TRAININGSAUFTAKT 16/17
Beueler Handball-Madämche und Handball-Junker mit außergewöhnlichem Vorbereitungsstart
Vorbei! Seit letzter Woche ist die süßlich-cocktailgeschwängerte, trainingsfreie Zeit zwischen den Spieljahren 15/16 zu 16/17 schon wieder vorbei. Sowohl unsere Mittelrheinmeisterinnen, wie auch unsere frisch gebackenen Regionalligamänner sind in die sogenannte Vorbereitungsphase I eingestiegen, wobei die neuen Trainer hier wie dort jeweils eine sehr ungewöhnliche und kreative Auftaktrunde wählten, die nicht nur in den eigenen Reihen begeistert angenommen wurde...
Die Beueler Handball Madämche
„Outsourcing“ ist hierzulande ein neues Mode(Un-)Wort, was meist in der Wirtschaft zur Anwendung kommt. Doch auch der bodenständige Jochen greift in seiner langen Handballverantwortung gerne mal sinnvoll auf die Kompetenz anderer Spitzentrainer/innen zurück. Bekannt ist gerade aus den letzten Jahren, dass sich die ehemalige Bundesligaspielerin und Ex-Internationale, Daggi Pappert, höchst erfolgreich um die Fitness der Scheler-Schützlinge gekümmert hat. Seine neue TSV-Klientel von der ersten Frauenmannschaft, überraschte der Jochen jetzt mit einem ganz besonderen "Zückerchen"...
Die „Poppelsdorfer Schloss Madämche und ihre Schloss Junker“ sind eine Bonner Show-Tanz-Theatergruppe der Sonderklasse, die mit ihrem Können und ihrer Dynamik nicht nur in der Karnevalsszene weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt sind. Wer die Sporttänzer noch nicht live erlebt hat, sollte das Versäumte unbedingt bald nachholen, aller spätestens wenn die Poppelsdorfer im Herbst 2017 zu ihrer sicherlich spektakulären Rheinland Tournee namens "Ach Marie" durch die ganz großen Bonner Säle starten.
Die Verbindung der "West Karnevalisten" zur Beueler TSV, besteht eigentlich schon seit knapp einem Jahrzehnt, als der damals blutjunge PHV-Jugendliche, Niklas Schurz, zum gepflegten Handballspiel die Rheinseite wechselte. Da Niklas seitdem neben den TSV-Spielen auch kaum einen Auftritt als talentierter Tanz-Junker der Poppenicher Garde verpasste, war selbstverständlich auch schnell das Interesse seiner Eltern, Marion und Peter, für die ungewöhnliche sportliche Kombination des Spross geweckt. So war auch Papa Schurz, selbstverständlich ebenfalls ein begnadeter „Alt-Junker“, schnell vom Handballfieber auf der rechten Rheinseite befallen und bringt sich mittlerweile als äußerst souveräner Kampfrichter (im perfekten Wechselspiel mit Sabine und Elke bei den „hohen“ Seniorenspielen) extrem gewinnbringend in die TSV-Gemeinde mit ein. Das wollte Mama Schurz, als diplomierte Tanzlehrerin und langjährige Choreografin ihrer Schloss Madämche, aber bislang halt nur als gelegentliche Zuschauerin in der Ringarena gesichtet, aber offensichtlich mal so gar nicht auf sich sitzen lassen. Und so heckte die liebe Marion gemeinsam mit TSV-Coach Jochen den Plan einer außergewöhnlichen Saisoneröffnung für unsere Paradefrauen aus. Volltreffer! So legten also am vergangenen Freitagabend Cajetan & Co. rund anderthalb Stunden eine richtig kesse Sohle auf das klebrige Parkett ihres sonstigen Handballtempels. Da steppte der Bär, wurde getrippelt statt gedribbelt, es ging über die Polonaise kreuz und quer zur Quadrille und wieder zurück zum Ententanz. Ob auch die Pogo Improvisation, der Breakdance, der Caporeira oder auch ein zünftiger Tabledance auf Marions Kurzprogramm für unsere Paradefrauen gestanden hat, ist nicht übermittelt, aber jede Menge Spaß und auch eine allgemeine körperliche Erschöpfung waren am Ende garantiert. Tolle Geschichte, die unseren Damen sehr gut gefallen hat und die ihnen nicht nur wegen der vielen komplizierten Bewegungen einiges abverlangt hat.
Die Beueler Handball Junker
Harke durch die TSV-Frauen. Da können die Beueler Männer in Sachen Kreativität, Spaß und lautem Lachen ja ganz bestimmt wieder mal nicht mithalten, oder? Weit gefehlt, denn am Sonntagmorgen ging es in der Ringarena mindestens noch ein paar Dezibel lauter, wilder und enthusiastischer zur Sache. Kinder an die Macht! Denn es galt noch eine ältere Prämie von Florian Benninhoff-Lühl aus der abgelaufenen Saison einzulösen, welche für die Meisterspieler der E1 und D1 ein Sonder- Showtraining mit der „Ersten“ bereithielt. Gesagt, getan und so ging am Sonntag im Rahmen des ersten Kurztrainingslagers der RL-Männer unter Leitung von Coach David und Co Eric so richtig die Luzie ab.
Wer geglaubt hatte, da würden ein paar olle Rekonvaleszenten mit den Kids ein wenig halbherzig prellen üben und den Ball bestenfalls milde auf das Tor kullern, der irrte aber ganz gewaltig. Keiner fehlte unentschuldigt, so waren auch die Neuzugänge, Fabian Struif und Tim Wilhelms, mit großem Spaß mit von der Partie und machten tapfer mit. Chefideologe Röhrig hatte sich in alle Richtungen etwas einfallen lassen. Nämlich für H.G., Chrissi und die übrigen Konsorten eine ziemliche körperliche Tortur, denn der neue Cheftrainer wusste die TSV-Kids „äußerst gewinnbringend“ einzusetzen, wie etwa beim Reiter-Basketball über das gesamte Feld.
Doch auch ansonsten begeisterten die kreativen Übungen, Jung und Alt gleichermaßen, wie etwa der alte Klassiker „Käsekästchen“ im neuen handballerischen Gewand. Anspruchsvolle Pass- und Wurfübungen rundeten den tollen Vormittag ab und auch das obligatorische Spiel „Klein mit Groß“ durfte am Ende nicht fehlen. Da grenzte es fast schon an eine kleine Unverschämtheit bzw. Ungerechtigkeit für die Coaches heran, dass ein scheinbar völlig unbedeutendes Detail den möglicherweise emotionalen Höhepunkt für die blutjungen Handballer darstellte, denn nicht wenige der Rotzlöffel langten leise, still und heimlich mal vorsichtig in den Harzpott der hiesigen „Vorbilder“. Das aber bereuten die frechen Racker bitter, denn am Abend musste so manche Mama mit Wundsalbe und Pflaster die üblen Blasen behandeln. Trotzdem, eine Topveranstaltung, die bei den jungen TSV-Cracks nachhaltig Freude hinterlassen hat und die geradezu nach einer Wiederholung brüllt.
So hatte der Trainingsauftakt hüben wie drüben fast schon Eventcharakter und hinterließ außer allgemeiner Freude sogar beim eigenen Nachwuchs mächtig Eindruck. Und möglicherweise könnte man die Aktionen ja einfach unter umgekehrten Geschlechtsvorzeichen wiederholen. Onnebrink dann also im wehenden „Tutu“ und Maja mit Matejia auf dem Buckel beim krachenden Dunking …