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TSV aktuell, die blaugelben Spieltagsgeschichten

Geschrieben von den Beueler Waschweibern. Veröffentlicht in News

„Jeck parat jemat op rechtsrheinische Aat!“

Frauen Karneval 2018

Beueler Handball-Mädchen der B- und A-Jugend kurz vor Weiberfastnacht einfach unwiderstehlich ...

 

 

Ihre Majestät, Franzi I. (Sprenger, nicht Heck), möge uns verzeihen. Aber nichts lag näher, als das diesjährige Motto der hiesigen Weiberfastnacht für die aktuellen Ereignisse unseres weiblichen Nachwuchses ein wenig zu beugen. Denn die weiblichen B- und A-Jugendlichen der TSV, liefen in ihren jeweiligen Nachholspielen kurz vor dem höchsten Amazonenfeiertag hierzulande, zu wahrer Hochform auf und ließen sich dabei auch nicht von einer übereifrigen Sittenhüterin aufhalten. Merke: „Echte Beueler Mädchen sind vor Wieverfastelovend nicht mehr aufzuhalten. Jetzt geht’s los!“

 

Montag - HVM-OL: HSV Troisdorf- TSV wA 22:23 (12:10)
Ja, wenn es mal läuft. Vermutlich waren unsere A-Mädchen noch positiv beseelt vom Vortagessieg gegen die JSG Nümbrecht/Oberwiehl. Denn endlich setzten die Spielerinnen von TSV-Trainerin, Lara Karatanassis, ihr Potential auch einmal auswärts gewinnbringend ein und zogen ihr Ding konsequent bis zum Schlusspfiff durch. Gut, war dann nicht immer Champagner-Handball - aber, who cares? Es war ehrlicherweise ein Spiel auf Augenhöhe, wo man dann ebenfalls das gewisse Quäntchen Glück benötigt. Die ersten 10 Minuten verliefen aber ganz im Sinne der TSV. Eine gute 3:2:1-Abwehr, mit vielen Ballgewinnen und daraus resultierenden TG’s, waren Grundlage für die anfängliche 4-Tore-Führung. Kurz vor Ende der 1. Halbzeit entwickelten die Blaugelben dann allerdings viel zu wenig Geduld im stehenden Angriff. Eine ganz miese Phase von uns, weshalb der HSV nicht nur schnell ausgleichen konnte, sondern bis zur Pause sogar noch mit zwei Toren in Führung gehen konnte. Unnötig. Es schien, wie so oft, gründlich schief zu laufen. Aber dann durchschlug Lara den gordischen Knoten und brach endlich das übliche Verhaltensmuster bei so vielen Pleiten ihrer Mädchen. Die Umstellung auf eine bisher kaum trainierte 6:0-Abwehr war nach dem Seitenwechsel erstaunlicherweise der Schlüssel zum Sieg. Die mit der guten Defensive wiedergewonnene Führung verschaffte der TSV ein selten erlebtes positives Bauch-und Kopfgefühl. Urplötzlich fighteten Emilia, Julia, Birthe & Co. endlich verbissen bis zum umjubelten Ende um den Sieg und ließen sich auch von zwischenzeitlichen Rückschlägen nicht mehr aus der Bahn werfen. Bereits zwei Minuten vor dem Abpfiff erzielte Jenny den Siegtreffer, der mit etwas Glück, heißem Herz, aber besonders auch mit klugem Kopf bis zum Schlusspfiff verteidigt wurde. Ein schöner Auswärtssieg, der durchaus verdient war.

 

 

Dienstag - HVM-OL: TSV wB - SSK Kerpen 23:19 (15:10)
Ein bemerkenswertes Spiel - zumindest was die äußeren Umstände betrifft. Weniger als drei Stunden vor der für beide Seiten wichtigen Nachholpartie nämlich, flatterte gegen 16:00 Uhr eine E-Mail des Verbandes in das TSV-Postfach, die in Beuel prompt für gehörige Konfusion sorgte. Darin wurde nämlich äußerst fürsorglich auf die in den Tagen zuvor absolvierte Anzahl von Spielen einiger TSV-Mädchen hingewiesen und in diesem Zusammenhang auf die Einhaltung von Paragraph 22 der DHB-Spielordnung gepocht. Stichwort: „Jugendschutz“. Da ist die TSV ja grundsätzlich dabei, doch war man sich am Dienstag im rechtsrheinischen Lager auch nach mehrmaligem Nachrechnen keiner Schuld bewusst. Maximal zwei Spiele in 48 Stunden. Da steht nichts von drei Spielen in 72 und auch nix von vier in 96 Stunden. Nochmal im Wortlaut des Deutschen Handball Bundes:

Jugendliche dürfen innerhalb von 48 Stunden nur in zwei Spielen über die volle Spielzeit mitwirken, ausgenommen sind Turnierspiele mit verkürzter Spielzeit.

Was tun? Schließlich handelte es sich um ein gar nicht so unbedeutsames Spiel. Die Beueler Mädchen wollten schließlich ihre Spitzenposition in der Mittelrheinliga verteidigen und Kerpen kämpft mit Eupen ja auch noch verbissen um den letzten Play Off Platz. Die Zeit bis zum Anpfiff drängte. Längst waren die Verwirrung und die Verunsicherung riesengroß. Die Weisung einfach ignorieren? Die Telefondrähte und WhatsApp-Kanäle glühten heiß. Es war völlig unklar, ob die TSV unter den (vor-) gegebenen Umständen überhaupt ein Team stellen können würde. Erst beim Treffpunkt informierten die Trainerinnen, Maja und Carina, ihre Mannschaft und entschieden sich dann gemeinsam dafür, die vermutlich falsche (?) Verbandsvorgabe vorsorglich einzuhalten. So stand zum Anpfiff notgedrungen eher eine leicht verstärkte Beueler C-Jugend auf dem Feld. Grotesk!

 

Aber, das sind dann ja genau die Spiele, wo der wahre „Beueler Team Spirit“ gefragt ist und gefördert wird. Damit konnte weder Verband, noch Gegner, noch das eigene Lager rechnen. Eine von nur zwei B-Jugendlichen im Kader war Alexandra „Sandra“ Milmert, die unter den gegebenen Umständen sogar ihr Comeback nach überstandenem Kreuzbandriss feierte. Allerdings opferte sich die sonst so torgefährliche Außenspielerin für die (natürlich) verwaiste Torhüterposition und zeigte auf ungewohntem Terrain eine richtig bombige Leistung. Anfangs hatten ihre Vorderleute noch ein wenig Abstimmungsprobleme mit den flinken Einläuferinnen des SSK, aber dann gewann die „mehr C als B“ immer mehr Vertrauen in die eigenen Stärken. Frenetisch angefeuert von den ausgebooteten Mitspielerinnen, steigerte sich die TSV von Minute zu Minute. Ganz stark und wertvoll dabei das Zusammenspiel zwischen Jojo Rapp und Caro Gerhartz. Aber auch Annika, Adrjana oder Sarah bewiesen ihr Talent nachhaltig. Doch zur wahren „Mutter der Kompanie“ avancierte als Teamseniorin, Luzie Hagedorn. Hagedorn spürte, dass sie in diesem Spiel ganz besonders gebraucht wird und übernahm entsprechend Verantwortung und spielte das Match ihres noch kurzen Handballlebens. Als kämpferisches Vorbild netzte die dämonisch gute Luzie satte elfmal und war von der Kerpener Verteidigung nie zu halten. Mit einer tollen geschlossenen Mannschaftsleistung überstanden die Mädels von Carina und Maja auch eine kleine Krise in der zweiten Halbzeit und freuten sich nach dem Schlusspfiff diebisch mit ihren Mädels zu Recht. Was für ein geiler Sieg !!! Mit einem besseren Bauchgefühl kann man als Beueler Mädchen vermutlich kaum in die Weiberfastnacht starten - Danke dafür: „Wir sind nicht mehr aufzuhalten. Jetzt geht’s los!“