TSV Saisonvorschau 2012/2013 – Die gemischte E-Jugend

Let's get loud

...dem Trübsinn ein Ende

Wir werden in Grund und Boden gelacht

Kinder an die Macht

Die gute „J Lo" hat ja völlig Recht. Lärm ist eine natürliche Begleiterscheinung von spielenden Kindern. Nein, Krach ist ja sogar erwünscht. So und nicht anders wird es auch den lizenzierten Handballtrainern der TSV beigebracht. Zu diesen amtlichen Trainern gehört auch der maßgebliche Autor dieser Zeilen, unser E-Jugend-Chefcoach Florian Benninghoff-Lühl. Bereits am ersten Tag seiner neuen Aufgabe war Flo bewusst, dass er sich nicht nur mit der Lautstärke arrangieren muss. Denn die Mitglieder seiner beiden neuen Mannschaften sind insgesamt eine äußerst lebendige und bunte Truppe. Die Kids der E-Jugend mögen es ganz besonders gern - LAUT, bevorzugen das Spielen in  Reinkultur und sind agil in jeglicher Form. Manchmal sehr zum Leidwesen ihrer Trainer. Doch andererseits sind die Kinder schon derart aufgeweckt und pfiffig, dass sie nie sehr lange brauchen, um fallweise auch komplexere Spielformen anzunehmen und sie in Folge prima umsetzen. So ist es dann beispielsweise auch überhaupt kein Problem, in den Ferien zu improvisieren und mal mit einer Kleingruppe von lediglich vier Pänz über eine Stunde lang effektiv zu üben.

Bis aber die „neue E-Jugendgemeinde" an diesem harmonischen Punkt der glückseligen Zusammenarbeit angekommen war, bedurfte es im Frühjahr einer intensiven Phase des gegenseitigen Kennenlernens und der Gewöhn

ung. Denn das alte Rudel der Platzhirsche der Vorjahresmannschaft fühlte sich offensichtlich zunächst von der jungen und zahlenmäßig deutlich in der Übermacht einrückenden F-Jugend ein wenig bedroht. Mit teils recht unkollegialen Mitteln versuchten die „Alten" ihr  vermeintliches Revier zu verteidigen bzw. zu markieren. Fälschlicherweise glaubten sie ihre Zeit sei gekommen, um der Gruppe ihren Stempel aufdrücken zu müssen. Das war eindeutig kein guter gemeinsamer Start und einige Mitglieder der jungen Garde kamen mit dem gelegentlich recht rauen Umgang überhaupt nicht klar. Nur gut, das unser junges Trainerteam die Problematik schnell erkannte und dem Trend entschlossen wie eindeutig entgegen steuerte. So stand anfangs also häufiger mal „ein Stündchen Streetworking" oder auch „Teambuilding" auf dem Trainingsplan der E-Jugend. Und so etwas will erst einmal (beiderseits) gelernt sein. Doch auch der stolzeste und überheblichste junge Mann, entdeckt dann irgendwann (spätestens nach einer saftigen Klatsche im Freundschaftsspiel in Godesberg), dass gerade auch der Handball ein Mannschaftssport ist und nicht aus einer geringen Zahl an Alleinunterhaltern bestehen kann. Andererseits holten gerade die jüngeren Spielerinnen und Spieler schnell (nicht nur an Selbstbewusstsein) auf und merkten, dass der Sprung in die E-Jugend gar nicht so unüberwindlich ist, wie zu Beginn im März angenommen. Klar, macht hin und wieder noch die „größere Pille" zu schaffen, doch in Sachen Spielverständnis und Übersicht war der vermeintliche Rückstand gegenüber den „alten Hasen" schnell mit riesengroßem Ehrgeiz aufgeholt. Mittlerweile ist echte Harmonie bei der E-Jugend eingekehrt, die Teams wachsen zusammen und bilden eine Einheit. Daran kann auch die unvermeidliche, weil leistungsfördernde,  Unterteilung in E2 + E1 nichts ändern. Eines der wichtigsten Saisonziele ist somit bereits erreicht, bevor auch nur einziger Ball in einem Punktspiel ins gegnerische Tor geflogen ist.

Längst steht wieder der Sport im Mittelpunkt. Mittlerweile entwickeln sich im Training tolle Wettkämpfe auf gutem Niveau. Alle haben den richtigen Weg gefunden, mit ganz viel spielerischem Ehrgeiz. Kampf und Konkurrenz sind immer dabei, werden aber dennoch niemals übertrieben. Der Spaß am Handball dominiert immer, aber auch der Wille, als Gruppe die teils unorthodoxen Bewegungsabläufe und Übungen der Trainer zu bewältigen. Auch werden gekonnte Aktionen gegenseitig abgeguckt und immer neuen Variationen fleißig ausprobiert. Dieser Fleiß wird belohnt werden und die trainierten Elemente werden das Team, aber auch jeden einzelnen E-Jugendspieler nach vorn bringen.

Nichts desto trotz, steht gerade der E1 ganz sicher eine sehr schwere Saison bevor, in der es gilt Anschluss an die Teils allein durch Größe und Athletik übermächtigen Gegner zu halten. Durch fehlende Meldungen anderer Vereine fand im Frühjahr leider keine vergleichende Qualifikation im Handballkreis statt. So fiel uns der Kreisligaaufstieg quasi in den Schoß. Ob wir in der Leistungsgruppe richtig sind und mithalten können, wird sich spätestens in der Hinrunde klären. Kreisliga? Respekt ja, Angst kennen wir nicht! Für uns geht es garantiert nicht um irgendeinen Titel, sondern in allererster Linie darum, unsere Spieler weiter zu formen und im Endeffekt mit Spaß auf die D-Jugend vorzubereiten. Das kann im Zweifelsfall auch gerne eine Klasse tiefer geschehen.

Interessant wird aber auch garantiert das Jahr der E2 werden. Hier gilt es gar eine völlig neue Mannschaft zu formieren. Viele sehr unterschiedliche Stärken und Schwächen werden hier zusammen finden. Es gilt genau wie in der Erstvertretung für jeden immer wieder für den anderen mit zu kämpfen und somit seinen ganz persönlichen Teil zum Teamerfolg beizutragen. Auch darauf freut sich das E-Jugend-Trainerteam der TSV.

Apropos, Trainer. Annette Büllesbach war als neue „Co" eine wunderbare Belebung für unser Team, denn sie macht(e) nicht nur ein sehr anspruchsvolles und innovatives Training, sondern bringt auch das unverzichtbare Auge für die Kinder mit. Annette hat nicht nur für die kleinen "Racker" ein „Händchen", sondern bremst zum richtigen Zeitpunkt gelegentlich auch den eigenen "Chef". Zum Glück wird sie nach ihrem halben Jahr Austausch in Neuseeland sofort wieder zu uns stoßen. Gleiches gilt im Grunde auch für die schon etwas erfahrenere Kathie Glinski. Diese hat uns aber leider berufsbedingt verlassen und wird zukünftig schmerzlich vermisst werden. Vielleicht kann sie die E-Jugend ja gelegentlich punktuell noch etwas unterstützen. Ihre Ruhe und Geduld, gerade immer wieder die gleichen Dinge anzusprechen, waren ebenfalls Gold wert. Zum Glück ist Eric Bock noch geblieben. Der letztjährige E-Jugendchef mischt auch in diesem Jahr wieder munter mit frischem Elan mit. Eric wird nie müde, den Kids elementare Bewegungsabläufe beizubringen bzw. diese immer wieder zu verbessern. Bliebe noch der blutjunge Chef der E-Jugend. Flo B-L versucht die Mädel und Jungs neben allem Spaß, (unbemerkt) auch ein wenig gezielt in ihrer sportlichen Entwicklung voran zu bringen. Dazu gehören bei Florian manchmal auch etwas unorthodox aussehende Übungen, um damit effizientere Bewegungen zu fördern. Er ist ein Verfechter von Detailarbeit und achtet immer und immer wieder auf die richtigen Pass-, Wurf-, Fang- und Prell-Techniken. Doch auch Florian benötigte einige Anlaufzeit, um sich an seine neuen Schützlinge zu gewöhnen. Insbesondere das nötige Feingefühl und die richtige Einschätzung der Dynamik seiner ihm anvertrauten Gruppe galt es richtig zu taxieren.

Nicht nur Insider werden erkennen, dass sich die Situation bei der Beueler E-Jugend gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert hat – in nahezu allen Bereichen. Gerade diese Altersklasse der TSV steht absolut im Fokus der Beueler Jugendleitung, wie auch sicher  in der gesamten Abteilung. Dabei geht es uns aber gerade nicht vordergründig um Punkte, Torverhältnis und Tabellenplatzierung. Das gepflegte Miteinander und die kontinuierliche Entwicklung hat für uns oberste Priorität. Hier sind die Kinder mit großem Engagement gemeinsam mit ihren Trainern auf einem richtig guten Weg. So sehen wir also der neuen Saison alles in allem einerseits recht entspannt, andererseits aber natürlich auch sehr gespannt entgegen. Die beiden TSV-Teams der E-Jugend fiebern dem Meisterschaftsstart sowieso mit riesiger Vorfreude entgegen, freuen sich auf spannende Spiele, sowie weiterhin krachend laute Trainingseinheiten.

TSV Bonn rrh. – gemischte E-Jugend – Saison 2012 / 2013

Spieler/innen (Stand: August 2012):

Diana Ban, Elena Bertram, Emilia Bouveret, Mejdi Ghouma, Caroline Gerhartz, Henri Greitens, Finn Hagedorn, Jakob Henke, Dominik Henkel, Janek Klassen, Youssri Krouma, Lena L., Lucie Lewald, Philip Metzen, Florian Radtke, Ricarda Remmers, Sarah Rezaeian, Luca Marie Roth, Lennart Schmülling, David Stein, Anton Sytschew, Jan Werner, Sophia Werkhäuser und Kilian Werz.

und die Trainer:

Florian Benninghoff-Lühl, Eric Bock, Annette Büllesbach (bald wieder) und Kathi Glinski (vielleicht ja ein bisschen)