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Blaugelb today vom 29.03.2020

Geschrieben von Mr. Fazit. Veröffentlicht in News

Ohne Ergebnisse - die Jugend

Victor

Naja, das wird auch nicht jede verdammte Corona-Woche funktionieren. Ein „Blaugelb today“ ohne einen einzigen geworfenen Ball?

 

Geht aber tatsächlich, denn zumindest sind ja mittlerweile ein paar organisatorische Entscheidungen gefallen und insgesamt lohnt sich auch mal ein Rundblick über die allgemeine Gemengelage mit Bewertung durch die blaugelbe Vereinsbrille. Da wir uns vermutlich Zeit lassen können: aufgeteilt in Jugend und beim nächsten Mal die Senioren.

 

Vorab aber der obligatorische Aufruf zu Solidarität, Vernunft und Disziplin.

„Schützt Euch und andere, bleibt zuhause!“

„Echte Fründe stonn (demnächst widder) zesamme!“

 

Nach dem Handball Verband Mittelrhein, hat auch der Handballkreis Bonn-Euskirchen-Sieg bereits vor zwei Wochen beschlossen, die Jugendsaison 2019/2020 zu beenden. Das gilt aber momentan ausdrücklich nur für die Jugend (BES + HVM), bei den Senioren wartet man auf allen Ebenen (BES, HVM und NRL, hier auch noch Jugend) ab, ob überhaupt und wann eine spätere Fortsetzung der Saison noch möglich ist.

 

 

TSV

 

Minis und F-Jugend

Im unten Nachwuchsbereich der TSV waren die Mitgliederzahlen zum Zeitpunkt des Shutdown kurz vor dem obligatorischen Jahrgangswechsel traditionell auf dem Höhepunkt. Besonders bei den Minis waren wegen der Gruppenstärke schon wieder alternative Trainingszeiten im Gespräch. Die Minis (in Troisdorf) und die F-Jugend (in Poppelsdorf) haben durch den Saisonabbruch nicht nur ihre letzten Spieltermine verpasst, sondern - und das dürfte noch wesentlich schlimmer sein - auch noch den gemeinsamen obligatorischen Besuch bei „Eis ETNA“ nach dem für Samstag geplanten letzten Saisontraining, womit die Corona-Krise einen weiteren saublöden Höhepunkt erreicht hat. Aber mal sehen, wann es weitergeht. Vielleicht gibt es ja dann ein leckeres „welcome back Eis“?

 

TSV

E-Jugend
Auch wenn das hier ein „TSV today“ ist; der Saisonabbruch stellt sich in einigen Altersklassen als besonders bitter heraus. Denn selten hat es bei der E-Jugend mal einen Dreikampf um die BES-Kreismeisterschaft gegeben. Der TV Rheinbach (1 Verlustpunkt), der Godesberger TV (4) und die HSG Geislar-Oberkassel (3) hatten alle noch reelle Chancen, wobei die entscheidenden Partien untereinander unmittelbar bevorstanden. Wer tatsächlich das beste Team der Saison 2019/2020 war, bleibt leider unbeantwortet, aber diese Teams haben definitiv alle meisterliche Leistungen gezeigt. Hinter diesem Trio, hat sich die E1 der TSV am Ende als Vierter nicht nur tabellarisch stabilisiert. Nachdem das Team von Carina und Paula in der Hinrunde nicht so dolle Leistungen zeigte, waren die Trainerinnen zuletzt doch sehr einverstanden mit den Darbietungen von Tom & Co, gerade auch in Spielen gegen die Spitzenteams. Die spielerische Weiterentwickung hat etwas gebraucht, war dann aber unverkennbar. Bei der E2 und überwiegend weiblichen E3 haperte es zu Beginn bei einigen Kindern (bzw. Eltern) deutlich an der Zuverlässigkeit des eigentlich genügend breiten Kaders. Erst als der F-Jugendjahrgang 2011 zur Hilfe eilte, entspannte sich die allgemeine personelle Situation. Erfahrungen, die sich in der neuen Saison hoffentlich noch bezahlt machen.

 

TSV

D-Jugend
Eine HVM-Talentiade, also quasi die D-Jugend-Mittelrheinmeisterschaft im XXL-Turnierformat, als Heimspiel. So eine Gelegenheit bietet sich wahrlich nicht oft. Die olle Ringarena war auserkoren! An diesem Wochenende, gestern und heute, jetzt! Die notwendige Vize-Kreismeisterschaft war beim Saisonabbruch für unsere D1 zwar noch nicht in trockenen Tüchern, aber doch sehr wahrscheinlich. Die Vorbereitungen der TSV, mit OK-Chef Tobias Swawoll an der Spitze, liefen jedenfalls auf Hochtouren. Verdammt schade, denn eine Verschiebung der Talentiade, so wie sie der HV Mittelrhein in Aussicht gestellt hat, erscheint unrealistisch. Trotzdem war es insgesamt eine sportlich gute D-Jugend-Saison der Beueler, auch wenn die Findungs- und Identifikationsphase bei fünf Teams in dieser Altersklasse zunächst doch sehr holprig verlief. In diese Zeit fiel auch die völlig unnötige Niederlage der D1 in Rheinbach. Doch das Krohn-Team fand sich dann doch immer mehr und etablierte sich mit guten Ergebnissen noch als BES-Nr. 2 - hinter dem unantastbaren Primus, der HSG Geislar-Oberkassel, der wir auf diesem Weg offiziell zur Kreismeisterschaft gratulieren (die war rechnerisch bereits in trockenen Tüchern). Sehr beachtenswert zudem der Kreisliga Mittelfeldplatz der D2 mit teils tollen Leistungen, der natürlich berechtigte Hoffnungen für die Saison 20/21 macht.

Auch die TSV-Teams der D3, die D4 und die weibliche D-Jugend waren alles andere als Kanonenfutter in ihren Gruppen, wobei sich natürlich besonders die Mädels weit unter ihrem eigentlichen Leistungsniveau bewegten, weil ihre besten Spielerinnen bei der D1, D2 oder der weiblichen C eingesetzt wurden. So hat dieser sogar vermutliche Meisterschaftskandidat der TSV, in der Realität kein einziges Mal in der D-Jugendsaison in seiner möglichen Bestbesetzung gespielt. Auch wenn das für die persönliche Weiterentwicklung der betreffenden Spielerinnen sicherlich förderlich war, so ist die konsequente Umsetzung mit einem kritischen Blick auf die Bildung eines dringend benötigten Perspektivteams im weiblichen Nachwuchsbereich der TSV, sicher auch nicht ganz risikolos gewesen.

 

TSV

Weibliche C-Jugend
Denn das bei der weiblichen TSV durchaus sehr viel Potential schlummert, haben gerade auch unsere C-Mädels in der Saison 19/20 bis zum Abbruch unter Beweis gestellt. Zwar qualifizierte sich die wC1 im Frühsommer erst auf den letzten Drücker für die Regionalliga, doch konnten unsere jungen Damen dann durchaus gut in der Königsliga mithalten. Manchmal haperte es beim Team der Trainerinnen Maja und Natalia zwar ein wenig an der Konstanz und am Selbstvertrauen, andererseits waren da im letzten halben Jahr auch spektakulär gute Leistungen zu beobachten. Zudem hätte der vorletzte Platz durchaus noch mit einem realistischen Sprung ins untere Tabellenmittelfeld gehübscht werden können. Sehr beachtlich verlief zudem die Saison der weiblichen C2, mit ihren Trainernovizinnen, Katrin und Julia, an der Seitenlinie. Immerhin bewegte sich die TSV dabei im gehobenen Mittelfeld der Landesliga und allein die Tatsache von zwei gut strukturierten C-Jugendteams verdeutlicht Maße und Klasse. Mit den nachrückenden Talenten 2007 aus der D-Jugend könnte sich zukünftig tatsächlich wieder einmal ein „besonderer“ Jahrgang entwickeln. Der müsste dann tatsächlich „ganz besonders“ gehegt und gepflegt werden ...

 

TSV

Männliche C-Jugend
Ohne Zweifel: der Jungenjahrgang 2005 ist und bleibt „das beste Pferd im blaugelben Stall“. Zufällig schafft man es in einer brettstarken Regionalliga nicht auf den dritten Platz, der voraussichtlich auch der nachfolgenden C-Jugend einen Startplatz ohne Qualifikations-Sorgen im Jugendoberhaus sichert. Schlechter als Platz vier kann es nämlich auch bei einer äußerst unwahrscheinlichen Fortsetzung der Saison nicht werden. Mit Dormagen und dem BHC konnte das Team von Trainer Julius Palmen sogar „the Untochables der Region“ ein wenig zanken. Und egal ob mit oder ohne Schmidt-Brüder: der direkte Vergleich mit dem Gummersbacher Akademieteam ging an die einzig wahre TSV! Andererseits fehlte es den Beuelern im Vergleich tatsächlich ein wenig am leicht arroganten Selbstverständnis der Großen, denn während Bayer, BHC und auch der VfL in den Duellen mit dem Rest der Nordrheinliga meist hoch überlegen agierten, hatten die Jungs von der Ringstraße nicht selten große Probleme, sich die alles andere als schlechte restliche Meute vom Hals zu halten. Trotzdem gelang das in der (nicht ganz vollständigen) Endabrechnung vorzüglich! Und dass es besonders auch zwischenmenschlich im Team stimmt, zeigt eine andere bemerkenswerte Tatsache im Hinblick auf die nächste Jugendsaison. Denn trotz diverser Verlockungen aus sämtlichen Himmelsrichtungen, werden alle Jungs auch in der Saison 2020/2021 für die TSV Bonn am Ball bleiben. Allein diese Tatsache spricht für einen bemerkenswerten Jahrgang.

Dazu gehören ausdrücklich auch Joshua, Malte, Morten und Olli, die gemeinsam mit den anderen 06-er Jungs vom PHV und einigen Burschen der D1 und C2 ein garantiert wieder schlagkräftiges Team in der kommenden Saison stellen werden. Gerade die C2 mit ihrem Coach Jens Scholten hat im Schatten der Ersten, auch unter Mithilfe der D1, eine sehr respektable Spielrunde hingelegt.

 

TSV

Weibliche B-Jugend
Etwas unter Wert verkaufte sich zweifellos unsere weibliche B-Jugend in der vorzeitig beendeten Oberliga Mittelrhein. Das lag sicher einige Male an der recht knappen Personaldecke, wozu natürlich auch das lange Fehlen von Teamlokomotive Sarah (Schüleraustausch) beitrug. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass das grundsätzlich talentierte Team für den Außenstehenden punktuell auch nicht mit der richtigen Einstellung in Spiele gegangen ist, besonders dann, wenn die Rahmenbedingungen im Vorfeld sowieso schon nicht optimal waren. Beim Shutdown war es der 4. Tabellenplatz, der bei den noch ausstehenden Partien wohl noch zumindest um einen Platz hätte verbessert werden können.

 

TSV

Männliche B-Jugend
Eine ganz ähnliche Beurteilungslage bietet sich auch bei der Betrachtung der männlichen B-Jugend in der Mittelrheinliga, wo Poppelsbeuel ja als JSG Bonn am Start war. Der 4. Tabellenplatz wäre durch drei machbare Siege in den ausstehenden Partien vermutlich noch zur Vizemeisterschaft (hinter Dormagen II) versilbert worden. Aber Florian und die beiden Coaches, Nils und David, haben die Saison ohnehin von vornherein eher pragmatisch gesehen. „Das Team hat nach den endgültigen Abgängen von Bruno, Kilian, Freddy und nun auch von Janek sowie mit dem Zweifachspielrecht von Henri und Jarno (für Rheinbach) in den beiden letzten Spielzeiten eine komplett andere Struktur bekommen. Unter diesen Gegebenheiten war der Aufstieg in die Oberliga diesmal das Maximum für uns“, so die realistische Einschätzung des Chefstrategen, Benninghoff-Lühl. „Aber auch diese Mannschaft hat in kompletter Besetzung ein beachtlich gutes Niveau“, so FBL weiter, um abschließend zu loben: „Nils und David haben das richtig stark gemacht und die Jungs individuell, aber auch als Team sehr gut entwickelt.“

Etwas unter dem Radar flog die männliche B2-Jugend der JSG bis zum Abbruch der Kreisliga, wo man Siebter war, bei noch zwei ausstehenden Spielen. Das lag daran, dass über die Partien bestenfalls das Ergebnis bekannt wurde.

 

TSV

Männliche A-Jugend
Möglicherweise hatte die A-Jugend der JSG Bonn mit Coach Peter Brück in der geglückten Oberligaqualifikation schon ihren frühen Leistungshöhepunkt. Wahrscheinlich war es so, denn in der Saison mühten sich Capitano Olli & Co. nach Kräften, aber konnten den letzten Tabellenplatz nie loswerden. Immerhin fünf Punkte sammelten die Junioren und wären mit einem möglichen weiteren Sieg sogar noch die rote Laterne losgeworden. Für viele Spieler war es das erste Handballerlebnis auf diesem Niveau, insofern hat auch dieses Team einen guten Job abgeliefert.

 

TSV

Weibliche A-Jugend
Drei Spieltage standen (oder stehen) noch für die weibliche A-Jugend der TSV als 8. der Regionalliga Nordrhein aus. Die Gegner wären Hamborn (10.), Merkstein (9.) und Palmersheim (7.) gewesen. Die gar nicht so unrealistischen sechs zusätzlichen Punkte hätten die Beueler Mädchen gar auf den 5. Platz spülen können. Dann wäre das Abschlusszeugnis von Lara und Paula garantiert sehr positiv ausgefallen. Insgeheim hoffen die beiden Trainerinnen bestimmt auch noch ein wenig auf die Fortsetzung der Saison - die Hausaufgaben an ihr Team verraten das. Aber auch so dürfte das Duo mit der Teamentwicklung einverstanden sein, denn gerade zuletzt ging die Formkurve von Emil & Co. konstant nach oben.

Um den Beueler Seniorenhandball der vergangenen sieben Saisonmonate kümmern wir uns in der nächsten Ausgabe, bis dahin bleibt gesund.

 

„Echte Fründe stonn (demnächst widder) zesamme!“ 

TSV