Blaugelbes Update: Handball made in rrh.
Längst noch nicht gesund
Trotz erstem Komplettspieltag, der große Lust auf mehr macht
Hier ist die Welt in Ordnung: TSV Minis anno 2021
Der Handball kämpft verbissen um die sportliche Normalität
Nein, es ist noch nicht alles so, wie vor Corona. Nicht im schulischen Alltag, nicht an der Uni, nicht im Job, der Kultur oder sonst wo. Und auch der Handball hat allgemein viel mehr mit der langen Abstinenz zu kämpfen, als vermutet. Unzählige Spielabsagen, Verlegungen oder gar komplette Rückzüge von Mannschaften aus dem Spielbetrieb in den ersten Wochen der noch so jungen Saison sind Zeugnis für den allgemein schweren Re-Start der bekanntlich schönsten Ballsportart der Welt. Offensichtlich stehen noch viele Aktive auf den Mitgliederlisten (Stand 2018/2019) der Vereine, die in Wirklichkeit - zumindest gedanklich - schon längst die Biege gemacht haben. Gilt das anhand der Fakten (nuLiga, Amtliche Mitteilung) für andere Vereine nur als Vermutung, so sind die Probleme in der TSV unumstößliche Fakten. Insbesondere beim Nachwuchs, bei der E- und D-Jugend und ganz besonders im weiblichen Bereich hüsteln manche Jahrgänge bedenklich nahe an der Schwi(u)ndsucht. Möglicherweise kam die Bildung der Bonner Jugendspielgemeinschaft vor zwei Jahren genau richtig und kaschiert jetzt (noch) elegant die quantitativen Mängel auch im männlichen Gesamtpaket?
Sind die Handball-Planer und Verantwortlichen also gründlich auf dem Holzweg gewesen, als sie ein relativ normales Spieljahr bis in den Frühling 2022 geplant haben? Auf keinen Fall! Freundschaftsspielrunden (außer Konkurrenz) oder noch länger gezogene Spielpläne oder sonstiger Firlefanz hätten die jetzigen Mängel nur weiter verschleiert und die personellen Probleme zusätzlich befeuert. Nur unter realistischen Bedingungen wird man ungeschminkt erkennen, auf wen man noch zählen kann - oder umgekehrt - wer dem Handball leider verloren gegangen ist.
Gründe? Corona natürlich, klar! Corona ist derzeit ein Alibi für alles. Aber ist das wirklich so? War nicht die Sehnsucht nach genau dieser so lange eingeschränkten Freizeitgestaltung, wie dem Handball und anderen Sportarten nicht ach so riesengroß und u. a. das, was den Kindern und Jugendlichen angeblich am meisten gefehlt hat? Wo sind dann jetzt diese jungen Aktiven in einer charakterbildenden Mannschaftssportart, bei der eines der wichtigsten Grundprinzipien lautet: „Einer für Alle, Alle für einen!“ Eine echte Mannschaft braucht immer tatsächlich alle Teammitglieder - beim Training und ganz besonders beim Spiel. Nur ganz seltene Ausnahmen (100. Geburtstag der Lieblingsoma?) bestätigen die Regel. Sind am Ende die Eltern selbst, der wahre Schlüssel zum Problem? Man muss halt auch die feste Konsequenz erkennen, was so ein schöner Mannschaftsport an Einstellung mit sich bringt.
Wenn Handball im Familienkalender steht, ist Handball: Punkt.
Handball muss (!) als Priorität ganz oben gesetzt sein. Da geht kein Besuch im Freibad vor, weil plötzlich gutes Wetter ist, kein Familienausflug, keine Tennisstunde, kein Übernachtungsgast, keine Geburtstagsparty (nicht mal die eigene) und selbst das Lernen für die wichtige Klassenarbeit haben Generationen von gewiss nicht dummen Handballern gut mit ihrem Sport kombinieren können. Will sagen: insbesondere die Eltern müssen sich auf den Mannschaftssport ihrer Kids einlassen und die restliche Freizeit angenehm um die TSV(oder sonst wem) herum basteln. Nur so wird ein Schuh daraus und nur so macht Handball wirklich Spaß in der Gemeinschaft und überhaupt Sinn. Teamsport ist eine Konstante, definitiv kein Instrument, keine Reitstunde und auch kein Kletterpark-Adventure, den ich individuell planen kann oder auch einfach mal weglasse. Dient Corona manchen Familien also tatsächlich nur als Alibi für ein grundlegend verändertes Freizeitverhalten, bei dem der Handball wöchentlich als eine Option neben vielen weiteren einsortiert wird? Für diese steile These werde ich bestimmt nicht nur Beifall erhalten. Fakt ist aber auch, dass die Kinder der „New Generation“ mit dieser halbherzigen Einstellung dem Handball früher oder später ganz verloren gehen und sie darum leider auch niemals die wahre Faszination eines Mannschaftssports erleben werden.
Hoffnung macht unterdessen, dass bei der F-Jugend und insbesondere bei den Minis die Zahl der Neueinsteiger wöchentlich steigt. Nichts desto trotz, werden wir auch die Werbetrommel für den Handball rühren müssen. Schon im Herbst haben Jojo, Tobi und Alex ihre Bereitschaft erklärt, an zwei Bonner Grundschulen für den DHB einen Handball-Aktionstag veranstalten. Danke dafür bereits im Voraus! Spätestens im Frühjahr 2022 will die TSV auch wieder mit zwei Beueler Grundschulen kooperieren. Aufgeben ist keine Option!
Hoffnungsvoll ist außerdem, dass die Kader der TSV-Seniorenteams von Frauen 1 bis 3 und Männer 1 bis 3 so gut gefüllt sind, wie lange nicht mehr (auch vor Corona). Nur die alten und älteren Herren der Männer 4 und 5 hüsteln ein wenig, scheinen aber fest entschlossen zu sein, durchzuziehen.
Arbeiten wir uns also in einen erstmals prall gefüllten Spieltag hinein, der direkt mal großen, großen Spaß gemacht hat, mit u. a. den beiden heiß ersehnten Debütpartien der Regionalliga-Paradeteams …
Schönes Spielchen. die weibliche E am Samstag
BES-KK C: TSV wE3 - HSG Siebengebirge 22:4 (12:2)
Gelungener Auftakt für die jungen Damen der TSV, wobei leider nur sieben Kinder dabei waren. Aber das bedeutet positiv immer auch die volle Dosis an Spielpraxis. Alle Spielerinnen holten sich ihre Erfolgserlebnisse in Form von mindestens einem Tor, wobei das Zusammenspiel von Anne, Lükka und Natalie immer besser wird. Lena stellte ich mutig als Torhüterin zur Verfügung und machte ihre Sache ebenfalls ausgezeichnet.
Beueler Ultras
BES-KL: TSV E1 - HSG Geislar-Oberkassel 20:15 (11:4)
Die Beueler Kinder spielen, wie sie zurzeit trainieren. Die HSG-Jungs haben in den letzten Wochen die deutlich bessere Entwicklung genommen, während im TSV-Lager besonders das Samstagstraining grottig besucht ist. Nach wenigen Minuten hatte sich die E1 zwar eine komfortable 5-Tore-Führung erarbeitet, die bis zur Pause auf 11:4 ausgebaut wurde, doch wirklich berauschend war das Spiel nicht. Konzentriertheiten auf beiden Seiten und lediglich Torhüter Ben war voll auf der Höhe.
Im zweiten Abschnitt ein kollektiver Einbruch. In der Abwehr bekamen die Swawoll-Schützlinge keinen Zugriff mehr und vorne wurden die Bälle reihenweise weggeworfen. Wenig Kampf - viel Krampf. Am Ende zwar ein verdienter 20:15-Erfolg, aber nächste Woche muss die Mannschaft drei Stufen hochschalten, um im vermeintlichen Topspiel gegen Godesberg etwas zu holen.
So sehen Sieger aus (fast): die weibliche D auf dem Sonnenhügel
BES-KL: HSG Siebengebirge II - TSV wD 12:12 (6:6)
Die Trainerinnen Julia und Luise waren merklich zufrieden und kommentierten stolz die Leistung ihrer leider nur sieben Mädels, womit das Team bekanntermaßen annähernd komplett war. Viele Inhalte aus dem Training konnten umgesetzt werden. In der Abwehr wurde fleißig und meist aufmerksam vor der guten Torfrau Johanna agiert und im Abgriff war das Zusammenspiel zwischen den Rückraumspielerinnen und Leara am Kreis beachtlich. Ella sammelt endlich Spielpraxis, die sie so dringend als Anfängerin benötigt und war prompt mit Frieda erfolgreichste Torschützin. Insgesamt eine tolle Teamleistung der TSV-Mädels, die völlig zu Recht mit einem Punktgewinn in der Festung am Sonnenhügel belohnt wurde. Es scheint, hier hätte eine Beueler Mannschaft mit ihren engagierten Trainerinnen unter schwierigen Kaderbedingungen die Aufgabe angenommen. Daumen hoch 👍
BES-KK: TSV mD2 - HSG Geislar-Oberkassel II 7:13 (4:7)
Erstes Saisonspiel auch für die Jungs von Trainer Olli Funder, das verdientermaßen mit einer Niederlage endete. Trotzdem war die Leistung in Ordnung, besonders der abwehrstarke Niklas und der Prima Torwart Johannes verhinderten schlimmeres. Vorne zeigt der blutjunge Ole in seinem ersten D-Jugendspiel sein großes Potential und wurde prompt bester TSV-Torschütze.
HVM-OL: HSG Siebengebirge - TSV wC 28:14 (10:5)
Das zweite Spiel der TSV-Mädels in der Mittelrheinliga führte zur HSG Siebengebirge. Als Nachholspiel angesetzt waren diesmal immerhin neun Spielerinnen am Start. Somit bestand die Möglichkeit, ein ordentliches Spielkonzept auf die Platte bringen zu können. Die HSG gewann verdient mit einer gelungenen Leistung, dennoch konnte bei unseren Mädels eine deutliche Leistungssteigerung verzeichnet werden. Es gelangen einige gute Kombinationen mit Freispielen der Außen und gelungenen Anspielen an den Kreis. Leider hakte die Chancenverwertung noch etwas, was es nun in der kommenden Woche zu trainieren gilt. In der Abwehr zeigten die Mädels Willenskraft, Stärke und Zusammenhalt was zu einer sehr gut und aufeinander abgestimmten Leistung führte. Auch unsere neue Torhüterin Mia hat viele gute Paraden gezeigt und einige klare HSG-Torgelegenheiten verhindern. Natürlich gilt es weiter die Abwehrabläufe zu festigen und im Angriff den Druck auf die Gegner mit einstudierten Aktionen weiter zu erhöhen.
HVM-OL: TSV wB - CVJM Oberwiehl 23:21 (11:13)
BES-1.KK: HSG Geislar-Oberkassel II 31:25 (15:10)
BES-KL: TSV Feytal - TSV 3. Frauen 10:19 (4:10)
Gelungener Kreisliga-Saisonstart für die selbsternannten Schnitten der Dritten. Aus einer grundsoliden Abwehr, konnten sich die TSV-Frauen im Angriff etwas mehr zutrauen, ohne bei Fehlwürfen in Gefahr zu geraten. Das lag auch an der spektakulär fliegenden Trainerin, Lena „Alma“ Grabowsky, die als Interimstorfrau prompt zur „Player(in) of the Match“ gewählt wurde. Am Siebenmeterpunkt zeigte sich zudem Stephi Glinski bei fünf Treffern in fünf Versuchen kalt wie eine Hundeschnauze.
WHV-RL: MTV Köln 1850 - TSV 1. Frauen 14:24 (10:14)
Noch nix wahnsinnig aufregendes. Obwohl, man kennt das ja beim MTV. Vorher ein Herrenspiel, wo die Akteure nach getaner Arbeit auf der Tribüne ihr Pülleken nükeln und als Kölsche Supporter für ganz schön lautstarken Alarm sorgen. Das dürfte im Zweifel schon gereicht haben, um bei den Beueler Mädchen für eine zittrige Hand zu sorgen. Rein analytisch betrachtet, funktionierte aber die Bonn-Beueler 3:2:1-Deckung gegen den Aufsteiger schlicht lausig. Nach 20 Minuten (8:9) beförderte Coach Benni also diesen Teil des Matchplans bei einer Auszeit im hohen Bogen in den Papierkorb und wechselte auf 6:0-Formation. Der Schlüssel zum Erfolg. Fortan taten sich die Möllemer Mädcher super schwer mit dem Torewerfen. Auch die zuvor ebenfalls blasse Torfrau Marie steigerte sich jetzt gemeinsam mit ihren Vorderleuten deutlich. Der Trend setzte sich auch nach dem Seitenwechsel fort, ohne das aus der Partie noch ein blaugelbes Glanzstück geworden wäre. Im Angriff präsentierte sich nach dem Wechsel die Rückraumspielerin Franzi als die deutlich Zielstrebigste. Gut, Auswärtserfolg +10 und ein leichter Hauch von Kritik liegt über dem TSV-Vortrag. Könnte schlechter gelaufen sein.
Gewiss werden sich die Beueler Mädchen auf ihr erstes "echtes Heimspiel" seit ewigen Zeiten freuen, dass am nächsten Samstag um 17:30 h in der RingArena gegen den HC Weiden 2018 steigt.
Wer eines der wenigen Tickets für das Frauenspiel ergattern möchte, sollte flott eine Mail schreiben an
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Bitzer`s Traum: Die Vogtei am Kerker Slousenweg
WHV-RL: TV Alderkerk - TSV 1. Männer 33:33 (17:16)
Herrlich! Eine gut gefüllte Vogtei am Kerkener Slousenweg. Freundliche Gastgeber. Ein Indoor-Catering das keine Wünsche offen lässt, mit u. a. großer Haribo-Bar, Frikadellen, Mettbrötchen mit Zwiebeln und eiskaltem Pilsener aus der Hausbrauerei. So riecht, so schmeckt und so fühlt sich Handball an. Dazu zwei faire Teams, die es sich auf gutem Regionalliga-Niveau von Beginn an so richtig besorgen. Nach der ausgeglichenen Anfangsphase bis zum 6:6 (10.), hatte die TSV bis zum 6:10 (16.) gleich seine stärkste Phase, um sie flott mit der Schwächsten abzulösen. Es war die erste Unterzahl der Beueler, die der TVA zu einem 3:0-Lauf nutzte. Und auch die zweite Bestrafung der in Unterzahl völlig indisponierten TSV (13:14, 25.), verlief ähnlich scheiße und läutete bis zum Halbzeitpfiff eine bedrohliche Trendwende für Alderkerk ein. Beide Trainer bevorzugten über weite Strecken die 6:0-Abwehrformation, die aber hüben wie drüben nur sehr mäßig funktionierte. So richtig gut war das Zusammenspiel der Beueler Defense mit ihrem Keeper, Moritz Meißenburg eigentlich nur im ersten Spieldrittel. In Durchgang zwei legten die Gastgeber immer vor, ohne sich endgültig absetzen zu können. Besonders das Rückraum-Trio mit Thomas Phalk, Julian Mumme und Thomas Jentjens schenkte Moritz reichlich ein. Doch die Rechtsrheinischen stellten mit cleveren spielerischen Mitteln immer wieder den Anschluss her und nervten den TVA bis in die Schlussphase merklich. Mal war es Clemens aus dem Rückraum oder die beiden Daniels vom Kreis und immer auch die beiden guten Außenspieler, Franz und Luca, die erfolgreich für die Gelbblauen netzten. In der dramatischen Schlussphase war es Capitano Fischer vorbehalten, die einzige Überzahlsituation der TSV zum etwas glücklichen, aber nicht unverdienten Ausgleich zu verwerten. Den letzten direkten Freiwurf von Alderkerk beförderte Fabian Struif per Kopfball aus der Gefahrenzone. Ein Auswärtspunkt, den wir gerne unterschreiben.
Das Spiel hat definitiv Bock auf das Beueler Heimdebüt mit dem Derby gegen Rheinbach gemacht (Samstag 19:30 h RingArena). Der TVR schrammte am ersten Spieltag gegen den hohen Ligafavoriten aus Ratingen nur haarscharf an einer Überraschung vorbei und dürfte bei unserem Team damit alle Sinne geschärft haben.
Wer eines der wenigen Tickets für das Männerspiel ergattern möchte, sollte sich flott bei Nico Dierkes unter +49 1514 2339683 melden.