Die TSV-Saisonvorschau 2013/2013 – Die männliche B2- und B1-Jugend

Die männliche B-Jugend – Das Französische Model – Teil 2

Schweifen wir zunächst ein wenig ab und erinnern uns an die Situation der männlichen B-Jugend und den damit einhergehenden Saison-Vorbericht 11/12 vor genau einem Jahr. Erneut hatten die TSV-Jungs die Qualifikation in die Beletage des HVM verpasst und mussten sich mit der harten Realität Verbandsliga anfreunden. Enttäuschung und auch eine gewisse Ratlosigkeit, ob der fehlenden erfolgreichen Ergebnisse, machte sich in den Reihen der Beueler Handballer breit.

Da beide Empfindungen jedoch gänzlich ungeeignet sind, um als alleiniger Inhalt eines (im besten Falle optimistischen und sinnstiftenden) Saison-Vorberichts zu dienen, bedurfte es eines Blickes in die weite Handballwelt, um den vermeintlichen Misserfolg in eine gänzliche andere Richtung zu deuten. So konnte man damals also lesen, dass die große Problemstelle des schwächelnden Handballriesen Deutschland die zu schwache individuelle Entwicklung und Förderung der Nachwuchsspieler und eine zu starke Fokussierung auf kurzfristige Erfolge im Jugendbereich sei, während sich das Französische Ausbildungsmodel um Titel und Siege bei den Junioren wenig schert und diese stattdessen im Seniorenbereich im umso größeren Stile einfährt. Da die Erfolge in der Beueler B-Jugend nun eben ausgeblieben waren, beschloss man, sich diese Idee zu eigen zu machen und die Philosophie der Franzosen als Schutzschild vor weiteren Enttäuschungen zu positionieren und etwaige Niederlagen mit dem Verweis auf die tolle individuelle handballerische Entwicklung der Jungs, die sich eben nur noch nicht so kurzfristige in Ergebnissen widerspiegeln könne, zu erklären. Doch in keinem Satz dieses Saison-Vorberichts steckte wohl mehr Wahrheit als in dem folgenden:

„Sollten sich demnächst doch wieder sportliche Erfolge einstellen, wird die Idee des „Französischen Modells" doch wieder ganz schnell vergessen sein und die Erfolge werden gefeiert und gepriesen. Denn schließlich spielen die ambitionierte Jungsportler ihren Handball doch, um gemeinsame Siege einzufahren und nicht um abstruse Trainer-Konzeptionen oder dessen wilde Theorien zu bestätigen."

Und damit schlägt sich der Bogen auch endlich zur nun anstehenden Saison 13/14. Denn nur ein Jahr später will der Autor jener und auch dieser Zeilen von solchen Gedankengängen natürlich nichts mehr wissen. ENDLICH OBERLIGA !!! Dass die höchste HVM-Jugendklasse das Ziel der diesjährigen Qualifikation sein sollte, musste man den Jungs um Topshooter Lasse und Abwehrchef Karim im Frühjahr nicht erst einimpfen. Gerade der jüngere Jahrgang hatte in der voraus gegangenen C-Jugendsaison Geschmack gefunden am hohen Spielniveau der Oberliga und auch der ältere Jahrgang machte von Beginn an deutlich, dass man sich mit einem weiteren Jahr in der Verbandsliga nicht zufrieden geben möchte. Und so konnte man in den Wochen der Qualifikation Dinge beobachten, die man in dieser Form in den vergangenen B-Jugendjahren eher selten zu sehen bekam. Da seien auf der einen Seite die zusätzlichen Trainingseinheiten am Wochenende und unter der Woche genannt, an denen alle Spieler, trotz der Ferien, teilnahmen und die sich im Schlussspurt der Qualirunde noch bezahlt machen sollten. Auf der anderen Seite muss man aber vor allem auch die erhebliche Weiterentwicklung in der Defensivarbeit und auch - nach der einzigen (unnötigen Niederlage gegen Refrath) ein deutliches Umdenken in Sachen Tempospiel loben, die in Kombination auch die lang vermissten einfachen Tore wieder ermöglichten. Gerade an die tolle Trainingseinstellung muss an dieser Stelle wohl auch daher erinnert werden, da die berechtigt große Freunde über den Oberligaaufstieg ohne diesen Fleiß schnell ins Gegenteil umzuschlagen kann. Bals schon wird die B1 gegen Teams wie Dormagen, Gummersbach oder auch Opladen an seine Grenzen gehen müssen, möchte man in dieser bärenstarken Liga bestehen. Also gilt es in erster Linie die Euphorie des Aufstiegs mit in die Saison zu nehmen und sich aber auch mit noch größerem Ehrgeiz auf Training und Spiel zu konzentrieren, wozu der unbedingten Willen sich dem hohen Niveau entsprechend weiterzuentwickeln unabdingbar sein wird!

Gleiches gilt natürlich nicht minder für unsere B2-Jugend. Denn diese rundet den tollen Gesamteindruck der Bonner 97er und 98er-Jahrgänge erst so richtig ab. Hatte man in den letzten Jahren noch teilweise Probleme die Bank der der B1 zahlenmäßig auch nur annähernd vollständig zu besetzen, so hat man in diesem Jahr (begünstigt auch durch einige Neuzugänge) sogar eine richtig spielstarke Reserve im Backround. Wobei die Beschreibung als spielstark in diesem Fall keine bloße Floskel darstellen soll. So zogen die Jungs von Coach Eric Bitzer souverän und ungeschlagen durch das Qualifikationsturnier für die erste Kreisliga und konnten insbesondere auch im Training ihr großes Potential andeuten. Es wundert also nicht, dass sich mittlerweile gleich eine ganze Reihe von jungen Spielern mit Nachdruck für den sowieso schon proppevollen B1-Kader anbieten und den (scheinbar) arrivierten Spielern deutlich machen, dass sich niemand auf vergangenen Leistung ausruhen können wird. Bereits in der Quali konnte und in der Vorbereitung wird der ein oder andere B2-Spieler seine Chance erhalten, um sich weiter zu präsentieren. Und wer weiß, wie schnell man dann plötzlich auch in der Oberliga auf Torejagd gehen kann.

Ergänzend möchte die tsv-bonn.de-Redaktion an dieser Stelle noch das B-Jugendtrainerteam in Gänze vorstellen. Wie bereits zuvor erwähnt, wird die B2 in der Kreisligasaison maßgeblich von Eric Bitzer betreut, die Oberligajungs der B1 hat natürlich weiterhin der Autor dieser Vorschau, David Röhrig, unter seinen Fittichen. Sinnvoll zum Trio aufgestockt wird das Team durch Jost Hohage, der als wertvoller „Co" bei der männlichen B- und A-Jugend als sogenannter „Libero" hilfreich zur Verfügung steht.

Zurück zu David´s Schlussakkord...

Insgesamt scheint die Aussicht für die anstehende männliche B-Jugend-Saison also in allen Bereichen rosig zu sein. Sollte dem jedoch mal wieder nicht so sein, liegt ein weiterer Bericht über die Bedeutung des Französischen Ausbildungsmodel sicherlich bereits bereit...

TSV Bonn rrh. – männliche B2- und B1-Jugend – Saison 2013 / 2014

Spieler/innen (Stand: August 2013):

Frederic Augustin, Lukas Beckmann, Robin Busch, Nikolai Carl, Florentin Dreesen, Niklas Dubbelmann, Karim El Gharbi, Lasse Hagedorn, Michael Hauschildt, Jan Heitkötter, Maximilian Herrmann, Hendrik Hüsselmann, Jasper Jahnk, Hannes Juretzka, Franz Krohn, Thimo Kulasik, Norman Matuschek, Christian Meschede, Patrick Müller, Finn Pütz, Friedrich Remmers, Matteo Scherzer, Martin Strauven, David Terehov, Evgenij Terehov, Marvin Waloßek und Alexander Vogel.

Sowie das Trainerteam:

Eric Bitzer, Jost Hohage und David Röhrig