Karneval heilt alle Wunden. Das Kostümtraining der C1 am Freitag

JSG Sessions-Nachzügler vom 15.02.2023

Nordrhein Regionalliga ml C-Jugend
JSG mC1 - TSV Bayer Dormagen 23:24 (10:12)

Es war tatsächlich das erwartete Topspiel der Regionalliga, Zweiter (JSG)) gegen Erster (TSV) vor stattlicher Kulisse in der Hölle Beuel-Ost. Ein irrer Fight der 13- und 14-jährigen Burschen um jeden Zentimeter an Hallenboden. Für die Tabellenführung hätte es einen Sieg für die Bonner Jungs von Trainer Tobias Swawoll gebraucht. Aber die Partie setzte einen unerwarteten Akzent und verlief sicher ganz anders, als vorher vermutet. Denn wenn mit Dormagen, die im 50-Minuten-Durchschnitt satte 32 Treffer im Ligaalltag erzielen und Bonn mit 31-Treffern aufeinander prallen, erwartet man allgemein ein brachiales Offensivfeuerwerk. Doch Pustekuchen, die Abwehrreihen dominierten hüben wie drüben das Geschehen. Jeder der insgesamt „nur“ 47 Tore wurde mit einem wahren Kraftakt knüppelhart erkämpft.

Nie unfair, aber tatsächlich oft am Maximum der Intensität. Und es war auch ein Taktik-Battle der Trainer Tobias Swawoll und Dennis Horn (Bayer) - ebenso am Rande des Maximums - und manchmal auch eine Spur drüber. Den hauchdünnen Gästeerfolg verdiente sich die Werkssieben, weil ihre Defensive vielleicht noch einen Tick fokussierter war, weil ihre Keeper als Gespann ein Quäntchen glücklicher waren und ganz sicher, weil sie mit Linus Leitz auch den besten Feldspieler der Partie in ihren Reihen hatte. Unter der beiderseits intensiven Abwehrarbeit litt natürlich etwas die Attraktivität. So erinnerte das Spiel teilweise an die Trainingsform mit 2x 3 gegen 3 Spieler. Das Aufbauspiel der Bonner JSG wurde phasenweise derart unter Druck gesetzt, dass die Jungs um Spielmacher Janne schon in der eigenen Hälfte um Lösungen bemüht waren, unter enormen Handlungsdruck gerieten und oftmals die so dringend notwendige Tiefe in Tornähe nicht fanden. Da entwickelte Julien Kübler noch am effektivsten den berühmten „Zug zum Tor“. Der Spielverlauf entwickelte sich über 50 Spielminuten nahezu ausgeglichen, wobei Dormagen immer leicht vorlegte und meist aus der Vorhand agierte. Das starke Bonner Kollektiv hatte doch oft Mühe, den Anschluss und die Augenhöhe zu halten, was aber mit toller Moral bis in die Schlussminuten gelang. An den letzten sechs Treffern der Partie, waren die beiden dominierenden Akteure, Kübler und Leitz, nicht zufällig mit je zwei Toren für ihre Farben erfolgreich, wobei es dem guten Linus 19 Sekunden vor Ultimo vorbehalten war, für die glückliche, aber insgesamt nicht unverdiente Entscheidung pro Dormagen zu sorgen.

Nicht traurig sein, liebe JSG, das Topspiel war insgesamt beste Werbung für die Handballqualität am Nordrhein. Aber die sich nun bietende Ausgangslage ist für die beiden Teams durch den Spielausgang urplötzlich ganz unterschiedlich. Denn während Bayer Dormagen mit dem Sieg in Richtung Teilnahme an der Westdeutsche Meisterschaft einigermaßen Planungssicherheit hergestellt hat, müssen Swawoll & Friends ab sofort in den tabellarischen Rückspiegel schauen und nach Karneval in drei anspruchsvollen Auswärtsspielen, nämlich in Alderkerk, in Düsseldorf und abschließend in Heißen an der Ruhr hochkonzentriert zu Werke gehen, um das zweite Nordrhein-Ticket für das WHV-Final-Four buchen zu können. Keine Zeit also, um großartig Trübsal zu blasen!

Nordrhein Oberliga
Bergischer HC II - Bonner JSG II 26:27 (11:15)

Das klein Trostpflaster. Denn während man sich in der Bel Etage der Regionalliga im JSG C1-Lager zwischen Hoffen und Bangen bewegt, darf man ein Stockwerk tiefer beim JSG C2 Team nach dem schönen Auswärtssieg in Solingen schon mal die Premium Flaschen Fassbrause für den bevorstehenden Oberliga Gruppensieg kalt legen. Der Erfolg beim ärgsten Verfolger BHC II fiel unnötig knapp aus. Es war nämlich in Wirklichkeit ein Start-Ziel-Sieg, bei dem es die Bonner bei einer mehrfachen 5- und 6-Tore-Führung immer wieder verpassten, den Deckel vakuumdicht aufzuschrauben. Jogi und Pascal registrierten schon einige ungewöhnliche Mängel. Ihre Jungs waren sehr nervös und leisteten sich duzende Fehler im Abschluss und im Passspiel, zudem stimmte die Absprache in der Deckung phasenweise überhaupt nicht. Andererseits fehlte auch erstmals Luka, der sich in der Ersten festgespielt hat. Unter dem Strich darf in diesem Fall auch mal nur das nackte positive Ergebnis zählen. Das torgefährliche Duo, Julian und Jonas, verdienten sich beim Nachholkracher am vergangenen Mittwoch (zeitgleich zur C1) ein großes Sonderlob ihrer Trainer.

Bei nun sechs Punkten Vorsprung auf Nippes und den BHC II und fünf noch ausstehenden Partien, steht dem Oberliga-Gruppensieg wohl nicht mehr viel im Wege, wobei mit Horst Essen und Mettmann zuhause und Aufderhöhe, Nippes und Königsdorf auswärts noch ein paar unangenehme Aufgaben warten. Docht wer den Ehrgeiz von Coach „Super Jogi“ kennt, darf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die bislang makellose Punkte-Weste der Zweiten, bis zum Saisonende blütenweiß unbefleckt bleiben soll.

Weiterhin nicht ohne Alaaf !