TSV-Matchball landet an der Holzvertäfelung

Dann schon (fast) lieber Düsseldorf gegen Braunschweig in "SPORT 1". Mit einer recht übersichtlichen Leistung im absoluten Spitzenspiel der Oberliga Mittelrhein, unterlagen die TSV-Frauen am ungewöhnlichen Montagsabendtermin verdient beim Dünnwalder TV.

Gleichzeitig war das die erste Saisonniederlage überhaupt, die insbesondere auf einer schwachen ersten Halbzeit basierte. Trotz einer schnellen 0:2-Führung wollte überhaupt keine Ruhe in den Beueler Gesamtvortrag einkehren. Die Abwehr, zunächst im Offensivmodus, bekam keinen Zugriff auf die Kreisspielerin. Später in der 6:0-Formation, halfen die rechtsrheinischen Halbverteidigerinnen immer wieder unnötigerweise bei der Nebenfrau aus, was prompt zu einem halben Dutzend an Gegentreffern über die Außenbahnen führte. Doch der Tabellenführer wackelte an diesem gebrauchten Abend leider auf allen sieben Abwehrpositionen. Zur ganzen Wahrheit gehört aber natürlich auch, dass es der DTV auch sehr gut spielte und besonders eine viel geringere Anzahl an "Unforced Errrors" in die Statistik einfließen ließ. Das es der TSV-Angriff in der Sporthalle am Thulenweg schwer haben würde, war eigentlich schon vorher klar. So wurde Carina quasi über die volle Spielzeit immer wieder verzweifelt gesucht - und (meist) nicht gefunden, weil sie stets aufmerksam markiert wurde. Die Beueler Außenspielerinnen waren ebenfalls kein Faktor. Leider fanden auch nur die anfänglichen Versuche von Lara und Franzi, aus der zweiten Reihe den Weg ins gegnerische Tor, die restlichen Versuche aus der Ferne landeten meist krachend an der Holzvertäfelung über dem gegnerischen Gehäuse. Nach vielen Fehlversuchen verfielen die TSV-Damen immer wieder in ein zähes Positionsspiel, ein flottes Tempospiel wurde fast völlig ignoriert.

Die Halbzeitansprache von Jochen war kurz und dürfte deutlich ausgefallen sein. Folgerichtig eröffneten seine Schützlinge den zweiten Durchgang auch mit deutlich mehr Engagement. Doch vielleicht etwas unglücklich verpuffte die Beueler Anfangsoffensive und mit dem Treffer zum 21:11 Zwischenstand für die Dünnwalder Frauen (40. Minute), war das Spiel quasi entschieden. Erst jetzt, vielleicht vom Siegesdruck befreit, lösten unsere Frauen die mentale Handbremse und spielten endlich auch flotter und unkomplizierter nach Vorne. Insbesondere Claudi trieb das Team in der Endphase zu einem immerhin noch ehrenvollen Schlussresultat. Das hatte Charakter. Am verdienten Heimsieg war jedoch nicht mehr zu rütteln.

Schade! Aber was ist schon großartig passiert? Immerhin darf man beim Tabellenzweiten durchaus verlieren, so vermessen sind wir nicht. Auch der Nimbus der Unbesiegbarkeit ist damit futsch, was aber vielleicht für das eigene Selbstverständnis im weiteren Saisonverlauf gar nicht so schlecht ist. Die Vorentscheidung in der Liga wurde verpasst, das schärft die Sinne. Und - es sind noch satte vier Punkte an Vorsprung auf die Verfolgerinnen, das gute Torverhältnis (auch dafür war die Aufholjagd wertvoll) ist einen weiteren Zähler wert. Zudem besteht die Gewissheit, dass es die TSV-Frauen, deutlich besser spielen können und sich auch eine nicht so tolle Leistung als Streichergebnis erlauben dürfen So viel Kredit muss sein.

Shit happens! Am Samstag also auf eine Neues und dann besser gegen Westwacht Weiden (Anwurf 17:30 h) ...