Die TSV-Saisonvorschau 2013/2013 – Frauen II
Die „Frauen II" vor dem LL-Start: Wer gewinnt, steigt ab...
(jetzt aktuell auch in der kompletten Version)
Da sage nochmal einer, die Auf- und Abstiegsregelungen im HVM seien mitunter etwas undurchsichtig. Was spätestens von Neujahr an hitzig im allseits beliebten Mittelrheinforum diskutiert wird, scheint zumindest im Vergleich zu den Österreichischen Fußballligen wenig bis gar keine Sprengkraft zu haben. In den Bezirksligen Ost und West des Oberösterreichischen Fußballverbandes ging es Ende der vergangenen Saison, nun... sagen wir einmal kurios zu. Der SC Ernshofen konnte sich in der Bezirksliga Ost nur mit einer Niederlage am letzten Spieltag sicher vor dem Abstieg retten, bei einem Sieg gegen den SC Hörsching drohte die Relegation. Hörsching wiederum würde sich bei einem Sieg auf einen Relegationsplatz verbessern und den USV St. Pantaleon der Bezirksliga West in die Relegation schicken (Grund für diese Konstellation ist der Vergleich der jeweiligen Punktekonten der gleichplatzierten in beiden Ligen). Es war am 15. Juni 2013 also angerichtet für eine etwas andere Art des Abstiegskampfes, frei nach dem Motto: „wer gewinnt, steigt ab!"
Da erschien die Regelung in der hiesigen Damen Kreisliga des BES doch etwas einfacher: Der erste steigt auf, der letzte steigt ab. So weit, so gut. Nachdem ich in der Herbstpause das unzweifelhafte Vergnügen hatte, die Zweitvertretung der TSV vom scheidenden Vollblutbrasilianer Socrates zu übernehmen, kam außerdem erleichternd hinzu, dass man sich schnell von den unteren Gefilden der Liga absetzen konnte und nur hinter (manchmal dann doch gar nicht so vorgehaltener) Hand vom Aufstieg gesprochen wurde. Spätestens nach der Rückspielniederlage im Derby gegen den Godesberger TV, der von Saisonbeginn an von der Tabellenspitze grüßte, war der Verbleib der Beueler Damen-Reserve in der Kreisliga besiegelt.
Just als Spielerinnen und Trainer bereits einen Haken an die Saison gemacht hatte und eine Rumpftruppe ohne Trainer zum starken HV Erftstadt reiste, schwappten Gerüchte über eine wage letzte Chance zum Aufstieg in die RingArena. Mit einer Zeit, die selbst Sebastian Vettel neidisch gemacht hätte, jagten daher Anna und Kathi nach getaner Pflicht in der Oberliga noch Richtung Rotbachhalle. Die Marschroute war von nun an klar: In den letzten Saisonspielen konnte man sich nur noch eine Niederlage erlauben, die gegen den HSV Bockeroth auch souverän eingefahren wurde. Der zweite Platz in der Abschlusstabelle war gesichert. Auch wenn damit keine oberösterreichischen Verhältnisse herrschten, blieb der Aufstieg bis weit über das Saisonende hinaus ein nie in Gänze bestätigtes Gerücht. Manch einem wäre da vielleicht sogar ein Herzschlagfinale mit definitiver Entscheidung am letzten Spieltag lieber gewesen. Es sollte noch vier Wochen bis nach Saisonende dauern sollte, bis endlich die frohe Kunde aus den Hinterzimmern des HVM die Beueler Damenanwältin erreichte und für die neue Saison in der Landesliga geplant werden konnte.
Da galt es jedoch zunächst von vier Spielerinnen Abschied zu nehmen, die in der neuen Saison leider nicht mehr in der 2. Damen auflaufen werden: Jana Heyden zieht es für das Studium nach Münster, Melanie Kusch hat ihre Karriere in der Zweiten tatsächlich „nur" ausklingen lassen und hängt die Handballschuhe an den Nagel, Anna Hommen folgt dem Ruf des Goldes und wandelt im kommenden Jahren auf den Au-pair-Spuren ihrer großen Schwester und schließlich hat uns schon während der Saison Ágnes Szarka in Richtung Ungarn verlassen. Ein Quartett, das auf wie neben dem Feld einen großen Verlustdarstellt, insbesondere weil mit Anna auch unsere Spezialistin fürs Bodenturnen die Mannschaft verlässt. Grund genug also, den Kader für die Vorbereitung und die anstehenden Aufgaben in der Landesliga zu verstärken. Nudel Spyckermann verstärkt aus der eigenen 1. Mannschaft die Torwartposition, aus der dritten Mannschaft stößt Linda Stockmeyer zum Kader, Annette Büllesbach wird neben ihrer A-Jugend-Verpflichtungen erste Erfahrungen im Damenhandball sammeln, vom ehemaligen Ligakonkurrenten aus Geislar konnte (nach langem Ringen mit der Spielerberaterin) Sophia Haski gewonnen werden, Bekky Dierkes kehrt von den legendären Adlern Münster nach Beuel zurück und zu guter Letzt hat Laura Gradinariu den Weg aus Rumänien in die altehrwürdige RingArena gefunden.
Nach einer etwas zerstückelten Vorbereitung (auf den neuen Hallenboden brauch an dieser Stelle sicherlich nicht noch einmal eingegangen werden) ist die Vorfreude auf die neue Saison mindestens genauso groß wie auf die Rückkehr in das geliebte Beueler Schmuckkästchen. Auch wenn in Beuel-Ost eine vollwertige Alternative gefunden wurde, klagten einige Spielerinnen doch über die bedrückende Stimmung, die von den zahlreichen Bannern der Geislarer Konkurrenz ausgingen. Zum Trost konnte sich das Team den Sponsorentermin im „da Capo" erfolgreich abfrühstücken, sich standesgemäß auf die neue Spielzeit einstimmen und die gemeinsamen Saisonziele formulieren: Wir wollen gar nicht erst in die Verlegenheit kommen, über etwaige Gedankenspiele* á la SC Ernsthofen nachdenken zu müssen und den Aufstieg mit dem Klassenerhalt in der mit gleich sechs Auf- und Absteigern neu formierten Landesliga bestätigen. Mit einem vollbesetzten und vielversprechenden Kader mache ich mir allerdings keine Sorgen, dass uns das gelingen wird! Auch wenn eine gewisse Eingewöhnungsphase an die Landesliga sicherlich nicht zu vermeiden sein wird, soll an die stetig ansteigende Formkurve aus der Vorsaison angeknüpft werden. Dass dies im Damenhandball nicht nur für die sportlichen Belange gelten darf, habe ich spätestens bei der Lektüre des Strafenkatalogs gelernt, der für die falsche Sockenwahl die zweithöchste Strafe überhaupt auslobt.
Ich freue mich auf eine erfolgreiche Saison !
TSV Bonn rrh. – Frauen II – Saison 2013 / 2014
Spieler (Stand: September 2013):
Najet Abdul-Karim, Annette Büllesbach, Rebekka Dierkes, Kathi Glinski, Laura Gradinariu, Sophia Haski, Pia Hommen, Sabine Huskotte, Lara Jewerowski, Helen Koch, Hannah Kottmann, Laura Santos, Maren Schaub, Vivian Sellin, Nadine Spyckermann, Isa Spohr und Linda Stockmeyer.
Der Trainer:
Max Lesch
*Zu einem dramatischen Herzschlagfinale kam es übrigens in Oberösterreich dann doch nicht: Durch den Abstieg von BW Linz aus der 2. Liga haben sich auch sämtliche Regelungen der unteren Ligen verschoben – das klingt dann doch wieder etwas bekannter.