TSV Saisonvorschau 2012/2013 - Männer IV

 

Aufstiegsangst !

 

Phobien scheinen weiter auf dem Vormarsch zu sein. In der Turn- und Sportvereinigung wurde in den letzten Jahren wiederholt darüber gerätselt, warum die IV. Mannschaft, nach der erfolgreichen sportlichen Qualifikation, nie den Aufstiegsplatz in die 2. Kreisklasse wahrgenommen hat.

 

Die psychologische Abteilung des TSV hat nun im letzen Jahr ganze Arbeit geleistet und konnte nach vielen Gesprächen mit betroffenen Spielern und mit Unterstützung von Wissenschaftlern der „Lukas-Podolski-Hochschule" für angewandte Psychologie eine, in der Wissenschaft so noch nicht bekannte, Phobie nachweisen - die sogenannte Aufstiegsangst. So ließen sich zum Beispiel bei den betroffenen Spielern bei Vorbereitungsspielen im Euskirchener Raum (in der 3. Kreisklasse waren wir nur im Bonner Raum oder maximal im Rhein-Sieg-Kreis unterwegs [Anm. d. R.]) typische Symptome wie Schwitzen oder Atemnot feststellen. Mit fortschreitender Spieldauer verstärkten sich diese Symptome sogar noch.

Als die richtige Diagnose nun gestellt war, begann die psychologische Abteilung der TSV gemeinsam mit den hinzugezogenen Wissenschaftlern unverzüglich mit Therapiemaßnahmen. Im Rahmen vieler Einzelgespräche, die sich über die ganze Saison hinzogen, konnte dieses Problem bis zum Saisonende behoben werden. Folgerichtig sprach sich die Beueler Mannschaft nach dem erneuten Gewinn der Meisterschaft in der 3. Kreisklasse und der damit einhergehenden sportlichen Qualifikation erstmalig gemeinschaftlich dafür aus, den Aufstiegsplatz in die 2. Kreisklasse wahrzunehmen.

Wenn man natürlich tief genug gräbt, findet man auch viele Dinge, nach denen man vielleicht gar nicht gesucht hat. So fanden die Wissenschaftler heraus, dass einige Spieler gleich von multiplen Phobien betroffen sind.

Unser Kreisläufer und Mittelspieler Jörn (der Nachname kann aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht nicht genannt werden und auch der Vorname wurde leicht verfremdet) leidet an Aulophobie (Angst vor Flöten), Melanophobie (Angst vor der Farbe Schwarz) und Mastigophobie (Angst vor Strafe). Mit diesem Wissen wird im Nachhinein natürlich manches Verhalten gegenüber unseren Schiedsrichterkameraden absolut erklärbar.

Bei dem zweiten Kreisläufer und Co-Trainer Rolf (Name auch hier verfälscht), der bisher einem Getümmel auf dem Spielfeld eher aus dem Wege ging, konnten die Fachleute Enochlophobie (Angst vor Menschenmassen) und Epistaxiophobie (Angst vor Nasenbluten) nachweisen.

Entwarnung kann bei Anti gegeben werden. Die zunächst diagnostizierte Anatidaephobie gibt es wohl doch nicht und erwies sich damit im Nachhinein als Ente.

Nach diesen erschreckenden Befunden der Wissenschaftler wurden rasch Therapiegruppen eingerichtet und die Spieler je nach Befund den einzelnen Gruppen zugeordnet.

So trifft sich zum Beispiel jeden Mittwoch ab 22:00 Uhr und jeden 2. Samstag (jeweils open end) die Ecophobie-Gruppe (Angst vor dem Zuhause), wobei der Trainer Bert (Name abgeändert), der auch an Eosophobie (Angst vor der Dämmerung) leidet, ausdrücklich früher gehen darf. Personen die gleichzeitig auch an Potophobie (Angst vor Alkohol) leiden, können hier leider nicht teilnehmen und mussten an die entsprechende Therapiegruppe in der III. Mannschaft verwiesen werden.

Trotz der beschriebenen medizinischen Probleme ist die Saison für die IV. Mannschaft toll gelaufen. So konnte am vorletzten Spieltag beim damaligen Tabellenführer in Geislar die Tabellenspitze erobert werden, die auch im letzten Heimspiel gegen den hoch motivierten Tabellendritten aus Bad Honnef nicht mehr abgeben wurde.

Die Mannschaftstour führte die „Vierte" im Juni in das sonnige Würzburg, wo vergeblich nach Ruhe und Abgeschiedenheit gesucht wurde. Es war, auch aufgrund des schönen Wetters, rückblickend betrachtet wohl die richtige Entscheidung, die Tour vom ursprünglich geplanten Termin, Freitag dem 13. April, aufgrund eines schweren Falls von Paraskavedekatriaphobie (einer von uns hatte mit diesem Datum ein Problem), in den Juni zu verlegen.

Für die neue Saison sind mit Cafu und Det zwei Abgänge zu verzeichnen. Dazu kamen noch zwei weitere Abgänge aus der vorhergehenden Saison, was sich endgültig aber erst am letzten Spieltag - durch Nichterscheinen - herauskristallisierte, dass sie diese Saison wohl nicht mehr spielen würden.

Im Gegenzug gibt es in diesem Jahr drei (Stand 29.08.12) prominente Neuverpflichtungen, die aber leider nicht namentlich genannt werden können, weil sie damit ein Problem haben. Ich denke aber, dass sie gut zur „Vierten" passen werden – nicht nur wegen des Problems mit der Öffentlichkeit.

So ist denn nun alles gerichtet für die neue Saison in der 2. Kreisklasse, in der uns die meisten Gegner vollkommen unbekannt sind, aber wie sagt der Fußballer für gewöhnlich?

„Wir haben Respekt, aber auch Angst" oder so ähnlich.

Da uns in dieser Klasse aber auch niemand kennt, wird als Saisonziel ein einstelliger Tabellenplatz angestrebt.

 

Spieler (Stand: September 2012):

 

Andreas, Anti, Dirk, Ecki, Frank, Georg, Hartmut, Hermann, Jan, Jörg, Jochen (2), Julian, Jürgen, Phillip, Sascha, Silvio, Ralf

...und die spielenden Trainer: Ralf und Norbert.