Schallende 20:30 (10:17) Backpfeife in Leichlingen
Nicht im ersten Eindruck schreiben, nicht im Affekt oder in noch emotionalschwangerer Erregung. Doch auch am sonnigen nächsten Morgen bleibt das Nachholspiel unserer "Ersten" vom Mittwochabend eine herbe Enttäuschung. Wobei unsere Jungs selbstverständlich das gute Recht darauf haben, auch einmal eine ganz schwache Leistung abzuliefern. Dieses "Freispiel" haben sich die Beueler nicht nur mit Hinweis und Blick auf die aktuelle Verbandsligatabelle im bisherigen Saisonverlauf mehr als verdient. Ein wenig enttäuschend war allerdings, wie diese zusätzliche Patrone im Revolver fast sinnlos verpulvert wurde. Denn schnell hatte der Beobachter des Geschehens das untrügliche Gefühl, das die Beueler an diesem Abend völlig chancenlos bleiben sollten. Allerdings: Wer im Vorfeld intensiv über den komischen Wochentag, die ungewöhnliche Uhrzeit, die verkehrsreiche Anreise, den schlüpfrigen Spieluntergrund, das eigene blöde Gefühl und das sicher ganz furchtbare zur Verfügung gestellte Spielgerät spekuliert und das dann noch lange genug im Mannschaftskreis bzw. in seinen persönlich bevorzugten "sozialen Netzwerken" thematisiert, muss sich nicht wundern, wenn das "Befürchtete" am Ende dann auch ganz prima real klappt. Etwas unverständlich, angesichts der bislang doch so erfreulichen Saison. So war es dann auch ein kollektives Versagen der TSV-Mannschaft. Untrüglicher Beleg dafür, das einzig und allein der aus der "Dritten" als zweiter Torhüter ausgeliehene Sammy Tiede in den 10 mickrigen Minuten nach der Halbzeit mit seiner guten Leistung fast im Alleingang dafür sorgte, das zumindest in dieser kurzen Phase (Verkürzung des Halbzeitstandes auf "lediglich" 3-Tore) so etwas wie ein Fünkchen rechtsrheinischer Hoffnung angefacht wurde. Dieses zarte Pflänzlein der Trendwende rupfte LTV-Trainer Elmar Müller mit einer zeitig gezogenen grünen Karte (41. Minute) aber schnell, unsensibel und gnadenlos effektiv wieder aus. Vermutlich wird er seinem Team kurz erzählt haben, einfach nur auf die Fehler der Bonner Gäste zu warten. Funktionierte vorzüglich, blitzschnell wuchs der Leichlinger Vorsprung wieder auf 6 Tore an. Der Rest der Partie war aus unserer Sicht stilles Erleiden.