Der blaugelbe BES-Pokalsamstag
Handballkreis als Gastgeber in der Ringarena
Die Bonn-Beueler Passions-Pokalfestspiele
Zielrichtung O2-World Hamburg. Garantiert bis zu 16.000 Besucher werden auch im Mai 2013 wieder dabei sein, wenn der Deutsche Handball Bund in einem medienträchtigen 2-Tagesevent wie alljährlich seine „Final-Four-Cupwinner" ermitteln wird. Bislang war dieses Spektakel naturgemäß nur den ambitioniertesten, schlicht den besten Profiteams vorbehalten und die kleinen Vereine durften mangels sportlicher Klasse höchstens via käuflich erworbener Tickets in der Hansestadt teilnehmen.
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Das wird auch im kommenden Jahr zu 100 % so sein, doch den ganz klitzekleinen Traum vom Norddeutschen Sportpalast haben doch alle teilnehmenden Vereine, wenn es in der ersten Kreispokalrunde ganz unten an der Handballbasis losgeht. Klar, dass diese Phantasien früher oder später im Laufe des Wettbewerbes platzen, wie eine schillernd bunte Seifenblase. Da ist es doch nur zu verständlich, wenn im Mikrokosmos an der Basis die große weite Handballwelt ein wenig nachgespielt und das „Big Business" nachgestellt wird. Das hat so etwas von den Oberammergauer Passionsfestspielen auf der kleinen Sportbühne. Gelegenheit für solch ein Laienschauspiel bietet sich den großen Handballkindern spätestens mit dem Erreichen der hiesigen Kreispokalendspiele.
Ausverkaufte Color Line (Ring-)Arena?
O2 World, Arena, Final Four, Cup, Tickets, Sponsor, Fans, Event. Anglizismen soweit die Ohren hören können. Doch es ist halt der Lauf der Zeit und nur so spricht man heutzutage mit einer Randsportart zumindest einen Teil der Öffentlichkeit an – wenn überhaupt. Da macht der Handball keine Ausnahme. Es scheint also legitim und der völlig richtige Weg zu sein, dass auch unser hiesiger Handballkreis im kleinen Rahmen mit den Wölfen heult und seine Pokalfinalspiele versucht, in einem möglichst modernen „Outfit" zu präsentieren. Dazu passt einfach unbedingt auch, die Veranstaltung als „Doppelevent", nämlich mit den aufeinander folgenden Endspielen der Frauen und Männer, an einen der teilnehmenden Vereine zu vergeben. Was lag da in diesem Jahr näher, als die rechtsrheinische TSV und ihre „olle" Ringarena zu bemühen. Denn die Beueler Handballwerferinnen und Schnapper haben im Gleichschritt die Endspiele um den diesjährigen Kreispokal des Handballkreises Bonn-Euskirchen-Sieg erreicht. Schnell gab TSV-Abteilungsleiter Gerd Flory sein O.K. in Richtung BES-Präsident Mathias Kurth, die Ausrichtung des Pokaltages zu übernehmen, der am kommenden Samstag, 14. April 2012 seine erwartungsgeladene Realisierung finden wird.
Eventmanager Flory: "Beide Heimteams sind absolut in der Favoritenrolle."
Witzig dabei ist, dass dabei trotzdem beide Beueler Teams „daheim auswärts" antreten müssen. Die amtliche Auslosung wollte es ironischerweise so. Dankbarer Nebeneffekt ist dann aber auch für die beiden rechtsrheinischen Bonner Mannschaften, dass sie die Favoritenrolle weit von sich und getrost in Richtung ihrer jeweiligen Gastgeber schieben dürfen. Dies wäre aber bei nüchterner Betrachtung der sportlichen Fakten sicher auch auf neutralem Platz so gewesen.
16:00 Uhr das Frauen-Cupfinal: SG Ollheim-Straßfeld vs. TSV Bonn rrh.
Zunächst wird also um 16:00 Uhr die SG Ollheim-Straßfeld im Frauenfinale die TSV Bonn empfangen. Zwar sind die Beuelerinnen die aktuellen Pokalverteidigerinnen und konnten der SGO im Hinspiel der Punktrunde mit einer begeisternden Leistung überraschend die erste Saisonniederlage überhaupt beifügen, doch im Rückspiel zeigte der aktuelle Tabellenführer der Oberliga Mittelrhein dem Lokalrivalen deutlich wo der Hammer in Wahrheit hängt. Nur an einem wirklich extrem guten Tag der „Gastmannschaft" dürfte das ambitionierte Ollheimer Team von den Beueler Damen nochmals zu gefährden sein.
18:30 Uhr das Männer-Cupfinal: HSG Siebengebirge-Thomasberg vs. TSV Bonn rrh.
Noch deutlicher scheint der Leistungsunterschied im Männerfinale auszufallen, das am frühen Abend um 18:30 Uhr angepfiffen wird. Hierbei wird die HSG Siebengebirge/Thomasberg als aktueller Tabellendritter der leistungsstarken Oberliga Mittelrhein die klassentieferen Beueler Verbandsligahandballer empfangen. Alles andere als ein vierter HSG-Kreispokalerfolg in Serie wäre eine faustdicke Überraschung. Für beide Teams ist dieses Cupfinale aber mit Sicherheit ein höchst willkommener Härtetest, um schnell wieder den Spielrhythmus für den dann unmittelbar bevorstehenden Saisonendspurt zu finden.
"The Voice of Oberpleis"
Zwischen diesen beiden sicher sehr reizvollen Finalspielen wird der Handballkreis seine Meister, Staffelsieger und Aufsteiger würdevoll ehren und anschließend sicher auch gebührend feiern. Diese stilvolle Ehrung der Sieger und dieser denkwürdige Pokalsamstag im Rechtsrheinischen insgesamt will natürlich ins richtige akustische Licht gerückt werden. Doch auch in dieser Beziehung dürfte nun mal rein gar nichts anbrennen, denn am Mikro und am Mucke-Mischpult wird kein geringerer als HSG-Stadionsprecher Georg Moizfeld höchstpersönlich für das angemessene Remmidemmi sorgen, der damit ein unverhofftes Comeback in der Ringarena feiern wird. Denn was vermutlich die wenigsten wissen werden ist, dass die sportlichen Wurzeln der „Stimme vom Sonnenhügel" dem Beueler Handballepizentrum entsprungen sind und „Klein-Schorschi" einst als großes Talent aus der strengen Kaderschmiede von Al Rech (Gott hab ihn selig) hervor gegangen ist.
Erfahrene Brandmeister im Einsatz
So ein langer, aufregender Handball-Fetennachmittag macht natürlich einen Bärenhunger und natürlich auch ausgedörrt durstig. Um die sicherlich makellose Bewirtung wird sich der rührige Beueler Männerlöschtrupp namens „Kuba Firebrigade" unter der bewährten Führung von Oberbrandmeister „Fidel Nablos" bemühen.
Das Wetter
Ach ja, das Städtische Gebäudemanagement hat im Hinblick auf den großen Beueler Finaltag sogar extra noch einige satt frische Bahnen feinstem Roll-PVC´s verlegen lassen, so dass an der Griffigkeit und Ebenheit des Spieluntergrundes keinerlei Zweifel mehr aufkommen dürften. Zudem wurden sogar ohne Aufforderung der Kabinentrakt und der dazugehörige Wellnessbereich im Beueler Handballtempel frisch gestrichen. Leider wurde die ebenfalls angekündigte Auswechslung von mittlerweile rund 45 % defekter Leuchtkörper bis Pfingsten verschoben. Macht aber nichts, denn die Meteorologen sagen für den 14. April bis in die späten Abendstunden gleißende Helligkeit voraus. So dürfte es also an wirklich rein gar nichts fehlen, um einen höchst kurzweiligen Handballnachmittag in der Beueler Ringarena zu verbringen. Sicher wird auch der Zuschauerzuspruch entsprechend groß sein, denn schließlich ist Oberammergau ja auch immer restlos ausverkauft und die Passionsspiele dürften erst wieder im Jahre 2020 eine ernstzunehmende Konkurrenz für das „BES-Final-Four" darstellen.