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TSV aktuell, die blaugelben Spieltagsgeschichten

Geschrieben von Sir Eddy Part II. Veröffentlicht in News

G I P F E L S T U R M !

 

Eigentlich kein guter Start für die TSV in das Handballjahr 2018, bei einer Tagesbilanz von 1:3-Siegen und einer völligen femininen Mondfinsternis. Soll vorkommen. Aber so ein Derbysieg kann dann ja schon einiges gutmachen …

 

HVM-OL: MTV Köln - TSV wA 28:25 (10:14)
Das ist schon nicht so einfach, gegen den MTV an einem Heimspielsonntag zu bestehen – zumal in der gerade eingeläuteten Närrischen Hochzeit. Da spielen sich die rechtsrheinischen Kölner/innen dann schon gerne mal in einen Rausch und fegen die Gegner/innen im Viererpack aus der Halle. Als Bonn-Rechtsrheinischer kennt man das ja vom heimischen Geläuf durchaus auch. Die Beueler Mädchen machten unter der Regie der Trainerinnen, Lara Karatanassis und Paula Ohm, wieder einmal ein richtig gutes Spiel. Aber ebenso wieder einmal verpasste es die weibliche A-Jugend, sich dafür verdientermaßen zu belohnen. Nach einer furiosen Anfangsviertelstunde führten unsere Mädels teils mit bis zu sieben Treffern. Die Pausenführung von „nur“ vier Treffern schmeichelte nur dem MTV. Auch nach dem Wechsel dominierten zunächst noch die Beuelerinnen. Ab der 45. Minute wurde es dann eng, der erste Kölner Ausgleich fiel in der 49. Minute, doch bis zum 24:24 in der 55. Minute schnupperte die TSV zumindest noch an einem Remis. In den letzten fünf Minuten kam dann einiges zusammen, auch die eigenen schwachen Nerven spielten keine unwesentliche Rolle. Schade! Aus einer über weite Strecken geschlossen guten Mannschaftsleistung ragten die B-Jugendlichen, Luzie Hagedorn, Birthe Priesmann und Jelena Zupancic als die Hauptschützinnen heraus.

BES-KL: TSV 3. Frauen - TSV Feytal 17:20 (10:9)
Vielleicht lag es ja am ungewohnt hohen Wechselstress, dem Trainerin Joana Koch am Sonntag ausgesetzt war, denn die Beueler Bank war pickepacke voll mit Auswechselspielerinnen und Funktionsteam besetzt. Gar nicht so einfach, es dann allen Recht zu machen und die Balance zu einem positiven Ergebnis zu behalten. Klappte dann ja auch nur suboptimal. Nach dieser Niederlage im Mittelfeldduell der Liga gilt es jetzt für die TSV-Frauen den Blick wieder achtsam nach unten zu richten und möglichst das nächste Auswärtsspiel am Samstag in Hennef positiv zu gestalten.

HVM-OL: MTV Köln - TSV 2. Frauen (12:10)
Das ist schon nicht so einfach, gegen den MTV an einem Heimspielsonntag zu bestehen – zumal in der gerade eingeläuteten Närrischen Hochzeit. Da spielen sich die rechtsrheinischen Kölner/innen dann schon gerne mal in einen Rausch und fegen die Gegner/innen im Viererpack aus der Halle. Als Bonn-Rechtsrheinischer kennt man das ja vom heimischen Geläuf durchaus auch. Der Sieg der Kölnerinnen gestern fiel sicher etwas zu hoch aus, ging aber insgesamt völlig in Ordnung. Da wollte auch unser Coach, Lukas Tack, kein großes Ding draus machen. Die Equipe des MTV stellte einfach die kompaktere 6:0-Verteidigung mit einer sehr guten Torfrau. Die TSV hatte damit über die volle Distanz große Probleme. Vorne war einfach Sand im Getriebe und selbst im Tempogegenstoß produzierten die Beueler Mädchen ungewohnt viele Fehler. Die kämpferische Einstellung stimmte durchaus, aber für einen Punktgewinn war das definitiv zu wenig. Die Aufgaben in der Oberliga werden wahrlich nicht einfacher. Am kommenden Samstagnachmittag kreuzen die Meisterschaftsanwärterinnen vom TV Roetgen zum vorletzten Hinrundenspiel an der Beueler Ringstraße auf.

 

HV-RL: HSG Siebengebirge- TSV 1. Männer 30:32 (15:12)

Hej, Palupa! Keine Frage, das hat schon Spaß gemacht. Eine der schönsten Sporthallen weit und breit berstend vollgefüllt, zwei motivierte Teams auf Augenhöhe besorgen es sich auf dem Spielfeld so richtig, aber jederzeit fair und am Ende geht man auch noch als (vielleicht etwas glücklicher) Derbysieger zum verabredeten „Date“ mit Axel, Johannes, Patrick und der HSG. Klar auch, dass dieses einmalige Rendezvous im Clubhaus des TV Siebengebirge vom Unterlegenen sehr viel reservierter angenommen wurde, als von der Beueler Delegation. Lief aber alles gesittet - auch keine Spur von Häme. Dafür war die Kiste zuvor in der wunderbaren Sunshine-Arena ja auch viel zu eng und ausgeglichen.

Fehlenden Mut kann man TSV-Coach, David Röhrig, spätestens seit gestern nun wahrlich nicht nachsagen. Denn neben dem geschonten Thomas Onnebrink, tauchte auch der zweitbeste Beueler Torschütze, Nils Bullerjahn, zunächst nicht als Aktiver auf dem Spielbericht auf. Er teilte sich mit Julius Palmen die Offiziellen-Planstelle „C“ und „D“ auf der Beueler Auswechselbank. Und um ein Haar wäre der spätere Matchwinner dann auch auf der Bank kleben geblieben, weil das TSV-Angriffsspiel u. a. auch auf der Linksaußenposition ziemlich lahmte und Julius eigentlich schon als Alternative im Fokus zur Einwechslung stand. Doch „glücklicherweise“ versemmelte Simon Röhrig schon früh seinen zweiten Siebenmeter und so wurde es höchste Zeit für einen zweiten Schützen. Und der ist beim TSV nun einmal der Nils und nur darum landete der quasi frisch von der Skipiste zum Derby angereiste junge Rückraumspieler in der 22. Spielminute doch noch als 14. Feldspieler auf dem Spielbericht. So konnte Bullerjahn mit immerhin noch zwei verwandelten Strafwürfen akut helfen, den Pausenrückstand von 12:15 nicht noch größer werden zu lassen.

Dieser Pausenrückstand war auch in der Höhe verdient, denn von dem eingeschlagenen rechtsrheinischen Matchplan ging so einiges nicht auf. Die 6:0-Abwehr funktionierte nicht wirklich gut. Das Torhüterspiel? Naja. Und auch der Beueler Angriff versprühte nicht die sonstige Selbstverständlichkeit und Torgefahr. Dazu kam ein behäbiges, fast schon provozierend langsames Aufbauspiel. Ganz anders die HSG. Die brannte von Minute eins an lichterloh. Immer wieder schaltete Siebengebirge schnell um und kam mit hohem Tempo und intensiver Wucht auf das Beueler Tor gerannt. Insbesondere Eddy Schulz zündete eine Rakete nach der anderen und legte ein Zeugnis seiner großen Klasse ab. Fast wirkte es so, als sei die TSV-Defensive von der gegnerischen Spielweise überrascht und hatte große Mühe, sich während der Partie neu zu formieren und auch eine angemessene Einstellung zu finden. Funktionierte aber nach und nach. Erste Amtshandlung war die Umstellung auf eine 4:2-Deckungsformation, die der HSG mit zunehmender Spielzeit insbesondere im geschlossenen Angriffsspiel große Probleme bereitete und einiges vom Tempo und der zuvor gezeigten Präzision nahm. Zudem mahnte Trainer Röhrig in der Kabine zu flotterem Angriffsspiel und forderte deutlich erhöhte Intensität ein. Auch das half eindeutig, denn binnen gut 10 Minuten lag die TSV mit einem furiosen 7:2-Lauf urplötzlich mit zwei Treffern in der Vorhand. Doch die Gastgeber konterten energisch und nun entwickelte sich weitere 10 Minuten lang, ein zähes Kopf-an-Kopf-Rennen, während dessen die Beueler weiterhin so ein wenig auf der Suche nach der passenden Aufstellung für die ultimative Crunchtime waren. Die war dann spätestens mit der erneuten Einwechslung von Goalie Michael Rieder in der 52. Spielminute gefunden. Die letztmalige HSG-Führung (25:24 durch Willi Meiling) beantwortete Nils Bullerjahn mit dem prompten Ausgleich. Mit einem gehaltenen Siebenmeter vom sehr starken Youngster, Bjarne Steinhaus, startete der „Crazy Rieder“ an seiner ehemaligen Wirkungsstätte eine Serie von drei Monsterparaden, die das Spiel dann doch noch zu Gunsten der Beueler kippen ließen. Denn auch im Angriff war nun die optimale Formation gefunden. Fabian „Strulle“ Struif wurde nun auch zu einem wertvollen Offensivfaktor. Der ebenfalls wegen Trainingsrückstand nicht in der Anfangsformation stehende Kapitän, Niklas Rath, netzte spektakuläre fünf Treffer: Kreisspieler Dani Rohloff erackerte eine ganze Serie von Siebenmetern und auch Simon „Jimmy“ Röhrig steigerte sich in Durchgang zwei als effektivster Feldschütze ganz gewaltig. Und wenn gar nichts mehr half? Genau, dann wurde der ehemalige Offizielle „C“ isoliert auf die Piste sortiert und es schepperte spielentscheidend. Ohne Zweifel, am Ende machte Bullerjahn den Unterschied und wedelte die TSV mit unverwechselbarem Hüftschwung über die Ziellinie.

Über weite Strecken war es gestern sicher nicht die beste TSV-Performance der Saison, aber in der entscheidenden Phase waren die Beueler hellwach und sehr, sehr effizient. Danke an die gastgebende HSG für das spannende Derby in einem tollen Rahmen. Beneidenswert! Danke nochmals auch von dieser Stelle an Axel, Johannes und Patrick für die ebenso perfekte dritte Halbzeit. Ein Tag für die Beueler Vereinschronik, der großen Spaß gemacht hat!

Dolle Momentaufnahme, aber tatsächlich veredeln können die TSV-Handballer ihre sehr gute Hinrunde, mit einem Sieg im kommenden Heimspiel gegen die Bundesligareserve der Rhein Vikings (HSG Neuss/Düsseldorf II, Samstag, 13.01.2018, Anwurf 19:30 h).