende Aspekt dieser außergewöhnlichen Handball-Reise, lag aber mit Sicherheit auf der Völkerverständigung, womit natürlich nicht nur das harmonische und sportliche Miteinander der 24 teilnehmenden Nationen gemeint ist. Nein, der Mehrwert für die lustige Reisedelegation der JSG Portugal ist sicher in der freundschaftlichen Annährung der Beueler Handballrivalen von der HSG Geislar-Oberkassel und der TSV rechtsrheinisch zu finden. Garantiert ein weiteres Puzzlestück für ein starkes Handball-Bonn. Auch dafür geht ein ganz herzliches Dankeschön für ihr großartiges Engagement an das Betreuerteam mit Johannes Esser, Franz Krohn und Tobias Swawoll sowie auch an alle mitgereisten Eltern, die den weiten Weg von der Iberischen Rheininsel hinüber ins nasskalte Niedersachsen mitgemacht haben und damit der Reise zusätzliche Dynamik und Pepp verliehen haben.