Die TSV-Saisonvorschau 2015/2016 – The A-Team - Die männliche A1+A2--Jugend

Druck ? Ungewissheit ? Vorfreude !

 

 

„Die TSV-Saisonvorschau 2015/2016“ – Heute:

The A-Team - Die männliche A1+A2--Jugend

 

 

Viele blau-gelbe Augen werden am 30.08 auf den Nordrheinliga-Saisonauftakt der männlichen A1-Jugend in Essen gerichtet sein und gespannt beobachten, wie sich Lasse, Jan und Co in der neugegründeten Liga einfinden. Dass dies nicht nur an dem ungewöhnlich frühen Auftakt in das Handballjahr 2015/16 liegt – kein anderes TSV-Team startet früher – wird mit einem Blick auf den zurückliegende Beueler Qualifikations-Frühling deutlich. Denn dieser lässt sich mit gerade einmal einem weiteren TSV-Jugendteam über Kreis-Niveau (die wC-Jugend qualifizierte sich für die Verbandsliga) auch mit größtem Optimismus schwerlich schönreden. Dass die wA-Jugend nach der verpassten Bundesliga-Qualifikation auf ihr Startrecht und damit auf ihre Position als Titelanwärter auf HVM-Ebene freiwillig verzichtete, beschönigt die Situation nur ein wenig. Somit scheint es als müsse die männliche A-Jugend die Hoffnungen und Wünsche der erfolgsverwöhnten TSV-Gemeinde im Jugendbereich in diesem Jahr gänzlich alleine schultern.

 

Eine Konstellation die mit so manch kritischer Überlegung einhergeht. Schließlich haben sich die Jungs des Trainergespanns D. Röhrig/E. Bitzer ohne ein einziges Pflichtspiel für die Nordrheinliga qualifiziert, da man aufgrund der guten Ergebnisse der Vorjahre gesetzt war, was natürlich die Frage aufwirft, ob das Team überhaupt gerüstet ist für das hohe Niveau der Liga einerseits und den Druck als aktuelles Aushängeschild der Beueler Jugendarbeit andererseits. Kann man sich im Vergleich mit den besten Teams des Mittel- und des Niederrheins (Die Bundesligisten aus Dormagen, Gummersbach, Essen und Düsseldorf einmal ausgenommen) behaupten oder steht der Mannschaft ein Jahr voller Rückschläge und Niederlagen bevor? Können die vielen erfolgversprechenden Talente wirklich in die Fußstapfen der 90/91er Jahrgänge treten, die stellvertretend für den Aufschwung der Handballabteilung der letzten 10 Jahre stehen und das Gerüst des Oberliga-Herrenteams bilden? Oder überlädt man die Burschen damit nicht doch etwas zu viel mit Erwartungen und Hoffnungen einer ganzen Abteilung?

 

Druck und Ungewissheit also als Wegweiser oder gar Wegbegleiter in der anstehenden A-Jugend-Saison? Nun – zu mindestens Druck wird man der Mannschaft nehmen müssen und auch wollen. Schließlich ist mit der Qualifikation für die höchste regionale Spielklasse rein tabellarisch bereits alles erreicht, was man sich mit dem Start in das Spieljahr 2015/16 vorgenommen hat. Denn diese Liga bietet nicht nur ein gehöriges Maß an Aufmerksamkeit für die TSV-Burschen, sondern vor allem das optimale Umfeld, um die spannenden Entwicklung der Jahrgänge 97/98 weiter zu fördern, die Spieler aber eben auch auf höchstem Niveau zu fordern. Aus Vereinssicht steht der abschließende Tabellenplatz daher nicht an erster Stelle der Prioritätenliste. Viel entscheidender dürfte es sein, dass sich jeder einzelne Spieler individuell in dieser Liga behaupten kann, dass sich möglichst viele Talente nahtlos in den Herrenbereich eingliedert und nicht zuletzt, dass sich die Mannschaft auf und neben dem Handballfeld weiterhin so vorbildlich verhält wie bisher. Dies scheint in bisher allen Punkten erstaunlich gut zu funktionieren. So war es jüngst Jochen Scheler persönlich, der die individuelle Qualität des aktuellen A-Jugendjahrgangs lobte und betonte, dass die bisherigen Trainings-Gäste bei den Übungseinheiten der Ersten Herren leistungsmäßig keinesfalls abfallen würden. Dabei vergaß er natürlich nicht zu erwähnen, wie groß der Sprung in das Herren-Oberliga-Team trotz allem noch sei und dass die Mannschaft gerade im spielerischen Bereich durchaus noch eine Menge Entwicklungspotential aufweise. Damit dieser Sprung nicht zu unüberwindbaren Hürde wird, stehen bereits fast über die Hälfte der Mannschaft im erweiterten Kader der Zweiten Herren, wo die Trainer Jörg Niebel und Jost Hohage versuchen, die propagierte Integration der Jungend in den Seniorenbereich bestmöglich umzusetzen und den A-Jugendlichen durch Spielzeiten in der Landesliga wichtige Erfahrungen zu ermöglichen.

Druck dürfte sich die Mannschaft also allenfalls selber machen, die mit dem mäßigen Abschneiden im vergangenen Oberliga-Jahr wohl am wenigsten einverstanden war und darauf brennt, sich in der Nordrhein-Liga auch mit guten Ergebnissen zu beweisen. Damit dies gelingt, muss sich das A-Team allerdings gewaltig strecken. So gilt es die bereits erwähnten spielerischen Defizite weiter abzubauen und vor allem das schnelle Passspiel zu fördern, dass noch zu häufig von zu frühen Torabschlüssen und unüberlegten Risikopässen gestört wird. Auch in der sonst so variablen Defensive zeigten sich in den Testspielen sowohl im 6:0- als auch im 3:2:1-System noch erhebliche Abstimmungsschwierigkeiten im Abwehrzentrum, sowie Timing-Probleme im direkten Zweikampf. Gerade hier möchte man weiter ansetzen. Schließlich hat sich die Mannschaft das ehrgeizige Ziel gesetzt, fließend zwischen beiden Defensiv-Formationen wechseln zu können. Eine durchaus schwieriges Unterfangen, dem sich die Jungs jedoch mit bemerkenswertem Interesse am Abwehrspiel voll und ganz verschrieben haben. Vor der männlichen A-Jugend liegt also noch eine ganze Menge Arbeit um zum eigentlich viel zu frühen Saisonstart auf der Höhe zu sein und zu beweisen, dass man dem Niveau wirklich gewachsen ist.

Diese Ungewissheit wird - unabhängig von den ersten Ergebnissen – der rechtsrheinischen A1-Vertretung wohl noch eine Weile erhalten bleiben. Eine Ungewissheit allerdings, die vor allem die riesige Vorfreude auf die wohl bisher anspruchsvollste Saison des 97/98er Jahrgangs  widerspiegeln soll. Vorfreude darauf, dass aktuelle Aushängeschild des TSV-Jugendarbeit zu sein. Vorfreude vor allem darauf, wirklich guten Handball zu spielen!

 

Druck ? Ungewissheit ? Vorfreude !

 

Die Überschrift über diesem Vorbericht der A-Jugend wurde von David in erster Linie für seine Erstvertretung gewählt, doch Sinn macht die Headline – zumindest in Grundzügen, alle Male auch für die A2. Wobei das mit dem Druck auf Kreisebene getrost komplett vergessen werden kann. Ungewissheit schon eher, denn das Team von Silvan Haes ist extrem dünn besetzt und zählt schon vor dem ersten Torwurf zu den TSV-Sorgenkindern. Doch die Jugendleitung hat sich dennoch ganz bewusst zum Drahtseilakt mit einem Saisonstart in der überregionalen BES-Kreisliga entschlossen, denn die wenigen echten A-Jugendlichen in Reihen der Zweitvertretung sind es verdammt Wert, ein gewisses Risiko einzugehen und ihnen ein geordnetes Spieljahr zu ermöglichen. Dabei zählen Silvan und die Verantwortlichen insbesondere auch auf die motivierte männliche B-Jugend als unverzichtbare Stütze, die sich nach verpassten HVM-Sternen garantiert nicht nur in der eigenen Spielklasse beweisen möchte. So ist also jeder einzelne Spieler herzlich eingeladen und nicht zufällig wurden die Trainingszeiten der B- und A2-Jugend miteinander verschmolzen. Ziehen alle mit, könnte das Team durchaus eine gute Figur abgeben und garantiert auch seinen Spaß bei den Spielen bekommen, womit wir also bei der berechtigten Vorfreude angelangt wären. Genauso soll das nämlich sein, mit Lust locker, leicht und ohne Druck durch die Saison chillen. Vielleicht sind genau das ja die schönsten Vorzeichen aller TSV-Jugendteams…

 

TSV Bonn rrh. – männliche A-Jugend – Saison 2015/2016

 

Spieler (Stand: August 2015):

Frederic Augustin, Niklas Dubbelmann, Karim El Gharbi, Lasse Hagedorn, Michael Hauschild, Garmiani Hausser, Jan Heitkötter, Lars Hellmann, Hendrik Hüsselmann, Hannes Juretzka, Franz Krohn, Thiemo Kulasik, Clemens Maeser, Norman Matuschek, Christian Meschede, Patrick Müller, Finn Pütz, Friedrich Remmers, Martin Strauven, David Teherov, Evgenij Teherov, Marvin Waloßek und Robert Wirgau.

 

Sowie das Trainerteam:

Eric Bitzer, David Röhrig und Silvan Haes.