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JBLH-Qualifikation

Geschrieben von Oskar. Veröffentlicht in News

 

TSV Bonn steigt in die Bundesliga auf !!!

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Sorry, aber diese Headline war jetzt einfach unvermeidlich. Und gelegentlich darf man mit seinem Stolz einfach mal gerade heraus sein, auch wenn der Beueler an sich schon weiß, dass Bescheidenheit eine Zier darstellt. TSV Bonn und Bundesliga? Wird man im Duden vergeblich suchen, Spracherkennungsprogramme werden diese Buchstabenkombinationen ebenfalls rot schraffieren und auch die gängigen Suchmaschinen im Netz werden da höchstens längst vergangene Volleyballzeiten ausspucken, als die Pritscher, Baggerer und Schmetterer der TSV anno 1978 in der Männerbundesliga sogar einmal die damals sogenannte Abstiegsrunde gegen Stuttgart, Hamburg und Siegen gewinnen konnten.

 

Aber, wen interessiert hier schon Volleyball ??? Jetzt sprechen wir nämlich von unserem Lieblingssport, dem Handball! Unsere weibliche A-Jugend hat es tatsächlich gepackt und konnte sich die Fahrkarte für die Jugend-Bundesliga, in der sie zukünftig zu den besten zwei Duzend Teams bundesweit gehört, an diesem Wochenende im Hauptrunden-Qualifikationsturnier in Kerken überraschend glatt schon im ersten Versuch sichern. Einfach nur super, wenn auch die Rahmenbedingungen die dazu führten, sich für die Beueler Mädchen zugegebenermaßen geradezu perfekt darstellten. Der Spielort Alderkerken war für die meisten TSV-Mädchen nicht fremd, nur schlappe 100 Kilometer an Entfernung ermöglichten sogar das Schlafen im heimischen Bettchen. Hinzu wurden wir in die einzige Vierergruppe der diesjährigen DHB-Qualifikation gelost, was schon einmal rechnerisch die prozentualen Chancen gegenüber den Fünfergruppen erhöhte. Wie sich unsere Gegnerschaft im Vergleich zu den anderen Hauptgruppen dargestellt hat, sollen gefälligst die Fachleute beurteilen – uns egal. Denn wir empfanden den TV Oyten aus Niedersachsen, die JSG Boudenheim aus dem Rhein-Hessischen und natürlich insbesondere auch die Gastgeberinnen vom TV Alderkerk als sauschwere Brocken, die unseren Mädels in den drei hammerschweren Turnierpartien (über insgesamt 150 Spielminuten) schon eine gute Portion an Höchstleistung nahe am Limit abnötigten. Sei es drum: Nach dem unsäglichen Verletzungspech in der jüngeren TSV-Vergangenheit tat dieses „Losglück“ einfach auch nur einmal richtig gut und außerdem müssen auch die vermeintlich so guten Rahmenbedingungen erst einmal punktgenau ausgenutzt werden, denn am Ende zählten auch in der schicken Kerkener Vogteihalle einfach nur die Tore.

Doch genau so eine Leistung, nämlich ganz dicht dran am Leistungszenit, riefen die TSV-A-Mädchen gleich am Samstagnachmittag zum „Opening“ beim 30:20 (15:9) gegen den TV Oyten ab. Hochkonzentriert stellten die Rechtsrheinischen ihre Gegnerinnen mit ihrer beweglichen, sehr offensiv ausgerichteten Deckung vor große Probleme und überraschten die Niedersachsen damit ganz offensichtlich. Doch auch im Angriff hatten Paula & Co. mit der extrem defensiven 6:0-Verteidigung des TVO weniger Probleme, als erwartet. Spätestens ab dem 5:3-Zwischenstand fluppte es nahezu wie am Schnürchen. Wenn nicht direkt, dann doch gerne oft auch über den Siebenmeterpunkt, wo sich Valerie Hüser in diesem Spiel als bombensicherer Eisvogel entpuppte. Überhaupt: Hüser, Büllesbach und auch alle übrigen Damen des älteren Jahrganges 1996 waren offensichtlich genau das, worauf die „Siebenundneunziger“ zuletzt sehnsüchtig gewartet hatten. Torgefahr von allen Positionen und auch die Bank konnte für Entlastung, Varianten und starke Alternativen sorgen. Beim Halbzeittee war die freudige Hoffnung zum Auftakt längst der Gewissheit gewichen, diese Oytener Mannschaft packen zu können. Über 19:13 (34.), 22:14 (41.) steuerte die TSV, angetrieben von ihren überragenden Spielerinnen Carina Senel und Valerie Hüser, einem nie gefährdeten Auftaktsieg entgegen.

 

Das Parallelspiel zwischen Alderkerk und Boudenheim (38:17) brachte dem Beueler Lager ebenfalls wertvolle Erkenntnisse, nämlich zum einen, dass der TVA ne ganz große Nummer darstellt und das die direkte Bundesligaquali zum anderen vermutlich nur über das Spiel gegen die JSG aus dem Mainzer Nachbarort Boudenheim gehen würde.

 

Gesagt, getan. Sonntagmittag 12:00 Uhr – High Noon. Auch die gewiss nicht schwache JSG Boudenheim wusste genau was die Uhr geschlagen hatte. Und so entwickelte sich von der ersten Sekunde an weg, ein total intensives Mädchenhandballspiel, das nicht immer schön anzusehen war, aber aufgrund der Bedeutung in nahezu jedem Zweikampf knisterte. Die Boudenheimerinnen erwischten den leicht besseren Start und legten bis zum 5:4 vor, erst nach dem 5:5 übernahmen die Beuelerinnen mehr die Initiative, doch bis zum 10.10 in der 24. Spielminute blieb es ein Fight unter Gleichen. Doch dann erlaubte sich die Rheinland Pfälzerinnen schon kurz vor dem Pausentee eine 60-Sekunden-Auszeit. Nessy, Paula und Leo netzten schwuppdiwupp zum 13:10-Halbzeitstand. Sechzig bittere JSG-Sekunden, von denen sich Boudenheim nicht mehr erholen sollte. Denn die wie schon am Samstag starke TSV-Torfrau Julia und ihre Vorderleute blieben von nun an jederzeit aufmerksam. Nicht mit Handball vom anderen Stern, aber dafür ruhig, sachlich und clever spielten unsere jungen Damen „ihr Ding“ runter, vergrößerten dabei über 15:11 (33.) und 18:13 (38.) ihren Vorsprung entscheidend. Spätestens beim 22:16 (47.) war die Entscheidung gefallen. Der Endstand pendelte sich bei 23:18 ein. Überflüssig und blöd noch einzig die vermutlich gebrochene Nase von Nessy Frings kurz vor Spielende, wobei die Gegenspielerin daran ausdrücklich keine Schuld traf. Trotz des Malheurs war die Freude beim Schlusspfiff natürlich riesengroß, denn da Oyten (erwartungsgemäß) auch ihr zweites Spiel gegen Alderkerk klar abgab, waren die beiden direkten Bundesliga-Aufsteiger schon nach zwei Spielrunden gefunden. Die TSV: dabei !!!

 

Anschließend ließen sich unsere Mädels beim gemeinsamen Mittagessen die Nüdelchen der Muttis aber mal so richtig schmecken. Zum Dessert besiegte die JSG Boudenheim dann noch den TV Oyten, die damit in die Relegationsrunde dürfen.

Das abschließende Turnierspiel der Beuelerinnen gegen den TV Alderkerk hatte dann im Grunde nur noch Freundschaftsspielcharakter. So konnte man sich im Vorfeld getrost auch charmant gegenseitig Komplimente hin- und her schupsen. Beispielsweise für die wundervolle Sporthalle an der Kerkener Vogtei – ein Traum für jeden Handballverein, selbst unter der Berücksichtigung, das Beueler Ringarena-Nutzer nahezu jede andere Sporthalle als sportliches Paradies betrachtent. Auf dem Platz ging es dann allerdings doch noch weniger rücksichtsvoll zur Sache, denn der TVA unterstrich auf dem Spielfeld mit einem klaren 27:15 (15:8) eindeutig, das mit ihnen auch auf bundesdeutscher Ebene absolut zu rechnen sein wird.

 

Apropos bundesdeutsche Ebene: Kurzer, aber äußerst interessanter Schlenker zurück in die B-Jugend-Saison. Hier hat die TSV Bonn in der Nachbetrachtung sogar hochprozentigen Anteil am Nationalen Titel, denn in Birkenau wurde an diesem Wochenende die Deutsche Jugendmeisterschaft der Mädchen im Final Four entschieden. Und offensichtlich hat das Beueler Daumendrücken entscheidend geholfen, denn neuer Deutscher Meister wurde ein gewisser Sportverein aus Buxtehude, der das Endspiel mit geschmeidigen 14 Treffern Differenz (32:18) gegen den die HSG Blomberg-Lippe gewann…

 

Fazit rrh: es war tatsächlich das nahezu perfekte Wochenende für die Turn- und Sportvereinigung, das dazu noch zu 100 % in die Vereins-Analen eingehen wird. JHBL 2014/2015 !!! Die gesamte TSV Bonn rrh.1897/07 übermittelt ihrer weiblichen Handball-A-Jugend auf diesem Wege eine tiefe, tiefe verbale Verbeugung und eine herzliche Gratulation.

Meine Damen:      Chapeau !!!

 

Im Kader der TSV:

AnnetteBüllesbach, Sophie Dubbelmann, Franziska Freund, Vanessa Frings, Stephanie  Glinski, Marina de Guzman, Valerie Hüser, Lara Karatanassis, Lisa Lang, Dana Leipertz, Vanessa Loesdau, Paula Ohm, Leonie Radimsky, Lea Röhrig, Ronja Rüdebusch, Carina Senel, Nicole Viola, Nina Weber, Hannah Wilhelms und Julia Zander.

Die Trainer:

David Röhrig und Maja Klingenberg