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Blau und Gelb 2013

Geschrieben von Costa Cordalis. Veröffentlicht in News

Mediale Fastenzeit

 Jimmy mit 135 km/h

Auch wenn man es angesichts der Überschrift anders vermuten darf, hat diese Einleitung hin zu den Spielberichten des ersten TSV-Spieltages 2013 nichts mit laienhafter Unkenntnis des römisch-katholischen Kirchenkalenders oder gar dem verspäteten Weihnachtsfest der Orthodoxen Gläubigen zu tun und auch nichts mit dem rituellen Kalendersystem der Maya. Vielleicht aber wurden deren esoterischen Kreise, die ja bekanntermaßen für den 21. oder 23. Dezember den Weltuntergang voraussagten, auch nur falsch gedeutet.

 

 

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Denn nicht wenige "Hardcore-Fans" empfinden die alljährlich Winterpause, angesichts des weniger als kargen Angebotes an TV-Sport, tatsächlich als den "Untergang des Abendlandes". Das von den Programmmachern stillschweigend verabreichte TV-Methadonprogramm funktioniert als Gegenmittel leider nur punktuell und kann die extremen Nebenwirkungen der Entzugserscheinungen lediglich kurzfristig unterdrücken. Denn spätestens, wenn man sich am späten Neujahresabend erneut dabei ertappt, wie man ernsthaft einem tätowierten, Kugel bauchigen Engländer bei der Ausübung seines Kneipensports die Daumen drückt, dämmert es auch jedem noch so hoffnungslosen "Junkie" insgeheim, das da im eigenen Obergeschoss was nicht stimmen kann.   

 

Ein weiteres Indiz für die eigene "schleichende Winterdepression" ist die stille, hinterlistige "Bartels-Falle". Denn alljährlich zur "Internationalen Vierschanzentournee" lässt die ARD ihren schärfsten Kettenhund und vermeintlichen Paradereporter, Tom Bartels, von der Leine, um den laienhaften Deutschen Fernsehzuschauern auch im 8. Folgejahr den unerschütterlichen Glauben zu schenken, die runderneuerten Bundesdeutschen Skiflugadler wären heuer absolute Weltspitze und würden diesmal aber garantiert Mal mindestens um den ruhmreichen Tournee-Gesamtsieg mitfliegen. Wer dann nach den anfänglichen "Ausrutschern" ("...da fehlte leider völlig die Thermik...") von Freitag bis Freund tatsächlich tapfer bis Bischofshofen durchgehalten hat, wird den guten Onkel Tom in der analytischen Nachbetrachtung zumindest wegen "infamer Verbreitung von sportideologischen Lügen im fortgesetzten Wiederholungsfall" vor den Kadi zerren wollen.    

 

So mag also mancher Sportfanatiker dröge ins neue Jahr dümpeln, begleitet von stillen Snooker-Übertragungen oder noch sinnloseren Hallenkickereien beim KSV Hessen Kassel (sorry, Stefan!). Richtig gesundheitsbedrohlich wird das mediale Methadonprogramm aber tatsächlich erst dann, wenn - mittlerweile traditionell - in der zweiten Januarwoche eines Jahres gleich zwei TV-Großereignisse mit Fremdschämfaktor 10 ihre Schatten auf die heimischen Matschscheiben voraus werfen. Dann wird es wirklich aller höchste Zeit für eine radikale Fernsehen-Auszeit hin zum sportlichen Heilfasten, denn das reinigt ja bekanntlich gründlich den verschobenen Geist und verschafft einem den verloren gegangenen Sinn an seelischer Harmonie und Demut. Gemeint ist zum einen selbstverständlich "der Dschungel der Zicken, Schluckspechte & Nacktschnecken" (danke in diesem Zusammenhang an den Kölner Express), in dem eine erstaunlich hohe Ansammlung an "Promis" der hintersten Alphabet Einstufung (bzw. auf das ärgste in Finanznot geratene Personen, die mit einem vermeintlichen Prominenten verwandt sind oder zumindest einen solches „C“ kennen), die sich passend zur Umgebung aber mal so gründlich zum Affen machen. 

 

Viele Zuschauer mögen es gar nicht gemerkt haben oder es vielleicht als banalen Zufall abtun, dass sich alljährlich der Staffelstart des "Dschungelcamps" mit der Eröffnung eines Handball-Großereignisses (WM oder EM) der Männer kreuzt. "Ich bin ein Star, holt mich aus Spanien raus", könnte es also zum Ende der kommenden Woche auch wieder für Heinevetter, Thomalla & Co. heißen, wenn die nächste "Bärenfalle" für blind euphorisierten Zuschauer im TV aufgestellt wird. Mit Florian Naß und Gerhard Delling (beide ARD) sowie Christoph Hamm und Martin Schneider (ZDF) steht dann sogar ein komplettes Reporter-Quartett nebst Experten in den Startlöchern, um dem scheinbar verblödeten Publikum vor den Bildschirmen wieder treuherzig zu erklären, das die Deutschen Chancen auf einen Halbfinaleinzug trotz zweier Vorrunden-Niederlagen ungebrochen gut und insbesondere völlig real sind. Am Ende werden uns die "4 Amigos" sicher den Sieg im President`s Cup (Ränge 17 bis 24) als furiosen Meilenstein auf dem Deutschen Weg zurück in die Handball-Weltspitze eintüten.

 

Früher haben Ketzer schnell mal lichterloh gebrannt, drum mach ich hier an dieser Stelle jetzt lieber Schluss mit der zynisch-triefenden Einleitung. Aber manchmal können blaugelbe Heimspieltage halt einfach nur schön sein. Ehrlicher regionaler Livesport als Allheilmittel gegen die TV-Winterdepression. Irgendwo haben das vermutlich doch noch einige Sportliebhaber ähnlich wie zuvor beschrieben empfunden, denn anders lässt sich der ausgesprochen gute Besuch des aktuellen Beueler Heimspieltages kaum erklären.    

 

In diesem Sinne: Röhrig statt Berger und Klingenberg statt Katzenberger... 

  

TSV wE bei der Wieversitzung in Beuel-Ost

Sehr gut organisiertes Mädchenturnier der HSG Geislar-Oberkassel, bei dem sich unsere flotten Amazonen in den Gruppenspielen, beim 3:10 gegen Euskirchen und beim noch deprimierenden 0:8 gegen Palmersheim, leider noch nicht daran erinnerten, je in ihrem Leben diese schöne Sportart ausgeübt zu haben. Erst im Spiel um Platz 5 waren die jungen Beueler Damen endlich aufgestanden und besiegten die HSG Niederpleis/St. Augustin mit 8:3 und versöhnten damit zumindest etwas ihre vielen Fans. Teamleaderin Emilia Bouveret feierte mit der Omaden Geburtstag in Karlsruhe und fehlte ihren Freundinnen in Beuel-Ost leider sehr.

 

SG Ollheim-Straßfeld - TSV wC 21:20 (11:8)

Kalter Sonntagnachmittag, keine Beueler Wohlfühlhalle, alles Mist. Mit einer richtig schlechten Gesamtleistung verloren unsere Mädels in Heimerzheim leider völlig verdient.

 

TSV mC2 - Kaller SC 28:19 (14:8)

Wie titelte die Bonner Rundschau in ihrer aktuellen Samstagausgabe hellseherisch? „TSV ist voller Tatendrang…“ Brillant recherchiert, Herr Spönemann! Der unvergleichliche Heimspieltag-Spirit war bereits bei diesem, nennen wir es vorsichtig, eher mittelmäßigen Kreisklassenduell deutlich zu spüren. Die Beueler Jungs unter Leitung von Coach Eric Bitzer agierten hoch motiviert und ließen über die volle Spieldistanz nie einen Zweifel am späteren Sieger aufkommen. Unter der Regie von Spielmacher David Bouveret zeigte die TSV-Reserve schon sehr strukturierte Ansätze. So konnten sich wechselweise alle eingesetzten 10 Feldspieler in die Torschützenliste eintragen.

 

TuS 82 Opladen - TSV mC1   41:21 (18:9)

Wir schreiben die 12. Spielminute: die Oberliga-C-Jugend der TSV Bonn führt beim haushohen Favoriten und Ligaausnahmeteam, dem TuS 85 Opladen, mit 5:6 und spielt den Tabellenführer von einer Verlegenheit in die nächste. Es riecht bis in die allerletzte Hallenecke nach einer faustdicken Sensation. O.K., man muss auch Mal ausgewählte Details positiv ausleuchten und mit kleineren Abschnitten zufrieden sein. Soweit, so gut. Den restlichen Spielverlauf erzählt Euch das Ergebnis.

 

TSV mC1 - TV Weiden 20:24 (10:11)

Doppelschicht für unsere Oberligajungs, denn nach lehrreichen 38. Spielminuten am Samstag in Leverkusen-Opladen, stand am Sonntag noch das Nachholspiel gegen den nächsten Play-Off-Kandidaten aus Weiden auf dem Programm. Und die Beueler Burschen bewiesen dabei Charakter, steigerten sich gegenüber dem Vortag deutlich und spielten endlich wieder am Limit. Mit kompakter Leistung machte es die TSV den ambitionierten Gästen, die kurz vor Weihnachten wegen vieler kranker Spieler um eine Verlegung gebeten hatten, verdammt schwer. Insbesondere „Rückraumpaket“ Niklas Dubbelmann hatte einen richtig starken Nachmittag erwischt.

 

HSG Siebengebirge-Thomasberg - TSV wB 14:23 (8:15)

Eine eher mittelmäßige und durchwachsende Leistung unserer Parademädels, die aber durchgängig dazu ausreichte, die gastgebende HSG klar unter Kontrolle zu halten. So rückte also das Comeback von Mittelspielerin Annette Büllesbach, nach beendetem halbjährigem Neuseeland-Aufenthalt, in den Mittelpunkt des Interesses. Schön, das Du wieder da bist: Welcome back, Annette!


HSG Aachen - TSV mB   19:29 (12:15)

Ein erfolgreiches Novum an diesem Spieltag, denn die B-Jugend war zu diesem Auswärtsspiel am frühen Samstagabend gänzlich ohne Trainer unterwegs. Aber schließlich kennt sich Spielerpapa Olaf Hagedorn (genau, der mit der linken Klebe auf Rechtsaußen beim SV Olympia) aus den eigenen aktiven Tagen ja ganz gut aus in der Oberliga. So coachte er die B-Jugend, inklusive Sohn Lasse, in seiner bekannt unaufgeregter Art zu einem wertvollen Auswärtssieg. Das erfolgreiche Debüt schreit geradezu nach einer Wiederholung?

 

TSV mA - SG MTVD Köln   32:29 (20:12)

Wie titelte die Bonner Rundschau in ihrer aktuellen Samstagausgabe hellseherisch? „TSV ist voller Tatendrang…“ Brillant recherchiert, Herr Spönemann! Das galt auch für die männliche A-Jugend, die damit nochmals nachhaltig ihre Startberechtigung im HVM-Oberhaus zementierte. Auch wenn die gute Leistung des ersten Durchganges in der zweiten Halbzeit aufgrund des sehr schlanken TSV-Kaders nicht mehr gehalten werden konnte, war der Beueler Sieg nicht mehr zu gefährden und am Ende verdient. Mit ein wenig Glück an den letzten beiden verbleibenden Spieltagen, kann das Juniorenteam des Trainerduos Jörg Niebel und Jost Hohage jetzt sogar einen absolut zufriedenstellenden siebten Oberligaplatz als Abschlussplatzierung anvisieren.

 

TSV 4. Männer - TuS Kreuzweingarten   30:29 (11:13)

Ein Sieg zur rechten Zeit, denn die obligatorische Siegeskiste der Marke „extraherb“ im Kofferraum von Trainer Winterscheid drohte über das Verfalldatum zu gleiten. Da lässt sich ein Jochen Sandenbusch nicht zweimal bitten. Zumal der gute Jochen als Sprecher der übermächtigen Pilsbierfraktion in der TSV noch völlig zu Recht verschnupft darüber war, das die Bitburger-Tanks der Ringarena am Vorabend bereits um 20:52 h ein blutrotes „empty“ anzeigten (in diesem Zusammenhanf nochmals ein großes Dankeschön an die brillante Thekenbesatzung mit Werner Müller, Harry Wagner, Axel Hegemann und eben jenem „Sandman“ !!!) Es galt also etwas nachzuholen und da lässt sich die „Vierte“ nun auch nicht durch den (Ex-) Tabellenführer aus Kreuzweingarten aufhalten. Ein starker Jürgen Eimermacher im Tor und im Feld ein extrem torhungriger und pilsdurstiger „Sandy“ waren die Aktivposten im insgesamt sehr guten TSV-Team. Wer denn wohl wenige Sekunden vor Ultimo gletschercool den entscheidenden Treffer von Rechtsaußen eingenetzt hat? Die Frage ist nicht Euer Ernst, oder ???

 

 SG Ollheim-Straßfeld - TSV 3. Frauen   20:26 (8:11)

Ein etwas überraschender Auswärtssieg für eine arg dezimierte „Dritte“. So ein wenig profitierten die Damen von TSV-Trainer Markus Müller dabei von einer hohen Fehlerquote der SGO. Geduldig warteten die Beuelerinnen auf ihre Chance, die sich dann prompt regelmäßig boten. Insbesondere Maria Usczeck und Linda Stockmeyer sagten artig Dankeschön.

 

HSV Bockeroth - TSV 3. Männer 26:25 (15:12)

Zunächst geisterte am Samstagabend in der Oberligahalbzeitpause eine fette Ente in Form einer erneuten Siegnachricht der „Dritten“ durch die Katakomben der Ringarena, die Trainer Aubermann aber wenige Augenblicke später persönlich revidierte. Doch Rudi war völlig einverstanden mit der Vorstellung seiner Truppe beim neuen Kreisligaspitzenreiter. Mit ein wenig mehr Glück und Cleverness hätte es am Ende sogar ein Remis sein können, unter dem Strich war der HSV-Sieg aber aufgrund der überwiegenden Spielführung wohl doch in Ordnung. Der fünffache Torschütze Gero Simone bekam ein dickes Sonderlob von seinem Coach, während der „ewige Arnold“ diesmal eher als bombensicherer Siebenmeterschütze in Erscheinung trat. Starke Akzente für das Angriffsspiel der Beueler gingen auch von Spielmacher Torsten „Toto“ Eberhard aus.

 

HSV Troisdorf II - TSV 2. Frauen   18:33 (10:17)

Mit einem 4:0 Blitzstart waren die Zeichen schnell auf einen Auswärtssieg gestellt. Fortan entwickelte sich ein Spiel, bei dem die TSV jederzeit dominierend war. Beste Beueler Spielerin war eindeutig Anna Hommen, die neben eigenen erfolgreichen Abschlüssen auch immer wieder gekonnt ihre Mitspielerinnen in Szene setzen konnte.

 

TSV 2. Männer - TV Weiden II   33:31 (18:15)

Wie titelte die Bonner Rundschau in ihrer aktuellen Samstagausgabe hellseherisch? „TSV ist voller Tatendrang…“ Brillant recherchiert, Herr Spönemann! Die „Zweite“ hat ihr Glück dabei endlich einmal erzwungen und mit viel Leidenschaft das favorisierte Weidener Team am Ende sicher etwas glücklich, aber keinesfalls unverdient niedergerungen. Neuzugang Fabian Hamacher vom TV Strombach konnte auf der Spielmacherposition sowie im Abwehrzentrum dem Beueler Spiel schon einige wertvolle Impulse verleihen. Im Tor machten Jürgen Reiss und der verbal wesentlich geschickter agierende Dirk Belger eine jederzeit gute Figur. Im Duell der Shootingstars im Team hatte Jupp Allendorf an diesem Tag glasklar die Nase vorn und wurde zum torgefährlichsten Akteur der Partie.

 

TuS Königsdorf - TSV 1. Frauen   16:15 (10:5)

Manchmal kann ein Ergebnis auch für sich allein stehen und erzählen. Dazu passte, dass Coach Florian wegen kursierendem Magen- Darmvirus in der Familie zum heimischen Kinderdienst gezwungen war und die Reise nach Frechen erst gar nicht mitmachte. Dann schwebte auch noch am Sonntagmittag eine mögliche Spielabsage wegen Schwitzwasser in der frisch renovierten Sporthalle im Raume. Ach wäre die Gerhard-Berger-Halle doch besser abgesoffen…

 

TSV 1. Männer - TV Weiden   29:29 (16:16)

Wie titelte die Bonner Rundschau in ihrer aktuellen Samstagausgabe hellseherisch? „TSV ist voller Tatendrang…“ Brillant recherchiert, Herr Spönemann! Und wie recht der gute Günter damit hatte. Eine Partie voller Rasse, Klasse (auch wenn das der WTV vermutlich anders empfunden hat) und Dramatik nahe dem Herzflimmern. Die Beueler TSV agierte fast durchgängig leicht feldüberlegen und war 150 Sekunden vor Ultimo bei einer 29:26-Führung ganz, ganz nah an der Sensation dran, die nach dem Spielverlauf wohl keine mehr gewesen wäre. In diesen letzten 2 ½ Minuten überschlugen sich dann die Ereignisse in einem bis dahin ohnehin schon furiosen Spiel. Der aufopferungsvolle Fight um die doppelte Punktzahl wurde allerdings 38 Sekunden vor Ende jäh unterbrochen, als sich der beste Weidener an diesem Tage, Andreas Havenith, beim erzielen des Ausgleichstores eine schwere Handverletzung zuzog. Auf diesem Wege nochmals die besten Genesungswünsche an Andreas und den WTV! Anschließend standen sich die beiden Teams, die bis dahin wie zwei angeschlagene Schwergewichtsboxer vor dem K.O. wirkten, aufgrund des Unfalls und der damit verbundenen fast zwanzigminütigen Unterbrechung etwas konsterniert gegenüber. Glücklicherweise schaffte es die TSV in der Restspielzeit in Ballbesitz zu bleiben und in der Nachbetrachtung fairerweise auch nicht mehr das Siegtor zu erzielen, auch wenn sich später das tolle Unentschieden bei Bekanntgabe der restlichen Oberligaergebnisse fast wie eine Niederlage anfühlte. Haste einmal Scheiße am Schuh…

 

Die vermutlich sachliche und chronologische Schilderung der Geschehnisse entnehmen sie bitte der eingangs schon empfohlenen Handballberichterstattung von Günters Rundschau oder wahlweise auch aus Uwe´s Generalanzeiger, der als Augenzeuge auch am Spielfeldrand weilte.

 

Daher hier an dieser Stelle nur noch einige emotionale Splitter rund um die Gänsehautpartie…

Neuzugang Christian Ridder 

Ein richtig, richtig starkes Debüt lieferte Neukeeper Christian Ridder für die TSV ab. Eigentlich unglaublich, denn bislang versteckte der 1,95 Hüne sein Können beim heimischen Bezirksligisten MTG Horst Essen. Christian stand fast die volle Spieldistanz auf der Platte und darf für sich in Anspruch nehmen, der aller erste Vertragsspieler in der langen TSV-Geschichte zu sein. Was da wohl drin stehen mag?

 

Darum kam Jan Schäper diesmal nur zu einigen Siebenmetereinsätzen im Beueler Tor. Kurios dabei, als der 2 Meter+-Keeper von seinem Weidener Duellpartner mit einem Zeitlupenwurf in Kopfhöhe überlistet werden sollte und Jan das Ding quasi passiv wieder raus köpfte. Zur Belohnung und allgemeinen Überraschung gab es für den erfolglosen Schützen obendrauf noch die rote Karte.

 

Überhaupt, Zeitstrafen und rote Karten. In diesem hoch emotionalen, aber jederzeit fairen Spiel verteilten die beiden leitenden Schiedsrichterbrüder Hannes und Hannes teilweise eine Flut von Zweiminutenstrafen. Leider waren auf Seiten der TSV auch eine ganze Reihe hausgemachter, völlig unnötiger Bestrafungen (z. B. Meckereien) dabei, mit der sich das Heimteam nicht ganz unerheblich selber schadete. Ausschließlich nur der Kassenwart dürfte sich gefreut haben.

 

 Neben dem schon erwähnten Unglücksvogel Andreas Havenith machte uns während dem Spiel insbesondere dessen Pedant Jan Kerssenfischer auf der halbrechten Seite immer wieder schwer zu schaffen. Gegen dessen verdeckte Unterarmwürfe war oft kein Kraut gewachsen.

 

 Doch trotz seiner starken Leistung verlor der gute Kerssenfischer sein direktes Duell. Denn da stand meist Simon Röhrig und der hatte an diesem Tag noch ein paar mehr Prozentpunkte zu bieten. Traf also sein Gegenspieler ins TSV-Gehäuse zuckte der gute „Jimmy“ nur kurz mit den Schultern und schmetterte auf der Gegenseite seine Antwort ohne jegliche Mimik mit 135 kmh in den WTV-Kasten

 

 Autsch! Socrates Iduino de Oliveira sorgte mal wieder für die emotionalsten Momente im TSV-Spiel und rockte die Halle auf seine unnachahmliche Art und Weise. Die Niederlage seiner „Selecao“ gegen unsere Bundeshandballer hatte Pitu am Nachmittag noch tapfer geschluckt. Doch Pitu war im Spiel derart mit Adrenalin vollgepumpt, dass er zunächst nicht einmal eine klaffende Platzwunde an seiner Stirn bemerkte, sondern vorher noch blutüberströmt einen kompletten Tempogegenstoß mit anschließendem WTV-Konter lief. Hallenwischer Frederic Grießl hatte hernach so seine liebe Müh. Den Weg ins Malteser Krankenhaus zum Kleben machte Socrates praktischerweise im Krankenwagen-Doppelpack mit Kollege Havenith.

 

 Joopie lässt grüßen! Lukas Tack weilte beruflich in der vergangenen Woche in Kitzbühl bei den Reichen und Schönen und logierte dabei natürlich standesgemäß im „Grand Tirolia“, einer fünf Sterne Nobelherberge. Völlig ohne Vorbereitung kann man auch schon einmal den Warmup vernachlässigen und so fuhr das Taxi von Tackovic direkt vom Airport kommend, geschlagene 120 Sekunden vor dem Anpfiff an der Ringarena vor. Mit wehendem weißen Schal zog sich Lukas quasi auf dem Spielfeld die Sportklamotten über, um in der zweiten Halbzeit noch zwei ultra wichtige Dinger ins gegnerische Tor zu wackeln.

 

 

 

 

 

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