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TSV aktuell, die blaugelben Spieltagsgeschichten

Geschrieben von Eyewitness. Veröffentlicht in News

Die „Zweite“ steigt in die Landesliga auf:
Operation gelungen, Patient wieder obenauf!

Zweite 14 04 2018

Es mag sich nach übertriebenem Understatement oder nach einer etwas skurrilen Sichtweise der saisonalen Gemengelage anhören, aber für nicht wenige im Beueler Handballlager, ist mit der Kreismeisterschaft 2018 bzw. vielmehr mit dem damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga das wichtigste Saisonziel der TSV bereits erfüllt.

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 Verrückte Ansicht? Nettes Lippenbekenntnis? Wer gleich zwei Spitzenteams in der Regionalliga hat, beschäftigt sich doch nicht mit der BES-Kreisliga als gerade einmal achte Evolutionsstufe auf der Stiege hinab ins handballerische Nirwana? Nicht ernsthaft! Und doch ist es so - gerade wenn man sich als ambitionierten Amateur-Club im mittleren bis gehobenen Leistungsbereich sieht, hier wohl fühlt und auf genau dieser Spielwiese auch in Zukunft weiter agieren möchte. Dann ist es strukturell schon extrem wichtig, sein jeweiliges Reserveteam zumindest in der Nähe der Erstvertretung zu parken. Da waren und sind uns viele Vereine satt voraus. Aus der unmittelbaren Nachbarschaft der TV Rheinbach und die HSG Siebengebirge beispielsweise, mit Ihren als Zweierteams sogar in der Verbandsligaspitze. Da können wir noch nicht mithalten, aber zumindest die magische und so verflucht wichtige HVM-Grenze ist wieder übersprungen. Jetzt haben Beueler Talente wieder einen sinnvollen Zielhafen auch unterhalb der Regionalliga. Und auch Doppeleinsätze sind ab Landesliga wieder eine Option.

Keine Frage, der Abstieg der „Zweiten“ in die BES-Ebene vor Jahresfrist hat weh getan und eine ganze Menge an Verunsicherung in die sonst so erfolgsverwöhnte Beueler Männerabteilung gebracht. So schön die jüngsten Entwicklungen der Nordrheinmänner auch sind, ohne eine vernünftig platzierte Reserve fehlt einfach die Nachhaltigkeit. Klar, dass hat auch die Abteilungsleitung der TSV immer gewusst und darum war der Wiederaufstieg mit Sicherheit eines der obersten Saisonziele 17/18, auch wenn das offiziell von Achenbach, Tack & Co. immer etwas defensiver formuliert wurde.

Jetzt aber ist es vollbracht, Glückwunsch an das Team von Trainer Oliver Braun und seinem spielenden Co., Eric Bitzer. Die Beiden haben definitiv einen wichtigen Anteil am unaufgeregten und sehr gut organisierten LL-Comeback. Dabei war es sicher nicht ohne Risiko, mit Olli einen externen Trainer mit der heiklen Aufgabe zu betrauen, der zudem im Seniorenbereich ein bislang völlig unbeschriebenes Blatt war. Aber gerade im Zusammenspiel mit TSV-Insider, Eric, hat das richtig gut funktioniert. Frühzeitig vor Saisonbeginn konnte sich das Duo auf einen Kader festlegen, der eine - wie sich jetzt endgültig bewiesen hat - genau passende Mixtur ist, aus dem kompakten Stamm der letzten LL-Saison, aus einer Reihe jungen Spielern und nicht zu vergessen, auch aus einigen richtig guten Neuzugängen. Satte 18 Feldspieler und 3 höchst zuverlässige Keeper, umfasst der harte Kern der Mannschaft. Und dieser prall gefüllte Kader war kein Hirngespinst, sondern vom ersten Tag der Vorbereitung an, nichts als die nackte Realität. Sicher ein ganz entscheidendes Pfund, denn keiner der Konkurrenten konnte personell auch nur annähernd mithalten. Und mit genau diesem guten und homogenen Personal wurde seriös geplant, zielgerichtet gearbeitet und fleißig trainiert. Kein Hokuspokus, keine Luftnummern. Von der „Ersten“ wurde die 3:2:1-Deckungsvariante kopiert und in der Kreisliga sicher als überraschende Innovation genutzt. Außerdem kamen sicheres, nie überzogenes und damit effektives Konterspiel dazu, sowie einige Konzepte als Spieleröffnung und der Rest war natürlich auch immer garniert mit individueller Klasse. In der Rückrunde wurde zusätzlich noch die anfangs eher verschmähte 6:0-Verteidigung zu einer sinnvollen taktischen Variante. Keine Zauberei, keine Wunderkonzepte und schon gar keine überzogene Emotionen als Effekthascherei. Nüchtern betrachtet haben Meissenburg, Elschner, Hick & Co. ihre individuelle Klasse und mannschaftliche Überlegenheit nur sehr sinnvoll und im höchsten Maße seriös in ein Gesamtkonzept eingebracht. Heraus kam ein mehr als glasklarer Aufstieg und eine absolut verdiente BES-Kreismeisterschaft 2018 für die TSV Bonn II. Glückwunsch, meine Herren - gut gemacht !!!

BES-KK: TSV 4. Männer - HSG Sieg II 31:35 (13:18)

Die Gäste aus dem Siegkreis gingen schnell mit drei Toren in Führung, jedoch konnte die „Vierte“ anfangs noch mithalten und ihrerseits sogar einmal mit 6:5 kontern. Doch dann schlichen sich immer mehr Fehler im Deckungsverhalten ein, so dass die Gästeführung zur Pause verdient war. Mit verbesserter Defensive und dem Stark agierenden Arndt Hauptmann am Kreis, konnte die jetzt kämpferisch stark auftrumpfende TSV immer wieder auf zwei Tore verkürzen. Doch leider konnten Niebel -& Co. die Sau am Ende leider nicht mehr umstoßen. So war es am Ende ein verdienter Sieg für Sieg.

BES-KL: HSG Siebengebirge III - TSV 3. Männer 34:20 (15:16)

Die HSG will den Abstieg auf der Ziellinie doch noch mit aller Macht verhindern und bot dafür - wie befürchtet - eine rund erneuerte „Dritte“ auf, bei der u. a. auch André Kirfel mit von der Partie war. Insofern war das von Rudis Beueler Equipe im ersten Durchgang sogar eine prima Leistung, wobei die Beueler Führung sogar noch etwas deutlicher hätte ausfallen können. Nach dem Seitenwechsel dann aber 7Hills mit einem Turbo-Kickstart gegen eine konsternierte TSV im Kollektivversagen. Als die in der zweiten Halbzeit wieder mitspielen wollte, lief die Partie bereits eine Viertelstunde und war beim 26:16 leider schon längst zu Gunsten der HSG entschieden. Muss man so akzeptieren. Ob allerdings der einzig vorgeschlagene Verlegungstermin (Mittwoch, 25.04.2018, 19:30 h) des verursachenden TVE Bad Honnef so angenommen werden kann, wird man zunächst intern klären müssen.

BES-KL: HV Erftstadt- TSV 2. Männer 18:29 (10:18)

Mit diesem Auswärtssieg ist die BES-Kreismeisterschaft 2018 im Sack! Münstereifel, Palmersheim, Troisdorf oder Siegburg. Kreisliga ade! Aber auch in der Landesliga warten in der nächsten Saison vermutlich einige höchst attraktive und interessante Lokalderbys. Am Samstag in Erftstadt war es aber teilweise noch ein ziemliches „Gegurke“. Ausgerechnet in diesem entscheidenden Spiel konnte Coach Braun nicht seine allerbeste Aufstellung präsentieren, zudem spielte die Nervosität punktuell bei seinem Team, aber insbesondere auch bei ihm selbst durchaus eine Rolle und - na klar - in Erftstadt wurde harzlos, aber zum Glück nicht herzlos gespielt. Da brauchte es schon seine Zeit, bis man den wackeren HVE im Griff hatte, wobei Erftstadt ein bemerkenswert fairer Gastgeber war.

Kurz vor und kurz nach dem Seitenwechsel zogen Daniel Kohring und seine Nebenleute die Zügel dann aber doch energisch zur Vorentscheidung an. Der Gute hatte den Spieltag doch glatt falsch eingeplant und ließ für diese entscheidende Partie dann sogar noch kurzfristig seine Freundin nebst auswärtigem Besuch sitzen. Man muss halt Prioritäten setzen können. Freundliche Grüße unbekannterweise an die zukünftige Frau Kohring. Ansonsten dümpelte das Spiel so ein wenig bis zum Schlusspfiff als dem eigentlichen Höhepunkt entgegen. Echte Stimmung kam dann tatsächlich erst nach dem Ende auf. Hammer, Laola vor dem prall gefüllten Beueler Fanblock und das ein oder andere lustige Liedchen rundeten den Nachmittag angemessen ab. Zur verdienten Siegesfeier ging es dann zurück ins „Hans im Glück“ in heimische Gefilde. Die Jungs haben es sich verdient.

 

WHV-RL: SG Überruhr - TSV 1. Frauen 28:29 (16:12) 

 F1 14 04 2018

 

Der Handballsport ist nicht immer gerecht. Gestern in Überruhr, dem südöstlichen Stadtteil von Essen, konnte man das wieder einmal am Fallbeispiel der Regionalligapartie unserer Frauen erleben. Denn mehr als 50 Spielminuten war die heimische Spielgemeinschaft das klar bessere Team und schickte die Beueler Mädchen nahezu während der gesamten Partie von einer Verlegenheit in die nächste. Wobei sich die Essener Frauen in der Vorschau zu dieser Begegnung auf ihrer Homepage quasi schon chancenlos demütig auf den Rücken geworfen hatten. Und prompt verlief auch der TSV-Start, wie zuletzt fast immer, nach Plan. Viererpack Klingenberg: 2:4. Maja wird es schon richten. Doch diesmal nicht, diesmal sollten die TSV-Damen endlich wieder einmal so richtig gefordert werden. Merkte aber zunächst noch niemand. Beim 5:4 übernahm die SG, mit der in der Anfangsphase überragenden Carina Thomas, erstmals die Führung, dann wenig später das 6:5, 7:6 und 8:6. Na gut, die eigene Deckung steht diesmal nicht so gut und auch die Marie im Tor hat vorerst nicht ihren besten Tag erwischt. Wird schon irgendwann. Dann erlauben sich die Beuelerinnen gleich zwei Fahrkarten in Folge vom Siebenmeterpunkt. Überruhr macht das und noch vieles mehr deutlich besser und engagierter, hat eine phantastische Torfrau zwischen den Pfosten und legt zwischenzeitlich zum 13:8 und 14:9 erstmals eine 5-Tore-Führung vor.

Spätestens als Jochen in der Pause seine Spielerinnen um sich versammelt, weiß jede in der Halle, was die Hallenuhr geschlagen hat. Die tabellarisch noch nicht ganz sorgenfreien Essenerinnen haben einen Sahnetag erwischt und spielen das beste Match der Saison. Die TSV hingegen nach 30 Minuten Zwischenbilanz mit genau gegenteiliger Tagesbewertung: viel zu dürftiges Investment in Sachen Einstellung und dazu auch noch auf vielen Positionen eine schlechte Tagesform. Aber, unsere Mädels sind ja nicht dumm und nehmen das Schelerische Halbzeitzeugnis klaglos an. Blöderweise macht sich nach dem Seitenwechsel aber zunächst auch noch große Nervosität bei den Blaugelben breit. Und die SG Überruhr macht prompt so weiter, wie sie aufgehört hat: bärenstark. Beim 21:16 und beim 22:17 sind die Kräfteverhältnisse unverändert. Doch etwas hat sich im TSV-Spiel entscheidend verbessert: jetzt stimmt die Einstellung! Jetzt wird gefightet und die Beueler Mädchen stemmen sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage. Die rechtsrheinische Team-Lokomotive, Maja, verkürzt endlich mal auf drei Tore Rückstand (22:19, 45‘), Lilo bringt mit ihrem Treffer endgültig die Hoffnung zurück (24:22, 50‘), Doppelpack der unermüdlichen Carina zum frenetisch gefeierten Ausgleich (26:25 + 26:26, 55‘), dann ein offener Schlagabtausch mit den Führungstreffern von Lara (26:27, 58’), Franzi (27:28, 59’) und dem tragischen SG-Knockout durch Nina (27:29, 60‘). Ende - und eine ohrenbetäubende Kreischorgie in Gelb und Blau. Durch die Ergebnisse des Spieltages wird die vermutlich schlechteste Saisonleistung am Ende des Tages sogar noch vergoldet. Matchball zur 3. Liga im Heimspiel am kommenden Samstag, 21.04.2018 um 19:30 h gegen die Düsseldorfer Fortuna. Wenn dieses Drehbuch nicht von Abteilungsleiter Markus Achenbach höchstpersönlich geschrieben wurde?

Die Stimmen zum Auswärtssieg:

„Kompliment an mein Team für die tadellose Einstellung. Es ist halt schwierig, immer eine Topleistung zu bringen. Die heimische SG Überruht hat sicher ihre mit Abstand beste Saisonleistung geboten und dafür auch mindestens einen Punkt verdient gehabt. Kompliment dafür. Damit muss man aber als Tabellenführer umgehen, dass alle Teams gegen uns besonders motiviert sind. Trotz klarem Rückstand und schlechter Tagesform haben wir uns nicht aufgeben, positiv motiviert und weiter zusammen alles versucht. Gute Reaktion, ohne Gezicke untereinander. Auch das ist eine hohe Qualität, vor der ich allerhöchsten Respekt habe.“
(TSV-Trainer Jochen Scheler)

„Typischer Beueler Dusel mit maximalem Glück des Tüchtigen. Mein neuer Verein hätte heute den Sieg verdient gehabt.“
(Zuschauer Christian Ridder, TSV-Torwart-Legende)

„Eine gute Stute springt nicht höher, als sie muss.“
(Die elffache TSV-Torschützin Maja Klingenberg)

 

WHV-RL: TuS 82 Opladen - TSV 1. Männer 35:31 (14:16)

Sonntagabend 19:00 Uhr. Katastrophen Termin, den der TuS wegen einer Doppelbelegung der Bielert-Sporthalle unverschuldet anbieten musste. Entsprechend katastrophal entwickelte sich die letzte Viertelstunde für die TSV. Bis dahin lief vieles gut und richtig für die keinesfalls schläfrigen Beueler. Besonders Fabian Struif und Julius Palmen waren hellwach und lieferten eine tolle Leistung ab. Beim 20:26 und 21:27 deutete noch alles, aber auch alles auf einen komfortablen Auswärtssieg hin. Dann öffnete der TuS 82 die Deckung und das Blatt wendet sich grundlegend. Sieben Minuten vor Ultimo verwandelt Nils Bullerjahn einen Strafwurf zur 27:29-Führung und noch immer hoffte das Lager der Rechtsrheinischen auf den doppelten Punktgewinn. Dann aber brachen in den letzten fünf Spielminuten alle Dämme und Opladen zog mit Dampf an der konsternierten TSV vorbei und sorgte damit nunmehr für eine deutliche Vorentscheidung im Aufstiegsrennen zur 3. Liga zu Gunsten ihrer befreundeten Nachbarn von der SG Langenfeld. Für unsere Equipe geht es nach einer Spielpause im schweren Restprogramm noch darum, den maximalen Tabellenplatz im Spektrum von Platz 2 bis zu Platz 5 zu erreichen.