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JUGENDHANDBALL IN BONN

Handballnews rrh

Geschrieben von Rupert. Veröffentlicht in News

Refugees are welcome !

 Beueler Wappen  Bonn-Beuel    tsv-logo

 

Die Überschrift muss sein, denn man muss dieser Tage schon vorsichtig sein, wenn man sich dem Thema der um Hilfe suchenden Flüchtlinge auf lokaler Ebene nähert - auch als Handballer.

 

 

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Darum sollte die grundsätzlich positive Ausrichtung gegenüber den Refugees glasklar sein, wusste nicht nur HVM-Chef Lutz Rohmer auf seiner gestrigen Infoveranstaltung seines Landesverbandes in Brühl zu berichten. Die sollte dazu dienen, sich einen Überblick über die Situation in den vier Kreisverbänden zu verschaffen und insbesondere auch eine Sammlung der Stimmung und der Meinungen aus den Vereinen rund um die Flüchtlingsproblematik einzusammeln. Fazit: die Handballvereine am Mittelrhein sind höchst unterschiedlich "betroffen" und gehen in der Regel sehr pragmatisch damit um. Während die Vereine in Aachen/Düren, im Oberberg und auch im BES-Land (hier Siegburg, Hennef und LüRa) derzeit erst punktuell von Hallenschließungen betroffen sind und sich die Schar der Ballwerfer hier in gegenseitiger Solidarität übt, scheint die Situation insbesondere im Kölner Stadtgebiet, wo bereits mehrere Duzend Sporthallen zum Behelfswohnraum umfunktioniert wurden, deutlich angespannter zu sein. So sind der TK Nippes massiv und ganz gravierend auch der MTV Köln mit ihren vielen kleinen und großen Handballern derzeit aufgrund fehlender sportlicher Heimat quer über das ganze Stadtgebiet der Millionenmetropole verteilt. Von Ortsteilidentität oder Veedelscharakter kann da keine Rede mehr sein und derzeit meilenweit entfernt.

 

Sollte die Entwicklung so weiter gehen und die Politik bzw. die örtlichen Kommunen die eindimensionale Idee der Hallenschließungen zur Unterkunftsumwandlung weiterverfolgen (weil es der einfachste und preiswerteste Lösungsansatz ist?), dürfte sich nicht nur unsere schöne Hallensportart schwer damit tun, einen geregelten Spielbetrieb aufrecht zu halten. Schauen wir uns in unseren Städten einmal genau um, kommen Zweifel auf. Gibt es wirklich keine anderen Unterkünfte? Zudem dürfte es nicht nur wegen der im höchsten Maße eingeschränkten Privatsphäre der ausländischen Gäste sicher schönere, aber auch praktischere und weniger belastende Unterbringungsmöglichkeiten geben, als eine miefige und schlecht zu temperierende Turnhalle mit ein paar Trennwänden. Richtig albern wird die Situation dann aber, wenn die Politiker, die diese Hallenbelegungen im großen Stil zulassen, gleichzeitig lauthals die Integration der Flüchtlinge, möglichst kostengünstig in einem intakten Sportverein um die Ecke empfehlen. "Ja nee, is klar."

 

Die Einschläge kommen auch für die TSV und auch für uns Handballer immer näher. Am Donnerstag sperrte nämlich die Stadt Bonn u. a. die rechtsrheinischen Schulsporthallen der Realschule Beuel und der "Om Berg". Für unsere Abteilung bedeutet das zunächst nur den Verlust einiger weniger Übungsstunden, die wir durch Zusammenrücken intern gut kompensieren können. Da sind unsere turnerischen Randgruppen schon wesentlich empfindlicher getroffen. Und durch den Hallenverlust für den Sport in Holzlar, haben nun auch die Basketballer des BSV Roleber ein massives Problem, die ja ohnehin die Heimspiele ihrer "Ersten" in der Ringarena austragen. Ob der Beueler Sportbunker eventuell auch bald höchst selbst als Hilfsunterkunft zu unerwartet neuen Ehren kommen könnte, liegt im hoch spekulativen Bereich. Ausgeschlossen ist das aber längst nicht mehr. Was dann passieren würde? Ehrliche Antwort? Keine Ahnung! Es gibt definitiv keinen Plan B.

 

Handballer sind bekanntermaßen weltoffene und tolerante Zeitgenossen. Die Integration jeglicher Coleur funktioniert bei uns seit jeher ohne Betriebsanleitung und aus der Schublade "selbstverständlich" heraus. Nun aber könnte die Liberalität der vereinigten Hallensportgemeinde tatsächlich auf eine harte Probe gestellten werden, wenn sich die Geschichte hoffentlich nicht hin zu sozialem Unfrieden entwickelt. Nicht gegenüber den Refugees, natürlich nicht, diese nach Hilfe suchenden Menschen sind uns weiterhin willkommen! Nein, ins Visier der Sportkameraden landauf, landab könnten viel mehr die Politiker geraten, die sich mit teils unglaublicher Ignoranz und auch in Unfähigkeit bei der Ausübung unserer Mandate, bald jegliches Recht zur (Wieder-)Wahl bei der Handball-Minderheit verscherzt haben dürften.

 

Zur (noch) reibungslosen und uneingeschränkten TSV-Tagesaktualität ...

 

BES-KK: HV Erftstadt – TSV wE3   10:23 (7:10)

tsv bonn 1400

 

Die Story zum Spiel lieferte die liebe TSV-Familie Karjina. Nicht Ana oder Mateja standen diesmal unmittelbar im Mittelpunkt, sondern Papa Ivan, der bereits unter der Woche als Interimstrainer verpflichtet worden war, weil Carina sich lieber auf ihr wichtiges OL-Frauenspiel konzentrieren wollte. Doch dann am Samstag der Schreck! Ivan lag mit 40 C Fieber flach - schon wurde ein Notfallszenario mit Mama Krajina auf der Ersatzbank entworfen. Ein Fall für TSV-Mannschaftsärztin, Dr. Martina K.! Mit einer wundersamen Infusion aus warmen Bier und Honig wurde Ivan, der einst für die legendäre Elf von Croatia Bonn auf Landesliga-Torjagd ging, über Nacht doch noch fit gemacht. Bingo! Die Beueler Mädels kamen auch unter der ungewohnten Führung bestens zurecht, wobei das Team zusätzlich noch ein wenig männlich „aufgepimpt“ wurde“. Reichte insgesamt zu einem ungefährdeten Auswärtssieg am Nikolaustag. Nicht überliefert ist, ob sich die Familie Krajina solch ein aufregendes Handballwochenende regelmäßig wünscht…    

 

BES-KK: HSG Siebengebirge/Thomasberg - TSV E2   23:12 (8:8)

Die HSG hat sich entwickelt und wenn da die richtige Mischung auf dem Platz steht, wird es sehr schwer. Das mussten am Samstagmittag auch Chrissis E2-Jungs schmerzlich erfahren. Die erste Halbzeit war stark, hier konnten insbesondere Christian und auch wieder Leonard die Blicke ihres Coaches positiv auf sich lenken. Im zweiten Durchlauf war der blaugelbe Spielfaden dann aber leider wie abgeschnitten. Lag vermutlich auch an der leicht veränderten Aufstellung der HSG.

 

BES-KL: HSG Euskirchen - TSV E1   16:32 (7:15)

Der Meister gab sich leicht ersatzgeschwächt die Ehre, behielt aber auch im vorletzten Meisterschaftsspiel seine blütenweiße Weste. Timo und Selim teilten sich den Keeper-Job brüderlich und gleich gut. Im Feld reichte auch eine diesmal nicht ganz so dolle Leistung für einen klaren Auswärtserfolg. Die letzte Beschleunigungsetappe bei der BES-Speedmeisterschaft ist das abschließende Heimspiel der TSV gegen die Ortsnachbarn von der HSG Geislar-Oberkassel (Sonntag, 13.12.2015, Anwurf 13:30 h). Anschließend dürfte dann auch eine kurze Meister-Weihnachtsparty im kleinen Rahmen fällig sein.

 

BES-KL: TSV wD – HSG Geislar-Oberkassel   41:34 (20:15)

Vermutlich kennt und schätzt man sich untereinander, denn übertriebenes Zweikampfverhalten musste der leitende Schiedsrichter am Samstagmittag nun wahrlich nicht korrigieren. Vielleicht hat der ja überlegt, eine kollektive gelbe Karte wegen nachlässigem Abwehrverhalten zu zeigen? Jedenfalls waren Tor und Tür sperrangelweit geöffnet und die Zuschauer kamen auf ihre Kosten. Annährend 80 Butzen in einem 40-minütigen D-Jugendspiel – wann hat es das denn schon gegeben? Das nutzten unsere TSV-Mädels jedenfalls zu einer zarten, permanenten Feldüberlegenheit, die sich insbesondere im gebundenen Spiel bemerkbar machte. Im ersten Durchgang glänzte die E-Jugend-Göre Mateja, als agile Kreisläuferin und sorgte immer wieder für Alarm. Kurz nach dem Seitenwechsel hatten die Beueler Mädchen den Abstand sogar einmal kurz auf eine 10-Tore-Führung ausgebaut, doch die HSG konterte meist durch ihre beste Spielerin Ann Sagebiel und verkürzte den Torabstand wieder in einen erträglichen Rahmen. Trotzdem behielten die Schützlinge von Trainerin Maja Klingenberg, besonders in Person von Annika, Carolin, Johanna und Sarah, die Kontrolle über die Partie und gewannen am Ende verdient, wie ungefährdet.

 

BES-KK: HSG Siebengebirge/Thomasberg - TSV mD2   28:24 (12:12)

Bevor der „HSG-Schorsch“ auf seinem Schlitten als Nikolaus verkleidet (?) in das weihnachtliche Siebengebirge entschwand, leitete er noch schnell gewohnt souverän dieses recht anständige Kreisklassenspiel. Das E-Jugendtrio, Selim als Goalie sowie Kaylan und Niklas im Feld trugen entscheidend dazu bei, dass sich die HSG bis zum Ende nicht sicher fühlen konnte. Daher ließ 7-Hill-Coach Henning im zweiten Durchgang auch seine lange Garde komplett durchspielen. Leider wurden nach Meinung von TSV-Trainer Lukas einige lange Bälle zu viel gespielt, die dann überwiegend im Nirvana endeten.

 

BES-KL: HV Erftstadt – TSV mD1   18:24 (8:12)

Wieder keine Glanzleistung der D1 und wenn unsere Herrschaften nicht langsam das Abwehrspiel annehmen, werden sie in ihrer Entwicklung garantiert nicht sehr viel weiter kommen. Dafür bedarf es gewiss keiner Unfairness, sondern einfach nur die Bereitschaft mit 12 Jahren sehr viel körperlicher, dynamischer und insbesondere auch im Verband zu agieren. Hoffentlich lesen einige der jungen Herren diese Zeilen (die vom Trainer druckreif in den Notizzettel diktiert wurden) und ziehen die richtigen Schlüsse daraus. Zu einem Sieg langte es allerdings auch so, wobei die gute Leistung von E-Keeper Timo ganz entscheidend dazu beigetragen hat. Im Feld erledigte Leo seinen Job am unaufgeregtesten und prompt auch am effektivsten.

 

BES-KL: HSG Swist II – TSV mC   29:23 (14:9)

Die HSG Swist ist im männlichen C-Jugendbereich eine Macht, nicht nur zwischen Erft und Swist, sondern auch am Rhein und darüber hinaus. Da reicht für unsere Jungs schon die Zweitvertretung, die sich ohne Auswechselspieler allerdings recht ordentlich verkaufte, aber andererseits auch keine reelle Siegchance besaß. Klaas und Lukas trafen am besten.

 

BES-KL: Poppelsdorfer HV – TSV mB   9:25 (4:12)

Ein Sieg ohne Fehl und Tadel, für die Truppe von Coach Hendrik Bahr, der mit voller Kapelle in den Bonner Westen gereist war. Thomas dirigierte an alter Heimatstätte gekonnt und zielstrebig. Die netteste Story war aber die Anfrage von A1-Nordrhein-Keeper, Lars Hellmann, der in seiner Altersklasse gerne mal im Feld spielen wollte. So muss das funktionieren, sehr gute Aktion Lars: you are welcome!

 

Nordrheinliga: TSV mA1 – TuSem Essen II   17:25 (10:9)

Die männliche A-Jugend fährt auf der letzten Rille und sehnt die Winterpause geradezu herbei. Nächste Woche noch ein Spiel in Rösrath; dann ist es endlich soweit. Mit dem wahrlich aller letzten Aufgebot war die Wiederholung des Überraschungserfolges aus dem Hinspiel leider nicht möglich. Nur in der ersten Halbzeit konnte man mit guter Deckungsarbeit und einigen daraus resultierenden Kontertoren über Michael Hauschildt den jungen Essener Bundesliganachwuchs noch etwas ärgern. Doch im gebundenen Spiel lief nach dem Seitenwechsel leider fast gar nix mehr, auch weil Coach David schlicht die Tiefe auf der Ersatzbank fehlte. Eine dieser wenigen Alternativen war der B-Jugendliche, Christoph Gerhartz, der seine Debütchance rotzfrech nutze und mit drei blitzsauberen Treffern immerhin zweitbester TSV-Schütze wurde.  

 

BES-KK: TSV 4. Männer – HSG Niederpleis/St. Augustin II   20:30 (11:19)

TSV-Headcoach Ralf Winterscheid versuchte alles. Noch bis tief in die Nacht sorgte er höchstpersönlich in seinem Kader für die notwendige Bettruhe. Auch der alte „Englische Bauerntrick“, das Feld vor Spielbeginn gründlich zu wässern, half nicht wirklich. Die wurmstichige HSG Ni-Au war schlicht zu stark – Glückwunsch zum frühen Sieg.

 

BES-KL: HSG Rheinbach-Wormersdorf – TSV 3. Frauen 20:20 (9:13)

Alex war nicht unzufrieden mit diesem Remis in Rheinbach, haderte aber doch ein ganz klein wenig mit der Beueler Chancenverwertung in der Schlussphase.

 

BES-KL: TSV 3. Männer – SG Ollheim-Straßfeld II   27:27 (13:12)

Etwas ärgerlicher Punktverlust, denn die „Dritte“ diktierte eigentlich über weite Phasen das Spielgeschehen. Angetrieben von dem starken Lahrschen Brüderpaar, Tim und Felix (da saß bestimmt Papa Jochen am Spielfeldrand?), verpasste es die TSV jedoch frühzeitig den Sack endgültig zuzumachen. So machte den unerfahrenen Beueler Abwehrrecken im zweiten Durchgang mit zunehmender Spielzeit (natürlich) Altmeister Dirk Kowalke das Leben schwer. Das aber ausgerechnet „Koko“ den Ausgleichstreffer in aller Ruhe per Kempa-Pässchen auf Matse Kröschel vorbereiten durfte, muss sich TSV-Coach Rudi aber gewiss als große Schlafmützigkeit auf die eigene Fahne schreiben.

 

HVM-VL: TSV 2. Frauen – DJK Westwacht Weiden 29:29 (14:17)

Sie spielen keinesfalls wie ein Spitzenreiter, aber die Ladys rrh. punkten so. Auch die Westwacht war über drei Viertel der Spielzeit das klar dominierende Team, gegen eine hibbelige und teils auch ein wenig verpeilte Beueler Zweivertretung. Doch am Ende reichte es auch für die Weidener Damen nur zu einem Punkt. Die Trendwende deutete sich ab der 45. Spielminute an, denn nun bekam TSV-Torfrau Nudel Spyckermann endlich deutlich mehr Hände an den Ball, als zuvor. Das, gepaart mit dem unbändigen Kampfgeist, den man unseren Mädels niemals absprechen kann, reichte am Ende für ein glückliches Remis. Die entscheidenden Impulse kamen in der Schlussphase über die halblinke Position von Kathi Heinemann, der 27. Treffer indes wurde von Anna per Bruit-Siebenmeter trocken eingenetzt.

 

HVM-LL: TSV 2. Männer – TV Palmersheim 33:32 (17:15)

Oh, oh. Es war Nikolausabend. Soll man jetzt verbale Geschenke verteilen oder doch eher die Rute niederschreiben? Immerhin haben die Jungs von Jost und Jörg jetzt stolze 10:0 Punkte in einem beeindruckenden Zwischenspurt als stolze Bilanz hingelegt und sich auf dem achten Tabellenplatz eingenistet. Und im ersten sowie im dritten Spielviertel trumpfte die Männerreserve auch tatsächlich im Stile einer Mannschaft der Stunde auf und setzte sich beide Male scheinbar vorentscheidend vom personell gut besetzten TVP ab. Doch besonders im Schlussviertel bewegte sich der eigene Vortrag völlig unverständlich mit einem male nur um sackhaaresbreite über Kreisliganiveau. Da bettelte die TSV geradezu um den Ausgleich. Nahezu jeder Beueler Akteur versuchte da sein eigenes „Ding“ und produzierte teils unfassbare Fehler. Das wäre an sich ja noch nicht besonders Schreibens wert, wenn nicht überwiegend ausgerechnet die erfahrensten TSV-`ler murksten. Na ja, am Ende setzte die „Zweite“ immerhin noch eine tadellose kämpferische Einstellung und eine verdiente Portion Glück des Tüchtigen in die Waagschale, die sich dann doch noch auf unsere Seite neigte. Stärkster Spieler im gelben Trikot war Patrik Grabowsky und im grünen Torwartdress, Andre Thurau.  

 

HVM-OL: TSV 1. Frauen – SG Ollheim-Straßfeld   21:19 (9:11)

 

tsv bonn 1441

 

Vorab mal eine zünftige Schelte an die Profikollegen der schreibenden Zunft. Denn was die hiesige Presselandschaft da im Vorfeld zu diesem Ortsderby mit Spitzenspielcharakter berichtete (oder eben nicht), grenzte fast schon an Ignoranz. Bei einer derartigen Konstellation im Männerbereich, hätte der GA vermutlich einen Sonderteil herausgegeben.

 

Vielleicht wussten die Zeitungsvertreter ja schon im Vorfeld, das diese Partie fast schon erwartungsgemäß kein Leckerbissen werden würde, sondern dann doch eher eine deftige Portion Rheinische Erbsensuppe mit Wursteinlage – wovon ich persönlich ja ein großer Fan bin. Die beiden Mannschaften kennen sich, sie wissen genau wer und was auf der Gegenseite wartet und kommen entsprechend hauptsächlich über riesengroßen Einsatz. So besorgten es sich die beiden Teams dann auch von der ersten Spielminute weg aber mal so richtig. Oft am absoluten Limit, selten über die Grenzen und nie unfair. Die Nerven bekamen zunächst eindeutig die Gästespielerinnen besser in den Griff, bei der TSV wirkte das eher wie ein PS-starker Bolide, dem beim Start die Kupplung wegflutscht, dadurch die Räder durchdrehen und der sich anschließend auf einer wilden Verfolgungsjagd befindet. Zweites Beueler Problem war im ersten Durchgang der Oberliga-Evergreen, namens Tine, den die TSV-Deckungsreihe zunächst gar nicht gut bis überhaupt nicht in den Griff bekam. Die dritte schwere Aufgabenstellung war turmhoch und hieß Kim Pappert. Folgerichtig führte die SGO während der gesamten ersten Halbzeit verdient.

 

Offensichtlich haben David und sein Bruder Christoph die Beueler Mädchen dann im zweiten Durchgang auf ein grundlegendes „Abnutzungsscharmützel“ eingestellt. Denn was sich noch einen Tick mehr stabilisierte, war die heimische Abwehr, das Angriffsspiel blieb ein trockenes Stück Brot, wo Tor um Tor „erackert“ werden musste. Doch die Defense vor der sehr aufmerksamen Marie im Kasten, hatte gründlich Raccofix (=Schnellzement) in den Pausentee eingerührt. (fast) Nichts ging mehr für die Gästeangreiferinnen und nach und nach kam die TSV endlich auf Augenhöhe. Während Gästetrainer Markus Schütz so ein klein wenig die Alternativen ausgingen, konnte David immer wieder neu justieren. Bestes Beispiel hierfür, war die B-Jugendliche, Laura Lübcke, die bei ihren Kurzeinsätzen zwei blitzsaubere Törchen zum späteren Sieg beisteuern konnte. Perfekte Variante! Und als man fast schon geneigt war, der Claudi heute ein etwas farbloses Spiel zu attestieren, explodierte „die Beherens“ in Gedankenübertragung, fast wie auf Kommando. Am wichtigen mittleren Run zur ersten Beueler Führung (16:15, 48`), war sie nun maßgeblich beteiligt. In der Schlussviertelstunde wurden die immer ratlos aufspielenden Gäste dann schlicht niedergekämpft, eben auch wegen der deutlich besseren Variationsmöglichkeiten in der rechtsrheinischen Kadertiefe. Glückwunsch, meine Damen zur verdienten Tabellenführung – aber Obacht! Denn das ist nichts weiter als eine nette Momentaufnahme. „Nice to have“, mehr aber auch nicht. Jetzt wird aus den lustigen Jägerinnen vom Ennertwald urplötzlich eine verlockende 13-fache Beute. Ein neuer Saisonabschnitt beginnt. Glaubt ihr nicht? Schöne Grüße in diesem Zusammenhang aus Frechen von den schwarz-roten Aachenerinnen. Wo müsst ihr nächste Woche nochmal hin?

 

HVM-OL: TSV 1. Männer – TuS Derschlag   32:27 (17:14)

 

tsv bonn 1338

 

Das ist so eine Sache mit den „Pflichtsiegen“. Da kommt so eine Gruppe geschmeidiger und gut ausgebildeter „Streetplayer“ um ihren Leader Idahosa Davidson cool und ohne Druck in die Ringarena gejoggt und die sollst du jetzt mal eben aus der Halle fegen. Gar nicht so einfach und hat brachial auch nicht ansatzweise funktioniert. So hatte Coach Jochen auch alle Hände voll zu tun, um die Seinen über die volle Distanz seriös auf Sendung zu halten, denn sonst kann es gegen die Oberbergischen ganz schnell mal zu einer fiesen Überraschung kommen. Insofern war das Spiel am Samstagabend schon in Ordnung, die TSV behielt zu jeder Zeit die Spielkontrolle, auch wenn die eigene 6:0-Verteidigung nicht wirklich gut funktionierte.

 

Doch besonders erfreulich (und vermutlich auch spielentscheidend) war, dass im Angriff der wiederum verlässliche Thomas endlich einmal größere Entlastung von seinen Nebenleuten im Abschluss erfuhr. Im Rückraum war das der deutlich formverbesserte Jimmy, am Kreis war das sein bärenstark agierender Bruder Chrissi und – Überraschung – auf Rechtsaußen der eminent torgefährliche Bocki, der später vom Fach-Auditorium auch zum „Player oft he Match“ gekürt wurde. Trotzdem blieb das Derschlager Team immer auf unangenehmer Tuchfühlung. Das war auch noch bis zur rund 40. Spielminute so, mittlerweile waren Thomas und Jimmy mit Manndeckung weitestgehend aus dem TSV –Spiel genommen. Jetzt nutze die verbliebene „Vierer-Angriffsformation“ ihre Freiheiten aber klug zur Vorentscheidung. Insbesondere Eric Bitzer glänzte in dieser Phase mit fünf blitzsauberen Assists in Folge der Handelsklasse „extrafein“, um den Ergebnissack bei einem zwischenzeitlichen 28:20 hochseetüchtig wasserdicht zu schnüren. Der TuS ging aber auch anschließend nicht K.O., sondern verdiente sich mit seriösem Spiel bis zum Schluss absoluten Respekt. Am hoch verdienten doppelten Punktsieg der Beueler änderte es indes nichts mehr.

 

Somit darf Cheftrainer Jochen Scheler schon jetzt eine richtig gute Hinrunde für sein Team verbuchen, denn wer wäre zu Saisonbeginn schon auf die Idee gekommen, dass wir ernsthaft in der ersten Tabellenhälfte um den Aufstieg in die neue Nordrheinliga mitspielen? Ob es eventuell sogar eine sehr gute erste Serie mit Sternchen ist, wird sich beim abschließenden, unangenehmen Auswärtsspiel am kommenden Samstag (12.12.) bei der personell wahrscheinlich bis an die Zähne aufgerüsteten Bayer-Reserve ab 16:00 h im Dormagener Sportcenter zeigen. You are welcome!    

 

 


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