Denmark is calling – Daily News
Jederzeit wieder gerne
... immer noch nicht alle auf einem Foto ...
Die Meute ist wieder da. Es war eine schöne, aufregende und am Ende natürlicherweise auch anstrengende Handballwoche.
Hoi !
Hängen geblieben ist für die Teilnehmer ein prall gefüllter, kunterbunter Korb von emotionalen Eindrücken. Aber was macht für die TSV-Horde die alle zwei Jahre (die HSG Siebengebirge fährt sogar jedes Jahr) wiederkehrende Faszination aus? Was gibt den Kick? Und warum bewerten vermutlich alle, jedenfalls alle jugendlichen Befragten, die Woche rundweg positiv und würden (und werden) „auf Jeden“ wieder mitfahren wollen. Nach Gründen gefragt, wurde an erster Stelle der fast uneingeschränkte Bewegungsfreiraum angeführt. Mal individuell in Kleingruppen, im Mannschaftskreis und manchmal auch in Reisegruppenstärke.
Pearl Habor Hjallerup
Ganz stark wird auch die Unterkunft in Hjallerup mit der dortigen Infrastruktur bewertet. Der HSG sei Dank, denn die handballerischen Goldgräber im Staate Dänemark um Old Schorsch haben das etwas außerhalb vom Dronninglunder Turnier-Mecca gelegene Schulzentrum und seine Vorzüge jahrelang ausgetestet und schätzen gelernt. Ein angeschlossenes Hallen-Schwimmbad und sonstige sportliche Freiräume im XXL-Format in einem im wahrsten Sinne überschaubaren Örtchen, ist halt für eine Handball-Reisegruppe die perfekte Lokation. Und die von den 7Hills sind als Bettnachbarn ja auch ganz O.K., denn in Wirklichkeit schnarchen die genauso laut und riechen exakt so streng, wie die Bonn-Beueler. Und für die antiautoritären Betreuer hüben, wie drüben hat Hjallerup noch den Vorteil, dass man die Meute tatsächlich an der extra langen Leine laufen lassen kann.
Taufrisches Trainerteam
Das Betreuer Kuschelparadies ...
Dafür nimmt man dann auch bewusst das Pendeln zum Turnier-Campus mit dem permanenten Shuttlebus gerne in Kauf. Womit wir beim Turnier an sich wären. Es ist schon eine logistische Meisterleistung täglich eine Woche lang rund 3000 junge Menschen zu „bespaßen“ und zu versorgen. Zuschauer nochmal on top. Noch viel beeindruckender ist dabei aber auch die Professionalität, Nachhaltigkeit und Kontinuität der Veranstalter um Cheforganisator Simon Aagaard Poulsen – jahrzehntelang! Nicht verschweigen braucht man dabei, dass mit dem Dronninglund Cup selbstverständlich auch eine ordentliche Krone verdient wird.
Orga-Team mit Simon ganz rechts
Klar, macht aber insbesondere auch das Internationale Flair den Reiz des Dronninglund Cup‘s aus, wobei das Niveau sehr unterschiedlich daherkommt. Im Schnitt sind aber gerade die Skandinavischen Jugendteams sicher einen Deut besser, weil robuster, harzgewandter, meist auch defensiver und auch insgesamt offensichtlich mit mehr Übungsstunden groß geworden. So ist das Erreichen der A Play Off Runde für Deutsche Teams meist schon gut, die Teilnahme an der K.O.-Runde klasse und auf eine Endspielteilnahme darf man sich zurecht schon was einbilden. Indes gewonnen hat den Dronninglund Cup (A) noch nie ein Team der TSV (auch für Carina, Paula & Co. reichte es nur zum Vize) in sechs Jahren ihrer Teilnahme mit Mädchen und Jungs.
Und das bleibt auch in 2018 so ...
Für die weibliche C-Jugend war schon das Erreichen der Hauptrunde A ein großer Erfolg. Am Freitagvormittag zeigten die Mädels von Carina und Maja noch einmal ein prima Spiel, bei dem man die Lokalmatadorinnen von Hjallerup IF verdient mit 16:12 besiegen konnte. Tröstlich auch, dass man in der Finalrunde beim 6:20 gegen Nordbygda Handball kurze Bekanntschaft mit den späteren Turniersiegerinnen aus Norwegen gemacht hatte.
Annika beacht
Für die weibliche B-Jugend war am Freitagnachmittag in der Gluthitze von Außencourt No 9 im Semi-B-Finale gegen Hjallerup IF mit einem 7:9 Feierabend. Dabei wehrte sich insbesondere Torhüterin Sandra nach Kräften, aber Vorne war irgendwie die Luft raus und mit einer unterirdischen Wurfquote kein Blumentopf mehr zu gewinnen.
Nele über den Wolken
Das vorzeitige Aus hatte auch unsere A-Mädchen mit ihrer Trainerin Paula früh akzeptiert. Am Freitagmorgen um 9:45 h hatten Mara & Co. noch das zweifelhafte Vergnügen beim 4:21 gegen EH Aalborg Bekanntschaft mit dem absolut stärksten Team des Klassement zu machen. Anschließend vergnügte man sich anderweitig auf dem weitläufigen Turnier Campus.
Die männliche A-Jugend musste im Verlauf der Turnierwoche sage und schreibe 12 Mal auf den Platz (netto 11 x, 1 x kampflos), hatte dabei eine klar negative Matchbilanz und schaffte es damit trotzdem immerhin ins Semifinale der B-Runde. Hier war dann aber für den guten Noah, den tapferen Interimskeeper Chris und die feierfeste Resttruppe mit einem 11:16 gegen die Holländische Handballschule Brabant endgültig Feierabend. Ein in jeder Beziehung anstrengendes Turnier.
Tja, so ein wenig hat unsere männliche C-Jugend ja dran geschnuppert. Vorrunde, Hauptrunde und Viertelfinale waren vielleicht sogar ein wenig zu einfach? Aber beim ersten echten Härtetest am späten Freitagnachmittag im A-Halbfinale gegen die Gastgeber von Dronninglund IF waren die Schützlinge von Coach Franz fast ein wenig überrascht von der Intensität der Dänen. Adrenalingeschwängert wurde insbesondere ihr Exil-Landsmann, Freddy, von Sekunde eins in knallharter Manndeckung bearbeitet. Und auch die restliche DIF-Defensive agierte mit Hacken am Kreis herzerfrischend robust. Bis sich die Beueler Jungs geschüttelt hatten, waren sie schon mehrfach mit drei Toren im Hintertreffen. Die TSV/JSG Abwehr agierte mit einer offensiven Manndeckung im genauen Gegenentwurf zu den Gastgebern. Leider pennte da immer mal wieder ein anderer rechtsrheinischer Verteidiger. Trotzdem gelang Jarno, Levi und Simon dreimal der Ausgleich. Am Ende hatte Dronninglund beim knappen 16:15 aber leider auch das Quäntchen mehr Glück auf seiner Seite. Die Enttäuschung auf Beueler Seite war jedenfalls riesengroß. Schade, ob es allerdings am Samstag für die Blaugelben tatsächlich gegen den hoch verdienten Turniersieger der Taiwanesischen Da-Jia Junior Eliteschule zum Sieg gereicht hätte, darf zurecht angezweifelt werden. Spekulation, Fakt ist, dass unsere Jungs ein insgesamt tolles Turnier gespielt haben.
Dolmetscher vom Dienst
Bruno, der Bär
Es brauchte etwas, bis sich die männliche B-Jugend und ihr Ex-Trainer, Florian Benninghoff-Lühl, in Dänemark wieder aneinander gewöhnt hatten. Es holperte anfangs und schon war man aus der A-Runde ausgeschieden. Für FBL aber kein Grund beleidigt aufzuhören und so zeigte er mit seinen Jungs, wie der Dronninglund Cup auch über die B-Runde seine Faszination ausübt. Es lief von Spiel zu Spiel besser und mit drei glatten Siegen in der Hauptrunde, darunter ein 16:13 gegen die HSG II, erreichte die B-Jugend prompt die K.O.-Runde. Das Viertelfinale gegen die Norweger aus Idrettslag II glich eher einer Kirmesveranstaltung auf dem Dorf. Im Halbfinale warteten wiederum Norweger, nämlich die von MIL/VIL/KIL I (Namensherkunft nach wie vor ein Rätsel) und mit diesem Spielpartner lieferte sich die mittlerweile zu Hochform aufgelaufene JSG das beste Match der B-Runde überhaupt. Ein Fight auf hohem Niveau, wahnsinniger Intensität und absolut auf Augenhöhe. Klasse! Am Ende schafften Finn, Janek, Sebastian & Co. nach einem sehenswerten Schwergewichtskampf mit 18:16 nach Verlängerung den Einzug ins Finale B am Samstag. Hier wartete Da-Jia Junior, eine Sport-Eliteschule in Taiwan, wo u.a. der talentierteste Handballnachwuchs des Landes trainiert wird. Die Reise nach Dänemark wurde den Asiaten eigens vom heimischen Gouverment gesponsert. Aber auch mit persönlicher Manndeckung gegen den überragenden Bonner Bär Bruno, hatten die flinken Taiwanesen beim 22:16 für die JSG absolut keine Chance. Bei einer hoch konzentrierten Teamleistung, konnte Flo alle Spieler im Kader die einzigartige Finalluft schnuppern lassen und schaffte es mit seinen Jungs damit in die einzigartige Dropbox der Dronninglunder Siegesgalerie. Glückwunsch, meine Herren!
Für so einen Erfolg darf man die Rückfahrt dann auch mal ruhig einige Stunden später als die HSG antreten. Schön war’s. Um exakt 3:22 h endete das Abenteuer der TSV zum Dronninglund Cup 2018 am Busbahnhof Beuel-Ramersdorf.
War unzweifelhaft ne geile Zeit!
Und Tschüss ...