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Der blaugelbe Spieltag

Geschrieben von Margarethe von der Höhe. Veröffentlicht in News

"A", wie Armageddon?

 Armageddon

Nein, die Überschrift hat nicht unmittelbar mit der aktuellen Niederlage unserer männlichen A-Junioren gegen den unumstrittenen Tabellenführer, der HSG Würselen, in der Mittelrheinliga zu tun, immerhin der zweithöchsten Jugendklasse im HVM.

Doch droht uns tatsächlich ein sportlicher Weltuntergang?  Nun, die Überschrift steht im Grunde tatsächlich für die rückläufige Gesamtsituation unserer geliebten Randsportart. Darüber können auch der antike WM-Titel 2007, die Euro 2015 oder die jüngste Bronzemedaille in Brasilien nicht hinwegtäuschen: dem Handball geht es nicht gut. Zahlen und Fakten in der vorletzten Ausgabe des Fachmagazin, "Handball Training", belegen das dramatisch. Vielleicht haben ja gerade die tollen Erfolge der "Nati" zwischendrin ein wenig geblendet. Fakt ist: Seit dem Titelgewinn im Jahre 2007 im eigenen Land, ging die Zahl der gemeldeten Mannschaften von rund 27.000 Teams auf heute gerade einmal ca. 22.000 zurück. Das sind boulevardrechnerisch schlanke 20 % an Rückgang. Hammer!

Das ist im Seniorenbereich nicht anders, als bei der Jugend und zieht sich von alt nach jung. Bei den Mädels ist es noch eine Spur schlimmer. Die A-Jugend ist da als ältester Jugendjahrgang repräsentativ unterwegs. Und tatsächlich: Kaum ein Amateurverein, der da nicht ohne personelle Probleme unterwegs ist. BES-Staffelleiter, Andi Kurenbach, wusste jüngst zu berichten, dass von ehemals 16 männlichen A-Jugendteams im kreisübergreifenden Spielbetrieb, derzeit gerade einmal noch elf, zumindest die Rückrunde ansteuern.

Auch vor der TSV machen die strukturellen Probleme keinen Halt. Weibliche A-Jugend? Fehlanzeige. Ein weiteres Jahr mit einer nur fragmentartig vorhandenen Mannschaft, die dann Woche für Woche am Tropf der eigenen B-Jugend gehangen hätte, wollten sich die Beueler Verantwortlichen offensichtlich nicht noch einmal antun. Wobei die kreisübergreifende Bezirksliga als einzige und niedrigste Spielklasse, gerade einmal skeletgrosse sechs (!) Teams umfasst. 

Der blaugelbe Kader unserer männlichen A-Jugend umfasste im Frühjahr immerhin 18 Jungs, die dazu noch leistungsstark alles weggehauen haben, was sich ihnen in den Weg gestellt hat. Doch mit dem angekündigtem temporären Abgang von einigen Leistungsträgern (Auslandsaufenthalt, alle älterer Jahrgang), dazu noch ein paar Langzeitverletzte und Schichtarbeiter: schon war es vorbei, mit der Beueler Herrlichkeit. Momentan liegen die größten Erfolge des Trainerteams mit HG und Niklas fast nur noch darin, wöchentlich gerade mal so eben ein spielfähiges Team zusammenzustellen.

Und bei der Konkurrenz sieht es auch nicht rosiger aus. Selbst der Oberliga-Primus von der im Grunde ja flammneuen HSG Würselen (Scherberg, Bardenberg und WW Weiden), war am Samstag mit gerade einmal 10 Jungs unterwegs. Wer kann was dazu? Niemand. Die Gründe? Sicher das G8, denn durch das Turboabi ist der ältere A-Jahrgang halt früher fertig mit der Schule, aber keinesfalls schon reif für eine endgültige Berufs- oder weitere Bildungswahl, wirkt darum teils etwas orientierungslos und neigt so auch ein Jahr früher zu einem Auslandsaufenthalt oder einem sozialen Jahr oder sonst irgendwas, jedenfalls oft fernab vom Handball. Schon denkt der DHB und der Westdeutsche Handball Verband laut über eine Verkürzung der B- und A-Jugendzeit auf insgesamt drei Jahre nach. Doch auch in den jüngeren Jahrgängen sieht es durchgängig nicht gut aus. Fußball ja, aber dann kommt lange nichts mehr, dann müssen sich alle übrigen Sportarten schon um jedes einzelne weitere Kind bemühen und balgen. Auch dabei werden Fehler gemacht, ganz zu schweigen von den wenigen Übungsleitern und deren oft mangelnde Qualifikation. Der Fehlerkatalog als Ursache für den personellen Schwund ist telefonbuchdick und bei vielen Dingen fühlt man sich auch in der TSV regelrecht ertappt.

Doch es gibt eben auch die durchaus guten Seiten in unserem "Klümpchensverein", wo wir geradezu antizyklisch zum HT-Horrorreport agieren und im Vergleich teils unverschämt gut aussehen. Doch um sich in Zufriedenheit zu sonnen oder gar zurücklehnen, davon kann nun wirklich nicht die Rede sein. Kontinuität in allen Altersklassen, Fleiß, ein gesunder Menschenverstand und die Förderung der Jugendtrainer als unsere absolut wichtigsten Funktionsträger, ist mehr denn je das Gebot der Stunde. Dazu kombiniert mit der ganz wichtigen Liebe zum Handball, dann wird die TSV auch diese (hoffentlich) temporäre Deutsche Strukturkrise kerngesund überstehen.

 

Zu den Spielen rund um den 2. Advent...

BES-KK: TuS Niederpleis II - TSV wE   8:11 (3:8)

Zurück in der Erfolgsspur. Alle 10 eingesetzten Beueler Mädchen sorgten für einen jederzeit ungefährdeten Sieg gegen die Jungs aus Niederpleis, auch wenn es aufgrund einiger vergebener Chancen und Ballverluste viel höher hätte ausgehen können. Aber: "Ein gutes Pferd, springt eben nur so hoch, wie es muss." Da kann man eine Manndeckung auch schon mal in 10 Meter Entfernung praktizieren, statt mit 10 Zentimeter Abstand zum Gegenspieler - oder - sich eben gar nicht erst damit zu belasten und sich eine Nummer des Gegenspielers zu merken. Jule und Mia im Tor machten ihre Sache gut. Schön für die Trainer außerdem zusehen, wie sich die sonst eher "zurückhaltenden jungen Damen", mit nun größeren Spielanteilen, mehr und mehr nach vorne trauen.

BES-KK: Tus Niederpleis - TSV E2   22:7 (11:4)

TSV-Jungcoach Franz Krohn im Doppeleinsatz in Niederpleis. Bei der E2 war schnell seine feinfühlige moralische Unterstützung gefragt, denn die fortgeschrittene E1 der Gastgeber agierte reifer und insbesondere auch wesentlich robuster. Ein schneller 0:7-Rückstand bedeutete schon die frühe Vorentscheidung gegen unser Team. Insbesondere Tobi, versuchte in Folge couragiert dagegen zu halten. Doch erst in der Schlussphase könnte unser Team einigermaßen gleichwertig mithalten.

BES-KL: HSG Rheinbach-Wormersdorf - TSV E1   12:27 (6:11)

Ein überraschend deutlicher Auswärtssieg an der Berliner Straße in Rheinbach, mit dem auch der Sieg vom Vorsonntag gegen Geislar noch ein wenig veredelt wurde, denn es wäre schon ärgerlich gewesen, jetzt zu patzen. Nur in der ersten Halbzeit war der Ballvortrag der Beueler Kids noch etwas unkonzentriert bzw. überhastet. Rheinbach spielte mit einer sehr jung besetzten Mannschaft, die sicher im nächsten Jahr für Furore sorgen dürfte. Nach dem Seitenwechsel hatte die TSV dann aber alles im Griff und spielte die Partie seriös und mannschaftlich geschlossen nach Hause.

BES-KK: Poppelsdorfer HV II – TSV wD   12:19 (7:11)

Guck an! Mit diesem Sieg reckt unsere weibliche D-Jugend kurz das Näschen an der Tabellenspitze empor, auch wenn das BES-Tableau wegen der unterschiedlich absolvierten Anzahl an Spielen hinkt. Diesmal ohne Mateja und Melanie, übernahm natürlich Annika einen Großteil der Spielgestaltung. Insbesondere mit der agilen Frida Schnell an ihrer Seite, gelang das in der Anfangsphase bis zur Beueler 6:1-Führung ganz vorzüglich. Dann kam der PHV deutlich besser ins Spiel, ohne jedoch die TSV-Mädels dabei ernsthaft zu gefährden. Da sich alle ihre Spielerinnen aktiv am Spielgeschehen beteiligten, waren die verantwortlichen Trainerinnen, Maja und Carina, in der Nachbetrachtung durchaus einverstanden mit der Leistung ihrer Schützlinge.

BES-KK: TuS Niederpleis - TSV mD2   13:23 (7:13)

Der Franz holte sich sein Erfolgserlebnis in „Plees“ mit seinen D-Jungs und das freute Krohn doch sehr, denn seine Schützlinge setzten wunderbar die Trainingsinhalte der Vorwoche im. "Einlaufen mit Raumausgleich" stand da auf dem Stundenplan. Juli und Jan Eric setzten den Stoff erfolgreich in Zählbares um und Chris war im Tor ein sehr guter Rückhalt für seine Defense. Einige euphorisierte Eltern wollten gar das „beste D2-Spiel aller Zeiten“ gesehen haben. Doch auch eine Spur realistischer betrachtet, war es insgesamt ein rundum gelungener Auftritt unserer Zweitverwertung.

BES-KL: HSV Troisdorf - TSV mD1   14:32 (7:13)

Für Coach Julius wurde es ein unverhofft entspanntes Spielchen zur allerbesten Advent-Frühstückszeit. Die etwas bittere Rheinbach-Niederlage hat definitiv keine Spuren hinterlassen. Auch ohne seine Sportbrille, behielt Keeper Timo den Durchblick und spielte eine richtig gute erste Halbzeit. Auch Jarno war schon hellwach und drückte dem Spiel in der Anfangsphase dynamisch seinen Stempel auf. In der zweiten Halbzeit war der Widerstand des gastgebenden HSV dann schnell entscheidend gebrochen und die TSV-Kinder trafen von nahezu jeder Position.

HVM-VL: HSG Rheinbach-Wormersdorf – TSV mC   28:31 (6:16)

Nachholspiel am vergangenen Dienstag. Definitiv eines der besten Spiele unserer männlichen C-Jugend - auch - weil sich unsere jungen Herren sehr diszipliniert an Flos vorgegebenen Matchplan hielten, wobei das bei Rheinbach genau umgekehrt erschien. Sei's drum, ein schöner Prestigeerfolg für die TSV mit guter Teamarbeit als Grundlage. Trotzdem wurden auch Einzelnoten verteilt und da holte sich der treffsichere Janek auf Linksaußen ein Sternchen ab. Als Klassenbester wurde diesmal aber Goalie Kilian geehrt, der mit seiner Leistung so langsam an die eigene Körpergröße heranreicht.

HVM-VL: TSV mC – TuS Wesseling   23:41 (13:19)

Typisch für unsere männliche „C“. Denn nur vier Tage nach dem erfreulichen Auftritt in Rheinbach, folgte im krassen Gegensatz dazu, prompt eine der schlechtesten Leistungen. Konzentration, die grundlegende Einstellung und das Rückzugsverhalten. "Julius Tuchel“ sah ein einziges großes Defizit, mit gefühlten 100 technischen Fehlern obendrauf. Nur ab und zu zeigten seine Schützlinge im Angriff, dass sie wirklich guten Handball spielen können. Dass sein Team gegen Wesseling verliert, fand Palmen nicht weiter tragisch. "Der TuS hat eine wirklich gute Truppe, wäre fast in der Oberliga gelandet und spielt fast ausschließlich mit dem älteren Jahrgang! Trotzdem, die Art und Weise meiner Jungs, das ging heute einfach gar nicht." Ein krasser Gegensatz halt.

HVM-OL: TSV wB – MTV Köln   17:23 (8:11)

Wer erreicht da wen nicht mehr? Trainerin Kathi fand, dass die Mädels von der weiblichen B-Jugend gegen das OL-Spitzenteam aus dem rechtsrheinischen Köln, katastrophal gespielt hätten: "Vorne frei vor dem Tor nicht getroffen und hinten in der Abwehr nicht zugepackt. Die meisten Ballkontakte hatte wohl die gegnerische Torhüterin. Überhaupt kein gutes Spiel."

HVM-KL: TSV mB – Poppelsdorfer HV   22:23 (8:10)

Ohne Thomas war es ein Kampfspiel, mit einer besonders im ersten Durchgang, guten Abwehr. Im Angriff ließen die rechtsrheinischen Burschen des bewährten  Beueler Trainertandems, Hendrik Bahr und Jan Stübner, aber viel zu viel liegen. Die liebe Chancenverwertung! Hier lag der Hund für die Niederlage begraben. Wobei sich das ansonsten sehr gute Schiedsrichtergespann beim 12:14 einmal schlicht verzählt hatte. 12:13 wäre die richtige Addition gewesen. Außerdem noch äußerst bemerkenswert, der ultimative TSV-Torhüter-Save des Wochenendes. Der Beueler Keeper, Hovenbitzer, lenkt einen PHV-Strafwurf gerade noch so an den Pfosten. Von dort geht der Ball ins Seitenaus. Die Schiris wollen mit Einwurf für die TSV weitermachen, werden aber von Tarkan unaufgefordert korrigiert. Ganz starke Parade, Tarkan!

HVM-OL: TSV mA – HSG Würselen   26:39 (11:19)

Als verdient, aber nicht tragisch, ordnete Coach HG die Niederlage gegen den Spitzenreiter ein. Die sind richtig stark, verfügen über besonders gute Jungs auf den Halbpositionen und bestrafen nahezu jeden Fehler mit gnadenlosem Konterspiel. Damit die Niederlage nicht noch höher ausfällt, waren die Beueler also durchgängig darauf bedacht, die Quote der „Unforced Errors“ möglichst klein zu halten. Robert, Kai und Chris waren die Aktivposten im Angriff. Schön auch das mutige OL-Pflichtspieldebüt von B-Jugendspieler, Daniel Reiss, das prompt mit einem Torerfolg belohnt wurde.

BES-KK: SpVgg Lülsdorf-Ranzel - TSV 4. Männer   22:22 (10:13)

Da behaupte noch jemand, die "Vierte" würde sich der modernen Handballmethodik verschließen! Ralf zum Spielfilm:

"In der ersten Halbzeit konnten wir uns schnell auf drei Tore absetzen. Dieser Vorsprung hielt bis zur 45. Minute. In einem immer intensiver werdenden Spiel fehlten uns besonders in den letzten fünf Minuten, die letzten Körner, um den Gegner auf Distanz halten zu können. Zwei Minuten vor dem Ende ging die Lüra dann sogar mit 22:21 in Führung. In unserem letzten Angriff, 15 Sekunden vor Schluss, wurde in unserem Teamtimeout spektakulär der Torhüter durch einen 7. Feldspieler ersetzt. Die einstudierte Überzahl führte zu einer klaren Torchance durch Lukas Willhöfft auf Linksaußen, der nur noch höchst regelwidrig gefällt werden konnte. Den fälligen Siebenmeterstrafwurf verwandelt – na, wer wohl – genau, der Schorsch in der allerletzten Sekunde.“

BES-KL: TSV 3. Frauen – SV Rot-Weiss Merl   24:24 (9:14)

Eine richtig schlechte Halbzeit der Dritten. Nix ging, weder in der Abwehr, noch im Angriff. Da wurde Trainerin, Alex Eich, erstmals in dieser Saison bei ihrer Kabinenansprache ein wenig deutlicher. Hat geholfen. Ihre Frauen kamen wesentlich engagierter ins Spielgeschehen, unterstützt von der jetzt glänzenden Torfrau Kirsten. Auch Küken Lea von Halbrechts und Linda von Halblinks hatten großen Anteil, dass sich das TSV-Team am Ende doch noch mit einem Remis belohnte.

BES-KL: TSV 3. Männer – Godesberger TV   22:24 (8:12)

Rudi war beim telefonischen Statement richtig muffelig, denn eigentlich hatte er sich für dieses Spiel vorgenommen, den Kurs in Richtung Tabellenmittelfeld einzuschlagen. Pustekuchen. Nur der Jecka war eine große Hilfe und verhinderte sogar einen noch höheren Pausenrückstand. Während die Abwehr mit dem erfreulichen Comebacker, Lukas Tack, zwar weiterhin ordentlich stand, blieb das Angriffsspiel durchgängig nur Stückwerk. Am Ende ein Godesberger Sieg, ohne Wenn und Aber.

HVM-VL: TSV 2. Frauen – DJK Leverkusen   24:21 (14:11)

Kein Glanzstück, aber immerhin zwei weitere wichtige Heimpunkte. Dabei machten es die Damen der Trainer, Tack und Aubermann, unnötig spannend, weil sie im Grunde klar erkennbar das bessere Team stellten. Doch irgendwie ließen sich die gute Kathi Heinemann und ihre Mitspielerinnen runterziehen und lagen urplötzlich in Durchgang zwei sogar einmal im Hintertreffen. So war der Sieg am Ende sogar noch einigen Glanzparaden von Torfrau Simone Schmittge zu verdanken. Deutlich spektakulärer, als das etwas dröge Adventswerfen, verlief da schon die freitagliche Weihnachtsfeier der Damen II im Kölner „Jumphouse“ …

Jumphouse 1  Jumphouse 2

Jumphouse 3  Jumphouse 4

HVM-LL: TSV 2. Männer – HSG Oberbantenberg/Niederseßmar   25:26 (13:14)

Erst hatten sie kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu. Das war sicherlich eines der besseren Spiele der TSV-Reserve in dieser Saison, das durchaus einen Punkt verdient gehabt hätte. Die durchgängigen Probleme im Abwehrzentrum, konnte die „Zweite“ diesmal insbesondere mit großem Einsatz wettmachen. Ein entscheidend positiver Faktor war allerdings, die Hereinnahme von Regionalliga-Junior, Nils Bullerjahn. Fortan entwickelte der unorthodox aufspielende Rückraumspieler mit nahezu jeder seiner Aktionen akute Torgefahr beim Tabellenführer der Landesliga, der von Trainerhaudegen, Dirk Heppe, trainiert wird, der die Ringarena sogar noch kennen müsste, als die mal schön war. In Nils Fahrwasser konnte auch Sven phasenweise für echte Entlastung sorgen. Aber ausgerechnet unmittelbar nach dem Seitenwechsel, musste Bullerjahn verletzungsbedingt pausieren und sein Ersatz, der emsige Michael Hick, kugelte sich bei einem unglücklichen Wurfversuch prompt den Daumen der rechten Hand aus. Auf diesem Wege gute Besserung, Michael! Genau in diese unglückselige Phase hinein, konterte die Oberbergische HSG vorentscheidend und zog mit sechs Treffern an Differenz scheinbar schon uneinholbar davon. Doch mit dem wieder eingewechselten Nils sowie David Terehov auf Linksaußen sowie mit etwas mehr Mut aus der Abwehr heraus, kämpfte sich die Zweite in einer begeisternden Schlussphase fast noch auf Augenhöhe heran. Der letzte verzweifelte Angriff verpuffte dann aber leider etwas planlos.

HVM-OL: TSV 1. Frauen – TV Oberbantenberg   30:22 (18:10)

Ungefährdeter Start-Ziel-Sieg unserer Paradefrauen, die damit an diesem für sie maßgeschneiderten Spieltag ihre Tabellenführung sogar ausbauen konnten. Mittlerweile merkt man, dass die „Beueler Mädchen“ und ihr Trainerteam zueinander gefunden haben. Man spürt die Lust auf guten Handball und die Stimmung im Team war ohnehin immer ein positiver Faktor. Kein Vergleich mehr, zu den eher holprigen Auftritten zu Beginn der Saison im Siebengebirge oder auch daheim gegen Pulheim. So war es heuer wieder einmal das Eröffnungsdrittel, das für Begeisterung auf den Rängen sorgte und die TSV wie aus einem Guss aufspielen sah. Maja dirigiert clever von Rückraummitte, Lara sprühte vor Spielfreude, Franzi wird immer mehr zum Faktor, Claudia ist ein unverzichtbares Abwehrbiest auf der Eins, Carina darf am Kreis nie aus den Augen gelassen werden, Leo und Sandra bilden eine torgefährliche Außenzange und auch die beiden Torhüterinnen, Marie und Julia, sind jederzeit verlässliche Partner. Schnell konnte Jochen mit Charlotte, Hanna, Laura oder Sophie durchmixen. Fast alles gelang. Allerdings blieb die durchgängig hohe Gegentrefferzahl gegen die nie aufsteckenden Frauen aus Oberbantenberg ein offensichtliches Ärgernis für Coach Scheler und seinen Assi, Karl Bitzer. Nach der Eröffnungsgala plätscherte das restliche Spiel früh entschieden so vor sich hin. Für wahre Orkanstürme sorgte aber das Comeback des Tages, von Hannah Wilhelms, nach langer Verletzungspause, das auch noch mit einem schönen Rückraumtor gekrönt wurde. Am kommenden Samstag steht für die TSV nun das schwere Auswärtsspiel beim TV Strombach (18:00 h Eugen-Haas-Sporthalle, Gummersbach) auf dem Programm. Hier muss die Oberliga-Konkurrenz schon ein wenig Farbe bekennen, wollen sie unser blaugelbes Team nicht schon zum Ende der Rückrunde davon ziehen lassen…    

WHV-NRL: TUSEM Essen II - TSV 1. Männer    28:25 (17:12)

Sporthalle Margarethenhöhe in Essen-Lührmannwald. Das fühlt sich schon ein ganz klein wenig nach großem Sport an und hinter jeder Ecke glaubt man, es kommt einem eine Legende, vom Kaliber Jochen „Scholle“ Fraatz, ein Peter Krebs oder ein Stefan Hecker, entgegen. Hier wird Handball richtig geatmet. Und doch ist es bei „gedecktem Apfel“, Frikabrötchen und Stauder Pilsener aus der 0,5-er Karaffe auch ein klein wenig vergleichbar mit der Ringarena – nur eben in groß, woll? Jedenfalls verstehen sie hier seit Jahrzehnten ihr rundes Handwerkszeug und so verwunderte es auch nicht, dass sich die brettstarke Zweitvertretung des TUSEM mit ihrem Coach Daniel Haase auch nicht zu schade war, die Beueler DNA im Vorfeld gründlich zu entschlüsseln. Die Essener waren jedenfalls sehr gut auf die TSV vorbereitet und deutlich dazu entschlossen, die Tabellenführung der Nordrheinliga zu übernehmen. Mit einer offensiven Deckung, die fast immer etwas auf Thomas bezogen agierte, störten die Hausherren das Beueler Aufbauspiel von Beginn an empfindlich und setzten diesen „Keyfact“ auch bis zum aus unserer Sicht bitteren Ende weiter ein. So wirkte das Beueler Angriffsspiel auch fast immerzu ein wenig gehemmt und manchmal sogar etwas unterkühlt. Lastete da etwa urplötzlich auch etwas die Last der Tabellenführung auf den schmalen Schultern der Beueler Underdogs? Diese schmächtigen rechtsrheinischen Schultern wurden zudem noch von der robusten, aber niemals unfairen Essener Abwehr oftmals regelrecht zurechtgestutzt. Was dann noch auf das heimische Gehäuse kam, wurde meist eine sichere Beute vom starken TUSEM-Schnapper, Dean Christmann. Der emotionale Funke, bislang ja ein so wichtiger Faktor bei der TSV, wollte an diesem 2. Advent jedenfalls nie so recht zünden. Sogar die regionalen VIP-Gäste im Beueler Fanblock, Mama und Papa Ridder sowie Omi Onnebrink, waren sichtlich „not amused“. Über 6:3 (10`), 12.8 (20`) und 17:10 (27`), verpassten die Essener in ihren einzigen drei unkonzentrierten Minuten vor dem Halbzeitpfiff, eine frühe Vorentscheidung. Der Pausenstand von „nur“ 17:12 war jedenfalls definitiv schmeichelhaft für unser Team. Nach dem Seitenwechsel spürte man auf Beueler Seite, das deutliche Bemühen, jetzt etwas konzentrierter und mutiger mit etwas mehr Herz agieren zu wollen. Doch so richtig funktionierte das nicht, nur ansatzweise bekam die TSV einen Fuß in die Tür zur Partie. Irgendwas war immer und im Zweifel versenkte der überragende Essener Rechtsaußen, Florian Hinkelmann (11/4), der von seinen Mitspielern häufig mit spektakulären Diagonalpässen bedient wurde. Auch dies hatte Trainer Haase offensichtlich passgenau gegen unsere offensive Deckung auf großem Spielfeld verordnet. Der Abstand blieb bis in die Schlussphase hinein bei konstant fünf Treffern Differenz. Selbst als unsere Männer fünf Minuten vor Ultimo, beim 25:23, sogar noch kurz an einem Punktgewinn schnupperten, hatte man irgendwie nicht das Gefühl, das daraus was werden könnte. Prompt wurden die „unmöglichen“ Sachen versucht, die in dieser Phase meist in einem technischen Fehler versandeten. Am Ende durfte diese Partie nur einen Sieger haben. Hingefallen, wieder aufstehen. Hoffe, der subjektive Bericht war nach den Lobeshymnen der Vorwochen nicht zu destruktiv, aber irgendwie haben sich die Jungs ihre Messlatte mit den guten Leistungen ja auch selbst auferlegt. Und außerdem kann man beim TUSEM auch schon mal ehrenwert verlieren …