Die Frühaufsteher

Frohes Neues allerseits!

Keine Zeit für eine sonstige Orgie an guten Wünschen oder eine langatmige Vorschau, denn schon das erste Wochenende im Jahr 2020 bietet eine ganze Menge an höchst interessantem Handball mit rechtsrheinischer Beteiligung.

 

 

Die TSV F-Jugend beim WMTV Wintercup 2020 in Solingen

Zunächst kleiner Exkurs in die Bergische Handballwelt: Hinter dem WMTV steckt der Wald-Merscheider Turnverein von 1861, zwei ehemals selbstständige Ortsteile von Solingen. Der WMTV pflegt eine besonders rührige Basisarbeit unterhalb der C-Jugend, denn anschließend schöpfen in der Regel die beiden Bundesligisten den Rahm ab. Bei den Mädchen ist das die Talent-Schmiede des HSV aus Gräfrath, bei den Jungs erledigen das die Bergischen Löwen im Jungrudel des BHC. Aber wieviel Liebe ins Detail der WMTV in seine Jugendarbeit steckt, zeigte auch dieses F-Turnier. Alles tippitoppi: minutiöser Turnierplan, prima Schiedsrichter, faire Atmosphäre, klasse Bewirtung und insgesamt sehr gute Rahmenbedingungen.

Für die Beueler Gören des Jahrgangs 2011 war es im Grunde der erste Ausflug in die große Handballwelt, weg von den niedlich behüteten BES-Freundschaftstreffen. Hier ging es endlich mal über das große Spielfeld um wichtige Turnierpunkte, wo jedes Tor zählte. Sehr schön, dass trotz Ferien viele Kinder mit von der Partie waren und die Eltern dem Handball damit große Priorität einräumten. So muss das auch sein, will man in den nächsten Jahren hoch hinaus. Aber nicht nur das normale Handballfeld verschaffte ungewohnte Räume, auch die von der Turnierleitung angeordnete Deckungsform - „sinkende Manndeckung“ - wirkte etwas unpassend gewählt, denn nicht nur die TSV-Kinder sahen im Angriff ihre Gegenspieler meist nur kurz an der Mittellinie und dann in der Regel erst wieder defensiv hinter der Neunmeterlinie. Das machte das Torewerfen nicht einfach und gipfelte im heimlichen Turnierendspiel gegen die brettstarke SG Langenfeld. Eine absolute Abwehrschlacht, die von den Beueler Kids unglücklich mit 2:3 gegen die noch etwas intensiver fightende SGL verloren wurde. So blieb für die TSV nur der gute zweite Turnierplatz (bei sechs Teilnehmern), der nach kurzer Skepsis am Ende doch von allen Kids, Eltern und auch vom Trainer akzeptiert wurde. Sehr guter Auftritt der rechtsrheinischen 2011-er!

 

 

Die JSG Portugal rechtsrheinisch bei der Mini EM in Hannover

Längst ist das D-Jugend-Championat des TSV Anderten (dem 5. Stadtbezirk von Hannover) mehr als nur ein Geheimtipp unter wahren Handballfreaks.

Am Wochenende vom 03. bis 05. Januar 2020 reisten wieder mehrere Hundert Nachwuchshandballer in das Mecca des bundesdeutschen D-Jugend-Handballs nach Hannover, darunter auch eine hoffnungsvolle Delegation aus Bonn-Beuel. Dort wurde an diesem Wochenende wieder mit viel Tamtam die „Mini-Europameisterschaft 2020“ für Elf- Zwölfjährige ausgespielt. Und das mit allem, was ein richtiges Event braucht: Mannschaftshotel, Trikotausstattung, internationales Feeling, Maskottchen und Final-Atmosphäre. Bereits zum 12. Mal veranstaltet der TSV Anderten dieses einzigartige Handballevent für die D-Jugendteams.

Und da es für die JSG Portugal rrh in ihrer Gruppe D nicht nur wie bei den Großen gegen Frankreich, Norwegen sowie Bosnien und Herzegowina ging, sondern in der Realität auch noch gegen den TSV Burgdorf (F), SG Rot-Weiß Babenhausen (NOR) und den HC Erlangen (BIH) und damit immerhin gegen gleich zwei waschechte Bundesliganachwuchsteams. Darum holte sich der Bonner Delegationsleiter, Tobias Swawoll, besser mal vorsichtshalber kompetente Hilfe von den rechtsrheinischen Ortsnachbarn. Denn in der BES-Kreisliga gibt bekanntermaßen die HSG Geislar-Oberkassel den Ton an, womit die außergewöhnliche, aber extrem sinnvolle Kooperation geboren war. Im Vorfeld fanden unter der Leitung der Coaches Jogi Esser und Franz Krohn sogar mehrere gemeinsame Vorbereitungseinheiten von HSG und TSV statt und es entwickelte sich überraschend schnell und unkompliziert, eine bemerkenswert gute Teamchemie. Obwohl beiderseits noch einige wenige Akteure zur Bestbesetzung fehlten, bildete die ungewöhnliche Beueler Koalition aber dennoch eine sehr schlagkräftige Truppe.

Ein ausführlicher Bericht zu diesem EM-Event folgt voraussichtlich am Montag, nach Rückkehr unseres Niedersachsen-Korrespondenten, Tobi Swawoll.

 

Die männliche C1-Jugend der TSV bei der 7. Emsdettener JuniorWanne 2020

Wenn es darum geht, die dämliche Handballpause radikal zu verkürzen, ist unsere C1 natürlich immer ganz vorne dabei. Abgesehen von einigen halblegalen Freestyle-Treffen im Dunstkreis der Feiertage, bat Jules am Freitag zu einer knackigen Neujahres-Einheit als Vorbereitung zum qualitativ anspruchsvollen Turnier des Handball-Zweitligisten. Wenn da nur nicht diese verrückte Aufstehzeit gewesen wäre: Sonntag klingelte bei einigen Schlafgemeinschaften schon um 6:00 Uhr in der Frühe der Wecker. Ab 11:00 Uhr ging es in Emsdetten in knackigen vier 25-Minuten-Matches gegen Gastgeber TV Emsdetten, gegen den TvhD Oldenburg, die HSG Handball Lemgo und gegen TB Oberhausen.

Am Ende des Tages war es „nur“ der zweite Turnierplatz. Neben den zwei klaren Siegen gegen Emsdetten (17:11) und gegen Oldenburg (16:10), gab es noch ein 9:9 gegen Lemgo und ein dramatisches 16:16 gegen die Klassenkameraden aus der Nordrheinliga, den Turnerbund Oberhausen, die damit auch hauchdünn den verdienten Turniersieg feierten. Ohne den verletzten Hendrik (gute Besserung!) und ohne Kaylan (Skiurlaub), gab es zum handballerischen Jahresauftakt bei der C1 noch reichlich Schatten, aber auch ein paar Lichtblicke. Dazu gehörten sicher die immer stärker nach oben weisende Formkurve von Levi und das Comeback von Finn auf dem Spielfeld.

 

 

BES-KK: TSV 5. Männer - TV Eiche 02 Bad Honnef 31:21 (18:10)

Teamchef Torsten Eberhard übermittelte einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg des nach wie vor ungefährdeten Tabellenführer der Kreisklasse B.

 

BES-Kreispokal: TSV 2. Männer beim Final Four in Erftstadt

Halbfinale: TSV II - HSV Troisdorf    30:24 (14:9)

Der Pokal ist seit jeher als zusätzlicher Wettbewerb umstritten. Mal ist er einfach nur lästig und passt mit seinen Spielterminen überhaupt nicht ins Konzept, manchmal kommt er aber auch genau richtig, so wie diesmal das Halbfinale und das Endspiel um den Kreispokal der Männer. Zum Jahresstart war es genau die passende Dosis an Pflichtspielen, um in der Vorbereitung auf die wichtige Verbandsligapartie gegen Rheindorf schnell wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Peinlicher Fauxpas für die Beueler allerdings bereits vor dem Anwurf, denn die TSV-Reserve war ohne Trikots nach Erftstadt gereist und musste dankenswerterweise für den Obolus einer Kiste Kölsch in den maßgeschneiderten Ausweichtrikots der Troisdorfer spielen, was nicht durchgängig vorteilhaft aussah. Aber auch in dem Hauch von Seide & Polyester nahm das Halbfinale seinen erwarteten Lauf. Das nicht komplette Team von Coach Benny Maus war jederzeit bemüht, sauber nach den Vorgaben ihres Trainers zu verteidigen und mit Konzept anzugreifen. Klappte einigermaßen solide, auch wenn sich der Tabellenführer der BES-Kreisliga heftig wehrte und ein jederzeit unangenehmer, weil guter Gegner blieb. Der Finaleinzug der TSV war aber unbestritten verdient, weil der gute Daniel Kohring und seine Nebenleute jederzeit die Spielkontrolle inne hatten und dem HSV niemals die Führung überließen. Das Busche-Team wird berechtigt das etwas zu hohe Endresultat reklamieren, hat aber zum Ausgleich in jedem Fall den Schönheitspreis des Tages gewonnen.

 

Finale: TSV II - SG Ollheim-Straßfeld    22:13 (9:9)

Ein so`n Kelch steht immer im Räumchen. Herzlichen Glückwunsch an die Männer der TSV Bonn II zum BES-Kreispokalsieg 2020! Wenn es schon etwas Blechernes zu gewinnen gibt, dann möchte man den Pott auch mitnehmen. Gegenüber dem Halbfinale am Samstag, war die TSV am Sonntagmittag mit deutlich breiterem Kader abgereist und besonders wertvoll - mit eigenen Trikots. Trotz der wesentlich besseren Voraussetzungen dürfte Coach Benni Maus in der Halbzeitpause leicht angesäuert gewesen sein. Die vom gegnerischen Trainer Schellenbach sehr offensiv ausgerichtete SGO-Abwehr machte das Beueler Torewerfen schwer, aber besonders auch die unfassbar schlechte Chancenverwertung. So schallte sicher ein kleines Donnerwetter im Kabinentrakt. Dennoch wurde es für die beiden sonst ja kleberverwöhnten Verbandsligisten auch nach dem Wechsel nicht wirklich besser, aber die Zitterhand wechselte noch krasser auf die Ollheimer Seite. Und so wurde der Beueler Keeper, Michael Schmitz, zum „Cupfinalman of the Match“. Hinter einer nun toll harmonierenden 6:0-Deckung fischte sich Schmitz nahezu jeden Rückraumwurf und kassierte lediglich noch vier läppische Gegentore der damit klar unterlegenen Swisttaler. Nach langen Jahren der weiblichen Pokaldominanz steht nun endlich auch mal wieder ein zünftiges Trinkgefäß (???) für echte Männer an der Beueler Ringstraße.

 

Im Test: TSV 1. Männer – MTV Köln 1850 32:26 (11:15)

Lokalberichterstatter Axel berichtete auf TSV-Seite von einer ersten Halbzeit zum Davonlaufen, nahe am Rande zum Altherrenhandball. In Abwesenheit von David (mit der Dormagener B-Jugend beim Sauerland-Cup), wollten sich Niklas und Benni als Stellvertreter sicher nicht unbeliebt im Team machen, aber auch ohne ihre Gardinenpredigt haben die Beueler Männer ihre lausige Leistung in der Halbzeit vermutlich höchst selber realisiert. Musste einfach besser werden und so war es dann auch, ohne gleich ein Hosianna zu trompeten. Danke an die drei Jungs der Zweiten, die netterweise für etwas Entlastung des dünnen Kaders sorgten.