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"TSV Geislar-Beuel-Oberkassel" muss in die HVM-Verlängerung
Zugegeben, ohne die Zugänge von einigen Spielerinnen der HSG, hätten sich die TSV-Verantwortlichen in diesem Frühjahr überhaupt nicht mit der Qualifikation zur Mittelrheinliga beschäftigt. Mehr noch, die Beueler dachten ursprünglich sogar laut darüber nach, diese Altersklasse eventuell komplett blank zu lassen und sie stressfrei zur Stärkung der weiblichen A-Jugend einzusetzen. Doch manchmal kommt es eben anders, als man denkt …
Denn mit dem Wechseln von mehreren leistungsstarken und insbesondere auch sehr zuverlässigen Mädels aus Geislar-Oberkassel, änderte sich die Ausgangslage und Sichtweise in dieser Altersklasse an der Ringstraße nach Ostern grundsätzlich um 180 Grad. Die vorher doch erkennbare leichte Seitenlage im TSV-B-Mädchenjahrgang, stabilisierte sich urplötzlich nicht nur deutlich, sondern nahm auch ruckzuck dynamisch Fahrt auf. Schnell war klar, dass es in der kommenden Saison 2016/2017 nun doch eine durchaus schlagkräftige weibliche TSV-B-Jugend geben würde. Da sogar der Handball Verband Mittelrhein einem vorsichtigen, allerdings natürlich nicht fristgerechtem Antrag der TSV auf Teilnahme an der bevorstehenden NRL-/ MRL-Aufstiegsrunde zustimmte, veränderte sich auch die Perspektive des neu gegründeten Teams nochmals deutlich positiv.
Nun, die an diesem Wochenende im ersten Qualifikationsturnier erreichten 4:4 Gruppenpunkte und der daraus resultierende dritte Platz, mögen sich als Bilanz auf den ersten Blick nicht gerade euphorisch und eher recht durchwachsen lesen. Doch gut Ding will Weile haben und das erzielte Resultat hat nachvollziehbare Gründe, die eine mögliche Leistungssteigerung durchaus nicht unwahrscheinlich erscheinen lassen. Zum einen waren die beiden Trainerinnen, Anna und Kathi, als Spielerinnen der Verbandligavizemeistermannschaft fest auf ihrer Saisonabschlusstour gebucht - verständlich.
So musste vertretungsweise Trainerküken Carina Senel beim Qualiturnier an der Gummersbacher Moltkestraße auf der TSV-Bank ran. Was allerdings bei „Carrys“ geballter Erfahrung kein größeres Problem darstellte. Schwerer wog da schon, dass einige fest eingeplante Spielerinnen, darunter auch Leistungsträgerinnen, leider verletzt oder wegen anderer Verpflichtungen passen mussten. Zudem präsentierte sich auch der TSV-Turnierplan der HVM-Gruppe 4, nicht so, wie man sich das als definitiv noch nicht eingespieltes Team vielleicht wünschen würde.
Denn gleich im ersten Spiel wartete mit dem MTV Köln und ihrem erfahrenen Trainerfuchs, Markus Seidel, der Hauptkonkurrent auf den zumindest heimlich anvisierten Abschlussplatz zwei, der mit dem direkten Aufstieg belohnt worden wäre. Und lange lief das Eröffnungsspiel auch richtig gut für die Beueler Mädchen. Kurz nach dem Wechsel deutete beim 7:4 vieles auf eine Überraschung zu unseren Gunsten hin. Doch eine sehr unglückliche, wenn auch nicht unberechtigte, rote Karte gegen Leistungsträgerin Birthe Priesmann und eine zudem insgesamt recht mäßige Chancenverwertung, ließen die Partie in der Schlussphase mit 10:11 doch noch komplett zu Gunsten der ambitionierten Kölnerinnen kippen – schade.
Denn das es auch im zweiten Turnierspiel, bei der (zu) klaren 14:23 (7:10) Niederlage gegen den Gastgeber und Regionalligaaspiranten, TV Strombach, nichts zu holen geben würde, war schon im Vorfeld als „höchst wahrscheinlich“ einzustufen.
Trotzdem ließen sich Carina und ihre Mädels vor dem zweiten Turniertag mit negativen 0:4 Punkten nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn die gebotene Konstellation nun keinen Ausrutscher mehr erlauben würde. Bei aller Coolness war jetzt doch so ein ganz klein wenig Druck zu verspüren.
Der muss vielleicht auch sein, wenn man die Aufgabenstellung konzentriert, ohne Fehl und Tadel, erledigen möchte. Und das taten die Mädels der frischen „HIG“ (Handball-Interessengemeinschaft) am Sonntag dann tatsächlich auch souverän. Spielerisch schon deutlich besser aufeinander abgestimmt, nutzte die TSV ihre vorhandenen Stärken effizient. Gestützt auf die zuverlässige Mara Lichtenthal im Tor, „arbeitete“ insbesondere die fleißige Defensivreihe beim klaren 16:4 gegen die Zweitvertretung der JSG Nümbrecht/Oberwiehl so einiges ab. Und auch vorne klappte das Zusammenspiel bei Nele, Jenny, Nathalia, Sandra & Co. immer besser. Insbesondere über den Kreis wurde immer wieder erfolgreich abgeschlossen, sodass eigentlich zu keiner Zeit ernste Zweifel am wichtigen Sieg aufkamen.
Manchmal muss man auch einem süßen Geißbock ein bisschen wehtun und ihn mal kurz und gründlich bei seinen Hörnern packen, denn auch das abschließende Gruppenspiel gegen die weibliche B-Jugend des 1. FC Köln blieb für die Beueler TSV beim 20:7 (13:2) eine glasklare Angelegenheit. Damit sicherten sich unsere Mädels zumindest noch die HVM-Relegation und den möglichen Eintritt durch die HVM-Hintertüre – typisch TSV halt!
Am kommenden Sonntag geht es also - dann sicher wieder mit ihren angestammten Trainerinnen, Anna und Kathi (und eventuell auch mit der einen oder anderen zusätzlichen Spielerin?) – in den Handballkreis Aachen an die Herzogenrather Gesamtschule, um gegen die Konkurrenz der HSG Rösrath/Forsbach, gegen die Zweitvertretung des TV Strombach und gegen die Mädchen des SSK Kerpen eines der letzten drei zu vergebenden Tickets für die Mittelrheinliga zu lösen. Anspruchsvoll, aber sicher durchaus machbar ...