Weihnachtsspezial der Frauen in Blau und Gelb
DHB 3. Liga: SV Germania Fritzlar 1976 - TSV 1. Frauen 19:18 (8:7)
Bei aller Professionalität, aber warum man in einer Zwölferliga den ersten Rückrundenspieltag noch unbedingt am 4. Advent durchprügeln muss, erschließt sich dem interessierten Amateur nicht wirklich. Naja, so haben unsere Paradefrauen zumindest schon einmal das schwere Auswärtsspiel beim nordhessischen Aufstiegskandidaten hinter sich gebracht, wo man im Vorfeld nicht ernsthaft mit Punkten gerechnet hat.
Und doch wäre das Unmögliche beinahe möglich gewesen. Die Beueler Mädchen hauten bei der bärenstarken Germania von 1976 alles rein und mobilisierten nochmals die wirklich allerletzten Kraftreserven. Kämpferisch attestierte Jochen seinen Lieben eine Topleistung. Mit dem Favoriten auf Augenhöhe und diesmal sogar mit dem Zweiten! Die Deckung ackerte vorbildlich, beide Torhüterinnen, Helena und Marie, glänzten mit teils spektakulären Paraden. Nur 19 Gegentreffer gegen so ein routiniertes Spitzenteam verdient in der Kategorie Defense eine Eins mit Sternchen. Auch im Angriff hatten die Bonn-Beuelerinnen durchaus richtig gute Szenen, mussten von Jochen aber auch zweimal taktisch eingefangen werden: Die Führung hielt allerdings permanent Fritzlar inne. Darum letztlich doch ein verdienter Sieg für den SV Germania: Glückwunsch zur Spitzenposition, das Nachkarten im Spielbericht auf deren Homepage wegen zu großer Härte unsererseits, zeugt allerdings von nicht so großer Klasse. Geschenkt!
Am Ende lag es wieder einmal nur an Kleinigkeiten - Chancenverwertung, Nerven, das fehlende Quäntchen - man kennt ja die die negativ belasteten Substantive im Abstiegskampf. Und doch sind sie manchmal mehr, als nur schlaffe Floskeln. Unsere Damen dürfen nach dieser Leistung mit hoch erhobenen Häuptern in die Weihnachtspause gehen - allein kaufen können Sie sich tabellarisch dafür rein gar nichts.
Zum Fest sind und bleiben es für die Beueler Mädchen bis zum rettenden neunten Tabellenplatz der 3. Liga satte fünf Punkte Abstand. Unverdient viel, aber wahr. Auch wenn es in der restlichen Rückrunde tatsächlich satte sieben Heimspiele (gegenüber nur drei Auswärtsspielen) für die TSV-Damen geben wird, die natürlich eine deutlich bessere Punkt-Ausbeute verheißen als die bislang vier Zähler, ist der Klassenerhalt als Ziel schon ein ganz dickes Brett, das es zu bohren gilt. Der sofortige Abstieg scheint für die TSV also ein nicht unwahrscheinliches Szenario zu sein. Aber was dann? Der Untergang des Abendlandes? Das sportliche Armageddon rechtsrheinisch? Was passiert tatsächlich im Beueler Handall-Kosmos? - Ganz ehrlich? - Nun, vermutlich rein gar nichts. Die Welt dreht sich definitiv weiter. Niemand wäre unseren Beueler Mädchen böse. Ehrenwort! Wir können nicht permanent in Understatement machen, Wasser predigen und dann sauer sein, wenn wir am Ende tatsächlich keinen Bordeaux Medoc zu saufen bekommen. Also, alles gut. Spielt diese für unsere Verhältnisse unglaublich anspruchsvolle Liga mit Freude zu Ende. Die TSV bleibt ein cooler Verein und eine kuschelige sportliche Heimat für alle - egal ob in der 3. Liga, in der Regionalliga, in der Kreisklasse oder sonst wo. Wir freuen uns in jeder Variante auf das Beueler Handball Jahr 2019.
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch !!!