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Die 3. Männer in der TSV-Saisonvorschau 2018/2019

Geschrieben von dubios. Veröffentlicht in Herren 2018/19

Von Dublin, zwei Umbrüchen und Träumereien

herren 3 tsv bonn 2018 19

Heute: Die 3. Männer in der TSV-Saisonvorschau 2018/2019

Von Dublin, zwei Umbrüchen und Träumereien

Undankbar: Ein anderes Wort ist dem Autor für die Aufgabe, den alljährlichen Saisonvorbericht zu schreiben, nicht eingefallen. Denn in den letzten Monaten hat sich sowohl im Umfeld als auch in der Mannschaft der dritten Herren zwar nicht alles, aber doch vieles verändert. Um das alles gebührend zu erläutern wird hier ein janusköpfiger Blick sowohl zurück als auch nach vorne gewagt, auf die vergangene Saison, die Mannschaftstour, den Kader, das neue Trainerteam, und schließlich darf auch ein Ausblick auf die Spielzeit 2018/19 nicht fehlen.

 


Rückblick: Die vergangene Saison stellte in jeglicher Hinsicht ein Auf und Ab dar. Sportlich gesehen stehen 17:27 Punkten und Platz 9 zu Buche. Dies bedeutete am Ende – glücklicherweise – den sicheren Klassenverbleib. Dabei erreichte man eine ordentliche Heimbilanz von 14:8 Punkten während man auswärts größtenteils desolat auftrat und sportlich lediglich ein (!) mickriges Pünktchen erbeuten konnte. Wirklich zufriedenstellend war die letzte Saison damit nicht, da insgesamt viel zu viele Spiele unnötigerweise abgegeben wurden und man in vielen Spielen nicht einmal ansatzweise das spielerische Potenzial abrufen konnte. Die zum Teil drastische Kaderfluktuation (sowohl intern als auch extern bedingt) spielte da sicherlich einen nicht zu unterschätzenden Part.

Nach der Saison ging es dann für vier Tage in die irische Metropole Dublin. Mit dem dort wohnhaften und ehemaligen TSV-Spieler Stefan Müller hatte man einen erstklassigen Rundführer vor Ort. Bei vielen anstrengenden „Trainingssessions“ in den dortigen exklusiven und neuartigen „Trainingszentren“ mit den extrovertierten Namen „Irish Pub“ oder „Dicey´s“ wurde vor allem die Wurfarmmuskulatur erheblichen Widrigkeiten ausgesetzt. Aber nicht nur die handballerischen Fähigkeiten wurden weiter verfeinert, auch für andere Sportarten wurde den Teilnehmern die Augen geöffnet. Dabei handelte es sich um die beiden irischen Volkssportarten peil Ghaelach (Gaelic Football) und Iomáint (Hurling). Auf der Insel genießen sie einen so hohen Stellenwert, dass Kinder in einen Verein hineingeboren werden und in der Regel lebenslang an den Heimatverein gebunden sind. Die Mannschaften in der höchsten Spielklasse spielen dort vor bis zu 80.000 Zuschauern und bestehen ausnahmslos (!) aus Amateuren (!!). Bei solchen Zeilen geht das Beueler Herz doch bestimmt noch ein wenig mehr auf. Nun aber wieder zurück zu den zaghaften Selbstversuchen der Beueler Delegation: Beim Hurling erklärte uns der sympathische junge Instrukteur, dass man mit Ausnahme eines Helms auf Schutzkleidung verzichtet und daneben mit einem massiven Holzschläger „bewaffnet“ das Spielfeld auf und ab hetzt. Mancher Leser stellt sich vielleicht nun die Frage, ob da nicht etwas Verhängnisvolles passieren könne. Und da sind wir auch schon bei der Quintessenz der Verwunderung einiger Beueler angelangt. Die Antwort lautet schlicht und ergreifend: Ja. Für die Iren stellt das aber alles kein Problem dar. Dort gilt die eiserne Regel: Wer nicht auf seine Extremitäten Acht gibt und diese nicht schützt, der hat Pech gehabt. Und falls es dann doch mal zu einem Knochenbruch kommen sollte, dann handelt es sich – lapidar gesprochen – um einen „accident“. Festzuhalten bleibt, dass die Einstellung der Iren zum Sport absolut bewundernswert und gleichzeitig sehr erfrischend ist. Beeindruckender ist nur noch, dass sich niemand aus der Dritten beim Probetraining verletzt hat. Ob die gewonnenen Erkenntnisse Einzug in die handballerische Spielkultur finden wird, darf aber dann doch sehr stark bezweifelt werden.

Gegenwart: Der Kaderumbruch der sich in den letzten Spielzeiten langsam und stetig angedeutet hat, ist in diesem Sommer an seinem vorläufigen Höhepunkt angelangt. Bisweilen konnte man da auch mal den Überblick verlieren, als bis zu 22 jüngere und nicht mehr ganz so junge Herrschaften (wobei neue Gesichter auch gerne mal die Hälfte ausmachten) in der Ringhalle aufliefen. Kein leichtes Unterfangen für alle Beteiligten, aber insgesamt konnte man sich gut arrangieren und erste fruchtvolle Ansätze im Zusammenspiel sowohl im Training als auch in den Testspielen ausmachen. Die neue Mischung aus Rückkehrern (Dirk Belger, Julian Wicharz), Neuzugängen (Johannes Wilk, Mathias Edenharter, Dominik „Doko“ Koch, Jan-Erik Kaiser, Malte Schumacher, Koen van den Dungen sowie Sven Guggenmos – derzeit noch als nicht spielberechtigter Trainingsgast) und arrivierten Kräften (sollten bekannt sein) verspricht also auf jeden Fall interessant zu werden.

Den nächsten großen Umbruch gibt es beim Trainerteam zu verzeichnen. Denn nach vielen erfolgreichen Jahren stellte Rudi Aubermann das Trainerzepter nach der vergangenen Saison zur Verfügung. Das bedeutete für einige Wochen nach der Saison einen etwas längeren Leerlauf*, und nachdem allen Beteiligten klar geworden ist, dass es eine externe Lösung nicht geben wird, lief es – erwartungsgemäß – auf eine vereins-, ja sogar mannschaftsinterne Lösung hinaus. Der neue Mannschaftsverantwortliche heißt also jetzt Torsten „Totti“ Eberhard, und der hat sich für diese neue Herausforderung ein ganzes „Kompetenzteam“ zusammengestellt, dem Sebastian Gisbertz, die beiden langjährigen und verdienten Goalies a.D. (wobei man an dem a.D. in der Vorbereitung ein wenig zweifeln konnte) Jürgen Reiss und Thommy Gerner als Torwarttrainer, sowie Rudi als Berater im Hintergrund angehören.

Ausblick: Zum großen Missfallen aller gehen in der neuen Spielzeit nur noch 10 statt 12 Mannschaften an den Start. Nachdem bereits zum Ende der letzten Saison durchsickerte, dass der kriminell unterbesetze TuS Kreuzweingarten zu viele Abgänge zu verzeichnen hatte, entschied der Kreisvorstand mit einer insgesamt mehr als dürftigen Begründung, dass die Saison mit 11 Teilnehmern ausgespielt werden sollte. Schließlich kam es, wie es kommen musste, und knapp fünf Wochen vor Saisonstart zog sich mit der TV Eiche Bad Honnef, dem Spielverlegungskönig der letzten Saison, eine weitere Mannschaft aufgrund einer plötzlichen Spielerflucht vom aktiven Spielbetrieb zurück. Nun wird neben einem Aufsteiger auch nur noch ein Absteiger ausgespielt. Wirkliche Spannung, so sollte man meinen, sieht anders aus. Man kann nur hoffen, dass der Kreisvorstand zur Spielzeit 2019/20 wieder zur Besinnung findet, denn eine Kreisliga mit bloß 18 Saisonspielen verliert merklich ihren Reiz.

Aber genug davon. Wie wird es denn nun nächste Saison vermutlich aussehen (diese Angaben sind natürlich wie immer ohne jede Gewähr): Vorneweg werden wohl die glasklaren Aufstiegsfavoriten, der TV Palmersheim und der TVE Bad Münstereifel, marschieren. Wenn keines dieser Teams aufsteigen sollte, dann wird man wohl von einem etwas größeren „Betriebsunfall“ sprechen müssen. Dahinter werden die acht anderen Teams einlaufen. Das klingt sicherlich ein wenig lakonisch, sollte aber stimmen. Eine klare Rangordnung ist nicht wirklich festzustellen. Vielleicht ist der HSV Troisdorf noch an Nummer 3 im Kreis zu sehen, aber dahinter haben die meisten Vereine einige Personalveränderungen erlebt, sodass eine Einschätzung schwierig ist. Insbesondere über die beiden Aufsteiger, den TuS Chlodwig Zülpich und den TuS Niederpleis II, hat man im rechtsrheinischen wenig bis gar keine Erkenntnisse. Das Motto der Saison wird daher wohl „aus zwei mach eins und aus acht mach eins“ heißen. Das Saisonziel ist dabei schnell erklärt: Ein „Abstiegsgespenst“ soll sich in Bonn nicht nach Möglichkeit keinen Tag breit machen können. Wenn das vorhandene Potenzial konstant abgerufen wird und sich die Kaderumwälzungen in Grenzen halten, dann wird das Saisonziel beileibe keine Träumerei bleiben und möglicherweise kann der rechtsrheinische Blick ja auch noch ein wenig nach oben wandern.

* Bedanken wollen wir uns an dieser Stelle bei Ingo Walossek, der sich spontan und engagiert dazu bereit erklärte, einige Wochen das Vorbereitungstraining zu übernehmen.

TSV Bonn rrh. – 3. Männer – Saison 2018/ 2019

Spieler (Stand: September 2018):

Tor: Dirk Belger, Thiemo Kulasik, Leo Wilms (möglicherweise auch Tarkan aus der A-Jugend)
Kreis: Max Sand, Peter Notbohm, Lars Backes, Mathias Edenharter 
Außen: Mo Bremer, Moritz Sand, Daniel Zimmermann, Johannes Wilk, Lukas Motz, Jan-Erik Kaiser, Christoph Gerhartz, Tobi Joeres.
Rückraum: Stani Shadrin, Julian Wicharz, Koen van den Dungen, Jason Delkov, Alex Sand, Patrick Walossek, Dominik Koch, Malte Schumacher, Christoph Dautz, Felix Lahr.


Spielertrainer:

Totti Eberhard
Co-Trainer: Rudi Aubermann, Sebastian Gisbertz


Torwarttrainer:

Jürgen Reiss, Thommy Gerner.


Zeitnehmer:

Regina und Tanya Ufer.

 

Die Ansprechpartner in der TSV-Handballabteilung:

http://www.tsv-bonn.de/index.php/ansprechpartner