Gelb und Blau
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Nein, es bleibt keine Zeit, sich mit irgendwelchen belanglosen Nebensächlichkeiten aufzuhalten. Bereits vor fast einhundert Jahren erkannte Churchill "the Business as usual" clever als eine der wichtigsten Maxime für sein britisches Empire. Dieses bedeutungsschwangere Zitat des wohl renommiertesten Staatsmannes Großbritanniens aller Zeiten, ist in seiner Rede vom 9. November 1914 verbrieft, ganz im Gegensatz übrigens zum legendären, aber trotzdem frei erfundenen "no Sports", als angebliche Antwort Churchills auf die Frage wie er denn sein hohes Alter erreicht habe.
Doch mit seinem "Business as usual" lag der passionierte Zigarrenraucher goldrichtig. Das ordinäre Tagesgeschäft als eigentliche Basis des Erfolges. So ist der Wonnemonat Mai entgegen des weit verbreiteten Irrglaubens, eben nur sehr bedingt ein Freiraum für sportlichen Müßiggang, regelmäßige Brauchtumsfeierlichkeiten oder schier endlos dauernde Mannschaftstouren. Nein, weit gefehlt, denn genau jetzt ist die vielleicht wichtigste Phase, um sein „Vereinchen" für die nächsten 12 Monate vernünftig auszurichten! Folgerichtig waren unserer Jugendteams in den vergangenen Tagen auch in vielen Spielen sehr fleißig und setzten dabei hoch konzentriert sehr wichtige Mosaiksteine in das TSV-Puzzle der Saison 2013/2014. So konnten denn nicht weniger als drei weitere Beueler Nachwuchsmannschaften ihre blaugelben Pflöcke sehr stabil bis hin zu unwiderruflich in das anvisierte HVM-Terrain rammen.
Nach den bereits für die Oberliga gesetzten B-Mädels der TSV und unserer männlichen C-Jugend, der die Verbandsligazugehörigkeit nach geglückter BES-Runde bereits sicher ist, schafften auch die Beueler Jungs der männlichen B- und (sehr, sehr wahrscheinlich) auch die der A-Jugend mit wichtigen Erfolgen erneut den Sprung über die imaginäre Kreishürde. Dazu schon einmal ausdrücklich herzlichen Glückwunsch! Ob es für unsere geschlossene Herrlichkeit aber noch höher hinauf, als bis zum "Basiscamp Verbandsliga" reichen kann, werden die folgenden spannenden Qualifikationswochen noch zeigen. Als fünfte Mannschaft löste die völlig neu formierte weibliche A-Jugend der TSV ihr Oberligaticket, wobei bereits der erste hoch souveräne Auftritt der Ladies in St. Augustin vom Wochenende sehr viel Lust auf eine zukünftige Dauerkarte machte.
Die TSV ist also durchaus auf dem Weg und kann bereits jetzt ein durchaus gelungenes Zwischenfazit ziehen, was aber trotzdem noch keinen Raum für (verfrühte) Feierlichkeiten bietet...
TSV mB – TV Palmersheim 32.27 (15:13)
Das war das erwartet sau-schwere und unangenehme Spiel, denn der TVP hat eine gute Mannschaft, die tabellarisch nach ihren zwei Auftakterfolgen sogar als leichter Favorit anreiste. So verwunderte es im Heimlager auch niemanden, dass Palmersheim hoch motiviert mit großem Einsatz zunächst das Spielgeschehen dominierte und fast durchgängig in Führung lag. Die Halbzeitführung der TSV schmeichelte, denn erst ab der 20. Spielminute stabilisierte Keeper Evgenji Terehov mit seinen Beueler Vorderleuten die Defensive entscheidend. Trainer David Röhrig sprach anschließend in der obligatorischen Halbzeitbesprechung offensichtlich die richtigen Punkte an, denn nach dem Wechsel verschärften seine Schützlinge das zuvor eher mäßige Spieltempo deutlich. Mit Erfolg, denn in der besten Spielphase setzte sich die TSV mehr und mehr von den Gästen ab. Die Deckung blieb nun aufmerksam, dennoch war auch beim 27:21 für die TSV noch keine endgültige Vorentscheidung gefallen. Gästetrainer Torsten Krieger schaltete nämlich bei eigener Überzahl auf offene Manndeckung um – zunächst mit Erfolg, denn die Beueler verloren jetzt viele Bälle unnötig und überhastet. Erst als Führungsspieler Lasse Hagedorn in der Schlussphase mehr und mehr das Heft des Handelns übernahm, stabilisierte sich das Ergebnis wieder in geordnete rechtsrheinische Bahnen. Eine sehr gute Note verdiente sich auf Beueler Seite ausdrücklich noch Norman Matuschek, der als wieselflinker Einläufer von der Außenposition immer wieder erfolgreich in Szene gesetzt werden konnte.
GFC 1899 Düren II – TSV mB 12:29 (8:13)
Jo, ein Ergebnis das weiterhin die Richtung weisen sollte. Coach David war bis auf die Spieleröffnung, die mit 0:2 und 4:5 etwas misslang, sehr einverstanden mit dem Auftritt seiner Schützlinge in Düren. Grundsolide steigerte sich das Beueler Team im Angriff, aber auch in der Defensive brannte mit zunehmender Spielzeit immer weniger an. Da sind schon richtig ordentliche Strukturen zu erkennen und alle eingesetzten Akteure steuern wichtige Impulse zum erfolgreichen Spiel bei. Auch der wurfgewaltige Alex Vogel kommt immer besser zum Zug und scheint derzeit auch das sich auftuende Vakuum beim Siebenmeterverwandeln erfolgreich ausfüllen zu können. „The Trend is your Friend" stammt ebenfalls nicht von Churchill, sollte aber für den Dienstag und das Bergneustadt-Heimspiel die eventuell noch nötigen Mentalprozent liefern.
TSV mA – TV Oberbantenberg 40:16 (18:11)
Ein hoch wichtiges Spiel für die Beueler Junioren, galt es doch mit einem Heimsieg gegen einen vermeintlich leichten Gegner die erhoffte Planungssicherheit für die HVM-Klassenzugehörigkeit herzustellen. Doch die Auftaktminuten gerieten zu einer Miniblamage. 0:4 und 1:5 hieß es nach rund 10 Spielminuten. Im Angriff agierte die TSV da noch völlig planlos und auch in der Verteidigung glaubten die Beueler mit völlig körperlosem Einsatz über die Runden zu kommen. Auch Keeper Moritz Meissenburg bekam zunächst keine einzige Hand an einen Ball. Erst nach und nach besann sich unser Team auf ihre überdeutlichen körperlichen und spielerischen Vorteile und setzte diese dann auch endlich gewinnbringend ein. Im zweiten Durchgang hatten Jörg und Jost ihre Mannschaft dann offensichtlich gebührend „eingenordet", denn nun war die junge Oberbergische Mannschaft in der Tat nur noch ein besserer Trainingspartner. Jetzt erspielte sich die TSV Tor auf Tor und schraubte das Ergebnis unaufhörlich in die Höhe. Die vom Poppelsdorfer HV über den Rhein gewechselten Yannick Plumhoff und Patrick Waloßek bewiesen nicht erst in diesem Spiel, das sie für die Beueler A-Jugend wertvolle Verstärkungen sein werden.
TSV mA – TV Weiden 31:35 (16:15)
Gut, dass da zwei Tage vorher schon der zuvor geschilderte klare Erfolg zu Buche gestanden hat, denn kaum 48 Stunden nach dem Oberbantenberg-Spiel enttäuschte die Truppe der Trainer Niebel und Hohage mit einer so nicht erwarteten Niederlage doch sehr. Gegen eine Weidener Mannschaft, die unsere Junioren vom Potential her eigentlich klar im Griff haben sollte, fand die TSV über volle 60 Spielminuten nie die nötige Einstellung und enttäuschte im Angriff, wie in der Verteidigung gleichermaßen. Unsere Jungs werden in der Verbandsliga gut und richtig aufgehoben sein und sollten das abschließende Auswärtsspiel am nächsten Wochenende beim Gruppenfavoriten HSG Refrath/Hand zur eigenen Stabilisierung als Widergutmachung gänzlich ohne Druck nutzen.
TSV wA-Jugend beim BES-Qualifikationsturnier in St. Augustin
Zunächst einmal nutzen wir (nachträglich) die Gelegenheit und begrüßen Nicole Viola (Jahrgang 1996) und Hannah Wilhelms (1997) vom HV Erftstadt sowie Lara Karatanassis (1997) und Leonie Radimsky (1997) von der HSG Rösrath/Forsbach als Neuzugänge in der TSV Bonn auf das allerherzlichste! Das talentierte Quartett hat vor dieser Saison uniso beschlossen, weiterhin mit den Beueler HVM-Auswahlspielerinnen in einem Team stehen zu wollen und die kommenden zwei (Nicole) bzw. drei Jahre möglichst erfolgreichen Handball zu spielen. Gute Entscheidung, meine Damen! Die TSV versucht Euch dazu in einem gesunden Verein den notwendigen Rahmen mit vernünftigen Strukturen zu schaffen. Der erste gemeinsame Auftritt an diesem Sonntag als neuformierte TSV-A-Jugend machte mit dem am Ende souveränen Oberligaaufstieg jedenfalls schon einen gesegneten Appetit auf deutlich mehr Sport dieser Art. Die motivierten Gastgeberinnen von der HSG Niederpleis/St. Augustin konnten trotz einem Beueler Holperstart beim 15:8 am Ende noch relativ klar in die Schranken verwiesen werden. Und eines zeigte dieser Tag auch schon deutlich: der HV Erftstadt wird auch in der kommenden Oberligasaison eine sehr gute Rolle spielen, denn die „Grüngelben" haben auch heuer wieder eine richtig gute Truppe beieinander. Für den niemals selbstverständlichen 19:16-Erfolg, benötigten die Beuelerinnen also folgerichtig auch schon die erste richtig brauchbare Leistung in neuer Formation. Dabei ließ sich die TSV in dem nur lediglich 30 Minuten andauernden Qualifikationsspiel auch von den sagenhaft anmutenden neun (!) Siebenmeterentscheidungen für den HVE nicht beeindrucken. Insbesondere Lara und Leonie zeigten dabei, dass sie nicht nur sehr torgefährlich sind, sondern sorgten mit ihrer blitzsauberen Deckungsarbeit maßgeblich dafür, dass die bärenstarke rechte HVE-Angriffsseite im zweiten Spielabschnitt quasi spielentscheidend lahm gelegt war.
Da aber auch der rechtsrheinische Angriff viel entschlossener und von allen Positionen torgefährlich agierte, war es am Ende ein gleichermaßen verdienter, wie wichtiger Sieg für die TSV-Mädels. Denn mit 4:0-Punkten im Rücken geriet auch der abschließende 16:5-Sieg der Blaugelben gegen die HSG Siebengebirge/Thomasberg sehr leicht und locker. Im Übrigen ebenfalls flammneu ist mit Hanna Simons auch die A-Jugend-Trainerin der TSV. Das „echte Beueler Mädche" ist ja bekanntlich als aktive Stütze unseres Frauenteams zweimalige „MoD-Oberliga-Spielerin" geworden und wird zukünftig an der Seite von David Röhrig maßgeblich die Geschicke der weiblichen B- und A-Jugend begleiten. Und auch unser „Hanna-Kind" absolvierte ihr „Jobdebüt" schon richtig gut, denn 13 äußerst unternehmungslustige Spielerinnen wollen in lediglich 90 Spielminuten erst einmal cool zum Erfolg gecoacht werden. Am Ende aber waren alle mit ihren Einsatzzeiten zufrieden und „richtig gut drauf". Wir auch, Glückwunsch an alle Beteiligten zum aalglatten Oberligaaufstieg !!!