Der blaugelbe Spieltag
TSV-Jugend auf der 43. Geislarer Sportwoche
"Und Jimmy ging zum Regenbogen"
... der Streifen wurde in den frühen Siebzigern zu einem erfolgreichen Kassenschlager in den Kinos und könnte heute sogar als Klassiker der Deutschen Filmgeschichte durchgehen. Ungefähr zur Zeit von Jimmys Premiere, wurden in Geislar die ersten Handbälle im Rahmen der Sportwoche geworfen. Die Frauen der Flower-Power-Generation am Spielfeldrand trugen schrille, bunte Kostüme, während bei den Männern eher verwegene Schlaghosen und der obligatorische Schnäuzer angesagt waren. Seitdem hat sich nicht nur das Outfit gewaltig verändert. Nach 43 Jahre ist auch die Geislarer Sportwoche längst zum Klassiker der hiesigen Handballszene geworden.
Und auch hier haben sich die Rahmenbedingungen ein wenig geändert. Die Fanfare der Südstaaten-Kavallerie bläst mittlerweile bei jeder neuen Spielrunde zur Attacke und Loesis sonore Stimme mahnt anschließend zum klassischen "Abpfiff auf allen Feldern". Nur eines ist geblieben wie damals und wird auch noch in 43 Jahren "das Thema" schlechthin bei den „Hippelar Open“ sein: das Wetter. Und das war gerade am Samstag ganz bescheiden. Dauerregen war angesagt, wobei ganz so schlimm kam es dann - dem Wettergott sei Dank - doch nicht. Aber die D- und C-Jugendlichen mussten sich schon durch so manchen Schauer kämpfen. Zudem war es phasenweise richtig unangenehm kühl. Aber, wie von manchen Eltern schüchtern angefragt, gar nicht zu spielen, war selbstverständlich keine Option. Geislar ist halt Geislar. Da wird auch bei Sturm, Wind und Wetter und zur Not auch im Schnee gespielt.
Hat sich dann ja durchaus auch gelohnt und - noch viel wichtiger- Spaß hatten tatsächlich alle. En Detail :
Jeweils zwei Mini- und zwei F-Jugendteams der TSV gingen am frühen Sonntagmorgen mit Feuereifer am Start. Die Beueler Kinder zeigten beachtliche Ansätze, allerdings machten sie mit sehr ausgeglichener Bilanz natürlich auch schon erste Bekanntschaft mit ein paar Niederlagen. Die waren aber spätestens bei der prachtvollen Siegerehrung mit Haribo bis zum Abwinken längst vergessen.
Eine Niederlage gab es für unsere E1 überhaupt nicht zu "beklagen". Die wurden dann schon eher ein etwas unglückliches "Opfer" des Turnierplanes. Nach einem "last Second Gegentor", beim 4:4 gegen Oberkassel, verpassten die TSV-Kinder nur wegen dem schlechteren Torverhältnis gegenüber dem TuS das Finale und wurde so nach einem guten Turnier ungeschlagene Dritte. Da lief es für die sehr jung aufgestellte Zweite rrh schon deutlich schlechter, wobei die kämpferische Leistung auch hier tipptopp war. Nicht zu vergessen, die gute Performance unserer weiblichen E-Jugend, die immerhin bärenstarke Turniervize wurde.
Richtig glänzen konnte die TSV dann tatsächlich bei der weiblichen und männlichen D-Jugend am Samstag.
"Keiner wankte. Unaufhörlich prasselt der Regen hernieder, es ist schwer, aber die Zuschauer harren aus. Wie könnten sie auch nicht? Geislar ist nur einmal im Jahr. Und wann sieht man schon solche D-Jugendteams?"
Beide TSV-Teams I dominierten ihr jeweiliges Klassement überdeutlich und rauschten mit großer Geschwindigkeit und riesigem Vorsprung über die regnerische Turnier-Ziellinie. Die D1 gewann Ihr Finale gegen den bemitleidenswerten Longericher SC am Ende sogar "zu Null". Und auch die männliche D2 der Blaugelben machte im Mittelfeld ihrer Gruppe eine durchaus gute Figur. Bei den Mädels war das Endresultat nicht ganz so deutlich, aber auch die wD1 konnte, unter der Regie von Carina, alle fünf Turnierspiele blitzsauber für sich entscheiden. Hanin, Frida und Marsha kombinierten sich schön und erfolgreich durch das Turnier. Ob tatsächlich alle Mädels der D2, die wiederum von Birthe tipptopp betreut wurden, in der Saison auch in der Zweiten spielen werden, wird sich noch herausstellen. Am Samstag machten die Mädels jedenfalls durchaus mit guten Leistungen auf sich aufmerksam.
D1 on stage
Finn nach einem Treffer gegen den 1. FC Köln
Etwas überraschend kam hingegen die 1:4 Finalniederlage für unsere weibliche C-Jugend, gegen den Godesberger TV. Zwar traten die Mädels von Trainerin Carina weit entfernt von der Bestbesetzung an, trotzdem waren Sarah & Co. auch so schlagkräftig unterwegs. Aber am letztlich verdienten Sieg des sehr gut eingestellten GTV, gab es nichts, aber auch gar nichts zu rütteln. Glückwunsch dazu.
Das machten die jungen Herren der Schöpfung im Parallelturnier der männlichen C-Jugend dann sehr viel besser. Ohne Fehl und Tadel wurden die top gesetzten Jung-Oberligisten, ihrer Favoritenrolle gerecht. Ein echter Hingucker war auch die männliche C2 der TSV, die mit überwiegend D-Jugendlichen, darunter auch der überragende Keeper Timo, absolut konkurrenzfähig im Mittelfeld landete.
MC1: Unaufhörlich prasselt der Regen
Ein Saisondebüt gab es am Sonntag für unsere männliche B-Jugend zu feiern, denn es war tatsächlich der erste sportliche Auftritt der Jungs im TSV-Trikot seit deren Zusammenkunft nach Ostern. Liegt daran, dass die Truppe einerseits mit und bei der eigenen A-Jugend kooperiert, aber andererseits auch "am Tropf" der eigenen C hängt. Und die war bekanntlich bislang ziemlich intensiv beschäftigt. Aber nun haben sich die Verantwortlichen auch endlich diesem Team zugewendet. In Geislar kümmerte sich mit Jan, Julius und Hendrik auch gleich ein komplettes Betreuer-Trio um die Jungs. Trotzdem waren natürlich keine Wunderdinge zu erwarten, denn dieses Turnier war eher für die gute Glamour-Truppe der Gastgeber reserviert. Youssrie & Co., unterstützt von einigen jüngeren C-Jugendlichen, hielten gut mit und machten allesamt eine gute Figur. Besonders Keeper Kilian hatte einen prima Tag erwischt. Fazit: durchaus gelungenes, wenn auch ausbaufähiges Debüt der B-Jugend.
Zum Abschluss durfte die TSV dann noch bei den Mädels der weiblichen B-Jugend, wiederum unter Trainerin Carina, den Turniersieg feiern. Wobei - diesen Erfolg werden sich wohl auch die Gastgeber völlig zu Recht auch an das Revers heften. Denn in diesem Beueler Team steckt ja noch eine ganze, ganze Menge an "HSG Geislar-Oberkasseler Urgenen". Nicht nur die formidable Torfrau Mara oder Torgarantin Nele haben im Osten gute Zeiten erlebt. Im Team spielt das aber so wirklich kaum noch eine Rolle; gut so! Jedenfalls gewann das „gesamtrechtsrheinische (grrh) Team alle Turnierspiele einigermaßen souverän und kam nur gegen den starken Süd-West-Ligisten, die JSG Ahrbach-Bannberscheid, ein wenig in Bedrängnis. Ging aber noch einmal gut und so änderte das auch nichts mehr, am fast schon unanständig kitschig harmonischen Abschluss des 43. Geislarer Jugendwochenendes.
Und am Ende lachte sogar wieder die Sonne über der lauen, sommerlichen Liestrasse und nur der Regenbogen fehlte noch zur komplett glückseligen Siegeszeremonie ...