Der blaugelbe Pokaltag
Leiten wir den Pokaltagesbericht irreführend mit ein paar fiesen Phrase ein: "Ohne Fleiss kein Preis" oder "Erfolg will verdient sein".
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Ehrenamt in gelebter Reinkultur
Am Freitagnachmittag je eine bienenfleißige Ferientrainingseinheit für die neue C-und B-Jugend. Am Abend und in der Nacht feierten dann rund 30 Jugendliche aus den diversen Beueler Erfolgsteams der vergangenen Saison als krönenden Abschluss ihre selbstgewählte Übernachtungsparty in der Ringarena, die am frühen Morgen (kurz vor 8) nach verdammt kurzer Nachtruhe durch die unverhofft auftauchenden Inline Skater ein jähes Ende fand. Selbstverständlich musste auch diese pubertierende Rasselbande behutsam unauffällig betreut und „überwacht" werden. Um 10:00 h waren dann 12 F-Jugendlich mit ihrem ersten Training der noch blutjungen neuen Saison an der Reihe. Anschließend wunderten sich immerhin 15 E-Jugend-Kids über 90 volle Übungsminuten, wie inhaltsvoll doch eine einzige Trainingseinheit sein kann. Gleich danach, am frühen Mittag, wollten dann noch etwa anderthalb Duzend ehrgeiziger junger Handballerinnen ihre Frühform unter Beweis stellen. Und mittendrin in diesen 24 Stunden im Zeichen der rechtsrheinischen Jugendpflege immer und immer wieder die nimmer müden geduldigen Jugendtrainer und Trainerinnen der TSV. Großartig, Ehrenamt in gelebter Reinkultur!
Stellvertretend für die gar nicht hoch genug zu lobende Jugendtrainerrschar der Beueler sei an dieser Stelle diesmal Florian Benninghoff-Lühl genannt, der in diesem wahren Betreuungsmarathon irgendwie überall seine organisierenden Finger mit im Spiel hatte. Toller Job Flo !!!
Fleißige Basisarbeit auch kurz vor vermeintlichen Feiertagen. Da hat man sich dann auch mal zwei außergewöhnliche Spiele verdient, die dann am Samstagnachmittag in der proppevollen Ringarena zu erleben waren. Der Handballkreis zu Gast in der Beueler Ringarena mit gleich zwei stimmungsvollen Pokalendspielen sowie zusätzlich einer sehr runden Siegerehrung der Kreismeister der vergangenen Saison. Klar, das da unsere gute alte Bruchbude „Ringarena" nicht ganz dem Anlass entsprechen konnte, aber wir haben nun mal leider nichts anderes zu bieten. Doch da war ja noch Schorsch Moitzfeld am Mischpult und Mikro, der mit seinen punktgenauen Musikeinblendungen und einer professionellen Moderation den Nachmittag zu einem akustischen Ohrenschmaus werden ließ. Im Gegensatz zu manch tristen BES-Pokaltagen in grauer Vorzeit, war es diesmal insgesamt eine sehr runde Veranstaltung mit Schmiss und ganz viel Stil. Glückwunsch, Herr Kurth!
Das Frauenfinale: SG Ollheim-Straßfeld - TSV Bonn 36:25 (13:13)
Gut, das da auch das sportliche Programm durchaus Schritt halten konnte und die beiden Finalspiele den vielen Zuschauern guten, spannenden und teilweise sogar dramatischen Handball bieten konnte. Zumindest eine Halbzeit lang zeigten unsere Frauen, warum es gerade die TSV war, die dem Oberligaspitzenreiter und designierten Mittelrheinmeister SG Ollheim im Herbst 2011 in einem furiosen Husarenritt die erste Saisonniederlage beibringen konnte. Mit einer wiederum starken Torfrau Anja Köhn im Rücken, einer galligen Abwehrreihe und im Angriff geduldig auf die Chance wartend, waren die Beuelerinnen über 30 Minuten mehr als ebenbürtige Gegnerinnen. Leider aber nur eine Halbzeit lang. Dann zeigte die SGO schnell, wer das Spitzenteam ist und wer die insgesamt deutlich größeren Alternativen in seinen Reihen besitzt. Auch spielerisch konnten die „Gastgeberinnen auf fremden Terrain" jetzt immens zulegen. Bereits in der 45. Spielminuten bestand eigentlich schon keinerlei Zweifel mehr darüber, wer den Kreispokalpott nach einjährigem Beueler Gastspiel aus der guten Stube der Ringarena entführen würde. Unzweifelhaft ein hoch verdienter Erfolg der Spielgemeinschaft Ollheim-Straßfeld und daher nochmals herzliche Beueler Glückwünsche nach Swisttal! Nicht vergessen soll in diesem Bericht aber auch TSV-Trainer Florian Zens, der sich in diesem Spiel von Co-Trainerin Alex Eich vertreten ließ. Zens unterzieht sich am morgigen Montag einer lange fälligen Hüftoperation und wird zur Vorbereitung auf die Oberligasaison 2012/2013 fit wie ein Paar neuer Turnschuhe wieder an der Seite seiner Frauen sein. Bis dahin wünschen wir Flo für die OP und die sich anschließende Reha alles Gute und einen planmäßigen Heilungsverlauf !!!
Das Männerfinale: HSG Siebengebirge/Thomaberg - TSV Bonn rrh. 30:35 (12:16)
Klar, war das ein Highlight. Doch hoffentlich, hoffentlich war das auch gut für den weiteren Saisonverlauf in der Verbandsliga. Ein, vielleicht auch zwei Tage freuen und dann aber wieder volle Konzentration auf die Kölner Fortuna. Doch Schluss mit der Unkerei, die Beueler Jungs haben es sich verdammt verdient, hier ein paar lobende Worte zu lesen. Wer gegen ein Oberligaspitzenteam – und daran besteht auch nach diesem nicht so tollen Auftritt der HSG kein Zweifel – von der ersten Minute an führt und diese Führung mal mehr, mal weniger klar, aber immer kontinuierlich ausbaut, der hat das Ding am Ende einfach hochverdient gewonnen. BES-Kreispokalsieger 2012: TSV Bonn rrh. Glückwunsch, meine Herren! Über die volle Spieldistanz war es eigentlich die immer gleiche Frage, die sich die interessierten Zuschauer stellten: Wann bricht die an diesem Tage ohne Rüdiger, Simon und David fast gänzlich ohne Rückraumalternative ausgestattete TSV ein und wann erdrückt die HSG endlich mit ihrer Übermacht an glänzenden Alternativen den aufmüpfigen klassentieferen Gegner? Vermutlich lagen bei der Beantwortung dieser offenen Frage nahezu 100% der Fachleute völlig daneben (der Autor übrigens ebenfalls in voller Prozentzahl), denn das Team von TSV-Trainer Jochen Scheler zeigte eine der besten „Auswärtsleistungen" der Saison, stellte eine fulminante Verteidigungsreihe und hatte mit Mäxchen Schnürle auf dem Regiestuhl den an diesem Tage wirklich alles überragenden Spieler in ihren Reihen. „Kamerad Schnürschuh", von seinem Coach imaginär ferngesteuert, lenkte das Beuler Angriffsspiel völlig unaufgeregt zur (fast) immer richtigen Entscheidung und netzte im Zweifelsfall auch gerne einmal selber. Dazu der Fightclubmaster Lukas Tack in bestechender Geber-Nehmerlaune. Wer braucht da noch die Röhrigs oder irgendwelche Weyers??? Hinzu kam im Laufe des Spiels immer mehr der der Glaube und die innere Überzeugung im Team an die eigene Leistungsfähigkeit und die Realisierung der Überraschung. Schlicht die üblichen Zutaten für ein höchst reizvolles Pokalspiel, das natürlich aus unserer Sicht ein wirklich großes Vergnügen darstellte. Dazu gehörte auch ausdrücklich der tadellose Auftritt unserer Gegner vom Sonnenhügel. Da durfte die gute alte Ringarena dann auch von den erfolgreichen Hauptakteuren im Anschluss in Schutt und Asche gelegt werden. Viel Erfolg in diesem Zusammenhang an den heute tätig werdenden Rettungs- und Aufräumtrupp! So das waren jetzt wahrlich genügend geschriebene Streicheleinheiten für die Herrn Benninghoff, Schäper, Schenk & Co. Papa Grunwald will sicher am kommenden Samstag im Auftrage von Sohn Nils so manches korrigieren. Ab – JETZT - gilt die volle Konzentration wieder dem Verbandsligaspiel Nr. 23 gegen den SC Fortuna Köln. Packen wir es an!