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Die TSV-Abteilungsleitung zur Lage der blaugelben Handballnation

Geschrieben von dem Handballpapst rrh.. Veröffentlicht in News

(...nichts für Liebhaber der Kurzgeschichte)

Zeit das sich was dreht 

Wer jetzt nicht (Handball) lebt,

wird nichts erleben.

Bei wem jetzt nichts geht,

bei dem geht was verkehrt.

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Man kann zum guten alten "Herbie" stehen wie man will. Doch die hier adoptierten Textzeilen aus seinem "2006-WM-Song" könnten nicht passender auf die aktuelle Situation der TSV-Handballer geschrieben sein. Der "Gönemeyer-Neuzeitklassiker" taugt vorzüglich als Aufhänger, um mit der alljährlichen Umschau über die Beueler Handballnation, das ohnehin schon lodernde Feuerchen der Begeisterung noch ein wenig mehr anzufachen.

Klar, macht es einen Heidenspaß, über die aktuelle Situation der rechtsrheinischen Ballwerfer zu schreiben, sich nochmals einen kurzen Rückblick auf die vielen Erfolge der jüngeren Vergangenheit zu gönnen und in unserem ureigenen Mikrokosmos zu spekulieren oder gar zu phantasieren. Vermutlich war es nie einfacher so eine TSV-Saisonvorschau aus der Gesamtperspektive heraus mit Leben zu füllen, als diesmal. Oder vielleicht doch nicht?

Zahl ist gefallen,

die Seiten vergeben.

Du fühlst, du träumst.

Du fühlst, du glaubst, du fliegst.

Denn bei aller berechtigter Begeisterung und teilweise sogar nach wie vor vorhandener Euphorie rund um die Beueler Handballabteilung, gilt es für die Verantwortlichen umso mehr, eben nicht die reelle Bodenhaftung zu verlieren, denn allzu schnell kann das heiß lodernde Feuerchen zum unkontrollierten Fegefeuer der Eitelkeiten entgleiten. Doch da wir uns überraschenderweise in absehbarer Zeit leider doch keine neue Sporthalle leisten werden (sondern nur ein paar bescheidene Verschönerungspinselstriche und die werden dazu teilweise noch selbstfinanziert sein), versuchen wir es schon mal gar nicht mit irgendwelchen absurden Luftschlössern.

TSV-Handballerwachsene beflügeln den eigenen Nachwuchs – und umgekehrt

Die gute Stimmung rund um den blaugelben Beueler Club war natürlich zuletzt maßgeblich geprägt von der jüngsten Erfolgsserie seiner Nachwuchsteams. Für einen Breitsportverein haben wir hohe, anspruchsvolle, aber dennoch realistische Ziele vorgegeben und die Erfüllung dieser Aufgabenstellung haben gerade unsere Jugendteams in diesem Frühjahr nahezu perfekt umgesetzt. Ursächlich ist das Stimmungshoch aber sicher mit dem Oberligaaufstieg der Männer an jenem märchenhaften 12. Mai verbunden. Eine sportliche Eruption - Jubel, Trubel, Heiterkeit in allen Ecken. Tagelang, wochenlang. Und jetzt?

„Erste" startet Vorbereitung mit Respekt vor der Oberliga, aber ohne Angst

Nun um die Bodenhaftung, den richtigen Gripp, brauchen wir uns keine Sorgen machen, so lange der verantwortliche Headcoach unserer 1. Männermannschaft Jochen Scheler heißt. Und das wird er dankenswerterweise auch im zwölften Jahr hintereinander sein. Business as usual, die Vorbereitung auf das Abenteuer Oberliga hat längst begonnen. Dennoch ärgert(e) sich Scheler ein wenig darüber, dass nicht wenige "sport-gesellschaftliche Partytermine" rund um die "Erste" noch deutlich besser besucht werden, als die gemeinsamen Trainingstermine. Doch der Fokus wird in Kürze garantiert auch wieder richtig justiert sein. Abgänge, Neuzugänge, Verstärkungen oder Ergänzungen? Wird es punktuell geben, aber Jochen ist diesbezüglich bekannt vorsichtig und zurückhaltend. Sicher ist derzeit lediglich der Abgang der eingespielten Flügelzange, bestehend aus Felix Merten (Auslandsemester in Holland) und Daniel Schenk (berufliche Veränderung). Schade, nicht nur sportlich passte es zuletzt vorzüglich. Aktuell hat es zudem Max Schnürle mit einer schwereren Verletzung erwischt. Dem zuletzt so bestechend auftrumpfenden Mittelspieler ist im jüngsten Vorbereitungsspiel leider ein Kreuzband im Knie gerissen, womit das Handballjahr 2012 für Mexlov ein jähes vorzeitiges Ende gefunden hat.

„Zweite" als Beueler Scoutingabteilung

Derzeit tummeln sich beim Training allerdings eine ganze Reihe fremder Gesichter, insbesondere bei den Übungsstunden der TSV-Männerreserve. Da sind eine ganze Reihe richtig guter Jungs dabei - eventuell auch für oben. Dirk und Jörg als bewährte Trainer der "Zweiten" müssen derzeit zusätzlich ein wenig die Aufgaben einer zentralen Scoutingstelle im Beueler Männerbereich mit abdecken. Wer hat welche Qualität, wer geht hoch, wer verbleibt bei der "Zweiten" und welcher Spieler soll zukünftig im Kreisligateam der "Dritten" auf Torjagd gehen? Abwarten - sicher ist derzeit nur, dass sich gerade das Gesicht des Reserveteams deutlich verändern wird.

„Dritte" und „Vierte" mit viel Selbstbewusstsein

Die Männer der "Dritten" und "Vierten" gehen es naturgemäß etwas zurückhaltender an, obwohl sich auch hier niemand über mangelnde Trainingsbeteiligung beschweren darf. Beim TSV-Kreisligateam hat ausgerechnet Jungspund David Röhrig einen Großteil der bisherigen Übungseinheiten vertretungsweise geleitet, bis Chefpechvogel Rudi Aubermann nach seiner Verletzung wieder das Führungssteuer (voraussichtlich Mitte August) übernehmen kann. Die "Vierte" steuert (analog zur "Ersten") ebenfalls einem kleinen sportlichen Abenteuer entgegen, hat das Team der betagten Herren doch nach einigen Jahren der vornehmen Zurückhaltung endlich die eigene Schüchternheit abgelegt und doch einmal sein Aufstiegsrecht wahrgenommen. In der Respekt einflößenden 2. Kreisklasse geht es dabei immerhin fünf Mal über die gefürchtete Grenze der B56 hinaus, in Richtung Euskirchener Hochebene und Schneeeifel.

Für gesponnene Prognosen ist es zwar noch deutlich zu früh, aber alle vier Männerteams der TSV haben das vorsichtig realistische, aber auch ehrgeizige Ziel , den derzeitigen Status bei maximalem Spaß zu verteidigen.

TSV-Frauen auf selbstbewusstem Vormarsch

Geradezu wundersame Dinge tun sich gerade im femininen Beueler Handballbereich. Von einer Frauenschwemme zu schreiben, hätte sicher einen gewissen despektierlichen, chauvinistischen Touch. Dennoch trifft es die Sachlage auf den Punkt. Vorbei die Zeiten, als sich die TSV mangels Masse verschüchtert nur ein Damenteam in der Kreisliga leisten konnte. Oh ja, auch diese missliche Lage gab es und ist noch gar nicht sooo lange her. Und wer war damals wie heute auf der Kommandobrücke? Genau, der Florian. Doch vor der Spielzeit 2012/2013 scheint die TSV Bonn nun reichlich für ihre unverdrossene, kontinuierliche Jugendarbeit - gerade auch im weiblichen Bereich - belohnt zu werden. Denn die ohnehin schon gut sortierten und ebenso funktionierenden drei Teams der TSV bekommen reichlich Zuwachs - extern, wie intern, quantitativ, aber besonders auch qualitativ. Wer in welchem Team landen wird, soll hier natürlich nicht prognostiziert werden - Sache der Trainer.

„Oberligafrauen" mit leistungsstarken Zugängen

Allerdings muss man kein ausgewiesener Experte sein, um die drei Topzugänge auf direktem Wege dem Oberligastamm zuordnen zu dürfen. So ist beispielsweise Hanna Simons zurück in ihrem Heimat-Wohlfühlverein. Genau, die Hanna von nebenan aus der Rölsdorfstraße. Die Fünfundzwanzigjährige lernte das Ballwerfen nämlich bis in das erste Seniorenjahr hinein bei der TSV, ging dann aber schon früh zur HSG Siebengebirge, wo sich Hanna zu einer gestandenen Oberligastütze entwickelte. Zuletzt wurde Simons sogar zur stärksten Verteidigerin der Liga auserkoren. Sicher ebenso ganz viel Freude wird uns zukünftig auch Claudia Behrens machen. Die gleichsam fünfundzwanzigjährige Studentin kommt vom Ligakonkurrenten Fortuna Köln an die Beueler Ringstraße und kann bei der Anreise zum Beueler Training vom nahegelegenen Wohnort Limpericher Straße zukünftig eine kurze und knackige "Zofoßgemeinschaft" mit Hanna bilden. Claudia hat das Handballspiel in Niedersachsen gelernt, wo sie sportlich bei der HSG Neuenburg/Bockhorn und beim DSC Oldenburg ausgebildet wurde. Behrens war in den vergangenen beiden Spielzeiten absolute Leistungsträgerin in der Kölner Südstadt und steuerte mit ihrer dynamischen Spielweise in der vergangenen Saison nebenbei auch noch schlappe 65 Feldtore zur guten Fortuna-Statistik bei. Tja und den Namen der dritten neuen „Hochkaräterin" in der TSV, pfeifen ja schon seit Wochen die Spatzen von den Beueler Dächern. Obwohl, Maja Klingenberg eigentlich nie so wirklich weg war. Nur gespielt hat sie halt längere Zeit nicht für uns. Ehrgeizig und beharrlich hat "May-Jay" in den vergangenen beiden Jahren beim TuS Weibern ihren sportlichen Traum reale Wirklichkeit werden lassen und steht als vorläufige Zwischenstation kurz vor ihrem Erstligadebüt mit den "Vulkan Ladies". Doch das waschechte Beueler Mädche hat die TSV aus dem selbstgewählten Exil natürlich nie aus den Augen verloren und so will die einundzwanzigjährige Juniorin zukünftig ihr Doppelspielrecht für ihren Heimatverein ausüben. Die mündliche Einigung hierzu wurde mit dem TuS Weibern problemlos getroffen, die schriftliche Abwicklung läuft derzeit. Tolle Lösung für alle Beteiligten, mit der ganz, ganz sicher besonders auch Papa Karl hochzufrieden gewesen wäre.

Grundlegende Reformen im Beueler Frauenlager?

Doch die drei stehen ja nur stellvertretend an der Spitze einer gründlichen Reform im Beueler Frauenhandball. Denn es drängeln noch eine ganz Reihe talentierter Jungseniorinnen nach, die ja bekanntlich im letzten A-Jugendjahr die Mittelrheinmeisterschaft gewinnen konnten. Ganz zu schweigen von noch einer ganzen Reihe an neuen Spielerinnen, die aus den unterschiedlichsten Himmelsrichtungen den Weg an die Ringstraße gefunden haben. Urplötzlich haben alle drei TSV-Teams die Qual der Wahl - unglaublich, wann hat es das schon mal gegeben? Um der positiven Entwicklung dann auch entsprechend Rechnung tragen zu können, wurden im Vorfeld der ersten Vorbereitungsphase das entscheidende Funktionsteam im TSV-Frauenbereich neu sortiert und maßvoll angepasst. Neue Frauenchefin ist Maren Walgenbach, die damit zukünftig Abteilungsleiter Gerd Flory zur Seite steht und für Entlastung sorgen soll. Vorgängerin Alex Eich geht aber glücklicherweise nicht verloren, sondern wirkt zukünftig noch intensiver an der Seite von Oberligacoach Zens als Co-Trainerin und guter Geist. Grundlegende Änderung auch auf dem Cheftrainersessel der Frauenreserve. Hier nimmt ab sofort mit Socrates de Oliveira ein allseits beliebter, aber auch bekannt ehrgeiziger Zeitgenosse Platz. "Pitu" richtet sein neues Team von der ersten Übungsstunde absolut leistungsorientiert aus. Ob das in der neuen Spielzeit auch direkt zum Landesligaaufstieg reichen wird, bleibt nicht zuletzt auch wegen der ungewöhnlich zahlreichen und ambitionierten Konkurrenz in der zukünftigen Kreisliga vorsichtig abzuwarten. Wertvolle Schützenhilfe könnte jedenfalls die eigene "Dritte" leisten, die nicht nur personell sicher ebenfalls gut sortiert und ohne Druck aufspielen kann. Auch hier hat mit Markus Müller ein in diesem Bereich neuer Mann das sportliche Ruder übernommen. Drei fette Absätze randvoll mit Informationen und Neuigkeiten rund um die drei Frauenmannschaften der TSV. Dies allein sind wahrlich Anzeichen genug, um auch hier gespannt und frittenfettheiß der neuen Handballsaison entgegenzufiebern.

Freche Beueler Handballjugend zählt die Sekunden bis zum Saisonstart

Die Sekunden sind gezählt, Hoffnungen übergroß.

Es wird Zeit, dass sich was dreht, was dreht, was dreht.

Frittenfettheiß ist auch eine gute und passende Überleitung hin zur TSV-Handballjugend, wobei man sich über mangelnde Motivation unserer Nachwuchsteams noch nie Sorgen machen brauchte. Und gerade im Jugendbereich sehen sich die TSV-Verantwortlichen heuer sportlich so gut wie lange nicht aufgestellt - auch wenn wir kurz vor den Sommerferien zwangsweise eine bittere Pille schlucken mussten, womit wir diese jugendliche Vorschau dann auch ganz bewusst demütig beginnen wollen.

Weibliche A-Jugend als schmerzlicher Warnschuss

Der Rückzug der weiblichen A-Jugend war für die Ausführenden nämlich so etwas "wie ein kleiner Tod". Bitter, ein klein wenig beschämend und vor allem sehr traurig. Über Jahre hinweg haben wir immer wieder konsequent und erfolgreich Teams der TSV mit spärlicher Besetzung aus den unteren, stärkeren Jahrgängen versorgt. Doch das wäre im aktuellen Fall der A-Jugend in Harakiri ausgeartet. Im Nachgang erfolgte noch die zusätzliche Bestätigung für unsere Entscheidung durch das übergeordnete Vorhaben des Verbandes, die weibliche HVM-Auswahl 97 bis zum Dezember in der Damenverbandsliga spielen zu lassen. Konkret wären damit auch noch Carina und Paula für uns komplett als A-Spielerinnen ausgefallen. Natürlich wird die Jugendleitung der TSV bemüht sein, diese Scharte in den folgenden Jahren wieder auszuwetzen, doch scheint das im weiblichen Bereich immer beschwerlicher zu werden. Die zum Teil dramatisch rückläufige Entwicklung im weiblichen Bereich des gesamten Verbandes Mittelrhein lassen die Alarmglocken längst laut schrillen. Unaufhörlich neue Fusionsgebilde der Vereine dienen sicher als akute Notoperationen, können aber insgesamt auf Sicht nicht das richtige Allheilmittel sein, denn irgendwann ist halt niemand mehr da, mit dem man sich liieren könnte. Gute, aufrichtige Jugendarbeit scheint hier immer noch die sinnvollere Alternative zu sein.

Basisarbeit bei Minis und F-Jugend

Und die fängt bei den Minis an. Doch auch hier hat es Verschiebungen gegeben, der "harte Kampf" mit anderen Sportarten um neuen Nachwuchs ist längst in die Kindergärten verlegt worden. Zudem scheint die relativ neue Altersgruppe der F-Jugend als neue, ernsthafte Einstiegsklasse für den Handball immer mehr an Bedeutung zu gewinnen. Gerade auf die Entwicklung dieser beiden Kleinkinder-Handballgruppen legt die TSV-Jugendleitung sehr großen Wert und achtet hier tunlichst auf gute Rahmenbedingungen. Vorbei die Zeiten, als das sich hier eher zufällig eine "bemühte Handballmutter" als Trainerin gefunden hat. Ein qualitativ und quantitativ gut besetztes Trainerteam ist gerade hier ein ganz wichtiger Bestandteil für eine gute Entwicklung, nicht zuletzt auch für die personelle Bestandspflege. Zudem ist mittlerweile ein zweimaliges Wochentraining bei Minis und F-Jugend der TSV gewährleistet und bilden ebenso wichtige Säulen dieser Einstiegsklassen.

E-Jugend nach Regeneration wieder auf dem Vormarsch

Nach einem zugegebenermaßen ganz harten letzten Jahr bei der E-Jugend, ist diese Altersklasse in der TSV zunächst einmal zumindest quantitativ von der letzten F-Jugend "aufgeforstet" worden. Rund 25 Pänz ermöglichen endlich wieder das Melden von zwei Teams. Der zusätzliche Aufstieg der E1 in die Kreisliga kam zwar unverhofft und ist insbesondere der Tatsache geschuldet, das einige andere Vereine ganz offensichtlich andere Konzepte verfolgen, wurde aber von der Beueler Jugendleitung nach reiflicher Überlegung (unter dem Einfluss der Erfahrungen aus dem letzten Jahr) dennoch wahrgenommen. Ganz wichtig dabei, das auch hier das Trainerteam mit Florian, Kathi, Eric und (bis zu ihrer Abreise) auch Annette von Anfang an kompetent und hoch motiviert besetzt werden konnte.

„Fightclub" D-Jugend

Das gilt nicht minder bei der D-Jugend. Jochen, Philipp, Julian und im Moment auch noch Lia machen schon einen sehr "durchdachten" Job, wo aber auch das nötige Herzblut immer vorhanden ist. Auch hier waren sich alle einig, das für die durgängige Entwicklung und die sinnvolle leistungsmäßige Abstufung in der TSV, ein Aufstieg der "Ersten" in die D-Jugendkreisliga wichtiger Bestandteil bleibt. Uhff, auf den letzten Drücker geschafft. Das war ein harter, aber erfolgreicher Kampf. Wobei unsere D1 bislang eigentlich von niemandem so richtig "abgeschossen" wurde (wird sicher auch noch kommen) und man dem Team ein hohes Entwicklungspotential bescheinigen kann. Gut und wichtig ist dieser Aufstieg aber ganz besonders auch für die eigene "Zweite", denn die können sich nun in Ruhe völlig eigenständig für kommende Aufgaben entwickeln.

Wundertüte männliche C-Jugend

Und wieder einmal war es im März 2012 der schwächste männliche C-Jugendjahrgang seit ewigen Zeiten in der TSV. Und erneut prognostizierten die Experten um Längen vorbei! Im Gegenteil, das neue Team von Coach Benninghoff-Lühl machte eigentlich einen natürlichen Entwicklungsprozess durch. Unsicher und wenig eingespielt bei den ersten Auftritten. Dennoch war eine gute erste Sieben zu erkennen, dahinter ehrgeizige und ebenso willige Jungs. Es folgte eine lange, vierteilige Qualifikationsrunde, die nahezu immer am Rande des Ausscheidens geführt wurde und am Ende –ganz im Gegenteil - fast sensationeller Weise sogar bis in die höchst mögliche Spielklasse, die Oberliga, hinein führte. Hier darf sich die C1 nun sogar auf vorsichtige personelle Unterstützung von Außerhalb freuen. So ein klein wenig die gute Entwicklung bestätigen konnte das (nicht komplette) Beueler C-Team mit ihrem tollen Auftritt beim stark besetzten Dronninglund-Turnier, der um ein Haar bis ins Viertelfinale geführt hätte. Auch hier heißt es jetzt kontinuierlich und fleißig trainieren. Da wird was draus, garantiert. Dazu gehört unbedingt auch, die eigene C2 bewusst zu entwickeln und als wichtigen Unterbau zu etablieren.

Weibliche C will keine Vergleiche

Ein eigenes, selbstbewusstes Profil ist auch ein ganz wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Faktor für unsere neue weibliche C-Jugend. Der Trainer heißt eben nicht mehr Florian und das neue Trainertrio Anna, Helen und Pia mögen auch ansonsten keine Vergleiche mit dem C-Vorgängerteam. Das wäre halt schlicht unfair. Daher freuen wir uns ungemein darauf, diese völlig neue, frische TSV-Gemeinschaft auf ihrem Weg durch die gar nicht mal so leistungsschwache Verbandsliga aufmerksam beobachten zu dürfen.

Die Glamour-Ladies

Womit wir dann unvermeidlich doch beim Vorgängerteam gelandet wären. Das heißt mittlerweile weibliche B-Jugend und hat in nur einem einzigen Auftritt souverän die anvisierte Oberliga Mittelrhein erreicht. Das ist schon ein gutes, homogenes Team, das sich unter David Röhrig garantiert weiter entwickeln wird. Unbedingt Erwähnung finden muss der einzige, unfreiwillige Abgang der B-Jugend. Spielmacherin Annette Büllesbach zog es für ein halbes Jahr nach Neuseeland und wird vermutlich erst in der allerletzten Saisonphase wieder zur Verfügung stehen. Nicht nur sportlich ein herber Verlust, denn Annette glänzte im vergangenen Jahr auch außerhalb des Handballfeldes als erstklassige Teamplayerin in der TSV. Da trifft es sich gut, dass für die übrigen Spielerinnen der B im kommenden Spieljahr eine Doppelbelastung im eigenen Verein aus den zuvor bereits erläuterten Gründen entfällt. Heißt: Vollgas in der B-Jugend-Oberlga Mittelrhein - wir sind gespannt!

Männliche B-Jugend im Wandel und mit ganz viel Perspektive

Oberliga - dahin wäre natürlich auch die männliche B-Jugend unter David Röhrig gerne aufgestiegen. Doch in keiner anderen Jugendklasse ist das so schwer zu realisieren. Hier stellt das HVM-Oberhaus eine absolute Premiumliga dar. Und dennoch war die TSV ganz dicht dran. Ein einziger weiterer Sieg im engen und dumm verlorenen Heimspiel gegen Birkesdorf hätte in der Nachbetrachtung gereicht, um zu den besten acht Teams des Jahrganges 97/98 zu gehören. Leider war in diesem Match die eigene Verteidigungsreihe ein einziger Torso - schade. Das war jetzt aber auch wirklich das letzte Mal, dass dies an dieser Stelle thematisiert wurde – reicht. Jetzt richtet sich der Blick schnurgerade auf eine bestimmt tolle Verbandsligasaison, denn folgerichtig ist auch nirgends sonst die Folgeliga qualitativ so stark besetzt, wie eben bei der B-Jugend. Davidoff garantiert auch in dieser Klasse eine anspruchsvolle sportliche Entwicklung unserer Jungs. Und personell wird es nach den Ferien sicher noch manche Veränderung im Kader geben, sodass ein freudiges und optimistisches "in die Zukunft blicken" die Devise der Stunde ist.

Das sensationelle „A-Team"

Mit der weiblichen A-Jugend haben wir den kurzen, vorausschauenden Überblick über die TSV-Jugend 2012/2013 begonnen, mit der männlichen A-Jugend wollen wir ihn abschließen. Die sind nämlich zweifelsohne eine der absolut positiven Überraschungen des Beueler Handballfrühjahrs. Denn nicht wenige Pessimisten befürchteten für das Team der neuen "Trainerkombi de Oliveira/Niebel" nicht einmal die Verbandsliga auf dem ausgefüllten "Machbarkeitszettel". Doch möglicherweise haben sich gleich zu Beginn ihrer Zusammenarbeit einige vorhandene Qualitäten von Jörg und Socrates spürbar positiv bemerkbar gemacht. Denn ohne vorgetäuschten Druck und die notwendige Lockerheit einerseits und andererseits aber auch ganz bewusst die günstige Qualifikationsrunde für sich nutzend, "schlängelte" sich das neue A-Team mit guten Resultaten und immer besser werdenden Leistungen in eine formidable Endspielkonstellation. Zu diesem Zeitpunkt war die Verbandsliga längst geschafft. So wurde dann im Heimspiel gegen den TuS Derschlag ohne "Existenzangst" der nie für möglich gehaltene Oberligaaufstieg glasklar geschafft. Zum Abschluss ihres nicht immer stressfreien Zusammenspiels in der Jugend sicher ein toller Schlussakkord für die Jungs der Jahrgänge 94 und 95 in der Oberliga. Zudem dürfte Jörg auch genau der richtige Mann sein, um den älteren Jahrgang maßvoll an den Seniorenbereich heran zu führen.

Wer sich jetzt nicht regt,

wird ewig warten.

Es gibt keine Wahl

und kein zweites Mal!

Die Zeit bereit,

nicht zu vertagen.

Ärmel hochkrempeln und in die Hände spucken

Richtet man seinen interessierten Blick derzeit zur Olympiade nach London, wird man bei den Mannschaftssportarten aller größten Teils vergeblich nach deutschen Nationalteams fahnden. Dafür ist leider auch der Bundesdeutsche Handball ein Paradebeispiel. Männer wie Frauen „floppten" bei den qualifikationsrelevanten Turnieren um die Wette. Gerade auch mit diesem warnenden Beispiel vor Augen, ist eine unverdrossene Basisarbeit, mit all seinen amateurhaften Fehlern, wichtiger denn je. Nur keine Bange, hier in Beuel ist keiner größenwahnsinnig geworden und im rechtsrheinischen Bonn wird garantiert auch nicht die siechende Handballnation gerettet, doch es bedarf keiner immer neu konstruierten Fusionen oder intellektueller Trainingsmethoden, sondern ehrlicher Jugendarbeit und ansteckende Begeisterung für das gemeinsame Hobby. Dann kommen auch garantiert in der Spitze die Erfolge zurück. Fühlen wir uns in der TSV also für einen kleinen Moment, wie der wichtige Handballnabel der Nation.

Kurzfristig kein neuer „Gschwendner-Dome"

Denn selten, eigentlich noch nie, stand die Handballabteilung der Turn- und Sportvereinigung Bonn in der sportlichen Gesamtbetrachtung besser da, als vor dieser Saison 2012/2013. Das könnte es in der Tat kein zweites Mal geben und so werden wir jedes einzelne verdammte Beueler Spiel der kommenden Spielzeit genießen - auch wenn es hie und da sicher mal empfindlich was auf die Mütze geben wird. Auch das Umfeld wird - wie immer - gerichtet und vorbereitet sein. Es werden keine Wunderdinge sein, aber wichtige organisatorische Punkte werden mit Bodenhaftung zuverlässig erledigt sein. Was hätten wir von den abenteuerlichsten Plänen, wenn wir unseren auswärtigen Gästen nicht einmal eine Tasse Kaffee in vernünftiger Umgebung bieten können? Klasse in diesem Zusammenhang, das gerade bei den Senioren der Trend immer mehr zur eigenverantwortlichen Selbstversorgung erkannt wird. Ein schicker Satz Trikots hier, tolle Trainingsanzüge dort, ein paar selbst bezahlte Shirts oder auch die Reanimierung der Hallenzeitung und immer schon die kreativen Touren zum Saisonabschluss. Das hilft indirekt natürlich auch dem eigenen Nachwuchs weiter. Prima und besonders erwähnenswert in der Gesamtbetrachtung natürlich auch die Jugendfahrt nach Dänemark mit allem Drum und Dran als ein echtes Highlight. Das sind Pluspunkte, die sich auf das TSV-Innenverhältnis einfach nur nachhaltig positiv auswirken. Dies alles und viele weitere einzelne Komponenten und Mikro-Teilchen mehr, gehören unbedingt auch zur Vereinsphilosophie dazu und dürfen bei der Gesamtbetrachtung nicht unterschätzt werden. Toll, dass dieses nachhaltige Konzept von unseren treuen Sponsoren über Jahre begleitet wird. Am Ende steht in der TSV immer ein unvergleichliches "WIR-Gefühl" - "mer san mer" auf Rechtsrheinisch.

„Echte Fründe stonn zesamme"

Die echte Beueler Neujahresansprache muss neben den guten sportlichen Wünschen für alle Teams, natürlich auch die obligatorischen schnellen Genesungsgrüße an alle Verletzten und Rekonvaleszenten beinhalten. Kommt schnell wieder auf die Beine und in die Halle, wir brauchen Euch !!! Ebenfalls unverzichtbar ist an dieser Stelle der herzliche Willkommensgruß an alle Neuzugänge in der TSV rechtsrheinisch, der in diesem Jahr besonders breit gefächert ausfällt. "Ihr habt definitiv die richtige Wahl getroffen und seit im geilsten Handballverein der Welt gelandet!"

Die TSV-Abteilungsleitung freut sich mit Euch allen auf eine famose Saison 2012/2013.

"Zeit das sich was dreht..."