Die weibliche C-Jugend in der TSV-Saisonvorschau 2018/2019
Die Außenseiterinnen
Heute: Die weibliche C-Jugend in der TSV-Saisonvorschau 2018/2019
Die Außenseiterinnen
Das Sammelbecken der Beueler Handballjugend ist und bleibt der Mittelrhein. Hier spielen zukünftig die Mädels der weiblichen A-Jugend, hier agieren die JSG-Jungs der C- und B-Jugend und in der Oberliga Mittelrhein tummeln sich bald auch unsere 13- und 14-jährigen Girls, um die es im folgenden Bericht exklusiv gehen soll.
Als Außenseiter bezeichnet man gerade im Sport gerne Teams, die „Fachleute“ nicht unbedingt auf Augenhöhe mit der möglicherweise stärkeren Konkurrenz sehen. Im Fall unserer Mädels heißt die Fragestellung im Klartext: ist die weibliche C-Jugend der TSV Bonn tatsächlich reif für die Oberliga - in dieser Altersklasse leistungsmäßig immerhin noch das Maximum?
Nun, die Qualifikationsrunde spricht rein faktisch zunächst für die TSV - wenn auch knapp, denn die Mädels buchten das allerletzte, der 10 möglichen HVM-Oberliga-Tickets. Ein Problem ist definitiv, dass die rechtsrheinischen Aktivistinnen sich selbst viel zu schlecht sehen. Stichwort: mangelndes „Selbstvertrauen“! Und wenn man sich das nur oft genug einredet oder das - noch schlimmer - möglicherweise ja sogar als Grundhaltung mit sich rumschleppt, kann das zu einem echten Handicap werden. Betrachtet man sich aber die Ergebnisse der Qualifikation auf dem Weg ins Oberhaus, relativiert sich die Skepsis. Denn gegen ausnahmslos alle Konkurrenten waren die TSV-Mädels im Grunde auf Augenhöhe und die Ergebnisse entsprechend knapp - sowohl bei Sieg, wie auch bei Niederlage. Egal ob gegen die starken Teams aus Euskirchen, Merkstein, Würselen oder Nümbrecht/Oberwiehl: gegen alle Gegner lieferten sich die Beuelerinnen heiße und richtig enge Duelle auf Augenhöhe. Das war im Grunde auch gegen den BES-Primus, die HSG Siebengebirge, so. Wobei es allerdings zur ganzen Wahrheit gehört, dass man sich gegen den starken 7Hills-Nachwuchs bislang überhaupt noch nicht durchsetzen konnte. Wie dicht bei den Beuelerinnen aber Freud und Leid, Sekt oder Selters und auch Oberliga an Kreisklasse grenzt, bewiesen Annika & Co. am alles entscheidenden Sonntag der zweitägigen HVM-Qualifikation. Nach einem fast schon sensationell guten und überraschend klaren 15:7 Sieg (2 x 15‘) gegen die HSG Würselen, einem der absoluten Turnierfavoriten, stand die Tür zur Mittelrheinliga schon offen, wie das berühmte Scheiunentor. Doch dann genehmigten unsere Juniorinnen prompt dem schwächsten Quali-Teilnehmer, dem HC Gelpe/Strombach (am Ende 1:11 Punkte), völlig unverständlich und am Ende obendrein auch noch glücklich, den einzigen Punktgewinn überhaupt. Nun hatte die TSV ein echtes Endspiel um den Oberligaaufstieg. Doch die labilen Beueler Mädchen behielten bei schwülen Bedingungen kühlen Kopf und besiegten die Gastgeberinnen von Refrath/Hand am Ende hoch verdient und glasklar. Mittelrheinliga save!
Kurz vor den Sommerferien mussten die Trainerinnen samt Team allerdings noch einen extra sauren Drops lutschen, denn mit Mateja Krajina kündigte eines der talentiertesten Mädels der TSV ihren Wechsel nach Leverkusen an. Verdammt harter Tobak, denn die 13-jährige hat seit den Minis quasi jede freie Minute in der Ringarena verbracht und wurde noch im Frühjahr mit „ihren Beueler 2005-er Jungs“ in Dormagen stolze Mittelrheinmeisterin. Da ist mehr als nur eine Träne im Knopfloch angesagt. Schluchz! Die TSV wünscht Mateja natürlich ganz viel Glück auf ihrem Weg in die große Handballwelt!
Trotzdem ist und bleibt das Beueler Trainerduo von seiner Truppe felsenfest überzeugt. „Wir werden Matejas Abgang versuchen, im Kollektiv auszugleichen“, gibt sich Carina Senel durchaus zuversichtlich. Maja Klingenberg ergänzt: „Der Kader ist groß und mit gleichmäßig vielen Talenten aus dem Jahrgang 2004 und 2005 gespickt. Gerade die älteren Spielerinnen übernehmen mittlerweile deutlich mehr Verantwortung und schlüpfen in Führungsrollen.“ Beide Trainerinnen bescheinigen ihrem Team einen ausgesprochen guten Charakter, Trainingsfleiß und eine stetige Entwicklung.
Nochmals eine kämpferische Carina: „Es macht richtig Spaß mit den Mädels und wenn da noch ein bisschen mehr Mut und Glauben an die eigenen Fähigkeiten dazu kommt, wird das eine gute Oberligasaison. Wir nehmen die Außenseiterrolle jedenfalls gerne an!“
TSV Bonn rrh. – weibliche C-Jugend – Saison 2018/ 2019
Spieler/innen (Stand: August 2018):
Adrijana, Alisa, Annika, Carina, Charlotte, Chiara, Christina, Clara, Franziska, Frida, Frieda, Hanin, Hannah, Johanna, Katharina, Lilli, Luise, Maike, Marsha, Melanie, Merle, Paula und Sylvie.
Sowie das große Trainerinnenteam:
Maja Klingenberg und Carina Senel.
Die Ansprechpartner in der TSV-Handballabteilung:
http://www.tsv-bonn.de/index.php/ansprechpartner