Vorschulkrokodile, I-Dötzchen, Grundschule & Co. I
Seht ihr Kieler Zebras, so wird das gemacht !!!
Pützchener Marktschüler verteidigen ihren Titel und gewinnen den „Schäl Sick Cup 2013"
Das war fast schon ein wenig trotzig von der heimischen TSV. Denn während die Mitgliederversammlung der hiesigen Handballvereine bei deren letzter Zusammenkunft ihrer Jugendvertreter kürzlich noch kontrovers und grundsätzlich über verschiedene Konzepte und den einzig richtigen Weg in Sachen kooperativer „Schulhandballaktionen" diskutierten, machten die Beueler in ihrem Revier einfach rotzfrech und unbeirrt ihr eigenes Ding – und das mit Erfolg
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Zum zweiten Mal organisierte die Jugendabteilung der TSV Bonn nämlich ihren eigens kreierten „Schäl Sick Cup" als Handballturnier für rechtsrheinische Bonner Grundschulen. Dabei knüpften die Blaugelben im Vorfeld ihre Kontakte zu den umliegenden Schulen und boten ihren Cup als sinnvolle Ergänzung zu der bereits im Mai stattfindenden großen Bonner Grundschulmeisterschaft an, womit sich der zum Teil recht große Trainingsaufwand für die handballbegeisterten Schüler mit einer nochmaligen Turnierteilnahme auch wirklich lohnt.
Leider mussten im Vorfeld die „Schäl-Sick-Größen" von der Gottfried-Kinkel-Schule aus Oberkassel (aus organisatorischen Gründen) und die Küdinghoverner Ennertschule (aufgrund gleichzeitig laufender AG-Verpflichtungen) passen. Schade, aber zumindest die Ennertschule wird noch vor den großen Ferien von der TSV in bewährter Form bei einem Handball-Projekt begleitet.
So verblieben immerhin noch vier frittenfettheiße Teilnehmer, die ihr Kommen sicher nicht bereut haben dürften. Kiel, Kielce, Barcelona oder Hamburg? LanxessArena? Pah, wer braucht schon Köln, wenn man sein ureigenes „Final-Four" in den altehrwürdigen Mauern der Bonn-Beueler Ringarena zelebrieren kann?
Gleich die Auftaktpartie zwischen der Adelheidisschule und der Arnold-von-Wied-Schule hatte es in sich. Denn etwas überraschend setzte sich die vom Geislarer Christoph Schlecht betreuten Vilicher Kids in einem heiß umkämpften Match mit 7:6 gegen die als Geheimfavorit auf den Titel gestarteten Schwarzrheindorfer durch. Die Marktschule als Champion 2011 gab sich dagegen anschließend keinerlei Blöße und setzte sich überaus souveränen mit 8:2 gegen die Beueler Josefschule durch und unterstrich damit bereits hier die eindeutige Absicht auf den erneuten Pottgewinn.
Doch die siegessicheren Marktschüler wurden bereits in der nächsten Runde gründlich „geerdet" und verloren ihre Partie gegen die von den Trainerpapas Lublinski und Greitens völlig neu justierten AvW-Schüler völlig verdient mit 5.7. Die zweite Runde wurde durch ein mühevoll erkämpften 3:2 Sieg vom „heiligen St. Josef" gegen die mindestens so „heilige Kollegin St. Adelheid" abgerundet. Vor der abschließenden dritten Runde ergab sich damit ein überraschendes, wie hoch spannendes Zwischenresultat, denn alle vier Teams lagen plötzlich mit nun 2:2 Punkten absolut gleichauf und waren nur durch die unterschiedliche Trefferdifferenz getrennt.
Knisternde Finalspannung legte sich vor und während der letzten Partien gleichermaßen über die begeisterten Zuschauer, Trainer und insbesondere auch über die furios kämpfenden Kinder. Bereits in der vorletzten Begegnung des Tages, zwischen der Marktschule und der Adelheidisschule, hielt es niemanden mehr auf den Sitzen. Das Spiel wogte hin und her, doch am Ende gewannen die robusten Pützchener hauchdünn mit 6:4, denen damit bereits der zweite Platz sicher war. Dann folgte abschließend das taktische Meisterstück von Joseftrainerin Anja Bitzer, die ihre zu 100 Prozent aus Nichthandballern bestehende Mannschaft nahezu perfekt auf die „Angriffsmaschinerie der „Schwarzrheindorfer TSV Bonn" einstellte. Beim klaren 5:1 ließ der äußerst geschickt agierenden Defensivverband der Beueler Underdogs den starken Angreifern der Arnold-von-Wied-Schule nie eine echte Chance und hievte die Josefschule zur Belohnung etwas überraschend auf einen fast schon sensationellen Vizemeisterplatz. Damit war aber auch endgültig klar, dass die Pützchener Grundschüler mit ihrem gewohnt unaufgeregten Trainerlehrer Caru Williams an der Spitze, erneut die viel beneideten Gewinner 2013 beim Schäl Sick Cup waren. Glückwunsch an die Marktschule!
Grenzenloser Jubel und richtig viele, (fast schon zu) viele Emotionen bei der abschließenden Siegerehrung rundeten einen extra spannungsgeladenen Samstagvormittag ab. Allen Anwesenden wurde in knapp zweieinhalb Stunden eindrucksvoll gezeigt, was den Handballsport tatsächlich so faszinierend macht. Das funktioniert vor ein paar Duzend Eltern beim Schäl-Sick-Cup 2013 fast genauso gut, wie beim prunkvollen „Velux EHF Champions League Finale" und vor protzigen 20.000 Zuschauern in der Kölner LanxessArena. Pure Handballfaszination im Großen, wie im ganz Kleinen an der Basis. Spannung in nahezu jeder Sekunde, rasende Geschwindigkeit, Dynamik bis an die Grenzen der Kids und motorische Vielseitigkeit im Teamwork. Eine geile Sportart für Jung und Alt, für Mädchen, wie für Jungs. Nachdem beim Schäl Sick Cup 2013 auch die letzten Tränen der Enttäuschung und der Freude getrocknet sind, waren am Ende des Tages garantiert alle Kinder glücklich, an einem tollen Handballevent teilgenommen zu haben. Die Königsklasse einmal nicht im üblichen CL-Format. Sinnvolles (Handball-)SPIELEN kann so einfach sein...