Die TSV-Saisonvorschau 2014/2015 – Die E-Jugend

Das Team hinter dem Team – die E-Jugend

 

 

„Ein gutes Trainerteam ist der halbe Weg zum Erfolg.“ Das müssen uns die Nationalmannschaften eigentlich nicht vorleben, selbst die erfolgreichen Fußballer nicht. Aber die WM in Brasilien und auch die gerade laufenden Vorbereitungen der diversen Profivereine führen auch uns als blutige Amateure den Trend der Zeit noch einmal anschaulich vor Augen: ein gut funktionierendes Trainerteam kann tatsächlich die halbe Miete sein. Davon im Zusammenhang mit einer Handball-E-Jugend zu schreiben, mag sicher ein wenig vermessen daher kommen, denn oft ist man in dieser Altersklasse ja schon froh, wenn sich irgendein Papa, der vor Urzeiten mal einen Ball unfallfrei in den Händen halten konnte, dazu bereit erklärt, die Mannschaft seines Kindes fortan zu betreuen. Doch die Erkenntnis, „dass die besten Trainer eigentlich (zumindest als Fleißaufgabe) nach unten gehören“, ist ebenso wenig neu, wie vollkommen richtig. Oft scheitert es aber eben genau an der Einsicht und der Umsetzung dieser sportlichen Weisheit.

Gut, es muss ja nicht unbedingt gleich ein ganzer Betreuerstab sein, mit Headcoach, mit Taktik-, Torwart-, Defensiv und Offensivtrainern. Mit einem Ernährungswissenschaftler und einer Rotte an Physios sowie mit einem eigenen Zeug- und Materialwart nebst einer ganzen Handvoll an Fitnessgurus.

Nein, sicher nicht. Aber wenn man tatsächlich die Möglichkeit hat, die Trainerpositionen maß- und sinnvoll zu bekleiden, ist das schon ein Segen. Maßvoll bedeutet für die TSV-Vereinsführung die Umsetzung der Formel: 1 Trainer pro angefangene 10 Kinder. Sinnvoll ist die Anwendung dieser Arithmetik aber nur dann, wenn denn auch tatsächlich genügend geeignetes und motiviertes Personal zur Verfügung steht. Beide Kriterien können wir heuer mit dem Trainerteam Florian Benninghoff-Lühl an der Spitze sowie Nadine Döhmer, Carina Senel, Christoph Gerhartz und punktuell (als gerne bereit stehende Aushilfe) auch mit Julius Arnold sogar mehr als nur erfüllen.

Auch „Stand-by-Trainer“ Julius beurteilt die Ausgangslage der E-Jugend für die Saison 14/15 positiv:

„Insgesamt eine richtig gute Mischung aus starken Jungs und Mädels. Dazu ein junges, dynamisches Trainerteam, das den Kids eine Menge handballerisches Grundwissen vermitteln wird. Wenn jetzt der jüngere Jahrgang noch etwas an Übersicht und Teamfähigkeit hinzu gewinnt, wird da garantiert was draus.“

Mit diesem tatsächlich gut geschnürten Betreuerpaket sind die deutlich über dreißig Beueler E-Jugendkinder (Tendenz weiterhin steigend) bislang bestens versorgt. Man merkt in nahezu jeder Trainingseinheit den beiderseits vorhandenen Spaß an den gemeinsamen Übungsstunden und natürlich auch die Freude in den Spielen als Leistungsnachweis. Längst hat die TSV Bonn in dieser Altersklasse eine nicht zu leugnende Durststrecke hinter sich gebracht, hat diese aber trotzdem nicht leichtfertig schnell vergessen und folgerichtig daraus auch gelernt. Plakativ könnte man behaupten, dass mit Florian der Erfolg zur E zurückkehrte, etwas genauer betrachtet war es aber sicher auch die nicht einfach umzusetzende Rechenformel „Masse + Kontinuität + Struktur = Klasse“. So sind seit 2012, als in der TSV gerade noch soeben 18 Kinder in der E-Jugend gemeldet waren und man in der leistungsstarken Kreisliga fast logischerweise nur Letzter wurde, sowohl Quantität, als auch die Qualität deutlich gestiegen. Will man es nur am Erfolg der E1 ablesen, so folgte 2013 als leichte Steigerung immerhin schon ein 6. Tabellenplatz im Kreisoberhaus und 2014 zeigte man sich zwischenzeitlich sogar schon einige Male unter den Top4 der Tabelle, um am Ende doch leistungsgerecht als ernstzunehmender Fünfter ins Ziel zu kommen. Parallel dazu entwickelte sich aber auch die Kaderstärke wieder deutlich positiv. So schickt die TSV in der bevorstehenden Saison 2014/2015 als einziger Verein im Handballkreis BES bereits im dritten Jahr hintereinander gleich drei E-Jugendteams ins Meisterschaftrennen.

 

Carina sieht ihre Aufgabe fast schon gelassen nüchtern:

„Unser Saisonziel sollte sein, dass die Kinder viel Neues lernen, besonders viel Spaß haben und dem Handball weiter treu bleiben.“

 

Dabei wird die sogenannte E3 wiederum überwiegend weiblich besetzt sein. Nadine „Naddel“ Döhmer (bringt erste wertvolle Erfahrungen als HVM-Co-Auswahltrainerin mit) und Carina „Carrie“ Senel (geht bereits in ihr drittes TSV-Kindertrainerjahr) freuen sich, hier aktuell die Nachfolge von Annette antreten zu dürfen und werden natürlich versuchen, die Beueler Mädels ähnlich erfolgreich zu coachen, wie im letzten Jahr. Zusätzlich zum Meisterschaftsrennen in der gemischten BES-Kreisklasse, wird die E3 mit ihren Leistungsträgerinnen Annika, Melanie, Mateja & Co. selbstverständlich auch bei den drei reinrassigen Mädchenturnieren des Handballkreises teilnehmen.

Der Live-Kommentar von Oberliga-Spielmacherin Naddel:

„Zum Glück haben unsere jungen Spielerinnen im Kader jede Menge an Potential, aber wir könnten durchaus noch ein paar Mädels mehr gebrauchen.“

 

Trainer-Rookie Chriss Gerhartz wird sich, natürlich immer von einem Erwachsenen begleitet, am Coaching der E2 versuchen. Die ausschließlich männlich besetzte Mannschaft wird sicher bunt gemischt sein und dürfte mit seiner gesunden Altersstruktur in der Kreisklasse sicher alles andere, als chancenloses Kanonenfutter darstellen.

Christoph Gerhartz glaubt ganz fest an das Können der Beueler Kinder:

„Die Leistungen auf den Turnieren im Frühjahr waren allesamt richtig klasse und lassen für die Zukunft einiges erhoffen.“

Sechs, fünf, …. ? Flo B-L und seine gemischte E1-Jugend der TSV braucht man nicht unnötig mit einer Platzierungsprognose unter Druck zu setzen, denn die kontinuierliche Entwicklung dürfte fast schon garantiert sein. Trotzdem sollte man sich vor zu großer Euphorie hüten, denn etwas ungewöhnlich wird die Erstvertretung voraussichtlich überwiegend mit Kindern des jüngeren E-Jahrganges 2005 besetzt sein, was zwar einerseits sehr zukunftsträchtig scheint, andererseits in der bevorstehenden Saison aber auch einige Leistungsschwankungen garantieren dürfte.

Zurück zum Beueler Trainerteam, denn auch ein kurzer Blick auf deren Methodik lohnt sich. Das hat nicht unbedingt nur etwas mit der jüngst frisch erworbenen B-Lizenz von Headcoach Benninghoff zu tun, ist aber andererseits als vorhandene Grundlage für diese Altersklasse durchaus bemerkenswert. Dennoch ist nicht Kreativität um jeden Preis gefordert, wie etwa bei den Profis der neumodische Einsatz von teurer GPS-Technik für das Messen von Laufwegen oder das die Muskulatur positiv beeinflussende Tragen einer Beißschiene oder gar das Bewältigen von Militär-Parcours der Royal-Navy, aber zumindest gehört auch eine gründliche und sinnvolle Trainingsplanung zu Florians ständigen Hauptaufgaben. Bei den Inhalten sind längst turnerische Elemente, wie beispielsweise das Radschlagen, der Kopfstand, die gute alte Rolle vor- und rückwärts oder die gleich mehrfach zum Einsatz gebrachte Koordinationsleiter zu beobachten und gehören genauso zum Trainingsalltag dazu, wie diverse Technik unterstützende Haltungsübungen oder das intensive „Arbeiten“ in Kleingruppen – mit und ohne Ball. Längst sind die Zeiten vergangen, als eine typische Handballstunde stupide aus den drei Schwerpunkten „Warmlaufen ohne“, „in Reihe hintereinander anstellen zu Torwürfen“ und zum Abschluss als Höhepunkt ein „Spielchen gut gegen schlecht“ bestand. Nein, da ergänzt beispielsweise auch schon einmal Oberliga-Goalie Christian Ridder aus der „Ersten“ mit seinem speziellen Torwarttraining, was dann positionsspezifisch dankbar von den Nachwuchshoffnungen Timo und Selim angenommen wird. Zwischendrin kann auch schon einmal einfach eine zünftige „Raufstunde“ mit dem beliebt-berüchtigten „Socken-Wrestling“ veranstaltet werden. Die wichtigsten Bestandteile der Trainingslehre einer E-Jugend sind und bleiben nämlich immer noch das Lachen, die Freude und der Spaß am gemeinsamen Hobby „Handball“. Auch das hat Flo mit seinem Kollegium verinnerlicht und als die Hauptinhalte immer auf dem Schirm.

Und selbst der sonst ja bekanntlich eher etwas zur Defensive neigende Headcoach Florian sieht eine Menge positiver Vorzeichen bei seinen Schützlingen:

„Tatsächlich zwei sehr interessante Jahrgänge, die mit Sicherheit für viele neue Trainingsinhalte empfänglich sein werden. Auch die Zusammensetzung des Trainerteams halte ich wieder für sehr gelungen: Carina mit gutem Auge, speziell für die Mädels. Naddel bringt sich mit vielen guten Ideen ein und Chriss glänzt als aufmerksamer Neuling schon mit hoher Zuverlässigkeit.“ Doch Flo B-L würde sich selber untreu, würde er nicht auch noch eine kleine Mahnung hinterher schieben und hofft insbesondere auf die Unterstützung der einsichtige Eltern: „In der E-Jugend werden halt noch jede Menge an sportlichen Grundlagen und handballerischen Automatismen gelegt, da ist eine nur sporadische Trainingsbeteiligung in jedem Fall hinderlich.“  

 Das alles hört doch alles verdammt nach einem sehr guten Ausstattungspaket für alle TSV-Kinder der E-Jugend an, nicht zuletzt auch mit dem engagierten Trainerteam hinter den vielen E-.Jugendlichen, lassen die Beueler Verantwortlichen hoffnungsvoll wie lange nicht mehr in dieser Altersklasse auf eine gute Zukunft hoffen. Vermutlich nicht nur die Jugendleitung freut sich auf eine ganz bestimmt schöne Handballsaison 2014/2015 und wünscht allen TSV-Kid ganz viel Spaß dabei !!!

TSV Bonn rrh. – E-Jugend – Saison 2014 / 2015

Spieler/innen (Stand: August 2014):

Marlene Alvino, Jarno Assmus, Niklas Bitzer, Paul Bock, Jolana Bosse, Jan-Eric Czarnecki, Selim El Gharbi, Marsha Lilly Gressner, Cassander Hosseini, Mateja Krajina, Bedran Gedik, Finn Hoffmann, Benno Huber, Annika Ketterer, Luise Lang, Lukas Lebl, Salvador Lillie, Melanie Mentel, Lennart Meyer, Joel Mohr, Pauline Netzker, Leo Pähler, Finn Paqué, Felix Rapp, Leonard Radetzki, Julius Schnerring, Frieda Schnell, Julian Alois Schulte, Timo Suthof, Bjaerne Vogt, Merle Westebbe, Frida Amelie Winterscheid und Raoul Witych.

Sowie das Trainerteam an der Seite unserer E-Jugend:

Florian Benninghoff-Lühl, Nadine Döhmer, Christoph Gerhartz und Carina Senel.