Die TSV-Saisonvorschau 2013/2013 – Männer IV
TSV-Handball und mehr – Die „Vierte vor dem KK2-Saisonstart
Konkurrenz ist ja auch wichtig. Mittlerweile hat man sich ja daran gewöhnt, dass sich das ein oder andere hoffnungsvolle Talent zu einem anderen Verein aufmacht. Bei manchen wünscht man es vielleicht sogar, dass sie endlich von einem anderen Verein entdeckt werden. Im Großen und Ganzen ist ein solcher Vereinswechsel aber immer noch sozial akzeptiert und wohl auch in Ordnung.
Es gibt natürlich auch innerhalb der Handballabteilung die Querbewegungen, dass mal einer aus der IV. bei der III. spielt oder einer von der I. bei der IV. (gab es wirklich auch mal).
Ganz neu ist aber die Konkurrenz innerhalb des Gesamtvereins. Das heißt, es wird vom Handball innerhalb des Vereins in eine andere Sportart gewechselt. In der Handballabteilung wird dieses etwas delikate Thema natürlich totgeschwiegen. Aber mehr und mehr sind die betroffen Spieler bereit, diese Mauer des Schweigens zu durchbrechen. Weswegen ich diesen Artikel auch nutzen möchte, um auch frühere Wechsel im Handballbereich endlich aufzuklären. Auslöser für diese Beichte war unter anderem, dass sich zum Beispiel in der letzten Saison viele Leute gefragt haben, „wo ist denn der Lupzig?". Um hier keine großen Wellen zu schlagen und die Sache klein zu halten, wurde bewusst die Unwahrheit gesagt und behauptet, der Lupzig sei nach Geislar gewechselt. Daher kannte man die Wahrheit doch genau: Der Lupzig spielt jetzt - Tennis.
Auch Peter Braun ist damals nicht zum Bonner Turn Verein (den Verein gab es damals auch schon gar nicht mehr) gewechselt hat, wie behauptet wurde, sondern er hat in einer anderen Abteilung Triathlon gespielt (sagt man das so, ich kenn mich da nicht aus). Auch der „Det" ist letztes Jahr nicht, wie behauptet, als Spielertrainer nach Merl gewechselt, sondern spielt jetzt im TSV Qigong (ich glaube, er hat es dort sogar bis in die Verbandsliga geschafft). Ich kenne auch noch von früher einige Spieler, die mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit gebeichtet haben, dass Sie vor 20 Jahren nicht, wie allgemein vermutet aus der TSV ausgetreten sind, sondern nur die Handballabteilung verlassen haben. Sie haben dann, vermutlich unter falschem Namen, in der Abteilung Geselligkeit (Training ist hier meine ich auch Dienstag und Donnerstag) weitergemacht. Ich stell mir sowieso öfters die Frage was die Abteilung Geselligkeit nach dem Training macht – wahrscheinlich Fußballspielen. Also so ähnlich wie in der „Vierten", nur umgekehrt.
Damit nicht genug. Bei meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass auch aktive Spieler der „Vierten" von anderen Abteilungen gezielt angesprochen werden. Der „Anti" droht nun bei zu geringen Spielanteilen in der neuen Saison mit dem Wechsel in die Abteilung Nordic Walking. Er wurde auch schon mit solchen Fröschedöner (so heißen glaube ich diese Stöcke) bei einem gemeinsamen Waldlauf entdeckt. Wenn man alles zusammenzählt, haben wir schon einen kompletten Kader innerhalb des Vereins „verloren".
Aber man fragt sich natürlich, worin das begründet ist, der Handballabteilung einfach den Rücken zu kehren und mit einer anderen Sportart im Verein weiter zu machen. Was machen andere Abteilungen vielleicht anders, oder vielleicht sogar besser?
Ich habe mal folgende nicht repräsentative Aussagen von Ex-Handballern in Ihren jeweiligen neuen Abteilungen zusammengetragen (ich musste mich aber verpflichten keine Namen zu nennen):
Tennis:
„beim Training sind wir nicht mit 35 Leuten am Platz, sondern nur zu zweit"
„das Bier kostet nur 1 € statt 1,50 € und dann für eine 0,5 Liter"
Schwimmen:
„Hier ist harzen nicht verboten"
Yoga:
„Hier bin ich nie in der Verlierermannschaft"
Prellball:
„Wenn wir alt gegen jung spielen bin ich immer bei jung"
Aufgrund dieser Hinweise muss hier der Hebel in der Handballabteilung und insbesondere in der „Vierten" angesetzt werden, um den Handballsport und das Vereinsleben attraktiver zu machen. Wir überlegen, an unseren Heimspieltagen eine Happy Hour einzuführen, bei der das Bier an alle Leute mit geharzten Fingern auch für 1 € verkauft wird. Wahrscheinlich gilt dieser Preis dann auch für Cola, Limo und Wasser. Mettbrötchen würden wir bei extrem geharzten Händen umsonst ausgeben, bei gleichzeitigem Verzicht auf die Persönlichkeitsrechte, insbesondere dem Recht auf das eigene Bild.
Auf Erfolg muss bei unserer Mannschaft nicht verzichtet werden. So sind wir in der vergangenen Saison, nach langem dreijährigen Zögern erstmalig aufgestiegen und belegten mit 21:15 Punkten einen guten 4. Tabellenplatz. Der Tabellenerste, Kreuzweingarten, ist mit 31:5 Punkten aufgestiegen. Zwei der fünf Minuspunkte gab es für Kreuzweingarten in der Ringarena vor 8 fanatischen Zuschauern (die anderen 30 waren ganz normal – zusammengenommen der Zuschauerrekord der IV. Mannschaft in der Saison 2012/2013) in der unser Team nach 59 Minuten und 59 Sekunden erstmalig in Führung ging und diese Führung bis zum Schluss behauptete.
Auf der Mannschafttour Ende Mai waren wir dieses Jahr seit langen wieder sportlich unterwegs und haben die Tour nach Erlangen mit einem Handballturnier verbunden. Hier haben wir überraschend das Halbfinale erreicht sind dann unglücklich, mit glaube ich 15 Toren Unterschied, gegen unsere eigene „Erste" ausgeschieden. Zeitgleich war in Erlangen auch ein großes Volksfest, die Einheimischen sprechen hier vom Bergkirchweihfest, was die meisten souverän mit dem sportlichen Event verbinden konnten. Da ein solches Bergkirchweihfest, wie der Name schon sagt auf einem Berg stattfindet, galt auch hier die alte Fliegerweisheit „runter kommen Sie alle" und das obwohl die hier ausschließlich verzapften Maßkrüge für die meisten Reiseteilnehmer unbekanntes Terrain waren.
Wenn wir in den nächsten Wochen keine weiteren Abgänge mehr in die anderen Abteilungen zu verzeichnen haben, können wir für die nächste Saison auf dem Papier wieder einen soliden „20-Mann Kader" stellen, was für die Heimspiele wahrscheinlich für eine „erste Sechs" mit vier Wechselspielern reichen dürfte. Für die Auswärtsspiele müssen wir wahrscheinlich wieder mit zwei Wechselspielern auskommen. Bei den beiden Spielen in Kall wird die „erste Sechs" traditionell durchspielen müssen. Weiterhin gibt es wieder Tatarenmeldungen, dass wir im nächsten Jahr bis zu sechs neue Spieler bekommen werden. Hier ist aber noch nicht ganz klar, ob diese Spieler „von oben" kommen oder ob die Abteilung Tanzen aufgelöst wird.
Letzteres wäre für die kommende Saison aber gar nicht so schlecht, da uns nach dem Bad Honnefer Aufstieg und den der „außergewöhnlichen Gentlemen" aus Beuel Ost sicher ganz heiße Tänze bevorstehen werden.
TSV Bonn rrh. – Männer IV – Saison 2013 / 2014
Spieler (Stand: September 2013):
Alex Bel , David Domgörgen, Jose Manuel Dominguez, Jürgen Eimermacher, Jan Ewe, Hermann Gleich, Frederic Grießl, Jochen Lahr, Frank Mohr, Markus Müller, Jörg Niebel, Julian Pitzen, Jochen Sandenbusch, Georg Tils, Eckard Vossas und Silvio Wenzel.
Das (Spieler-)Trainerduo:
Norbert Krey und Ralf Winterscheid.
Technischer Leitung:
Werner Müller