Blaugelbe Kamelle
Stars und Sternchen vom blaugelben Handballhimmel - Teil III
Die 53 steht für Bonn !
Wir erwischen Bruno, den Bär, nach dem Vormittagstraining mit dem VfL. Trotz fehlendem Mittagessen gibt uns der 2-Meter-Hüne (bei durchtrainierten 107 Kilo) mit Schuhgröße 51 1/2 bereitwillig und spürbar gut gelaunt Auskunft.
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Hoffe es geht Dir gut und Du bist fit und gesund?
Bruno
Jap, ich bin momentan topfit und fühle mich in meinem Umfeld rundum happy.
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Ein paar persönliche Einzelheiten?
Bruno
Zurzeit bin ich als 17-jähriger Nachwuchsspieler Teil der Gummersbacher Handballakademie, wohne mittlerweile in einer WG und besuche die Gesamtschule Marienheide (besuchte übrigens auch Paul Drux, Anm. Red.), an der ich gerade an meinem Abitur bastele. Insgesamt habe ich mich hier schnell eingelebt, in allen VfL-Teams sehr wohl gefühlt, viele Kontakte geknüpft und auch einige Freundschaften geschlossen. Spezialisiert habe ich mich als Kreisläufer - und - Abwehrspieler.
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Wie geht es Dir in Deiner neuen sportlichen Heimat? Beschreib mal ein bisschen die allgemeine Situation beim VfL?
Bruno
Nun, wie vermutlich in allen Vereinen läuft das auch in Gummersbach derzeit etwas chaotisch und nicht einheitlich. Die U23 darf trainieren. Auch die Profis, zu deren Kader ich seit Januar zähle. Das ist natürlich eine mega Geschichte, wo ich versuche, richtig viel mitzunehmen. Allein das Training mit Handballern, die schon mal Champions League, Bundesliga oder Nationalmannschaft gespielt haben, ist beeindruckend. Das hat Qualität, wie ich sie bisher nicht kannte. Es ist toll, ein kleiner Teil dieser Mannschaft sein zu dürfen. Auch wenn ich der Jüngste im Team bin, behandeln mich alle mit dem nötigen Respekt, auch wenn schon manchmal gefrotzelt wird. Und eins ist ja mal klar: von einem Mann, wie Trainer Guðjón Valur Sigurðsson, kann ich natürlich unglaublich viel lernen.
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Dein sportlicher Alltag?
Bruno
Tägliches zweistündiges Vormittagstraining mit den Profis bis Mittag. Dann Schule sowie verteilt auf die Woche Kraft, Koordination oder Physiotherapie. Insgesamt vier Stunden Training am Tag, sechsmal die Woche. Ansonsten bleibt nicht viel Zeit. Wie schon erwähnt, das Abi steht an.
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Was Du uns unbedingt ein wenig genauer schildern musst: zwei Tore, ein Assist bei Deinem allerersten Zweitligaeinsatz gegen den ASV Hamm-Westfalen, Ende März. Das hat sogar Dein Trainer als „schönes Ergebnis“ empfunden.
Bruno
Ja, das war eine tolle Erfahrung. Besonders wie dabei unsere komplette Bank stand und sich für mich gefreut hat und mit gejubelt hat. Das waren tatsächlich sieben Minuten, wie im Traum. Genau auf sowas hat man tatsächlich hintrainiert, auch wenn das vor einem Jahr noch sehr, sehr weit weg war. Einerseits war ich nach den Toren total euphorisiert, andererseits musste ich mich ja auch direkt wieder auf die Abwehr konzentrieren.
Alles ging so schnell, aber nach dem Spiel habe ich gefühlte zwei Stunden das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen.
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Wie sieht Dein persönlicher Karriereplan aus?
Den gibt es nicht. Zunächst muss ich mich auf die Schule und das Abitur konzentrieren. Was dann kommt, z. B. in Sachen Studium, weiß ich auch noch nicht. Sportlich höre ich mir zunächst an, was der VfL vorhat.
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Hast Du noch Kontakt nach Handball-Beuel?
Bruno
Ja, klar. In Corona-Zeiten zwar so gut wie nicht persönlich, aber da gibt es ja andere Kanäle. Mit Henri und Sebastian besteht reger Austausch.
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Gibt es irgendwann ein TSV-Comeback?
Bruno
Man weiß es nicht. Ist mit 17 aber relativ schwer zu beantworten. In jedem Fall bin ich für die Zeit in Beuel dankbar und habe mich da echt wohl gefühlt.
Bruno, war schön mal wieder von Dir gehört zu haben. Wir wünschen Dir zunächst ein unfallfreies Abi und anschließend kannst Du wieder Vollgas im Handball geben. Die 53-er beobachten Dich genau!
„Echte Fründe stonn zesamme!“