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JUGENDHANDBALL IN BONN

Der blaugelbe Spieltag

Geschrieben von dem Tankwart. Veröffentlicht in News

Do it yourself - Kaderschmiede TSV

Do it yourself

Droht Deutschland eine neuerliche Handballkrise? In dieser Woche schreckte die gesamte Bundesdeutsche Ballwurfgemeinde zusammen, ob der Meldungen, über eine mögliche Demission von Nationaltrainer, Dagur Sigurðsson, aufgrund einer bestehenden Vertragsausstiegsklausel zum 31. Dezember diesen Jahres.

 

Das wäre sicher ein schwerer Schlag in das Kontor. Etwas merkwürdig mutet zudem das neue, innovative Förderkonzept "YOUNGstar" des THW Kiel an, bei dem der FC Bayern des Handballsports seine Talente zukünftig offensichtlich mit Hilfe einer Tankstellenkette suchen will. Dabei bedient sich der Premiumsponsor, "star", der Kieler Zebras natürlich insbesondere der gängigen "Social Medias". Es sollen interessierte Kinder und Jugendliche zwischen 10 bis 15 Jahren auf der Plattform young.star.de ein persönliches Video mit ihrem eigenen handballerischen Können präsentieren - natürlich möglichst attraktiv mit einigen Zirkuskunststücken garniert. Anschließend müssen die Kandidaten möglichst viele Stimmen sammeln - Entschuldigung, es muss natürlich "Likes" heißen - um dann ein weiteres Sichtungsprogramm zu erreichen. Über mehrere weitere Auswahlpunkte kann der glückliche "Young Star" dann ein einmaliges Stipendium im Umfeld des THW Kiel gewinnen – Profikontakt garantiert! Alles kapiert? Nein? Dann empfehlen wir ausführlich: 

www.young.star.de 

 

Doch auch die TSV kann auf sein durchaus qualifiziertes und lange bewährtes Handball-Casting verweisen. Im Laufe der Jahre haben es etliche Beueler Youngster über Sichtungen auf Kreisebene in diverse regionale Auswahlmannschaften geschafft. Auch aktuell stehen einige Mädchen und Jungs der TSV im Fokus der Auswahltrainer. Der Sprung nach ganz oben, ist dann aber nochmal eine ganz andere Geschichte. Dafür müssen dann meist die gesamten Lebensumstände umgekrempelt werden. Alle jungen "Normalos", die diesen Sprung in einer Randsportart nicht riskieren wollen, sind herzlich dazu eingeladen, sich mit einer grundsoliden handballerischen Ausbildung ein Leben lang in der TSV-Familie glücklich und wohl zu fühlen - beachtliche regionale Erfolge auf gehobenem mittleren Niveau garantiert und inklusive. Dafür stehen wir, das ist unsere Antriebsfeder. Wer mag da noch von einer Handballkrise schreiben? 

 

Zum blaugelben Spielwochenende am 29. und 30. Oktober, das am Samstag toll und am Sonntag allenfalls noch mäßig daher kam ...

 

BES-CL: die TSV F-Jugend hatte Gäste vom Godesberger TV…

… und das passte leistungsmäßig recht gut zueinander. Die von Ralf Runkel betreuten Godesberger Kids hatten im jüngeren Jahrgang leicht die Nase vorn, während die Beueler Racker von Jecka und Dennis bei den älteren F-Jugendlichen den reiferen Spielvortrag zeigten. In der Schlussviertelstunde probierten sich die hüben wie drüben, unglaublich einsatzfreudigen  Kinder, dann sogar schon mal auf dem Großspielfeld. Was für ein infernalischer Lärmpegel …

   

BES-KK: TSV wE3  – HSV Bockeroth   16:11 (11:7)

Ungefährdeter Heimsieg für die Mädels des Trainerduos Joeres/Ohm, obwohl vor dem Spiel so ein klein wenig der personelle Notstand ausgerufen wurde. Mit Hilfe der F-Jugend klappte es aber trotzdem sehr gut. Besonders der couragierte Auftritt von Linda, die erst vor drei Monaten mit dem Handball angefangen hat, war toll. Mutig nahm sich Linda gleich mal vier Torwürfe, den ersten Treffer verwahrte sie sich aber noch auf. Das kann die "erfahrene" Kathi schon viel besser, war diesmal eine zuverlässige Torgarantin und wurde so zur besten Spielerin. Ihr zur Seite standen diesmal die gute Lara und die unermüdliche Helene, die auch zur tollen Performancebeitrugen und sich ebenfalls ein Sternchen verdienten.

 

BES-KK: TSV mE2 – SpVgg Lülsdorf-Ranzel   14:18 (7:9)

Recht gutes Kreisklassenspiel unserer E2 gegen eine robuste Sieben aus Niederkassel. Letztlich setzte sich die etwas erfahrenere Spielweise der Spielvereinigung durch. Bei der nie aufsteckenden TSV  überzeugte insbesondere Bela Blümlein mit seinem mutigen Spiel.

 

BES-KL: TSV mE1 – SV Rot-Weiss Merl  34:15 (22:8)

In den ersten 10 Spielminuten war es die große Show von Sota Shimizu. Bis zu seinem vorentscheidenden Treffer zum 11:3, hatte der wieselflinke Japanische Flügelflitzer schon siebenmal genetzt. Sota wurde, wie übrigens seine Nebenleute auch, immer wieder hervorragend von Ben in Szene gesetzt. Am klaren Beueler Sieg gab es nie einen Zweifel. Im zweiten Durchgang ging es dann nicht mehr ganz so einseitig zu, wobei sich hier Neuzugang, Malte Steinhauer, einige Male energisch durchsetzen konnte.

BES-KK: TSV wD – HSG Siebengebirge D III   23:14 (12:7)

Maja war zufrieden mit dem deutlichen Sieg ihrer Mädels gegen die Jungs aus dem Siebengebirge. Blöd war allerdings, dass sie ihren hibbeligen 14 Girlis in den lediglich 40 Spielminuten nicht annähernd genügend Einsatzzeiten geben konnte. Dazu kam auch noch, dass die HSG mit nur fünf Feldspielern angetreten war und die Beueler so natürlich ebenfalls auf eine Spielerin verzichteten. Richtig klasse war die Abwehrarbeit der TSV, mit ihren beiden überragenden Torfrauen, Frida und Merle, an der Spitze.

 

BES-KK: TSV mD2 – HSV Bockeroth   15:15 (10:8)

Franz Krohn war als verantwortlicher Coach der D2 zu Recht ein klein wenig stolz darauf, dem Tabellenführer von der "Hüh" den ersten Punkt abgeknöpft zu haben - auch wenn er nicht verschweigen wollte, dass der HSV wohl nicht in Bestbesetzung antreten konnte. Neben dem gesamten Team lobte der junge Beueler Übungsleiter besonders seinen Keeper, Christian Funder und das überaus erfolgreiche Konterspiel von Piet Groneick.

 

BES-KL: TSV D1 – TV Palmersheim   25:15 (11:8)

Da hat man schon spitzigere und spielfreudigere Auftritte unserer D1 gesehen. Insbesondere die jüngeren Akteure, abgesehen von Levi sowie den beiden guten Keepern, Timo und Selim, agierten derzeit gefühlt nach der Devise: "lass das mal die Alten machen." Und die 2004-er lieferten dann auch prompt. Jarno, Leo und natürlich insbesondere auch der überragende Freddy, wissen mittlerweile ihre körperlichen Vorteile erfolgreich einzusetzen. Ansonsten war es das erwartet schwere Stück Arbeit gegen gewohnt emotionale Palmersheimer mit ganz viel TVP, Ole!

 

HVM-OL: VfL Gummersbach – TSV wC   48:23 (22:8)

Mega Klatsche für unsere weibliche C-Jugend, die auch dem Letzten klarmacht, dass der Mittelrheintitel nur in Gummersbach oder vielleicht noch in Aachen vergeben wird. Haben wir in Bonn-Beuel kapiert. Es spricht für den Teamgeist, dass fast der komplette TSV-Kader, inklusive Carina und Maja, an der auswärtigen Lehrstunde teilnahmen. Ein wenig mehr Mut und damit verbunden deutlich mehr Engagement dürfte der allererste Lerneffekt gewesen sein.

 

HVM-VL: VfL Gummersbach II – TSV mC   27:32 (14:18)

Schöner Auswärtserfolg für unsere C-Jungs unter Leitung von Julius Palmen. Er hatte seine Truppe im Griff, denn die ließen sich zu keiner Phase von der teils hektischen Atmosphäre in Gummersbach anstecken. Dazu trugen auch einige, naja, nennen wir sie unglückliche Entscheidungen der beiden Schiedsrichter bei, die kaum älter waren, als die Aktiven. Aber wo sollen die sonst lernen? Daher ein großes Kompliment an unsere Burschen für ihr zurückhaltendes und damit cleveres Auftreten, denn sie sind ja durchaus auch schon mal als nervende Debattierkönige auffällig geworden. Hoffentlich ist da ein echter Lerneffekt im Gange! Den nötigen Rückhalt für den Sieg gaben die beiden gleichsam guten Beueler Keeper, Kilian und Simon.

 

HVM-OL: TuS Königsdorf – TSV wB   17:15 (8:11)

In der ersten Halbzeit war die TSV-Welt noch halbwegs in Ordnung, dann stellten die Beueler Mädchen die Torproduktion weitestgehend ein. Anna und Kathi machten dafür die vielen technischen Fehler ihrer Schützlinge verantwortlich und auch einige Freiräume in der eigenen Deckung. Es gab schon schickere weibliche Spieltage in der Beueler Historie.

 

BES-KL: HSG Siebengebirge II – TSV mB   26:24 (12:10)

Sicher auch eine unschöne Überraschung des Beueler Wochenendes. Es fehlte am rechten Mumm und eventuell auch an einem Schuss von Einstellung. Von einer Spitzenposition in der Kreisliga braucht die „B“ nicht mehr ernsthaft weiter zu träumen. Dabei hatten Hendrik und Jan endlich einmal wieder zumindest 10 Spieler zur Verfügung - so viele, wie schon lange nicht mehr u. a. auch beim Training. Na, klingelt da irgendetwas?

 

HVM-OL: SSK Kerpen – TSV mA   35:23 (19:9)

Die männliche A-Jugend unterwegs nach Kerpen - diesmal zusätzlich ohne Marvin, ohne Harz und bedauerlicherweise auch ohne Bock. Einige junge Herren, die sich bislang allzu sehr im Schatten der sonstigen Leistungsträger gesonnt haben, sollten sich einmal selber hinterfragen, ob sie nicht ein klein wenig aus dem Kernschatten heraus treten sollten und auch mal in der Oberliga aktiv mitmachen?

 

BES-KK: TSV 4. Männer – HSG Siebengebirge V   33:21 (18:9)

Gerade noch rechtzeitig, vor seiner 10. Stange Kölsch, erwischte die Redaktion den Beueler Trainer, Ralf Winterscheid, im El Horizonte zum Live-Statement:

"Ein ganz entspanntes Spiel unter der Leitung meines Ex-Kollegen, Uli Sauer. Peter Broich konnte wieder als Zeitnehmer verpflichtet werden.  In der zweiten Halbzeit sind uns mit Anpfiff des TV-Derbys, BVB - S04, leider auch noch die letzten Zuschauer abhandengekommen, trotz des für unsere Verhältnisse sehr attraktiven Spiels. Auch wenn unser junger Gegner eine voller Bank aufbieten könnte, haben wir insgesamt 12 Konter setzen können. Hierbei waren insbesondere Silvio Wenzel und Holger Wiemken sehr aktiv. Haben uns schon nach 10 Minuten mit fünf Toren abgesetzt und bis zur Halbzeit weiter ausgebaut. Im Tor erstmalig seit sechs Monaten wieder Wolfgang Zander, der seine lange Ecke souverän beherrschte. Alle hatten ihren Spaß bei der insgesamt starken Leistung. Das Tor des Tages erzielte Norbert Krey. Abräumen von links, bis nach rechts gespielt. Schorsch von Halbrechts mit einem Zuckeranspiel hinter dem Rücken auf Norbert, der mit feinem Heber vollendet. Einfach nur geil: eine Runde Kölsch, bitte !!!"

 

BES-KL: TuS Kreuzweingarten-Rehder – TSV 3. Männer   37:25 (22:9) 

Puh, fiese Klatsche auch für unsere „Dritte“ gegen den neuen Stern über der Voreifel und möglicherweise ja auch im gesamten Handballkreis BES. Der TuS spielt für Kreisliga-Verhältnisse einen richtig guten Ball und steht nicht durch Zufall ganz vorne. Coach Rudi wollte sich zwar im Verlaufe des Abends noch mit einem telefonischen Statement melden, was wir ihm aber durchaus gerne ersparen möchten. Das Ergebnis spricht in diesem Fall leider für sich.

 

WHV-NRL: TV Weiden - TSV 1. Männer 20:28 (10:13)

20:28 pro TSV - kann man mal so machen. Bereits vor Urzeiten hätten wir - soweit wir mit dem WTV überhaupt mal in einer Spielklasse waren - so ein Ergebnis "unter 10" an der berühmt, berüchtigten Parkstraße euphorisch gefeiert. Wohlbemerkt: damals waren das durchgängig klare bis klarste Beueler Niederlagen. So ändern sich die Zeiten. Dabei hatte der Weidener Trainer, Stephan Debeye, in seiner Vorschau für die Aachener Zeitung genau auf diese positive Bilanz gegen unsere TSV hingewiesen und seinem Team implementiert, dass Bonn technisch nicht so gut wäre, vor dem man sich u. a. deshalb keinesfalls in die Hose machen müsse. Vermutlich hat der Gute dabei aber die aktuelle Form seiner Truppe leicht überschätzt, oder - wahrscheinlicher - das tatsächliche Leistungsvermögen der Beueler Equipe schlicht unterschätzt. Jedenfalls diktierten die Blaugelben im Grunde vom Anwurf weg das Spielgeschehen. Nur selten wackelte unsere 3:2:1-Deckung, ansonsten stellte die von Debeye im Interview eingeforderte „einfache Spielweise“ seiner WTV-Angreifer, die TSV-Defensive eigentlich zu keinem Zeitpunkt vor echte Probleme. Hatten Ernst, Antons & Co. einmal einen rechtsrheinischen Verteidiger vernascht, verstellte diesen fast mit Gewissheit der nächste Beueler den Weg zum Tor. Stark, was man auch daran erkennen konnte, dass trotz der nur 20 Gegentore, keinesfalls Keeper Jan als viel beschäftigter Held gefeiert werden musste. Nicht nötig. Der solide Schäper holte sich seine persönlichen Highlights dann eher in den Siebenmeterduellen, von denen er immerhin vier für sich entscheiden konnte. Bereits beim 3:9 in der 15. Spielminute hatten alle (!) Beueler Feldspieler in das Spielgeschehen eingegriffen. Es blieb ein munteres, ständiges Kommen und Gehen von der Bank, ohne irgendeinen Qualitätsverlust. Nur Thomas Onnebrink, der wegen Examensarbeiten gänzlich ohne Training in die Partie gegangen war, wurde fortan geschont. Das konnte sich Coach Röhrig auch deshalb leisten, weil Fabian Struif das Shopter-Duell der Halblinken gegen Andreas Havenith klar für sich entscheiden konnte.

Seine beste Phase erwischte der gastgebende Turnverein in Überzahl, unmittelbar vor dem Seitenwechsel, als er den zuvor schon besorgniserregenden Rückstand mit dynamischen Durchbrüchen in kurzer Torreihenfolge für die TSV bedrohlich verkürzen konnte (10:13).

Nach der Halbzeit stand die Partie dann nur noch weitere fünf Minuten auf der Kippe (12:15), aber ein gehaltener Strafwurf vom „Langen“ und ein Teamtimeout brachte die TSV wieder eindeutig zurück in die Erfolgsspur. Es folgte ein fulminanter 5:0-Run rrh., beim 12:20 in der 42. Minute war die frühe Entscheidung gefallen. Insbesondere Florian Benninghoff-Lühl dirigierte im zweiten Durchgang gekonnt das Angriffsspiel seiner Farben und glänzte, wenn nötig, auch mit ganz wichtigen Toren. Nicht zufällig erzielte Flo auch das Tor des Tages, als er waagrecht in der Luft liegend, fast schon mit Bodenkontakt, den Ball mit unglaublicher Körperbeherrschung noch fulminant in den Giebel schweißte. Ein Schmankerl zum Zunge schnalzen!

Man wird es uns vermutlich als fast boshaftes Understatement unterstellen, dass wir die stolzen acht Punkte nach nur fünf Spieltagen trotzdem nur als schöne Mitgift im Abstiegskampf sehen, die allerdings zugegebenermaßen die Zuversicht und das Selbstbewusstsein enorm steigern. So freut sich das Beueler Lager über die tolle Momentaufnahme und fiebert nun völlig ohne Druck dem Regionalliga-Spitzenspiel des 6. Spieltages (Zweiter gegen Dritter), TSV Bonn vs. ART Düsseldorf (Samstag, 05. November 2016, Anwurf 19:30 h) entgegen. „Da laachste Dich kapott!“ Die Balken der ollen Ringarena dürften sich biegen …  

 


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