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Archiv der Handballabtl. TSV Bonn rrh.

Blau und Gelb...

Geschrieben von Diogenes von Sinope am . Veröffentlicht in News

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Das pure sprachliche Reinheitsgebot

Eigentlich sollte in dieser Spieltagseinleitung viel Wissenswertes, aber auch lehrreiches über die Begrifflichkeit "Derby" vermittelt werden. Beispielsweise der sporthistorische Ursprung, der einerseits bei dem ehrenwerten Edward Smith Stanley zu suchen ist. Der 12. Earl of Derby rief nämlich im Jahre 1780 in der englischen Grafschaft Surrey erstmals das Pferderennen "The Derby" ins Leben. Andererseits wäre für uns als fröhliche Rheinländer vermutlich eine andere Ursprungsgeschichte wesentlich sympathischer. Denn bereits seit dem 16. Jahrhundert findet ausgerechnet an jedem Karnevalsdienstag und Aschermittwoch in der Ortschaft Ashbourne, nahe Derby, das "Royal Shrovetide Match" statt, in einer Urform des heutigen Fußballs, bei dem die rivalisierenden Up'ards gegen die Down'ards spielen. Das erste echte Fußballderby der Moderne, so ist es verbrieft, fand jedenfalls am 22. März 1866 tatsächlich auch in England statt. Nottingham Forest, so steht es geschrieben, schlug vor 500 Zuschauern den Ortsrivalen Notts County mit 1:0.

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Zudem sollte in diesem Vorwort, konträr der Vorberichterstattung in der neuen TSV-Hallendepesche „Eulenspiegel" (Glückwunsch zur Erstausgabe, Jungs!) standhaft und mutig die These untermauert werden, dass ein Aufeinandertreffen einer Reservemannschaft eines Vereins gegen eine Erstvertretung aus der Umgebung eben noch lange nicht als Derby tituliert werden darf, sondern bestenfalls als ein stinknormales Ligaspiel mit lokalem Colorit.

Aber all das werden wir uns hier und jetzt ganz einfach halt verkneifen müssen, denn in der TSV wird gerade die Fahne des Purismus ganz, ganz hoch gehisst, wie die Oberliga-Saisonausblicke von Florian und Jochen auf dieser Homepage zweifelsfrei klar erkennen lassen.

Gut, die Zeichen der Zeit sind erkannt. Lassen wir das lang einleite Gelaber also einfach weg und widmen uns ohne Umschweife intensiv dem ersten wirklich kompletten Beueler Handballspieltag der Saison 2011/2013...

KL: TSV E1 – HSV Bockeroth 8:23 (5:12)

Sie waren stets bemüht. Waren sie wirklich und daher hagelt es jetzt auch alles andere als Kritik. Aber über viel mehr, als gute Ansätze kamen unsere Kinder nicht hinaus. Der gute Kilian Werz im TSV-Tor verhinderte schlimmeres.

KK: TSV D2 – TuS Dollendorf II 16:5 (7:1)

Zum Anpfiff war dann auch Oberschiedsrichter Flo B-L (knapp) pünktlich an Bord. „Pü-Ma" lässt grüßen. Wesentlich wacher präsentierten sich die Beueler Kinder auf dem Spielfeld. Angeführt vom starken Keeper Niklas Kussl und den im Feld dominierenden Lars Hildebrand und Simon Heer, ließ die TSV nie einen Zweifel am schönen ersten Heimsieg aufkommen.

KL: TSV D1 – TuS Dollendorf 15:15 (5:5)

Puh, das war ein hartes Stück Arbeit gegen einen guten Gegner. Eigentlich hatte Dollendorf über die gesamte Distanz knapp die Nase vorn und der Punkt schmeichelt uns ein wenig. Doch einige intensive Worte in der final genommenen Auszeit von TSV-Trainer Jochen Lahr nach einem fast aussichtslosen 10:14-Rückstand verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Fair-Play-Medaille des Spieltages verdienten sich gemeinsam TSV-Spieler Dennis Herlein und Jungschiedsrichter Julius Arnold. Julius entschied in letzter Sekunde - nicht unumstritten - auf Siebenmeter für die Blaugelben. Schütze Dennis, wie auch der gegnerische TuS-Keeper, glaubten beide irrtümlich die akustische Zeitmessung wäre das Signal zum Strafwurfduell, welches der Gästetorwart mit einer bravourösen Parade für sich entschied. Doch der Schiri muss ja nun mal einen Strafwurf anpfeifen. Die regelkonforme Wiederholung wurde dann aber fairerweise in Absprache aller Beteiligten in die "Wolken" gesemmelt. Erstklassige Aktion!

KK: FC Hennef – TSV mC2 verlegt auf 17.11.2012

Auch das verschafft Ruhm und Ehre. Unsere männliche C2 ist an der ersten Spielverlegung der Saison 12/13 beteiligt. Und wer hat's verursacht? Ausgerechnet BES-Kreis-Jugendwart Norbert Franke war es! Der FCH hätte zum Auftakt ein leichtes Betreuungsproblem seiner Jungs gehabt. Da man seinem Chef ja bekanntlich gerne hilft, wurde das Match kurzerhand im gegenseitigen Einverständnis auf den 17. November verlegt.

VL: HSV Troisdorf – TSV wC 17:10 (10:4)

Die Niederlage lag sicher nicht am Interimscoaching von Julius Arnold. Vielmehr an einer mangelhaften Chancenverwertung. Für jedes Tor brauchte man einen unglaublichen Arbeitsaufwand. Schlecht, wenn man dann zu allem Überfluss auch noch vier Strafwürfe vergeigt. Wie man die Sache etwas effektvoller und pfiffiger erledigen kann, zeigte Julia Ewe mit einem prima Herberchen vom Punkt. Geholfen hat auch das leider wenig.

OL: VfL Gummersbach – TSV mC1 40:27 (18:13)

Da wäre eventuell für unsere schüchternen jungen Herren ein noch respektableres Ergebnis drin gewesen. Doch insbesondere ein 0:7-Antilauf in der Mitte des zweiten Durchganges ließ die Beueler Köpfe doch ein wenig zu sehr sinken. Aber, so hört sich halt die Oberligamusik an. Co-Trainer Mäxchen Lesch dachte über die undramatische Pleite dann auch nicht lange nach und suchte nach dem Abpfiff seine persönliche Zerstreuung beim Antesten der Oberbergischen Waffelspezialitäten und dem Studieren des extravaganten Aufwärmprogramm von Ex-TSV-ler Benny Zander im VfL-A-Jugend-Dress.

OL: TSV wB – TV Strombach 19:16 (7:7)

Bis reichlich Mitte der zweiten Halbzeit war es ein beiderseits schwaches Oberligaspiel. Erst in der Schlussphase besannen sich die jungen Beueler Damen auf ihre Stärken. Die eingewechselte Vanessa Loesdau sorgte mit ihrem Hattrick von Linksaußen für Entspannung. Durchgängig stärkste Beueler Spielerin war aber ganz eindeutig Valerie Hüser, die sich zusätzlich nach der Partie auch noch den Titel der ungekrönten Bratwurstkönigin „ergrillen" konnte.

VL: HSG Rösrath/Forsbach - TSV mB 26:18 (15:9)

Auch ein spontaner Trainerwechsel bewirkte (vorläufig) keine Wunder. Coach David war in Beuel mit seinem eigenen Spiel beschäftigt, so sprang dankenswerterweise (!) Altmeister Jochen Lahr in die Bresche. Half aber leider auch nicht. Es wird wohl noch etwas brauchen, bis unser B-Team zu einer eingespielten Einheit reift - Geduld. Außerdem war auch in diesem Spiel die körperliche Unterlegenheit augenscheinlich. Doch versprochen, es kommen auch wieder andere Zeiten.

OL: TV Birkesdorf – TSV mA 33:26 (21:12)

Da wäre schon eine 1A-Leistung nötig gewesen, um etwas Zählbares mitzunehmen. War aber nur durchschnittliches Beueler Auswärtsniveau. Damit kann man dann bei einem so heimstarken Gegner wie dem TVB allerdings nichts holen und nur auf ehrbare Schadensbegrenzung spielen. Gelang mehr schlecht, als recht.

2.KK TSV 4. Männer – TV Kuchenheim II 26:22 (15:11)

Ein Handballspiel als Hörspiel. Der Autor war während der Partie mit Aufräumarbeiten beschäftigt, musste sich aber eine rund neunzigminütige, beidseitig dauerhaft anhaltende „Bellerei" anhören, bei der man eigentlich ohne die passenden dazugehörigen Bilder permanent geneigt war, die Mordkommission als Hilfe herbei zu rufen. In Wirklichkeit hechelten die Herrschaften aber hüben wie drüben nur ein ganz klein wenig den eigenen Ansprüchen hinterher und suchen die „Schuld" beim kriminellen Gegner, beim inkompetenten Schiedsrichter oder im Zweifelsfall auch gerne Mal beim eigenen diletantischen Mitspieler. Die TSV war schlicht das clevere und spritzigere Team, als der im Schnitt 10 Jahre jüngere KTV. Besonders das Lauftrainingslager der „Vierten" über das gesamte Arial von „Pü-Ma" am Vorabend zahlte sich entscheidend aus. Auch personell hat sich die Beueler Mannschaft in dieser Saison prima entwickelt.

KL: TSV 3. Frauen – HSG Geislar-Oberkassel 30:20 (11:10)

Kein Derby! Hups, wie deutlich. Heike Becker war eindeutig die Frau des Tages, denn sie opferte sich für die Mannschaft und übernahm die verwaiste Position der Schlussfrau. Heraus kam eine glänzende Leistung. Überhaupt spielte die "Dritte" unter neuer Leitung von Coach MaMü ansehlichen Handball gegen nach dem Seitenwechsel förmlich in sich zusammenbrechende Gäste. Beste TSV-Feldspielerin war Linda Stockmeyer, die gleichzeitig auch zur erfolgreichsten Torschützin der Partie avancierte.

KL: TSV 3. Männer – Poppelsdorfer HV 23:22 (12:8)

Guter Kreisligaauftakt auch für unsere Männerdrittvertretung der TSV. Die Geschichte war eigentlich beim 12:6 in der 28. Spielminute schon so gut wie entschieden, doch die motivierten Gäste aus dem Bonner Westen kämpften sich wieder bedrohlich nah in die Partie. Doch gegen den effektiv deckenden Guido Schano auf vorgezogener Abwehrposition (hier hätte sicher ein Tipp von K.D. helfen können), fand der PHV nicht wirklich ein geeignetes Mittel. Im Beueler Angriff entschied die pfeilschnelle Beueler Flügelzange mit Guido Walgenbach (auch hier hätte K.D. warnend den Finger gehoben) und Julius Arnold die Partie offensiv.

KL: TSV 2. Frauen – FV Hennef 26:22 (10:7)

Noch viel Sand im Getriebe. Zwar lag die TSV-Zweitvertretung immer in Front und war auch nie ernsthaft in Gefahr, Punkte abzugeben, aber dennoch lief es gegen die unbequem zu spielenden Gäste aus Hennef fast zu keinem Zeitpunkt harmonisch rund. Zum absoluten Kopf des Teams scheint sich jedenfalls Isa Spohr zu entwickeln, die mit ihrem dynamischen Spiel einen sehr starken Eindruck hinterließ. Dennoch hat das gesamte Team noch viel Luft nach oben.

LL: TSV 2. Männer – HSG Geislar-Oberkassel 32:26 (14:13)

Auch kein Derby! Etwas überraschend gewann unsere Männerreserve den Landesligaauftakt gegen die HSG Geislar klar und am Ende sogar in dieser Höhe verdient. Dabei dominierten die offensiv eingestellten Gäste ab der 15. Spielminute die Begegnung und schienen sich in Richtung Halbzeitpfiff bei einem zwischenzeitlichen 10:13 vorentscheidend absetzen zu können. Doch es folgte ein etwa fünfminütiger kollektiver HSG-Blackout, den die TSV unaufgeregt, aber clever noch zur Halbzeitführung ausnutze. In Durchgang zwei schickte Bocki seine Mannschaft sehr viel mutiger und noch wesentlich offensiver in das Match. Im „Fuppes" würde man wohl von zwei gut harmonierenden Dreierketten im TSV-Defensivverband berichten. Damit kamen die Gäste nun überhaupt nicht mehr zurecht, machten Fehler in Serie und verloren phasenweise völlig die Spielübersicht. Nur der überragende HSG-Neuerwerb, Marco Huhn, war jetzt noch quasi im Alleingang dafür verantwortlich, dass die Gäste noch eine Weile einigermaßen Anschluss halten konnten. Half aber alles nichts, denn die Beueler hatten mit Enno Hachgenei ihrerseits den unumstrittenen "Man of the Match" in ihren Reihen. Der junge Neuzugang von der SSV Meisenheim (Rheinhessen) war im 1:1-Zweikampf quasi über die gesamte Spieldistanz von der HSG nicht zu kontrollieren. Ein ganz starkes Debüt! Dazu schnappte Bockis verwechselte Flügelzange mit Sebi Radatz auf links und Mo Bremer auf rechts gnadenlos funktionell zu. Übrigens, würde man Keeper Jürgen Reiss großes Unrecht antun, wenn man ihn schon 1866 beim Ortskampf Forest gegen Notts auf dem Platz vermutet hätte, doch als der rüstige Fünfziger in der 54. Spielminuten einen Siebenmeterstrafwurf gegen sich mit unnachahmlicher Fußabwehr parierte, war das Spiel definitiv für das Landesligateam der TSV gelaufen. Ein Sieg, der die Hoffnung auf eine sorgenfreie Spielzeit mit proteinhaltiger Nahrung versorgte.

OL: TSV 1. Männer – TuS 82 Opladen 23:32 (11:13)

Auch wenn man kein düsterer Prophet sein möchte, aber das erste Männer-Oberligaspiel seit zehn Jahren lief, wie man es vermutlich noch häufiger erleben wird – leider. Eine Halbzeit lang reizte die frittenfettheiße TSV ihren prominenten Gegner bis auf das Blut. Klasse dirigiert von David, einem guten Jan im Tor und einer gnadenlos offensiv ausgerichteten Deckung. Eine Auszeit des unzufriedenen Gästetrainers ist immer ein guter Beleg für die eigene verrichtete sportliche Arbeit. Das Beueler Publikum träumte 30 Minuten lang von einer Fortsetzung der letztjährigen Erfolgsserie. Aber irgendwann setzt sich dann einfach die individuelle Klasse auf der gegenüberliegenden Seite durch. Das mag vielleicht unspektakulär, gelegentlich furztrocken und manchmal sogar etwas glücklich aussehen, ist aber schlicht der größeren Klasse des Gegners geschuldet. So war das gestern auch im Falle der TuS. Wobei, wenn man die Sache genau unter die Lupe nimmt, war am gestrigen Abend ganz besonders die außergewöhnlich starke Leistung des eingewechselten Opladener Keepers Benedikt Klein dafür verantwortlich, dass der Mittelrheinmeister einigermaßen in die zuvor vermutete Erfolgsspur fand. Respekt, Herr Klein. Die insgesamt schöne Atmosphäre wurde ein wenig jäh durch die schwere Knieverletzung von TuS-Außenspieler Julian Schmidt getrübt. Leider verschonte das Verletzungspech auch die TSV nicht. Während man sich um den dicken Knöchel von Neuzugang Hendrik Stork hoffentlich keine ernsthaften Sorgen machen muss, hat es unseren Keeper Marius Wiersch leider schon wieder härter getroffen. Der gerade erst wieder vollständig regenerierte Torwart mit Gardemaß zog sich bei einer eher harmlos wirkenden Aktion eine Mittelhandfraktur zu und wird wahrscheinlich erneut mehrere Wochen aussetzen müssen. Allen lädierten Akteuren wünschen wir von dieser Stelle aus „im Paket" gute Besserung !!!

Bilder vom Spiel der 1. Herren...