Der blaugelbe Spieltag
TSV Bonn postfaktisch ?
Seit Gründerzeiten wundern sich Generationen, nicht nur von Handballern, über das ihrer Meinung nach unsinnige "rechtsrheinische" Anhängsel der Bonner Turn- und Sportvereinigung. Was soll dieser antiquierte Quatsch mit dem überflüssigen Hinweis auf die Schäl Sick?
Nun, es ist eher das Zeugnis dafür, dass auch eine anfänglich argwöhnisch zusammen geführte Zweckehe, sich im Laufe der Zeit, zu einer harmonischen Liebesromanze entwickeln kann. Damals in den wilden Nachkriegsjahren des Wirtschaftswunders, holzten das spätere Brautpaar, der Turnverein Schwarz- und Villich-Rheindorf einerseits und andererseits der Beueler Turnverein, in dunklen, wahrhaftigen Feldhandballschlachten nicht selten wie die Berserker (mittelalterliche, im Rausch kämpfende Skandinavier, die weder Schmerzen noch Verwundungen spürten) aufeinander ein. Der Sage noch färbte sich das Wasser des am Spielfeldrand gelegenen Villicher Bachlaufes regelmäßig blutrot. Die rechtsrheinischen Mannsbilder, wie die berüchtigten Gebrüder Klein, der Unkels Franz, Sonni Gerhartz oder der Broichhausen`s Paul mit den Bratpfannenhänden diesseits bzw. Manni Brinkmann, der Rech'se Albert, Kaiser`s Hans oder der "große Blonde", Grossendirkschmalz, jenseits der schicken neuen Bundesstraße 56 waren Zeugen. Doch spätestens an den rauchgeschwängerten, holzgetäfelten Theken "beim Assenmacher" an der Doppelkirche oder im "Hotel Koschnik" am Beueler Bahnhof, wurden die sportlichen Meinungsverschiedenheiten endgültig aus der Welt geräumt. Trotzdem blieb ein gewisses Misstrauen bestehen. "Mit denen?!", war wohl die häufigste Reaktion auf die revolutionären Fusionsgedanken damals, Ende der Sechziger Jahre. Dennoch kam es zur sportlichen Vernunftehe auf der rechten Rheinseite - auch bei den Handballbarbaren. Doch selbstverständlich durfte keiner der Vereinigungspartner vor dem Betreten des Schlafzimmers in irgendeiner Art und Weise bevorzugt werden. Besonders die Schwarz- und Villich-Rheindorfer hatten da ihren Stolz. Eine weitere "Eingemeindung" in den jungen Bonner Stadtteil Beuel kam für Rhingdorfer nicht in Frage. Genau darum war es also bei der Namensgebung der neuen TSV auch strengstens untersagt, dass ein (aus heutiger Sicht naheliegender) Ortsname (z.B. TSV Beuel) darin zu finden wäre. So war das damals im alten "gegenüberliegenden Bonn" und so kam es zur etwas seltsamen Namenskombination "Bonn rechtsrheinisch".
Könnte man der TSV-Bezeichnung heute einen aktuellen und modernen Anstrich verpassen, würde man möglicherweise das Wort des Jahres 2016, "postfaktisch" als passenden sprachlichen Anstrich wählen. Denn die seltsame Buchstabenkombination "postfaktisch", die vor Jahresfrist höchstens von intellektuellen Freaks benutzt wurde, beschreibt in der Tat pfiffig, dass sich in der heutigen Zeit nicht selten die Emotionen gegen die nackten Fakten durchsetzen. Beschreibt also diese kuriose Umkehrung der Tatsachen, nicht punktgenau die erfolgreiche Epoche der Beueler Handballer der Gegenwart?
Ohne philosophischen Ansatz zu den emotionalen Realitäten der "TSV Bonn postfaktisch", rund um den 3. Advent …
BES-KK: TSV wE – HSV Troisdorf 9:26 (2:12)
Coach Tobi meinte: „
Körperliche Unterschiede können besonders in der E-Jugend schon mal riesig sein. So reisten die Troisdorfer Jungs mit einem Spieler an, der vor allem körperlich, aber auch technisch mindestens die D-Jugend - und vielleicht sogar auch schon etwas die C-Jugend aufmischen könnte.
Kaum war das Spiel angepfiffen, krachte es bis zum 0:8 dann auch nur so mit Kanonen-ähnlichen Einschlägen im Tor der Beueler Sieben, die heute ohne zwei starke Spielerinnen ersatzgeschwächt antrat. Schon nach Sekunden war klar, dass hier heute nicht viel zu holen war. Unnötige Ballverluste beim Passen und Prellen (ja, das ist schon vorgemerkt für das nächste Training) kamen hinzu. Der Respekt war zu spüren. Jule verhinderte mit einer richtig klasse Leistung im Tor dabei noch einige Tore.
Aber seht her, was haben wir da doch für Löwinnen in dieser E-Jugend! Sieben tapfere, teils erkältungsgeschwächte Beuelerinnen blieben dran. Vor allem in der zweiten Halbzeit kämpften sie aufopfernd bis zum Schluss, egal was der Torestand zeigte. Kein Mädel steckte auf. - aber einige unter Tränen ein - gleich dreimal musste das Eispack für die Löwinnen, Jule, Kati und Lara geholt werden. Helene als Oberlöwin gab keinen Ball verloren, auch ohne Sauerstoffzelt. Alle gaben ihr Bestes - und das zahlte sich aus.
Die Früchte waren neun schöne Tore gegen einen einfach übermächtigen Gegner und das sehr gute Gefühl, alles gegeben zu haben.
Eltern, Zuschauer und Trainer sind mächtig stolz auf dieses tolle Team!“
BES-KK: TSV E2 – HV Erftstadt 16:10 (10:5)
Nachholspiel. Nach zuletzt einigen nicht ganz so dollen Spielen unserer Zweitvertretung, jetzt wieder mit Stammcoach, Chris Gerhartz, an der Seitenlinie, prompt eine sehr brauchbare Vorstellung. Grundlage war die sehr gute Abwehreinstellung seiner Jungs, insbesondere der junge Jan Braun lieferte hier eine rotzfrech-gute Leistung ab. Bei besserer Chancenverwertung hätte das Ergebnis leicht höher ausfallen können. Doch auch so langte es unter der kämpferischen Führung von Tobi und Ilyas zu einem vollauf verdienten Heimsieg.
BES-KK: TSV E2 – HSG Swist 21:8 (8:3)
Und Sonntag folgte die Doppelschicht mit dem regulär angesetzten Pflichtspiel und das wurde eine rundherum gelungene Veranstaltung am Sonntagmorgen. 11 putzmuntere Beueler Jungs spielten mit großer Begeisterung in unterschiedlicher Besetzung gegen einen fairen und nie aufsteckenden Gegner. Alle TSV-Spieler konnten sich in die Torschützenliste eintragen.
BES-KK: TSV wD – HSG Swist verlegt
Kein guter Tag für die HSG Swist in Beuel. Die Mädchen mussten wegen personeller Probleme kurzfristig absagen, das Spiel soll aber kurzfristig nachgeholt werden. Termin noch unklar.
BES-KK: TSV mD2 – SpVgg Lülsdorf-Ranzel 26:13 (14:5)
Das war halt eine Erstvertretung, die körperlich und spielerisch mindestens eine Nummer im Voraus war. Zudem hatte Coach Franz den „Fluch der guten Tat“, denn der komplette Kader mit 14 Jungs bereitete ihm doch einigen Wechselstress. Piet und Juli belohnten sich mit einigen Toren für ihren Einsatz, an der verdienten Niederlage änderte aber auch das nichts.
BES-KL: TSV mD1 - HSG Swist 60:13 (27:7)
No coment.
HVM-OL: HSG Swist – TSV wC 30:34 (12:18)
Au beiden Seiten agierten die Abwehrreihen viel zu nachlässig. Die Zuschauer wird es allerdings gefreut haben. So hatten die guten Beueler Keeperinnen, Lucie und Reli, ausreichend Möglichkeiten, sich positiv auszuzeichnen und damit zu den besten Spielerinnen auf dem Feld zu werden. Mit diesem Rückhalt war der Sieg nie in Gefahr und alle 14 rechtsrheinischen Mädchen kamen zu ihrem Einsatz.
HVM-VL: JSG Berbneustadt/Strombach - TSV mC 29:31 (19:12)
Katja Ebstein hätte ihre Freude gehabt: „Wunder gibt es immer wieder!“ Stellt man (fälschlicherweise) Woche für Woche - postfaktisch - die Charakterfrage, dann war das am Samstag in Bergneustadt ohne Wenn und Aber eine bockstarke Leistung unserer C-Jugend. Betrachtet man es etwas nüchterner, war es immer noch ein bemerkenswertes Spiel beim bis dato immerhin Tabellenzweiten. Bereits in der ersten Halbzeit war es bis zur 18. Spielminute, ein sehr vernünftiger Spielvortrag. Dann aber folgte kurz vor dem Seitenwechsel ein kapitaler Leistungseinbruch, bei dem unsere jungen Verbandsligaspieler in alte, schlechte Verhaltensmuster verfielen. Plötzlich war keinerlei Rückzugsverhalten mehr zu erkennen und der Schiedsrichter war mit einem Male viel wichtiger, als die eigene Leistung. Der kollektive Blackout wurde mit dem glasklaren Rückstand bitter bestraft und nur der Halbzeitpfiff bewahrte die TSV (zunächst) vor Schlimmeren. Die lediglich sieben Beueler Feldspieler mussten sich dementsprechend eine gesalzene Ansprache von Julius gefallen lassen. Zunächst ohne Wirkung, denn der die gastgebende JSG zog scheinbar uneinholbar auf 20:12 davon. Doch im Angriff spielte die TSV nun viel disziplinierter. Der unermüdliche Sebastian gab in nahezu jedem Angriff geschickt den Mitteleinläufer, was Bruno und Henri über die Halbpositionen clever für sich zu nutzen wussten. Auch D-Jugendspieler, Freddy, netzte nun von Linksaußen, fast wie er wollte. In der Verteidigung stopfte Florian endlich das Loch auf der Außenposition und Isaiah entwickelt sich mehr und mehr zu einem echten Abwehrchef. Hinter der nun wesentlich stabileren Beueler Deckung steigerte sich natürlich auch Kilian entscheidend. Endlich wurden auch die Emotionen positiv in das eigene Spiel umgelenkt. Am Ende stand dadurch ein grandioser Sieg, der unseren Jungs fast alle schönen Seiten zeigte, die der Handballsport zu bieten hat.
HVM-OL: HSG Rösrath/Forsbach - TSV wB 13:19 (7:10)
Nun wurde die spektakuläre Enthüllungsplattform - „Wikileaks“ - offensichtlich sogar schon bei der TSV rechtsrheinisch aktiv. Alle für die weibliche B-Jugend infrage kommenden Trainerinnen, waren nämlich am Samstag selber aktiv im Einsatz, weshalb Spielerinnenpapa, Jürgen Priesmann, als Interimscoach sein Debüt auf der Beueler Bank feierte. Über geheime Kanäle wurde www.tsv-bonn.de das „Priesmann-Papier“ als Spielanalyse zugespielt:
Positiv:
- Wir haben gewonnen.
- Der Sieg beim Tabellenletzten war nie wirklich gefährdet.
- Zwei, drei wirklich sehr schöne schnelle Gegenstöße in den ersten 10 Minuten (aber das war es dann auch - leider).
- Gute Quote an der 7m-Linie, wenn auch teils mit Nachwürfen.
- Unsere "Spielerin des Tages": Barbara, die mit einem Lächeln auf den Lippen, sechs blitzsaubere Tore erzielte und zusätzlich ihre linke Abwehrseite dicht gemacht hat!
Negativ:
- Wir haben weit unter unseren Fähigkeiten gespielt!
- Torwurf-Verwertung auf dem Feld weiterhin unzureichend.
- In der Defensive unkonzentriert und mit zu wenig Nachdruck, den Gegner festzumachen. Konsequenz: Wir haben den Gegner unnötig aufgebaut und zu viele Gegentore kassiert, auch wenn es letztlich insgesamt nur 13 waren
- In der Offensive fehlt es derzeit an Kreativität, Willen und Mut.
Und sonst?
- Eine verletzte Jelena (vermutlich Handgelenk-Sehne im Wurfarm überdehnt) musste nach knapp 15 Minuten mit starken Schmerzen auf die Bank (konnte die letzten 8 Minuten aber noch einmal auf das Feld).
- Ein ehrlich gesagt nach der 10. Minute, mit abflachender Spielleistung, überfragter und überforderter Aushilfs-Coach, der dem Spielgeschehen keine neuen Impulse geben konnte.
Nun, lieber Jürgen. Wer so eine treffgenaue Zusammenfassung der Geschehnisse abliefert, kann definitiv so ahnungslos nicht sein !!!
HVM-KL: TSV mB – HSG Sieg 37:22 (21:11)
Coach Hendrik Bahr machte ein starkes Umschaltspiel und einfach den nicht so guten Gegner für den hohen Sieg verantwortlich, wobei er gerne weniger Gegentore kassiert hätte, Aber – naja - Schwamm drüber! Zwischendurch konnte er sogar Dennis und Thomas eine gemeinsame Pause gönnen.
HVM-OL: HSG Merkstein - TSV mA 31:19 (18:8)
Selbst der winzige TSV-Bus wurde nicht voll. Kurzfristig musste Robert verletzungsbedingt absagen, Thomas ging angeschlagen in die Partie und Max & Moritz hatte, wie bei echten „Bros“ üblich, gemeinsam die Grippe erwischt. Ein Himmelfahrtskommando für die Trainer, Niklas und H.G. Sechseinhalb tapfere Feldspieler sowie Thiemo und Tarkan für die Kiste. Unter diesen Umständen verkaufte sich das aufrechte Beueler Häuflein gar nicht mal so schlecht. Noch ein einziges verdammtes Nachholspiel am Freitag bei BTB, dann ist endlich Pause. Kaum ein TSV-Team kann den Weihnachtsbreak so gut gebrauchen, wie unsere männliche A-Jugend.
BES-KK: TSV 4. Männer - SpVgg Lülsdorf-Ranzel 27:29 (13:13)
Kuriose Spielplan-Konstellation in der 2. Kreisklasse, denn nur eine Woche nach dem Hinspiel, stand nun in der Ringarena bereits die Rückpartie auf dem Stundeplan. Und wiederum tat sich die Vierte gegen die junge und sehr quirlig aufspielende LüRa-Erstvertretung sehr schwer. Nur durch die vielen Paraden von Goalie Jürgen erreichte die TSV zur Halbzeit noch ein Unentschieden. In der letzten Minute hatte die bei einem Tor Rückstand mit Ballbesitz noch die Chance, auf ein endgültiges Remis. Doch was in der letzten Woche noch erfolgreich funktioniert hatte, blieb unseren Oldies diesmal leider verwehrt.
BES-KL: HSV Troisdorf - TSV 3. Frauen 27:18 (16:9)
Später Sonntagabend? Das ist unbedingt das Ding von Bibi und Speedy und für ihr gemeinsames Comeback. Nach der sicher längeren Vorstellungszeremonie in der TSV-Kabine, gab es auf dem Spielfeld leider keine Chance gegen den Aufstiegsfavoriten von der Agger.
BES-KL: HSG Siebengebirge III - TSV 3. Männer 30:25 (15:11)
Interims-Spielertrainer Torsten Eberhard lieferte druckfertig:
„Das Endergebnis 30:25 ist letztlich etwas zu hoch ausgefallen - finde ich. Zur Mitte der zweiten Halbzeit waren wir auf zwei Tore dran und hatten einen guten Lauf. Dann aber zwei Fehlwürfe, die mit zwei HSG- Kontern bestraft wurden und schon waren wir wieder mit Vier hinten. Diesen Vorsprung hat Siebengebirge bis zum Schluss verwaltet.
Im Großen und Ganzen eine ganz ordentliche Partie meiner Mannschaft. Siebengebirge hatte einen bärenstarken Kreisläufer, der vermutlich eher Zweite oder gar Erste Herren spielt (komplette Bruderschaft Fech, Anmerkung der Redaktion). Den haben wir über 60 Minuten nicht in den Griff bekommen. Dazu noch einen Rückraumspieler (komplette Bruderschaft Fech, Anmerkung der Redaktion), der uns vor allem in der zweiten Halbzeit ordentlich eingeschenkt hat. Auch der sicher kein "originärer" Kreisligaspieler. Ansonsten aber eine gute Abwehrleistung (auch wenn das Ergebnis nicht so unbedingt darauf hindeutet). Im Angriff hatten wir in den entscheidenden Phasen etwas Wurfpech (Siebengebirge hat so dermaßen geharzt, dass ein Ball ausgetauscht werden musste...). Außerdem gab es ein gewisses Ungleichgewicht bei den Siebenmetern: TSV III insgesamt zwei, HSG III neun oder zehn. Die Schiedsrichter waren anfangs sehr gut, haben dann in der zweiten Halbzeit aber nachgelassen; vor allem die Strafwurfentscheidungen zugunsten von Siebengebirge waren am Ende nicht mehr so recht nachvollziehbar.
Die Leistung von Jecka war wieder super. Er musste sich von den Gegnern drei Mal (!) direkt ins Gesicht werfen lassen (gut, dass Jürgen nicht mit war...) und hatte prima Paraden. Auch unser neuer Kreisläufer, Lars, hat ein gutes Spiel gemacht...
Gruß, der Totti“
HVM-VL: TV Strombach II - TSV 2. Frauen 23:22 (13:13)
Derzeit ist etwas der Wurm drin bei der „Zweiten“. Trotzdem starteten die Frauen von Lukas und Rudi gut in die beiden Spielabschnitte. Leider immer nur 10 Minuten, dann riss jeweils der Faden. Es folgten teils unerklärliche Fehler. Leider steht es auch um die Kondition nicht zum Besten, wodurch immer wieder empfindliche Umstellungen nötig sind. Die kosteten in der zweiten Halbzeit vom 16:16 bis zum 20:16 pro Strombach auch prompt das Match.
HVM-LL: Pulheimer SC II - TSV 2. Männer 28:21 (17:11)
Steigerungen gibt es derzeit bei der Zweiten leider allenfalls bei der spärlichen Entwicklung der Aufstellung. Nachdem sich bei allen Notlösungen auch noch der letzte nominelle Rückraumspieler früh mit Knöchelverletzung aus der Partie verabschieden musste, tauchten dort notgedrungen sogar einmal kurz Coach Jost und Goalie Andre auf, der es als Feldspieler immerhin auf beachtliche zwei Treffer brachte. So konnte man sich nur bis zum 10:10 hoffnungsvoll in der Partie halten. Eine echte Siegchance gab es in dieser Konstellation aber realistisch betrachtet nicht wirklich. Die Zweite zog sich im weiteren Spielverlauf aber immerhin noch sehr tapfer und achtbar aus der Affäre.
HVM-OL: TV Strombach - TSV 1. Frauen 14:22 (7:8)
Dickes Ausrufezeichen der Beueler Mädchen! Mit einer eichenbrettstarken Leistung gewann die TSV hochverdient bei einem der unmittelbaren Konkurrenten und sicherte sich damit nicht nur die Weihnachtsmeisterschaft, sondern unterstrich zusätzlich fett die selbst definierten Mindestambitionen, am Saisonende klar in die neue Nordrheinliga einziehen zu wollen. Strombach ist weiß Gott keine Laufkundschaft in der Oberliga Mittelrhein und seit Urzeiten haben sich unsere Frauenteams in Gummersbach schwergetan. Die „Zweite“ weiß ein aktuelles Liedchen davon zu singen. Gestern allerdings wurde blaugelber Beton angerührt. Den Gastgeberinnen wurde nicht einmal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt, geschweige denn, ein freier Torwurf. Die bienenfleißige Claudi steht exemplarisch für die gallige, aber niemals unfaire defensive Spielweise der Beuelerinnen. So kann Abwehrarbeit richtig Spaß machen, denn mittlerweile haben die Schützlinge von Jochen Scheler ihre offensive 3:2:1-Verteidigung fast schon perfektioniert. Läppische 14 Gegentore sprechen eigentlich schon Bände, aber auch, dass der sonst so torhungrigen Rückraumspielerin des TVS, Denise Szakacs, mit gerade einmal einem einzigen Törchen strengste Diät verordnet wurde. Funktioniert natürlich nur mit einem guten Torhüter-Gespann, wo gestern die Marie eine Leistung ohne Fehl und Tadel ablieferte. Vorne laufen derzeit alle Fäden bei Maja zusammen, die geschickt ihre zumeist jüngeren Mitspielerinnen in Szene setzt, wie beispielsweise die guten Lara oder Franzi. Bei Bedarf geht „Mäh-Jaj“ aber auch immer mal wieder mit gutem Auge für die Situation selber in erfolgreiche Toraktionen. So attestiert ihr Jochen derzeit völlig zu Recht eine sehr reife Spielweise. Unter dem Strich ein extrem gelungener Auftritt unserer natürlich bestens gelaunten OL-Frauen, der große Lust auf die Fortsetzung der Serie im Januar macht.
WHV-NRL: TSV 1. Männer – HC Wölfe Nordrhein 22:21 (11:13)
Nach den beiden eher mäßigen Halbzeiten, vergangene Woche an der Essener Margarethenhöhe, folgte am Samstagabend leider prompt noch die bislang schlechteste Halbzeit der TSV in der Nordrheinliga obendrauf. In den ersten dreißig Spielminuten kamen die heimischen Angreifer aber auch so überhaupt nicht zurecht, mit dem guten und sperrigen Abwehrriegel der Gäste aus Duisburg. Rund um deren Rudelführer, Alexander Tesch, im Defensivzentrum der Wölfe, war für unsere tatendurstigen Angreifer meist Schluss mit Lustig. Zudem war HC-Keeper, Sebastian Brysch, in dieser Saison der bislang mit Abstand spektakulärste Keeper, der sich an der Ringstraße vorgestellt hat. Ganz starker Hund! Vor dieser wilden Gästemeute hatten alle Beueler mit zunehmender Spielzeit mächtig Respekt und fast über die gesamte Distanz hart zu knabbern. Selbst Thomas Onnebrink konnte am Ende nur eine für ihn „unfassbar mäßige Quote“ von gerade einmal fünf Treffern vorweisen. Gut, dass da gestern ein anderer seinen Jagdschein für wilde Tiere bei der rechten Hand hatte. Simon Röhrig fletschte seinerseits die Zähne, hatte als einziger Beueler Angreifer mit Brysch wenig Probleme und machte so mit seinen wuchtigen Blattwürfen richtig fette Beute. Neunmal nahm er die Wölfe an die kurze Leine und übernahm auch bei zwei wichtigen Siebenmetern in der Schlussphase spielentscheidende Verantwortung. Keine Frage, Jimmy mit eigenem Fanclub, war gestern unzweifelhaft „Man oft the Match“. Wobei der Sieg bis zur Schlusssekunde wackelte, denn viel zu selten bekam die TSV auch in der zweiten Halbzeit mal richtig Fahrt in die Partie. Nur der ebenfalls sehr gut agierenden eigenen Verteidigungsreihe, mit dem exzellenten Jan Schäper zwischen den Pfosten, war es gestern zu verdanken, dass sich die Rechtsrheinischen im zähen Abnutzungskampf leichte Vorteile verschaffen konnten. Und in der 55. Spielminute, beim 21:19 mit eigenem Ballbesitz, lag sogar die Vorentscheidung in der Luft. Doch eine vergebene Großchance, ein anschließender Fangfehler bei einem langen Gästepass und darauf folgend noch eine doppelte Zeitstrafe gegen unser Team, ließ nochmals das große Zittern in der stimmungsvollen Ringarena ausbrechen. Der Duisburger Handballclub kam so fast zwangsläufig zum (verdienten) Ausgleich. Doch Spielmacher Florian war es vorbehalten, den letzten Angriff final zu verwerten. Drei Sekunden vor Ultimo netzte Flo B-L humorlos lang flach von der Linksaußenposition unter frenetischem Jubel ein. Auch der letzte verzweifelte Wurfversuch der Gäste nach Auszeit, verpuffte anschließend erfolglos. Am Ende feierte die TSV damit doch noch einen zugegebenermaßen etwas schmeichelhaften doppelten Punktgewinn.