Das Beueler Blättchen - der Handball News Flash rrh.
Bonner Operettenpublikum rrh.?
Bonner Hochkultur gegen den Bönnschen Sport. Es ist seit einigen Jahren die effekthaschende Diskussion in unserer Stadt, wenn der tapfere Stadtkämmerer, Ludger Sanders, alljährlich seinen Haushaltsplan vorlegt und unser OB der wütenden Öffentlichkeit die neuesten Kürzungen mit dem Rotstift erklären muss. Selten wird etwas ausgespart, aber meist sind es die Kultur und der Sport, die es bitter spüren müssen und in Folge immer öfter mit dem Zeigefinger auf den anderen zeigen, weil der ja unverhältnismäßig besser bedient wird. Beethovens Sportstadt Bonn? Längst eine Farce…
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Aber vielleicht reagiert das Beueler Handballpublikum in der heimischen Ringarena in letzter Zeit ja genau deshalb vornehm hüstelnd und reserviert, wenn insbesondere das männliche Oberligateam wieder einmal gekonnt einen hochkarätige Gegner aus der Halle fiedelt? Emotionen? Hitzige Gefechte, lautstarke Fans und brand-heißer Support von den Rängen? Derzeit eher nicht und höchstens auf dem Spielfeld. Fachmännisch wird zwar jede gelungene Aktion von Onnebrink & Co. wohlwollend mit aufmunterndem Beifall bedacht, aber von der berühmt-berüchtigten und einst so gefürchteten Beueler Heimspielatmosphäre ist derzeit (trotz ausverkauftem Haus) nicht viel zu spüren. Das müssen die Jungs der „Ersten“ auf und neben dem Platz schon größtenteils selber richten. Doch eventuell steckt da auch nur eiskaltes Kalkül dahinter und die Fans der Turn und Sportvereinigung von 1897 / 1907 wollen zukünftig nur in den erlauchten Zirkel der Bonner Opernfreunden aufgenommen werden und sich auf diese Art und Weise nur clever Zugang zum immer noch pralle(re)n Kulturetat verschaffen???
Die aktuellen Spiele vom 31. Januar und 01. Februar 2015 ...
BES-KK: HSG Geislar-Oberkassel II - TSV wE3 13:21 (6:12)
Das E-Jugendwochenende verlief ein wenig chaotisch und – wir geben es zu – auch ein wenig illegal. Denn weil alle drei E-Jugendspiele der TSV fast zeitlich am Sonntagmorgen sehr dicht beieinander ausgetragen wurden und der Gesamtkader auf wundersame Weise am Samstag, wie auch noch am Sonntag von der Schwindsucht sowie allen erdenklichen Kinderkrankheiten befallen war, musste ein Großteil der E1 in den beiden unteren Beueler Teams aushelfen. Dabei wurde aber immer mit offenen Karten gespielt. HSG Coach, Christian Koch, war sogar so nett und verzichtete seinerseits angesichts von nur 6 Beueler Kindern bis zum Halbzeitpfiff ebenfalls auf einen sechsten Feldspieler. Trotzdem blieben Mateja und ihre Freunde immer leicht spielbestimmend und konnten am Ende einen sicheren Sieg in „Anführungszeichen“ feiern.
BES-KK: HSG Siebengebirge/Thomasberg wE - TSV E2 18:21 (11.13)
Ebenfalls ein etwas schmeichelhafter Sieg in „Anführungszeichen“ wurde für die E2 in den sieben Bergen bei den HSG-Mädels notiert. Hier waren Leo und Jarno zur Hilfe geeilt, die es dann auch gebraucht hat, um noch so eben in Vorhand zu bleiben. Darum waren die Oberpleiser Mädchen an diesem Tage auch unzweifelhaft die eindeutig moralischen Sieger.
BES-KL: SpVgg Lülsdorf-Ranzel - TSV E1 17:17 (9:11)
Ebenfalls nicht prickend war die verdiente Punkteteilung der Beueler Erstvertretung gegen die Niederkasseler Spielvereinigung. Vielleicht lag es ja daran, das sowohl Chefcoach Flo, wie auch seine Vertreterin im Amt, Carina, bei anderen Teams (mB1 und wE) unabkömmlich waren. Jedenfalls rannten sich die jungen TSV-Asse immer wieder etwas ideenlos in der massierten Deckung der Gastgeber fest und fanden über die volle Distanz eigentlich kein echtes Mittel. Zudem vereitelte der gewohnt starke Lü-Ra Keeper noch ein ganzes Duzend an klaren blau-gelben Torchancen.
BES-KL: HV Erftstadt - TSV wD 25:17 (14:7)
Bleiben wir dabei: „Miniaufgebot“ war das Stichwort für nahezu alle Beueler Jugend-Auswärtsspiele an diesem Wochenende. Hoffentlich kein allgemeiner Trend. Aus unterschiedlichsten Gründen waren es nur sieben tapfere Beueler D-Mädchen, die den schweren Weg zum Tabellenführer nach Erftstadt angetreten haben. In Erwartung einer klaren Niederlage, spielt es sich dann zumeist auch nicht so gut. Einzig Natalie konnte sich noch einigermaßen ihrer Haut erwehren. Trotzdem, kleine Tapferkeitsmedaille am Bande für die weibliche D.
BES-KL: HSG Siebengebirge/Thomasberg - TSV mD 19:18 (9:9)
Wenigstens komplett. Der gute Lukas Winterscheid war zwar nach dem Spiel sehr bemüht, die positiven D1-Aspekte des Spielgeschehens in den Vordergrund zu stellen, doch unter dem Strich bleibt aber dennoch eine Niederlage gegen die HSG, die man noch im Hinspiel relativ sicher mit acht Treffern geschlagen hatte. Aber naja, man soll ja schließlich pädagogisch wertvoll auch nicht immer nur nach dem nackten Resultat schielen. Also haben im Angriff Henri (mit vielen Toren), Jan und Isaiah gut zusammen gespielt. Jan zudem in der Abwehr überzeugt, Isaiah eher am Kreis. Zudem hatte Nickolas von Linksaußen einen richtig guten Tag. Leider hatten das auch die Oberpleiser Kinder, denn die warfen am Ende schlicht ein Tor mehr.
HVM-VL: TV Birkesdorf - TSV wC 30:24 (13:13)
Noch am Freitag funkte Interimstrainerin Marie verzweifelt SOS, weil sie mehrfach und immer wieder nur sechs Spielerinnen im Auswärtskader (3 x C, 3 x D!) zählen konnte. Dann gesellte sich noch die junge Chiara als mutige Debütantin hinzu. Über weite Strecken lieferten die Mädels dann sogar noch eines ihrer besten Saisonspiele ab, waren dann aber mit ihrer mangelnden Chancenverwertung in der entscheidenden Phase leider doch leer ausgegangen. Trotzdem gebühren den Spielerinnen und der Marie eine Tapferkeitsmedaille des Wochenendes in Bronze.
BES-KL: Godesberger TV - TSV mC 9:26 (5:13)
Klarer Auswärtssieg für die TSV, mit dem die C-Jugend ihren Abwärtstrend, mit zuletzt zwei Niederlagen, wieder etwas stoppen konnte. Lag sicher auch am wieder deutlich aufgefüllten Personalgrundstock. Dazu gehörten am Samstag auch die D-Jugendlichen, Lukas und Youssrie, die prompt beide ein Törchen zum ungefährdeten Auswärtssieg - gegen allerdings auch arg dezimierte Godesberger - beisteuern konnten.
HVM-ML: TSV mB - HSG Refrath/Hand 28:22 (10:8)
Mit einer sehr runden und vielleicht sogar der besten Leistung in der Saison verabschiedete sich unsere B-Jugend leider als Dritter vorzeitig vom Debütjahr der Mittelrheinliga. Das Halbfinale um die Meisterschaft wurde aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber der HSG ReHa verpasst. An den Play-Offs nehmen somit verdientermaßen die Gemeinschaften aus Rösrath/Forsbach und eben von Refrath/Hand teil, denen wir hiermit viel Glück und Erfolg wünschen. Für das Erreichen der Endrunde hätte die TSV im abschließenden Spiel schon einen utopischen Sieg jenseits der 24-Tore-Marke benötigt. Also konzentrierten sich die Burschen von Coach Benninghoff-Lühl einzig auf ihre Leistung und darauf, nochmals richtig überzeugen zu können. Das ist vollauf gelungen. Insbesondere Lars zeigte, was für ein guter Keeper er sein kann. Auch die Beueler Kollegen auf dem Feld zeigten durchgängig, dass die Gäste von der HSG für die Endrunde noch dringend Reserven aktivieren müssen. Bei etwas konzentrierter Chancenverwertung hätte es durchaus ein zweistelliger TSV-Sieg werden können. Insgesamt aber ein versöhnlicher Saisonabschluss für unsere B1-Jugend.
HVM-OL: TSV mA - HSV Frechen 27:27 (13:14)
Naja. Nehmen wir das Remis gegen Frechen unserer A, einfach auch einmal als versöhnlichen Abschluss der diesjährigen Oberligasaison, wobei der HSV als Schlusslicht gleich drei seiner vier Saisonpunkte vom Vorletzten aus Beuel einsammelte. Insofern schon alles in Ordnung, auch wenn es anfangs in offensiver 3-2-1-Formation gar nicht gut funktionieren wollte. Da war es einzig der in seinem letzten Jugendspiel überragende Torwart, Moritz Meißenburg, der seine Farben vor Schlimmeren bewahren konnte. Der TSV-Moritz zeigte damit noch einmal eindrucksvoll, was für eine fabelhafte sportliche Entwicklung gerade er in den letzten drei Jahren genommen hat – weiter so! David korrigierte seinen Deckungsverband im zweiten Durchgang auf eine defensivere 5+1-Variante, mit der sein Team dann auch wesentlich stabiler auftreten konnte. Am Ende stand ein leistungsgerechtes Remis vor einer netten, intensiven Abschlussfeier.
BES-KL: TSV Feytal - TSV 3. Männer 25:21 (7:9)
Erster Februar? Sonntagabend in der Eifel? Erst leichter, später ergiebiger Schneefall? Déjà-vu? Hatten wir das nicht schon tausend Mal? Jedenfalls kann eine Beueler Mannschaft so ein spiel nicht gewinnen – niemals. Auch heute Abend war das so, nicht (nur) wegen der äußeren Umstände, sondern in erster Linie weil die Rechtsrheinischen einfach schlecht gespielt haben. Damit bleibt es in der BES-Kreisliga beachtenswert spannend.
HVM-VL: TSV 2. Frauen - TV Roetgen 19:23 (11:13)
Eigentlich war das Spiel gegen den Tabellenführer der HVM-Verbandsliga von TSV-Seiten ganz O.K. Aber bei etwas genauer, differenzierterer Betrachtungsweise, könnte man der Beueler Defensive absolute Ligareife attestieren – teils sogar im gehobenen Standard. Die Angriffsreihe hingegen, hinkt auf eindeutigem Landesliganiveau leider deutlich hinterher. Es waren halt genau die falschen Spielerinnen, die sich im Vorfeld oder während der laufenden Saison verletzt aus dem Kader verabschiedet haben. Lediglich acht kümmerliche Heimtore in Durchgang zwei sprechen hier eine eindeutige Sprache. Als kleines Trösterli mag helfen, dass die Frauen von Lukas Tack die Mannschaften der absoluten Spitzengruppe nun gespielt und hinter sich haben.
HVM-LL: TSV 2. Männer - Weidener TV II 26:27 (14:12)
Reden wir nicht lange um den heißen Brei. Es war kein gutes Landesligaspiel – vorsichtig ausgedrückt. Fahrig, mit vielen technischen Fehlern und einfachen Ballverlusten – hüben, wie drüben. Einziger positiver Unterschied von Halbzeit eins zum zweiten Durchgang war, dass da die TSV-Kadetten führten. Ab der 31. Spielminuten verloren die Schützlinge von Ali und Jörg dann aber immer mehr den Faden und in der absoluten Schlussphase leider auch die Obacht auf den guten WTV-Spieler, Christoph Scharpenberg, den man sich doch so vorgenommen hatte, aufmerksam auszuschalten. Prompt erzielte der listige Trainer in Personalunion von der Beueler Defensive nahezu unbemerkt, vier, der letzten fünf Tore.
HVM-OL: TSV 1. Frauen - TV Oberbantenberg 34:26 (17:15)
Ja, wenn Claudia, Paula und Valerie sowie nach rund 20. Spielminuten leider auch noch Lara aus den unterschiedlichsten Gründen in der Anfangsformation bzw. komplett nicht zur Verfügung stehen, fehlt schon eine ganze Menge an Torgefahr. So brauchte es dann den berühmten unschönen Arbeitssieg, um die „Sorgenfrei-Serie“, von nunmehr 9:1 Punkten fehlerfrei auszubauen. Damit haben sich die Beueler Mädchen vorerst in das gehobene OL-Establishment vorgeschoben. Doch bis zur 40. Minuten holperte es ganz schön im gesamten TSV-Spiel und es benötige eine ganze Reihe von Aktivposten, um den Sieg am Ende in trockene Tücher zu bringen. Durchgängig waren das die beiden guten Halbverteidigerinnen, Vivi und Hannah, redlich unterstützt von der auch vorne überragenden Carina. Sigi stabilisierte zudem die Keeperposition im Schlussdrittel deutlich. Claudia brannte nach ihrer Einwechslung schnell lichterloh. Naddel brachte ihren Spielwitz, aber auch Torgefahr mit ein und Küken Leo“scorte“ gegen immer müder werdende TVO-Gegnerinnen erbarmungslos über die Außenposition oder wahlweise im Tempogegenstoß.
HVM-OL: TSV 1. Männer - Weidener TV 27:21 (15:9)
Wenn eine Anne-Sophie Mutter virtuos auf ihrer Stradivari begeistert, klatscht man ja auch nicht wie wild mitten in den Vortrag hinein oder grölt das Orchester nieder. So anmutig und ehrfurchtsvoll ist das Verhältnis derzeit vielleicht am besten gegenüber Onnedrink, Stork und Schäper beschrieben, wenn das begabte Trio rrh. mit ihren Nebenleuten dem staunenden Beueler Auditorium, die hohe Kunst der Defensive zum Besten gibt. Da tappen dann halt auch die arriviertesten Schützen, wie beispielsweise gestern Havenith, Kerssenfischer und Co. gerne mal öfter in die mittig positionierte Schussfalle – STOP - „no go“! Da braucht man kein großes Geheimnis zu machen, auch gestern lag der Schlüssel zum Beueler Erfolg wieder im hervorragend massierten Deckungsverband. Das hat schon eine gewisse Klasse, in jedem Fall aber immer Sinn und Verstand. Da braucht es dann im Angriff auch nur 40 wirklich anständige Beueler Minuten, bei denen sich nahezu alle eingesetzten Feldspieler gewinnbringend beteiligen, um die Partie der vermeintlichen Vorentscheidung zuzuführen. Bereits in der 37. Spielminuten war mit neun Treffern Differenz der höchste Vorsprung erreicht und anschließend verlegte sich die TSV, vielleicht etwas vorschnell, auf das Verwalten des Vorsprungs. Denn mit großem Kampfgeist wollte der WTV bis in die Schlussphase hinein den für sie negativen Ausgang unter keinen Umständen akzeptieren. Erst der späte 26. Heimtreffer, den Hardrocker HG von der Linksaußenposition melodiös einwickelte, erlöste das Scheler-Team von letzten Zweifeln und die Nachbarschaft auf der Ringstraße von der schillernden Illusion, das da gegenüber eventuell diesmal doch kein Heimspiel der prolligen Handballer stattfindet, sondern die sonst so Lärm resistente Meute vielleicht doch zur bezaubernden Anne-Sophie konvertiert ist.