Die TSV-Saisonvorschau 2013/2013 – Frauen I
Der Letzte, die Letzten, das Letzte? Die TSV-Frauen vor dem Oberligastart 2013 / 2014
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Es ist die abschließende Berichterstattung im langen TSV-Reigen der Beueler Mannschaftspräsentationen 13/14 und wieder einmal halten dabei unsere Oberligafrauen mit ihrer Saisonvorschau (nur sinnbildlich) die rote Laterne in den Händen. Schlusslicht? Rote Laterne? Synonym für eine Mannschaft, die als ranghöchstes Seniorenteam der blaugelben Handballabteilung doch eigentlich allen Grund dazu hätte, höchst ambitioniert und vor Selbstbewusstsein strotzend daher zu kommen? Droht hier am Ende gar ein deprimierender Abstieg? Sicher nicht, um den Klassenerhalt brauchen wir uns bestimmt keine Sorgen zu machen. Das wäre als vorschnelle Prognose an dieser Stelle alberne Tiefstapelei und völlig fehl am Platze. Nein, das werden Anja, Gesa, Sassi & Konsortinnen schon souverän zu verhindern wissen und intern werden unsere Paradefrauen garantiert auch deutlich andere Ziele in der bevorstehenden Saison anvisieren.
Obwohl - "TSV-ewig und drei Tage-Trainer", Florian Zens (wer hat eigentlich die längste Laufzeit: Scheler, Rehagel, Schaaf oder doch Zens?), im Frühjahr nach gerade absolvierter Spielzeit 12/13 (die mit dem 5. Oberligaplatz als beste TSV-Platzierung aller Zeiten abgeschlossen wurde) fast schon traditionell ein sportliches Weltuntergangsszenario für sein Team prognostizierte. Das lag insbesondere an der frischen, bitteren und gleich vierfachen Hiobsbotschaften, die den guten Flo da im Mai erreichten.
So entschied sich Rechtsaußen Melanie Cronenberg bei der Frage - Lieblingsverein oder Liebe? - (verständlicherweise) für den ehrenwerten Tobi in Wilhelmshaven. Haargenauso fiel im Übrigen die Entscheidung bei der von Godesberg (seit der C-Jugend) eigentlich auf Lebenszeit von Beuel adoptierten Mittelspielerin Marlena Busch. Darum - und wer mag es der Wahlkölnerin schon ernsthaft verdenken, die Chance zu ergreifen und sich einmal das schneeweiße Königsleibchen mit dem springenden Bock überzustreifen? Völlig unerwartet traf den Trainer zudem der studienbedingte US-Auslandsaufenthalt von Rückraumspielerin Anna Kaspar im sonnigen San Diego. Tröstlich, dass unser "langes Rückraumelend" bereits kurz nach dem Jahreswechsel wieder in den "Kreis ihrer Lieben" zurückkehren wird. Und zu allem Überfluss setzte „die Seele", Nicole Magiera, im Frühjahr den scheinbaren Negativtrend fort und beschloss als junge Ehefrau ihrem Privatleben fortan höhere Priorität einzuräumen. Viele ihrer Gegenspielerinnen werden beim lesen dieser Zeilen erleichtert aufatmen, doch vermissen werden die Trainer Magiera nicht nur als verlässliches Abwehrbollwerk und emsige Kreisläuferin, sondern auch als Spielführerin reißt Nikki ein tiefes emotionales Loch in den TSV-Kader.
Gerade wer den peniblen Hang von Zens nach Tradition und Altbewährtem kennt, mag sich die deprimierte Seelenverfassung des TSV-Übungsleiters im Frühjahr vorstellen. Doch für schauriges Trübsinnblasen bestand im TSV-Lager eigentlich kein tieferer Grund. Denn mit dem Trainingsauftakt in Blickrichtung der neuen Spielzeit stellte sich alsbald überraschend heraus, das neben den USA, Brasilien, Kanada, Argentinien oder Australien, offensichtlich neuerdings auch die Region um das rechtsrheinische Bonn zu einem klassischen Handball-Einwanderungsgebiet aufgestiegen ist. Quasi bei jeder Übungsstunde ging die Hallentüre auf und das Trainerteam Florian und Alex konnten wieder eine neue, ambitionierte Spielerin zum Vorstellungsgespräch begrüßen. Das fiel im Falle von Torhüterin Marie Cajetan sicher kurz und schmerzlos aus, denn das waschechte Beueler Mädchen und TSV-Eigengewächs ist aus Ollheim gekommen, um endgültig zu bleiben. Kreisläuferin Laura Buhr fand den Weg aus der schönen Eifel von der Bundesligareserve des TuS Weibern an den Rhein und wird nach Kräften versuchen, in Nikki's blaugelben Fußspuren zu wandeln. Vom Grüngürtel am Kölner Geißbockheim wechselte Mittelspielerin Nadine Döhmer keinesfalls im Tausch mit Marlena auf die schönere Rheinseite, sondern - im Gegenteil - als talentiertes und ambitioniertes Unikat. FC und Bayer 04 vereint in einem Team - ob das gut geht? Wird schon klappen, denn auch Rechtsaußen Verena Hammes aus Leverkusen hat sich mit Kennerblick die Bonner TSV als neue sportliche Heimat ausgesucht. Früher Konkurrentinnen, jetzt in Beuel harmonisch vereint? Dieses Motto könnte auch für die beiden Neuzugänge vom Niederrhein gelten, denn die Halblinke Chantal Zinke vom Oberligisten TV Biefang und Rechtsaußenspielerin Sandra Sauter vom Verbandsligisten ART Düsseldorf haben ehemals auf dem platten rheinischen Land garantiert schon einmal die handballerischen Klingen gekreuzt. Auch diesen beiden Neuzugängen ein herzliches Willkommen im geilsten Handballverein der Welt! Dieses Willkommensszenario ist beim siebten und (vorläufig?) letzten Neuzugang wahrlich nicht nötig, weil die nämlich aus dem eigenen (Hühner-)Stall kommt. Nicht wenige im Verein trauen der "frechen Göre", Valerie Hüser, in ihrem ersten A-Jugendjahr sogar aus dem Stegreif noch weitaus mehr zu, als den bereits vollzogenen beachtlichen Sprung in den Beueler OL-Kader der "Ersten".
Fette sieben Neuzugänge, dazu noch rund ein Duzend an Spielerinnen, die bereits allesamt im letzten Spieljahr ihre gehobenen spielerischen Fähigkeiten im Trikot der TSV nachweisen konnten. Dazu noch viele weitere talentierte Spielerinnen im weiteren „Blickfeld", wie Büllesbach, Haski, Jeworowski oder Spyckermann, die aber zunächst in der Landesliga eingesetzt werden. Ganz zu schweigen vom fabelhaften Unterbau in B- und A-Jugend. Nettes Gesamtpaket, oder? Und da will Zens jammern ??? Nicht ernsthaft !!! Trotzdem warnt der Chefübungsleiter unserer Amazonen gemeinsam mit Frauenwartin Maren Walgenbach nicht grundlos vor übertriebenen Erwartungen. Grundvoraussetzungen für die erhoffte Wiederholung des guten Mittelfeldplatzes der Vorsaison werden sein, den deutlichen personellen Umbruch im Kader schnell zu vollziehen und - in der TSV Bonn immer auch von besonderer Bedeutung - das sich die Stimmung im Team weiter auf Oberligaspitzenniveau bewegt. Die ausnahmslos positiven Indizien der bislang verletzungsfreien Vorbereitung könnten tatsächlich erneut auf ein richtig gutes Jahr deuten.
Wir wünschen unseren Frauen viel Spaß bei der Erfüllung ihrer Wünsche in der Saison 2013/2014 !!!
TSV Bonn rrh. – Frauen I – Saison 2013 / 2014
Spielerinnen (Stand: September 2013):
Marie Cajetan, Anja Liebe und Sigrun Schwager (alle Tor)
Claudia Behrens, Laura Buhr, Nadine Döhmer, Nadine Geuke, Verena Hammes, Valerie Hüser, Maja Klingenberg, Gesa Koch, Hannah Kottmann, Sanni Kunnas, Saskia Pott, Sandra Sauter, Hanna Simons und Chantal Zinke.
Das Trainerduo:
Alex Eich und Florian Zens.
Das Betreuerteam:
Elke Klingenberg und Sabine Spyckermann.