joomla templates top joomla templates template joomla

Blau und Gelb

Geschrieben von Seppl Herberger. Veröffentlicht in News

Das Sanz Prinzip

Sokates e Oliviera

Es war definitiv das Sportthema der Woche. Am Donnerstag platzte die Bombe beim VfL Wolfsburg und VW-Aufsichtsratchef Dr. Francisco Javier Garcia Sanz hatte seinen nur scheinbar noch allmächtigeren Sportdiktator Felix Magath in die Fußballwüste geschickt. Da half auch die oft zitierte Magath`sche Männerfreundschaft zum Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn nichts mehr.

 

 


{easy-contents}

Felix hatte am Ende seiner zweiten Wolfsburger Amtszeit, die im März 2011 auf Tabellenplatz 17 begann, eine desaströse Bilanz zu verzeichnen und sich in guter alter Tradition mit nahezu allen Spielern des luxuriös ausgestatteten Kaders verkracht – von den fans mal ganz zu schweigen. Auf dem letzten Bundesligaplatz angekommen zog der ja an sich krisengestählte VW-Vorstand jetzt die Reißleine und – wie ein Wunder – galoppierten die eben noch unfähigen Spieler, allen voran die Fraktion der sensiblen Brasilianer in Reihen der Wölfe, wie die jungen Rehen und fiedelten nur zwei Tage von der Zentnerlast befreit die bedauernswerten Düsseldorfer Fortunen mal eben mit 4:1 ab.

 

Es ist so unumstößl

ich wie die Gesetze der Schwerkraft. Eine Trainerentlassung ist also doch das immer wieder bewährte Allheilmittel im Sport? Nun, dann hätte TSV-Sportchef Gerhard Flory in den letzten Wochen eine ganze Serie an „Freiflügen“ zu verteilen gehabt, denn gerade im männlichen Gebälk der Beueler Handballer knarrte es doch ganz gewaltig. Doch es geht eben auch anders, nämlich ganz im Gegenteil mit Ruhe, Geduld (hat auch mit erdulden zu tun) und Zuversicht. Ach ja, Klappe halten, Training und fleißige Arbeit helfen einem in diesen gewissen sportlichen Krisensituationen natürlich auch ungemein weiter. Nicht, das uns für spektakuläre Trainerentlassungen a` la Wolfsburg das Kleingeld fehlen würde – nein - es entspricht einfach nicht unserer Vereinsphilosophie. Möglicherweise haben wir auch einfach nur das viel bessere „Näschen“, als die VW-Oberen und verpflichten ganz einfach nur die haar genau passenden Übungsleiter für die TSV.

 

Diese fast schon sprichwörtliche Kontinuität wird dann im Laufe einer Saison auch garantiert belohnt. Beispielsweise so, wie an diesem für den Beueler Handball endlich wieder vorwiegend richtig gute Wochenende…            

TSV F-Jgd. vs. HSG Siebengebirge/Thomasberg und HSG Geislar-Oberkassel

90 satte Minuten Non-Stop-F-Jugend-Handball. Nur ein ausgewählter Teil des TSV-Kaders maß seine Leistungen mit den Spielgemeinschaften aus Geislar und dem Siebengebirge. Die insgesamt 5 Teams passten leistungsmäßig sehr gut zueinander. Ergebnisse wurden, wie immer, nicht notiert.

 

SG Ollheim-Strassfeld II - TSV E2 19:15 (10:8)

Bei Abfahrt standen dem etwas uninformierten Trainer Eric Bock (lag es vielleicht an den Feierlichkeiten des Vorabends???) am fürchterlich frühen Sonntagmorgen lediglich fünf Spieler zur Verfügung. Beim Anpfiff waren es dann aber immerhin derer acht und die schlugen sich wacker. Die tolle Leistung der ersten Halbzeit konnte in den zweiten 20 Minuten leider nicht ganz gehalten werden. Auffälligster TSV-Akteur war Florian Radtke, der sich mit seinen erneut guten Leistungen eventuell sogar für höhere Aufgaben empfahl.  

 

TV Palmersheim - TSV E1 verlegt

E-Jugend-Trainer Florian Benninghoff-Lühl funkte am Freitag „SOS“ mit großem personellen Notstand. Da auch TVP-Trainerin Sylvia Heeb (nochmals vielen Dank!) so ihre Problemchen hatte, einigte man sich schnell und unkompliziert auf eine Spielverlegung, die voraussichtlich am 17. oder 24. November über die Bühne gehen soll.

 

Siegburger TV - TSV D2   4:13 (0:6)

Die Reise in die Kreisstadt hat sich gelohnt für die Kinder, wie auch deren Trainerduo Julius und Philipp. Dank einer sehr stabilen Deckung mit einem erneut starken Torhüter Niklas Kussl erspielten sich die Beueler viele gute Chancen, die aber in Summe ein wenig fahrlässig „liegen gelassen“ wurden. Dennoch war spätestens beim zwischenzeitlichen 0:8 die Messe gelesen.

 

TV Palmersheim - TSV D1   13:18 (11:11)

Gut für die Seele, Teil I. Rote Laterne pünktlich vor St. Martin abgegeben. Nein, auch das Trainerstühlchen von Jochen hat keinen Zentimeter gewackelt. Dennoch gaben seine Pänz mit ihrer guten Leistung ein eindeutiges Votum für ihn ab. Die hatten nämlich in dieser Trainingswoche scheinbar besonders gut zugehört und setzten die einstudierten Inhalte tatsächlich auf dem Spielfeld um. Im ersten Durchgang hatte der TVP allerdings immer leicht die Nase vorn. Mit dem Wechsel von Dennis Herlein zwischen die blaugelben Pfosten stabilisierte sich urplötzlich die Beueler Abwehrreihe entscheidend und lief zu ganz großer Form auf. Die Palmersheimer Angreifer bekamen fortan keinen einzigen „leichten“ Ball mehr geschenkt. Offensichtlich hatten einige der D-Jugendlichen am Vorabend zugeschaut und sich vom „Fighting Spirit“ der „Ersten“ inspirieren lassen.

 

TSV wC - TV Palmersheim 29:22 (15:10)

Klasse Julia!

Tolles Spiel unserer weiblichen C-Jugend, die in der gesamten Partie glasklar die Kontrolle behielten, auch wenn es Spielerinnen gab, die am Samstagmittag das Shoppen dem TSV-Leibchen vorzogen. Der D-Jugendlichen Julia Ewe sind solche Gedanken völlig fremd, sie erzielte lieber 11 satte Tore und wurde so zur besten und erfolgreichsten Spielerin ihrer Farben.

zu den Fotos...

HSG Euskirchen II - TSV mC2 32:28 (14:12)

Eigentlich sehr ordentlich. TSV-Trainer Eric Bitzer beklagte sich insgesamt keineswegs über die Leistungen seiner Jungs, haderte nur ein ganz klein wenig mit der Abwehrarbeit gegen den mit 13 Treffern erfolgreichsten HSG-Torschützen, die am Ende ausschlaggebend für die Niederlage war.

 

TSV mC1 - TuS 82 Opladen 12:27 (5:17)

Nachholspiel vom 27. September. Gegen diesen Gegner muss man sich auch über Kleinigkeiten freuen können. Das Ausnahmeteam aus Opladen, mit ihrem jungen und ehrgeizigen Trainer Peer Pütz an der Spitze, diskutierte bislang nämlich mit keinem einzigen Gegner über den späteren Sieger. Im Gegenteil schenkte der TuS seinem jeweiligen Spielpartner gerne auch einmal Ü-50-Gegentore ein, hat bislang im Schnitt stolze 36 Tore pro Partie erzielt und steuert bereits jetzt, Ende Oktober (!), mit Macht auf die Titelverteidigung ihres HVM-Meistertitels zu. C-Jugend-Schlaraffenland in Leverkusen. Insofern ist das nur auf den ersten Blick recht klägliche Endergebnis für unsere Jungs alles andere, als eine Schmach. Die im Gegenteil "ehrenvolle Niederlage" verdiente sich die TSV mit einem sehr couragierten Auftritt im zweiten Durchgang, als die Beueler insbesondere in der Defensive mit deutlich mehr Mut und viel engagierter als zuvor zu Werke gingen und bis fünf Minuten vor Abpfiff davon träumen durften, dem Primus sogar eine Halbzeit „abzunehmen“. Im Angriff musste sich unsere Mannschaft alle ihre wenigen Tore verdammt sauer erarbeiten, so dass es wenig verwunderlich ist, dass die beiden guten TSV-Keeper, Lars Hellmann (1. Hzt.) und Thiemo Kulasik (2. Hzt.), zu den beiden stärksten Akteuren ihres Teams wurden.    

 

SG Eschweiler - TSV mC1   16:31 (7:15)

Gut für die Seele, Teil II. Unsere C1 wollte ihren ersten Oberligasieg überhaupt regelrecht erzwingen und ging folgerichtig mit voller Wucht und super viel Willen in die Kellerpartie. Bereits nach wenigen Anfangsminuten führten die Beueler Jungs dann auch mit 7:1 und insbesondere der hier vierfache Torschütze Niklas Dubbelmann warf sich seinen Frust über seine endlich ausgeheilte Verletzung so richtig von der Seele. Doch das gesamte Team zog hervorragend mit und am Ende wurde sogar ein Klassenunterschied deutlich. Die spielerisch starken TSV-Neuzugänge Hendrik Hüsselmann und Daniel Stein bekamen nach dem Spiel ein zusätzliches Extralob ihres glücklichen Trainers. Auch diese rote Laterne leuchtet zum Martinstag vermutlich im Eschweiler Fackelzug.

 

Longericher SC - TSV mB 21:22 (7:9)

Gut für die Seele, Teil III. Mäxchen Lesch nahm vertretungsweise auf dem wackeligen Trainerstuhl in Köln-Longerich Platz. Max sah einen furiosen Start mit einem 6:1-Lauf für seine B-Jugend und einem fantastischen Evgenji Terehov zwischen den Pfosten. In Folge hatte die TSA allerdings so ihre Probleme mit der sehr massierten 5:1-Deckung des LSC. Vor der Partie hatte sich der Schiedsrichter kurioserweise von Lesch noch über die vorgeschriebene Defensive in der B-Jugend belehren lassen. In der Schlussphase schienen die nervös werdenden Beueler Jungs den Sieg noch zu verspielen, doch diesmal war das Glück des Tüchtigen endlich einmal auf Seiten der Rechtsrheinischen. Dem in der gesamten Partie stark agierenden Rückraumspieler, Alex Vogel, war es vorbehalten, mit einer brachialen Unterarmschelle den entscheidenden 22. Treffer zu erzielen. Doch das größte Kompliment verdiente sich die TSV als echte Mannschaft im Kollektiv – prima gemacht, Jungs!

 

TSV wB - TV Birkesdorf   26:12 (10:6)

Klasse Parade Julia!

Ein Klassespiel auch von unserer weiblichen B-Jugend, zumindest in der zweiten Halbzeit und ein Sieg der in dieser Höhe sicher nicht eingeplant war. Die Mädels wollten ihrem Trainer vermutlich ein schönes vorgezogenes Geschenk zum 22. Geburtstag (Happy Birthday, David !) auf dem Spielfeld präsentieren. Das darf als rundum gelungen bezeichnet werden. Insbesondere Torhüterin Julia Zander hatte einen „Geburtstagskuchen-Sahnetag“ erwischt und hielt gleich serienweise schärfste Birkesdorfer Würfe. Nach dem Seitenwechsel erwischten unsere Mädels dann den richtigen „Grip“. Nina Weber wusste ihren Trainer mit einigen schönen Treffern von Rechtsaußen zu erfreuen und auch die extra Übungsstunde unter der Woche in Sachen „feiner Heber“ trug einige Früchte.

weitere Bilder vom Spiel...

TSV mA - HSG Aachen 32:39 (14:22)

Nachholspiel vom 27. September. Zur Halbzeit sah es nach einer weiteren herben Klatsche für unsere A-Jugend aus und das ausgerechnet im Abschiedsspiel von Trainer Socrates de Oliveira. Insbesondere durch leichte Passfehler und einige unvorbereitete "Lustwürfe" gerieten die rechtsrheinischen Jungs bis zum Seitenwechsel deutlich in Rückstand. Hier nutzten die technisch und körperlich sehr präsenten Aachener nahezu jeden Fehler der Heimmannschaft gnadenlos aus. Doch das Team der TSV zeigte Moral, verringerte seine Fehlerquote deutlich und gab in der Tat sein Bestes. Das wurde dann zumindest mit dem Gewinn der 2. Halbzeit belohnt. So konnte die A-Jugend ihrem scheidenden Coach de Oliveira doch noch einen versöhnlichen Abschluss bereiten. Max Koch "malochte" sich mit seiner aufopferungsvollen Defensivarbeit zum Beueler Spieler des Tages, der aber durchaus auch einige Akzente im Angriff setzen konnte.

 

Bereits in der Herbstpause informierte Socrates die TSV-Verantwortlichen darüber, dass er beruflich mit sofortiger Wirkung in eine Festanstellung wechselt. Das ist grundsätzlich und selbstverständlich auch für die Beueler Handballabteilung eine gute Nachricht, heißt sie doch im Umkehrschluss, dass "Pitu" dauerhaft einen Job in "good old germany" gefunden hat. Leider ist die neue berufliche Belastung aber nicht mehr mit den Nebenjobs als A-Jugend- und Frauenreservecoach in der TSV vereinbar - extrem schade, aber nicht zu ändern. Für die A-Jugend wurde schneller und kompetenter Ersatz gefunden. Jörg Niebel rutscht logischerweise auf den Cheftrainerposten. Assistieren wird zukünftig mit Jost Hohage, Spieler der "Zweiten" und maßgebliches "Eulenspiegel-Redaktionsmitglied", ein in dieser Funktion völlig neues Gesicht. Danke Socrates und gutes Gelingen sowie ein herzliches Willkommen an Jörg und Jost.    

SG MTVD Köln - TSV mA 32:35 (16:14)

Gut für die Seele, Teil IV. Es war das erste Spiel unter der Alleinregie von Jörg Niebel. Ein Schelm, der da böses denkt. Nein, die glücklichen Beueler Jungs widmeten den ersten Oberligasieg ihrer Karriere im Gegenteil ihrem Ex-Coach, Socrates. Der neue Verantwortliche lobte indes sein Kollektiv und insbesondere den tapfer kämpfenden Kreisspieler, Patrick Studniarz, der gegen Ende mit ausgekugeltem Finger verletzt ausscheiden musste. Nach zum Teil recht deutlichen Ansprachen in der ersten Halbzeit nahm sich Jörg selbstregelnd deutlich zurück. Hat prima funktioniert, denn die Leistung im zweiten Durchgang wurde deutlich stabiler. Ein Sonderlob erhielt zudem der B-Jugendliche Niklas Schurz, dessen ganz spezieller Kölner Rheinseitenwechsel von links (Longerich) nach rechts (Holweide) sich voll bezahlt machte und der damit zum unumstrittenen TSV-Doppelsieger des Tages wurde.

 

HSV Troisdorf II - TSV 3. Frauen   21:19 (8:9)

Erste grottige Vorstellung unserer „Dritten“ am Troisdorfer Elsenplatz. Na egal, die Niederlage macht nicht viel kaputt. Das „MaMü-Team“ ließ sich von der düsteren Stimmung am ersten Winterzeit-Tag anstecken, wobei der erste Durchgang noch als relativ passabel zu bewerten ist. In der zweiten Halbzeit funktionierte dann nur noch sehr wenig, inklusive der beiden leitenden Unparteiischen.

 

HSG Siebengebirge/Thomasberg III - TSV 3. Männer 44:30 (22:15)

Naja, uns kann es ja im Grunde egal sein, da wir (hoffentlich) nichts mit dem Abstieg (und mit dem Aufstieg schon mal gar nichts) zu tun haben. Aber das grenzt schon ein wenig an Wettbewerbsverzerrung, wenn die HSG mit ihren jungen, spritzigen Burschen aus ihren Verbands- und Oberligateams in der Kreisliga hantieren und den Bankspielern so ausreichend Einsatzzeiten garantieren wollen. Denn die eigentliche „Dritte“ der Gastgeber wäre sicher ein Kandidat für die unteren Regionen. Hm, man darf hoch gespannt sein, wie sich die HSG in der entscheidenden Saisonphase verhalten wird. In diesem Muster ohne Wert machten dennis Büsch und Stefan Müller im TSV-Trikot noch die beste Figur.

 

Poppelsdorfer HV II - TSV 2. Frauen   12:36 (6:16)

Natürlich sind auch die Frauen tod-traurig, dass sie von ihrem Trainer Socrates nach so kurzer Zeit bereits wieder verlassen werden. Doch bei den Mädels vollzieht sich der Übergang sehr viel „softer“. Nachfolger Max Lesch saß bereits in Poppelsdorf gemeinsam mit Socrates auf der Beueler Trainerbank. Das soll auch noch in den nächsten Wochen so bleiben, bis „Pitu“ im November das Zepter endgültig an Max übergibt. Im Tannenbusch war das Spiel jedenfalls ein lockerer Aufgalopp. Tapfer warteten die TSV-Frauen die schier endlosen PHV-Angriffe ab, um dann zielgerichtet zu kontern. Spielanteile gefühlte 75:25 % für die Gastgeberinnen. Spannender und sehr viel emotionaler war da wohl das anschließende Fuppes-Spiel auf dem benachbarten Aschenplatz zwischen dem heimischen FC und einer marokkanischen Auswahl.

 

TSV 2. Männer - HSG Niederpleis/St. Augustin II 32:35 (15:18)

Es war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung – mehr leider nicht. Gegen die sich gut präsentierende HSG-Reserve bekam das Beueler Team die ehrenvolle Note „stets bemüht“. Bei allem Eifer blockierten aber immer wieder teils naive Fehler – im Tennis würde man wohl von „unforces errors“ schreiben - die Jagd nach einem zählbaren Ergebnis. Insbesondere die linke TSV-Seite mit Holger Elschner und Sebi Radatz blieben mit ihrem effektiven Spiel eine stetige Bedrohung für das Niederpleiser Tor. Negativ entscheidend war aber wieder einmal die untaugliche Beueler Verteidigungslinie, der auch die beiden Keeper keinen genügenden Rückhalt bot.

 

SC Fortuna Köln - TSV 1. Frauen 33:22 (13:9)

Eine mehr als enttäuschende Vorstellung unserer Frauen, gegen eine allerdings auch bärenstarke Fortuna. Quasi von Spielbeginn an lief die TSV hinter der Kölner Musik hinterher. Im zweiten Durchgang entwickelte sich die Pleite zu einem wahren Desaster und insbesondere die brüchige Verteidigungslinie wurde am Ende geradezu sturmreif und in ihre Einzelteile geworfen.

 

TSV 1. Männer - HSG Niederpleis/St. Augustin 32:29 (15:15)

Extrem gut für die Seele, Teil V.

Jimmy, David und Chrissi

Nun, irgendwann musste diese nun folgende Einleitung zu einem Spielbericht der „Ersten“ einmal sein - unvermeidlich. Dafür ist vornweg aber ein klein wenig Beueler Sporthistorie nötig. Denn 1918 kam die fleißige Mutter Elbern mit ihren sechs Kindern auf einem Güterzug aus Lüttich nach Beuel, wo sie nach den Wirren des ersten Weltkrieges endlich eine feste Unterkunft fanden. Die Buben Franz (späterer achtfacher Fußballnationalspieler), Marcel, Hubert und Joe schlossen sich unmittelbar der Jugendabteilung des noch frischen Sportvereins Beuel 06 an und sorgten fortan mit denkwürdig guten Leistungen für Furore, die in der Saison 1935/36 mit dem Seniorenaufstieg der 06-er in die „Gauliga Mittelrhein“ gekrönt wurden. Fortan wurde deutschlandweit ehrfurchtsvoll von der „Elbern-Elf“ gesprochen. Noch lange nach der aktiven Zeit des letzten derer Elbern, sonnte sich der SV Beuel 06 im Glanze des Ruhmes seiner alten Helden. Doch die Klasse ihrer einstigen Heroen konnten die Rechtsrheinische leider nie mehr erreichen. Heute dümpelt der einstige Stolz aller Beueler Sportfans traurig im Mittelfeld der Kreisliga umher.

 

Ne, is klar. Die liebe Marianne Röhrig ist jetzt Ende der Achtziger nicht rußverschmiert auf einer Kohlenlore hockend nach Beuel gerollt, war ja schließlich auch kein Krieg. Doch der Vergleich und der Verweis auf eine neue Beueler Ära müssen einfach mal erlaubt sein. Enno, Eric, HG, Jan, Lukas, Malte, Marius und Socrates mögen mir das mit der „Röhrig-Sieben“ jetzt bitte auch nicht krumm nehmen – alle haben klasse gespielt- aber nach dem Sieg gestern gegen Niederpleis hol ich das jetzt einfach mal aus der Schublade.

 

Denn was Chrissi, David und Simon Röhrig da insbesondere im zweiten Durchgang ablieferten, war schon Extraklasse und die Grundlage für den sicher schönen, aber in erster Linie eminent wichtigen ersten Saisonsieg. Dabei kam gerade das zuvor erwähnte Trio im ersten Durchgang eigentlich gar nicht so richtig in die Pötte. Niederpleis führte schnell mit 0:3, 4:8 und sogar einmal mit fünf Toren, nämlich 5:10. Es sah nach dem üblichen „Plees“-Waterloo“ aus. Gerade in dieser Anfangsphase hielt der Brasil-Beueler, Socrates de Oliveira, sein Team quasi im Alleingang noch so eben auf der Intensivstation am Leben. Doch natürlich war der Faktor Kampfkraft an diesem Tage der ausschlaggebende Punkt. Das vom Schiedsrichtergespann Leiendecker und Braun tadellos geleitete Lokalderby entwickelte langsam die erwartete Würze und Intensität, blieb aber jederzeit im erlaubten Rahmen. Die erstaunlich geringe Anzahl von insgesamt nur sieben Zeitstrafen spricht Bände. Über Kampf also und einen aufopferungsvoll offensiv ackernde Defensivabteilung schufftete sich die TSV an die HSG heran und hatte zur Halbzeitpause wieder Augenhöhe erreicht.

 

In Durchgang zwei startete die TSV endlich einmal hellwach, kreuzgefährlich und blitzgescheit (uneingeschränkt mein Lieblingszitat von Tennisreporterlegende Gerd Szepanski). Die Anfangsviertelstunde gehörte klar den Beuelern und nun begann auch langsam aber sicher die große Show der Röhrig-Bande. Innenpfostenkracher David, anschließend ein „Traum No-look-Anspiel von David an Chrissi zum Kreis. Da wollte Junior Simon natürlich nicht hinten anstehen und servierte dem „Ältesten“ ein ähnlich feines Bällchen. Da waren schon ganz feine Sachen dabei. Doch vergessen wir nicht das Spiel und lassen Niederpleis aus den Augen, denn auch die HSG hatte das Derby längst angenommen und kämpfte mit offenem Visier. Insbesondere der bärenstarke Jan Lück war nie auszuschalten und war maßgeblich daran beteiligt, das die Gäste beim 21.21, 22:22, 23:23 und letztmalig beim 24:24 in der 47. Spielminute wieder ran waren und um die Entscheidung auf Messerschneide rangen. Doch längst war auch der Faktor Publikum auf Seiten der TSV. „Hölle Ringarena!“ Im Tor half nun auch Keeper Marius Wiersch bei seinem überraschenden Comeback mit einigen ganz wichtigen Paraden mit, die Pleiser nicht noch einmal in die Vorhand kommen zu lassen. Zusätzlich sorgte der unermüdlich fightende, „elende Parasit“ (Danke an Jamal für die Anleihe) Eric Bock zusammen mit Socrates für die überschäumenden emotionalen Höhepunkte in der Partie. Einfach unnachahmlich Bockis mehrfache „Steals“ gegen den konsternierten HSG-Spielmacher Michael Duttle. Doch in der entscheidenden Schlussphase bombte sich Simon Röhrig zum unumstrittenen „Man oft he Match“. Egal ob aus der zweiten Reihe, aus der 1:1-Situation oder aus der Nahdistanz: „Jimmy“ fackelte die gegnerischen Keeper Kierdorf und Dahs an den Rande der Verzweiflung. Wie schon erwähnt: absolute Extraklasse. Daneben darf man aber auch das toll kämpfende Kollektiv der Beueler nicht vergessen, die trotz allergrößter Aufstellungsnöte sich jederzeit aufopferungsvoll und sehr clever in Szene setzen konnten. Schöner Erfolg, sehr gut für die geschundene Beueler Handballseele und auch ein Sieg, der tabellarisch prompt etwas hermacht, der allerdings genauso wenig Raum für deplatzierte Euphorie bietet.          

noch mehr Bilder...