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JUGENDHANDBALL IN BONN

Blaugelbe Feiertage mit rrh. in lrh.

Geschrieben von dem lustigen Coiffeur. Veröffentlicht in News

Die drei ??? - Deutsche Testballons im Sportpark Nord

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 Es war in vielerlei Hinsicht ein spannendes und facettenreiches Beueler Handballwochenende. Denn anlässlich der erstmaligen Teilnahme einer Bonner Handballmannschaft an einem Bundesdeutschen Wettbewerb, sollte gleich beim Heimdebüt ein ganzer Katalog an offenen Fragen beantwortet werden, der sich den Verantwortlichen im Vorfeld zu den beiden Partien um die Deutsche B-Jugendmeisterschaft 2014 gestellt hatte. Und in der Tat, gab es dann reichlich interessante Antworten und Ansätze für die Rechtsrheinischen "Amateure". Unter anderem auch die Erkenntnis, dass sich Gäste aus Buxtehude und Wernau nur sehr bedingt als „sportliche Probanden" eignen.

 

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Doch eine der elementarsten Fragen wurde mit Sicherheit mit einem deutlichen "Yes, we can" beantwortet, nämlich die, ob TSV'ler von der "Schäl Sick" denn überhaupt auf der anderen Rheinseite können? Immerhin ist das Ausweichquartier im Sportpark Nord ja fahrradtechnisch immer noch bequem von der Beueler Main Street zu erreichen. Der olle Sportpark an sich stellt jetzt aber selbst für uns "Ringarenageschädigte" keinesfalls mehr ein Gebäude der "gehobenen postmodernen Architektur" dar, denn er ist schlicht in die Jahre gekommen und wirkt ein klein wenig verwahrlost. Dies leider sicher auch, weil die Stadt 2010 die noch fix zu verbratenden Mittel aus dem Konjunkturpaket II (auch mit dem Abstand von vier Jahre) möglicherweise etwas hastig und einseitig in eine Flutlichtanlage und Anzeigetafel im Stadion verwendet hat, statt beispielsweise in ein paar Eimer Farbe für die Sporthalle. Doch meckern will hier keiner, steht uns nicht zu und schließlich sind wir ja auch gut zu Recht gekommen. Hausmeister Sabra stand uns jedenfalls immer nett und äußerst hilfreich zur Seite.

So stimmten also die Rahmenbedingungen durchaus. Satter Sound und gute Mucke durch DJ Erisch, stilvolle Ansagen durch Stadionsprecher Lullu und ein leckeres Angebot im "Bistro Startblock" mit einer traumhaften Terrasse und einem äußerst witzigen Weizenbier-Dax. Security-Chef Julius hatte mit seinem Team alles unter Kontrolle und so gab es glücklicherweise von Seiten der Offiziellen keinerlei Beanstandungen, die ja auch die Rahmenbedingungen kritisch zu überprüfen hatten. Und auch die Zuschauerresonanz war mit annährend 500 Wochenendbesuchern für eine Jugendveranstaltung sicher aller Ehren wert.

DSC 9387Der organisatorische Höhepunkt fand dann aber fast gänzlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Denn nach dem Sonntagspiel gegen Wernau beteiligte sich die gesamte TSV-Elterschaft als "Task Force" an der Beseitigung der gröbsten Harzflecken auf dem Hallenparkett. Dafür ein ganz herzliches Dankeschön, genauso wie auch für die professionelle und kostengünstige Endreinigung durch das Team von „MS Glas- und Gebäudereinigung aus Hennef". Auch hier insgesamt ganz großer Sport !!!

Apropos großer Sport. Da war ja noch was. Kommen wir zu unserem Kerngeschäft, kommen wir endlich zu den beiden Handball-Partien unserer B-Mädels auf Nationalem Handballparkett...

TSV wB – SV Buxtehude 13:31 (6:17)

Deutscher Meister, TSV?

Nun, sollten das einige verwegene Bonner Superoptimisten tatsächlich im Kopf gehabt haben, dürften diese nur in den ersten fünf Spielminuten wirklich ihren Spaß gehabt haben. Denn da stand es tatsächlich 2:2 und nicht wenige Zuschauer in der Halle glaubten, unsere B-Jugend könnte tatsächlich das Niveau auf Augenhöhe für diese Partie haben. Ein früher, hundertprozentiger Trugschluss.

Deutscher Meister, BSV?

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Schon eher, denn was folgte, pflege ich vorzugsweise im Friseurjargon zu beschreiben: „Bitte einmal Waschen, Schneiden, Föhnen." Die Beueler Mädchen bekamen eine zünftige Rasur verpasst, das ihnen teilweise Hören und Sehen vergehen konnte. Ein ums andere Mal überrannten die „Buxte"-Ausnahmetalente, Julia Herbst und Emily Bölk, die noch nicht präsente Beueler Abwehrreihe und wurden immer und immer wieder butterweich von ihren Mitspielerinnen bedient. Eindrucksvolle Grundlage dafür war der kaum zu gefährdende Abwehrwall der Norddeutschen mit ihrer vorzüglichen Torfrau Stephanie Lukau zwischen den Pfosten. Der Trikotsponsor unserer Gäste, „Kopp Stahlbau", dürfte angesichts der stahlbetonähnlichen Stabilität in der BSV-Defensive und der damit verbundenen exemplarischen Werbewirksamkeit seine helle Freude gehabt haben. Teilweise wurde die drückende Überlegenheit gar so hoch, dass unsere Mädels etwas hilf- und ratlos durch die Handball-Lehrstunde taumelten und ordentlich Lehrgeld bezahlen mussten. Irgendwann war dann aber diese Partie geschafft und es machte sich schnell die rheinisch optimistische Überzeugung breit, dass es in Deutschland sicher nicht sehr viel bessere B-Jugend-Mannschaften geben dürfte, als eben jenes Team aus Buxtehude.

Deutscher Meister, BSV? Wir drücken die Daumen.

TSV wB gegen Buxtehude:

Franziska Freund, Vanessa Frings (1) Stephanie Glinski, Marina de Guzman, Lara Karathanassis, Paula Ohm (6/1), Leonie Radimsky (2), Lea Röhrig, Carina Senel (4), Nina Weber und Julia Zander.

verletzt: Lisa Lang, Vanessa Loesdau, und Hannah Wilhelms.

TSV wB – HC Wernau 24:24 (13:15)

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Wer hätte gedacht, das Lehrgeld so schnell und sinnvoll reinvestiert werden kann? Denn schon am Sonntag sah die Beueler Handballwelt im Bonner Norden schon wieder ganz anders und sehr viel freundlicher aus. Zugegeben, es brauchte auch gegen Wernau eine gewisse Anlaufzeit, bis die Klatsche vom Vortag gänzlich aus den Klamotten geschüttelt war und beim 7:12-Zwischenstand gegen die bärenstarken Mädels aus dem Landkreis Esslingen war schon eine neuerliche Pleite zu befürchten. Doch schon da konnte man klar konstatieren, das da ein ganz anderes „Team Rechtsrheinisch" auf dem Parkett der Nordhalle steht. Wie ausgewechselt agierten Lara, Lea, Leo & Co. und verbesserten mit großem Kampfgeist stiekum bis zum Pausenpfiff das Ergebnis und die eigene Ausgangslage. Spätestens in der Kabine, nach der gewiss flammenden Ansprache durch das Trainerduo David und Maja, war der Glaube an die eigenen Stärken wieder intakt. Nach dem Wechsel gesellte sich dann auch noch Torhüterin Julia Zander mit bärenstarker Leistung zu ihren sportlichen Schwestern. Die Zuschauer bekamen nun eine völlig ausgeglichene und mitreißende Jugendpartie geboten, bei der Spielmacherin Paula und insbesondere auch die überragende TSV-Spielführerin Carina dem begeisterten Publikum einige handballerische Leckerbissen zum Zunge schnalzen boten. Der eigentliche Lerneffekt vom Vortag aber war die aufopferungsvolle 4:2-Deckungsreihe der TSV als Grundlage zum Teilerfolg, die dem HCW so gar nicht schmecken wollte. In einer sehr intensiven, aber jederzeit fairen Partie waren die (wie schon am Vortag) über weite Strecken ausgezeichneten und sehr sympathisch auftretenden Schiedsrichter Steinebach und Wulfestieg in der Schlussphase sicher kein Heimfaktor für den verdienten Punktgewinn unserer Mädels. Die äußerst gelungene Rehabilitation der Beueler Mädchen und der aller erste Deutsche Punktgewinn einer TSV-Mannschaft „ever", belohnten selbst neutrale Besucher im Nordpark nach dem Schlusspfiff verdientermaßen mit lang anhaltendem Beifall. Diese beherzte Leistung dürfte insbesondere auch Mut und Zuversicht für die weiteren schweren Aufgaben machen. Bravo, Mädels!

TSV wB gegen Wernau:

Franziska Freund, Vanessa Frings (1) Stephanie Glinski, Marina de Guzman, Lara Karathanassis (3), Paula Ohm (5/3), Leonie Radimsky (6), Lea Röhrig (1), Carina Senel (8), Nina Weber und Julia Zander.

verletzt: Lisa Lang, Vanessa Loesdau, und Hannah Wilhelms.

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