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Der blaugelbe Spieltag

Geschrieben von ZAZ. Veröffentlicht in News

 

Buenos Dias, Mathias!

BES Vorstand

Der BES-Kreistag garniert das Jahrhundertspiel der Beueler Mädchen

Großer Kreistag der Handballgemeinde Bonn-Euskirchen-Sieg im Beueler Rathaussaal und alle gehen hin. Denn es galt wichtige Personalien zu entscheiden...

Neuwahlen machten den Reiz der Veranstaltung aus, wobei es die selbst verordnete Verjüngungskur des BES-Vorstandes sicher noch nicht so brachial gebraucht hätte. Insbesondere der Präsident, Mathias Kurth, hätte sicher noch sehr gut ein paar Jährchen mehr an seine stolze BES-Funktionärs-Karriere hängen können. Aber die Berechtigung hat der frisch gebackene Ehrenpräsident (einstimmiges Votum der Versammlung) nach satten zweieinhalb Jahrzehnten selbstverständlich allemal auf seiner Seite. Mathias Kurth war ein erstklassiger; ein Bilderbuch-Präsident: ohne (offenes) Parteibuch unterwegs, immer hilfsbereit, ruhig, sachlich und konstruktiv. Besonders aber hat der Mattes Probleme auch mit einer gesunden Portion "Menschenverstand" gelöst. Leider in heutigen Zeiten keine Selbstverständlichkeit mehr. Die TSV Bonn bedankt sich bei "El Präsidente" für seinen tollen Job und wünscht dem Geislarer Urgestein alles, alles Gute im handballerischen Ruhestand - auch wenn man daran so recht noch nicht glauben mag.

 

 

Ein interessantes Gesicht ist definitiv auch der Nachfolger auf dem BES-Chefsessel. Max Wessendorf war den Insidern bislang lediglich als Lehrwart der hiesigen Schiedsrichtergilde bekannt und als aktiver Referee an der Seite von TSV-Eigengewächs, Yassin Velasco. Hier pfeifen die Beiden als gut eingespieltes Team derzeit immerhin in der Nordrheinliga. Ob der gerade einmal siebenundzwanzigjährige Max als neuer BES-Vorsitzender (ebenfalls einstimmig) für die Flöterei zukünftig noch Zeit hat, wird sich herausstellen. Schließlich ist der ehrgeizige Niederdollendorfer (beim TuS verbrachte er auch seine sportliche Jugend) selbstständiger Softwareentwickler und Unternehmensberater. Auch seine langjährige Lebensgefährtin, Janine, dürfte weiterhin ihr Recht auf Gemeinsamkeit einfordern. Aber Zeitmanagement gehört ja zu seinem Metier. Die ehrenamtlichen Fussspuren, die Mathias Kurth hinterlässt, sind Größe XXL. Aber der clevere Max Wessendorf hat definitiv die Möglichkeit dazu, die Abdrücke auszufüllen und möglicherweise sogar prägend fortzuführen. Den rechtsrheinischen Kredit dafür hat er hiermit. Viel Glück!

Doch im Laufe des langen Freitagabends wurden weitere wichtige, vakante Schlüsselpositionen im BES-Vorstand, nicht nur verjüngt, sondern sicher adäquat kompetent besetzt. Denn auch Frauenwartin, Silke Wohlfahrt und BES-Vize, Karl Veithen, hatten bedauerlicherweise ihre Demission nach langen Jahren im Dienste des Handballsports sauber angekündigt. Die Posten wurden 1:1 (und selbstverständlich ebenfalls einstimmig) an die Sportkameraden, Andy Kurenbach (Frauen) von der HSG Geislar-Oberkassel und Klaus Steinert (Männer und stellv. BES-Präsident) vom HSV Troisdorf verteilt. Auch Andy und Klaus, wie allen weiteren entlasteten und bestätigten Vorstandsmitgliedern, ein gutes Gelingen bei der Führung der örtlichen Handballmeute!

Das aufrechte, ehrenamtliche Engagement für eine Lobby ist momentan ja eher out und wird in der heutigen Zeit fast schon milde belächelt. So kann man dem Team vor, während und nach der "Ära Kurth" gar nicht genug Respekt zollen. Die TSV bedankt sich bei allen Beteiligten!

 

 HVM-LL: TSV 2. Männer – VfR Übach-Palenberg 32:32 (16:14)

Ehrenwertes Abschiedsspiel für die Beueler Zweitvertretung aus der Landesliga, wobei sich ohne Druck beiderseits ein munteres Scheibenschießen ohne große Abwehrsorgen entwickelte.

 

WHV-Relegationsspiel um den Aufstieg in die 3. Liga:
TSV 1. Frauen - TB Wülfrath 17:17 (8:8)

"Wülfrath ist nicht Alderkerk", war vermutlich der meist verwendete Satz am Samstagabend beim Fachsimpeln über den Aufstiegskrimi. Der zog für rund zwei Stunden alle in seinen Bann. Schlange stehen vor der Ringarena – verrückt. Und alle brachten sich ein, damit die Beueler Mädchen einen würdigen Rahmen für ihr sogenanntes „Jahrhundert-Spiel“ bekamen, obwohl die eigenen Männer fast zeitgleich in Wahn ran mussten. Alle Eltern ackerten, alle Freunde, Verwandte und Bekannte wurden mobilisiert und verwandelten den Schuhkarton an der Ringstraße in einen schnuckeligen Hexenkessel. Diesmal keine Spur von Lethargie. Sogar eine kleine Choreografie wurde initiiert und wenn dann mal doch eine kurze Verschnaufpause auf den Rängen eingelegt wurde, heizte Showsprecher, Schorsch Moitzfeld (von Franzi Heck charmant zu einem Gastspiel an alter Wirkungsstätte überredet), die Meute gewohnt launig und punktgenau wieder auf Betriebstemperatur, das die ollen Lautsprecher-Boxen auf Endstufe glühten. Großartige Performance! Dazu mit den Unparteiischen, Frederic Linker und Sascha Schmidt, zwei exzellente Schiedsrichter, die sich weder durch Zuschauer im Innenraum, noch vom infernalische Lärm (Kommunikation untereinander mit Headset) aus der Ruhe bringen ließen. Sehr gute Leistung.

"Wülfrath ist nicht Alderkerk", doch der Gegner bleibt der Selbe, schimpft sich Nervosität und der schlich unsichtbar dominant durch die Halle und machte beide Angriffsreihen schier verrückt und dominierte über 60 Spielminuten hüben wie drüben das Geschehen. Nervosität in nahezu jeder Aktion, Nervosität in jeder Idee, Nervosität bei jedem Pass und Nervosität erst recht bei den Torwürfen. Ist halt so in so einem „Do or Die Match" - da kehrt zu keinem Zeitpunkt Ruhe ein. Mit der eigenen Hibbelei muss man dann halt so gut es geht, umgehen. Und das bekamen unsere Frauen eigentlich ganz ordentlich hin. Kämpferisch war es von der ersten Sekunde an, ohnehin eine Eins mit Sternchen. So erkämpfte sich die TSV im ersten Durchgang sogar leichte Feldvorteile. Gestützt auf ihre beiden guten Torfrauen, anfangs Marie, später dann die ebenfalls überzeugende Julia, nervten die Gastgeberinnen den Turnerbund gehörig mit ihrer agilen 3:2:1-Deckung. Hannah und Lara ließen mit ihren Toren erstmals den Würfel beben, Carina netzte vom Kreis und als das beherzt aufspielende TSV-Küken, Laura (erstes Jahr A-Jugend) bei 29:42 h ein Innenpfostenkracher zum 8:7 einschweißte, schien die verdiente Halbzeitführung praktisch perfekt zu sein. Denkste, denn eine TVW-Spielerin machte uns über die volle Distanz schwer zu schaffen: noch nach dem Halbzeitpfiff versenkte die immer Torgefahr ausstrahlende Lena Marie Heider,eine direkte Freiwurfkanone ins verwaiste kurze Eck rrh. Auch nach dem Wechsel war es die linke Angriffsseite des Turnerbundes, mit besagter Halblinken Heider und ihrer starken Nebenspielerin auf Linksaußen, Kirsten Buiting (zusammen immerhin 13 von 17 Toren), die in der Ringarena scheinbar vorentscheiden den Stecker ziehen wollten. Zudem orgelte sich das Beueler Angriffsspiel mit zunehmender Spieldauer blöd. Insbesondere der rechtsrheinische Rückraum bekam fast keinen geraden Ton mehr zu Gehör. Beim 12:16 rund 10 Minuten vor Ultimo (Heider, wer sonst?) kroch bei dem einen oder anderen Heimzuschauer möglicherweise doch der Gedanke durch den Kopf: „Ist Wülfrath möglicherweise doch wie Alderkerk?“ (damals 20:27 und 19:22 aus Beueler Sicht)

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Doch glücklicherweise hatten die – Pardon – „älteren Frauen“ im sonstigen Beueler Hühnchenstall ihre Nerven doch ganz gut beieinander. Da war zum einen Maja, die ihre Siebenmeter (allesamt der Marke superwichtig), in dem torarmen Spiel fast alle bombensicher verwandelte und damit immer wieder Anschluss für die eigenen Farben herstellen konnte. Zum anderen wollte Claudia die drohende Niederlage einfach nicht akzeptieren – auch beim 15:17 noch nicht bei 59:30 h. Behrens tankt sich durch 16:17 bei 59:31 h, 59:33 h Teamtimeout durch TBW-Coach, Lars Fassbender. Unzweideutige Devise: langer Angriff. Fast ist die Uhr herunter getickt, doch flinke Hände ermöglichen Sekunden vor dem Schlusspfiff den TSV-Ballgewinn. Ungenauer langer Pass auf Sprintwunder, Claudi. Die fängt nach rechts laufend den Ball als „Onehander“ fast blind und versenkt bei 59:59 h zum Remis. Aus! Da hebt sich kurz das stabile Flachdach der Ringarena unter der sich plötzlich entladenden Dezibel-geschwängerten Druckwelle an. Der Wahnsinn! Der gerechte Lohn für nimmer müden Einsatz. Jubelszenen, wie nach einem klar gewonnenen Heimspiel. Aber gemach, gemach. Wülfrath ist in seiner großen, vermutlich proppenvollen Heimstätte (mit großer Kapazität) eine echte Macht. Die haben in der starken Oberliga Niederrhein jeden Gegner mit Arschtritt aus der Halle an der Fortunastraße (42489 Wülfrath, Anwurf 18:00 h) befördert (13 Siege, 26:0 Punkte !). Die Favoritenrolle, zudem mit dem Auswärtsremis im Kreuz, liegt also klar beim TBW. Über etwas moralische Unterstützung bei ihrem ultra schweren Gang würden sich unsere Beueler Mädchen sicher sehr, sehr freuen. Verdient haben sie sich das nach diesem „Jahrhundert-Fight“ allemal. Und vielleicht stimmt es ja doch: „Wülfrath ist nicht Alderkerk!“

weitere Bilder in unserer Bildergalerie...

 

Ach ja, noch was: wenn dann alle im Laufe des Abends wieder einigermaßen geerdet sind, laden die Frauen II alle TSV-Aktiven, Freunde und Fans herzlich zur großen Saisonabschlussparty ein. Dabei sein ist Pflicht. Treffpunkt im Clubheim von Beuel 06: zeitig nach dem Spiel der „Ersten“ gegen Pulheim. Schafft man locker auch aus Wülfrath.

saisonabschluss 2016 17a

 

WHV-NRL: TV Jahn Wahn - TSV 1. Männer 24:22 (8:8)

TSV Coach, David Röhrig, mochte nicht lange um den heißen Brei reden. "Das war eine verdiente Niederlage, die auch leicht deutlicher hätte ausfallen können." In der ersten Halbzeit war es das ewige Goalie-Duell zwischen unserem wackeren Jan Schäper und - na klar - dem extra vorzüglichen Oliver Kierdorf beim Jahn. War die TSV-Abwehr noch ganz O.K., hakte es im Beueler Angriff doch ganz gewaltig. Lediglich Jimmy Röhrig in der ersten und Clemens Maeser im zweiten Durchgang entsprachen den Vorstellungen. Im Kampf um die vom GA künstlich ausgerufene inoffizielle Mittelrheinmeisterschaft ist die TSV damit leider ausgeschieden. Glückwunsch nach Wahn zum Titelgewinn. Eine weitere Folge der Beueler Serie, "die unglaubliche Reise in einem verrückten Automobil", lieferten gestern wieder die ungenannten Insassen eines blaugelbes Vehikels, das die Albert-Schweizer-Straße verzweifelt im linksrheinischen Köln suchte ...